Samstag, 26. Januar 2013

Rück.Click 1998: Prognose 2018

1998: »In den nächsten 20 Jahren wird alles, was jemals niedergeschrieben, komponiert, aufgeführt, gemalt, gefilmt oder aufgezeichnet wurde, digitalisiert werden und über das Internet verfügbar gemacht.«
John Taylor, Präsident von IEEE
Journalyse-Quelle: Archiv Raimund Vollmer

Exxon ist wieder mehr wert als Apple

Die Old Economy holte sich gestern den Titel zurück: Exxon ist mit 417 Milliarden Dollar wieder mehr wert als Apple (413 Milliarden Dollar).

Twitter ist 9 Milliarden Dollar wert...

... berichtet die Financial Times heute auf Seite 1 als Topmeldung. Die Investmentgesellschaft BlackRock gab mit ihrem 80 Millionen Dollar schweren Angebot an Twitter-Mitarbeiter, die ihre Anteile veräußern wollen, eine Kalkulationsgrundlage für eine Neubewertung dieses Social Media-Unternehmens.Sie liegt zehn Prozent höher als bei der letzten Runde in 2011.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 26.1.2013: #Web-winner Twitter value hits $9bn

Freitag, 25. Januar 2013

Apple: Ford wurde vernichtet

Mit dem völligen Wertverlust von Ford an der Börse vergleichbar sei der Sturz der Apple-Aktie nach dem Verkünden der letzten Quartalsergebnisse, meint das Wirtschaftsmagazin The Economist und berichtet zugleich, dass der Kampf um das nächste Gerät nicht die Wand (Fernseher) oder die Küche (Kühlschrank), sondern der Arm ist: dort, wo wir jetzt noch unsere Uhr tragen.
Schönes Wochenende. Es ist Zeit, nach hause zufahren. Sollten Sie Ford-Besitzer sein: Keine Angst, ihr Auto ist noch da.

Apple: Wichtiger als dereinst IBM und AT&T

In den Pensionsfonds und anderen Anlagetöpfen spielt Apple als das wertvollste Unternehmen der Welt und Weltgeschichte eine so große Rolle, dass die Manager ein Absinken des Aktienkurses um ein Drittel, wie es seit September 2012 zu besichtigen war (und ist), kaum akzeptieren können. "Wri haben nie zuvor erlebt, dass eine Firma einen derart großen Eindruck (auf die Anlagestrategien) hinterlassen hat", meint Howard Silverblatt, Analyst bei S&P Dow Jones. Selbst IBM und AT&T hätten in den achtziger Jahren nicht diesen Einfluss gehabt wie Apple. Deren Gewichtung am S&P-Index beträgt fünf Prozent und schulterte mit seinem Aktienkurs allein einen ganzen Prozentpunkt des Anstiegs vom 13,8 Prozent, den dieser Indes in 2012 schaffte. Das bedeutet aber auch, dass der Index in den ersten Wochen von 2013 5,7 Prozent zugelegt hätte, wenn es Apple nicht gegeben hätte - so aber wurden es nur 4,8 Prozent.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 24.1.2013: How Apple ate Wall Street

Samsung: Die Kurve flacht ab...

... ist nach Meinung des Wall Street Journals auch der Koreaner nicht frei davon, dass sich die Nachfrage nach Smartphones nun einpendelt. Zwar steigerte Samsung seinen Quartalsgewinn gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 76 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar, doch der Umsatz szieg "nur" noch um 18 Prozent auf 56,1 Billionen Won. Diue Gewinnmargen bei Smartphones, die immerhoin 62 Prozent des Gewinns ausmachen, fielen von 18,8 Prozent im vorherigen Quartal auf jetzt 17,4 Prozent.

Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.1.2013: Samsung Electronics Posts Record Fourth-Quarter Profit

Innovationen: Zu teuer, um wahr zu werden

Der Kostenfaktor: »Keine Idee schien zu weit hergeholt. Doch eines Tages kaufte uns ein großer Automobilzulieferer und schlagartig veränderten sich die Diskussionen in den internen Meetings. Statt von Innovation war jetzt nur noch von Kosteneinsparungen die Rede. Es war so, als sei ein Vorhang gefallen.«
Die Bloggerin Mary Shacklett erinnert sich an ein Gespräch, das sie jüngst mit einem IT-Mitarbeiter eines aufgekauften Automobilzulieferers hatte.

Big Data: Zu hype, um wahr zu sein?

»Entsprechend dem Gartner-Hype-Zyklus ist der nächste große Haltepunkt für das Thema Big Data eine negative Presse.«
Svetlana Sicular, in ihrem Gartner-Blog

Management: Zu feige für Innovationen?

Dreamliner: »Ich frage mich oftmals, ob unsere Gesellschaft all die Fortschritte, wie wir sie in der Vergangenheit geschafft haben, je gemeistert hätte mit all jenen Medien, Politikern, Juristen und Managern, wie wir sie heute haben und die nichts anderes im Sinn haben, als darauf zu gucken, ob im Quartal die Gewinnerwartungen auf zwei Cent genau getroffen wurden oder nicht.«
Bob Bogash,  ehemaliger Boeing-Mitarbeiterin Business Week

Donnerstag, 24. Januar 2013

Microsoft schwächelt auch

Windows 8 kann den Gewinn nicht retten. Er schrumpft, auch wg. Investitionen ins Marketing. Doch auch das hilft nix. Enttäuschendes Apple macht im Weihnachtsquartal immer noch doppelt soviel Gewinn wie der abgehalfterte Dominator von einst. Bleibt die Hoffnung auf Surface. Wenn die nur nicht trügt. Hier die Details...

Apples Sturz: Börsenwert fast auf Exxon-Niveau

Vor einem Jahr, am 25. Januar 2012, war Apple erstmals mehr wert als Exxon, dem bis dahin wertvollsten Unternehmen der Welt. Nach dem Absturz kam Apple erstmals wieder gefährlich in die Nähe von Exxon. Zeitweilig nur noch sechs Milliarden Dollar trennten die beiden Spitzenreiter. Am Ende des Nörsentags war Apple 431 Milliarden Dollar wert, Exxon lag bei 417 Milliarden Dollar.

Microsoft Late Night

Heute veröffentlicht Microsoft die Bilanz für das 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Die normalerweise gut informierte Lokalpresse aus Seattle erhofft sich Klarheit darüber, ob Windows 8 bisher floppt (wie die Analysten vermuten) oder erfolgreich auf den Spuren von Windows 7 wandelt, wie die Gates-Company behauptet.
Um 23:30 Uhr deutscher Zeit (2:30 PM PT) haben Sie die Möglichkeit, per Live-Stream am Webcast mit dem Microsoft CFO Peter Klein teilzunehmen.

100 Millionen Stunden Musik in einer Tasse DNA-Cafe...

... würden wir abspeichern können, wenn das marktfähig wird, was ein paar Wissenschaftler bei einigen Gläsern Bier in einer Hamburger Kneipe ausgetüftelt haben...
Heute berichtet die Financial Times auf Seite 1, dass Nick Goldman und Ewan Birney einen DNA-Cocktail dazu gebracht haben, Daten zu speichern und wieder abrufbar zu machen. Die beiden Briten, Wissenschaftler am European Bioinformatics Institute in Cambridge, England, benutzten dabei die DNA-Buchstaben G,A,T und C, um Einsen und Nullen des Digitalsystems zu speichern. Auf die Idee waren sie, wie gesagt, an einem Bierabend in Hamburg gekommen. "Es ist unglaublich klein und dicht, es braucht auch keinerlei Strom, um die Inhalte zu bewahren, so sind Liefern und Speichern ganz einfach", wird Dr. Nick Goldman zitiert. Das Ganze wurde bereits ausgetestet - und funktioniert 100 prozentig: die Übersetzung in DNA-Code und die Entschlüsselung zurück in unsere digitale Welt. Verlustfrei. Und mit der Garantie, dass die gespeicherten Daten länger halten als Platten oder DVDs. Das Material lässt sich offensichtlich auch beliebig skalieren, um gewaltige Datenmengen abzuspeichern.  Erschienen ist diese Sensation wohl jetzt in der Zeitschrift Nature.
Bleiben Sie dran!
Journalyse-Quelle: Financial Times, 24.1.2013: "How the secret of strong data might lie in a small cup of DNA"

Apples Appstore: sieben Milliarden Dollar an Entwickler in Q4

Apples Appstore: Zwei Milliarden Downloads im Dezember

Apple-Reaktion: Anleger lassen's crashen

»Verschreckte Anleger ließen den Aktienkurs des Konzerns am Mittwoch nach Börsenschluss um 10 Prozent abstürzen. Auf einen Schlag vernichteten sie dabei fast 47 Milliarden US-Dollar von Apples Börsenkapital. Das ist in etwa so viel wie der Wert der Technologiekonzerne Dell, DELL -0.30% Nokia NOK1V.HE +0.46% und Research in Motion RIM.T -2.48% zusammen.«
Wall Street Journal, 24.1.2013

Zweifel am Topstar Apple

Hohe Entwicklungskosten bremsen Gewinnsteigerung von Apple aus, schreibt die Welt. Und weiter: "Apple hat einen Rekordgewinn verbucht und so viele iPhones und iPads verkauft wie nie. Einerseits straft Apple so die Zweifler ab, enttäuscht aber auch die Analysten." Smartphones wurden (nach 37,0 Mio. im Vorjahreszeitraum) 47,8 Mio. verkauft, Tablets statt 15,4 jetzt 22,9 Millionen. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf das Rekordniveau von 54,5 Mrd. Dollar (41 Mrd. Euro). Dem standen höhere Entwicklungs-, Fertigungs- und Marketingkosten für zahlreiche neue Produkte gegenüber, so dass der Gewinn beim bisherigen Rekordwert von 13,1 Mrd. Dollar stagnierte. Diese Investitionen werden aber an der Börse nicht mehr als Investitionen in eine noch glänzendere Zukunft bewertet; die Erbsenzähler haben wieder die Überhand - Phantasie ist nicht mehr gefragt bei der Apple-Aktie. Komisch eigentlich.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Apple: 189 Milliarden Dollar Umsatz am Ende des Fiskaljahrs...

... nennt finanzen.net das Ziel, das Analysten für 2013 erwarten. Ende 2014 wäre dann Apple mit 217 Milliarden Dollar das erste IT-Unternehmen, das die 200er Grenze überschreitet - es sei denn, man rechnet mit Samsung...

SAP 2013: Zwischen 14 und 20 Prozent mehr...

 ... an Umsatz im Bereich von Software- und Cloud-Lizenzgeschäft. Dabei kämen 750 Millionen Euro aus der Wolke. So berichtet das Wall Street Journal. 2012 setzte SAP in diesem Bereich fünf Milliarden Euro um.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 23.1.2013: 

Die kapitalen Hirsche der IT

Die Börsenkapitalisierung der IT-Giganten
Stand 23. Januar 2013
Apple: 474,00 Milliarden Dollar
Google: 230,96 Milliarden Dollar
Microsoft: 228,51 Milliarden Dollar
IBM: 221,56 Milliarden Dollar
Oracle: 165,37 Milliarden Dollar
Amazon: 122,68 Milliarden Dollar
SAP: 94,38 Milliarden Dollar
Facebook: 66,57 Milliarden Dollar
Ebay: 69,06 Milliarden Dollar

Hewlett-Packard: 33,61 Milliarden Dollar

Google: 48 Milliarden Dollar auf der hohen Kante...

 ... am Ende des letzten Quartals, das die Suchmaschine mit einem Umsatz von 14,4 Milliarden Dollar abschloss. Dahinter stand ein Wachstum von 36 Prozent, liebe IBM. Und der Gewinn erreichte mit 2,89 Milliarden Dollar (Vorjahreszeitraum: 2,71 Milliarden Dollar) auch ein Plus.
 Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 22.1.2013: Google Stems Ad-Price Dip in Quarter

Mainframes: Für 90 % eine Langzeitperspektive...

... meinen der Report BMC Mainframe Survey, der 1264 Antworten aus einer Befragung auswertete. Von diesen 90 Prozent gehören 50 Prozentpunkte ins Lager derjenigen, die neben Wachstum vor allem auch neue Workloads als Grund für ihre Langzeitsicht nennen, 40 Prozentpunkte sehen dies aus der Perspektive der Anwendungskontinuität. Dass bei den Prioritäten die Kostenreduzierung von 60 Prozent als Topthema 1 genannt wird, verwundert nicht. Das hat schon Tradition. von Platz 7 auf Position 4 aufgerückt ist derweil das Thema "Übereinstimmung mit der Geschäftsstrategie". Platz 2 hat die Disaster Recovery und Platz der die Anwendungsmodernisierung.

Übrigens: Waren es 2010 noch 47 Prozent, die angaben, dass sie keine Speciality Engine einsetzen, sind es jetzt nur noch 32 Prozent. 
Übrigens: Nur 15 Prozent erwarten ein MIPS-Wachstum  bei den General Purpose Prozessoren von mehr als zehn Prozent, 44 Prozent werden irgendwo zwischen einem und zehn Prozent Wachstum pendeln, und für 30 Prozent bleibt alles, wie es ist.
Journalyse-Quelle: BMC  Mainframe Survey 2012

Rück-Click 1993: Faktor Information

1993: »Das Wachstum der Informationsangebote übertrifft um 300 Prozent das Wachstum der Informationsnachfrage.«
Heinz Kroehl, Kommunikationswissenschaftler, in FAZ Magazin, 10.9.1993

IBM, der Wolkenschieber

 Wer rechnen kann, schiebt auch gerne mal ein paar Zahlen in die Wolken: So berichtet uns IBM, dass die Umsätze mit Cloud Computing um 80 Prozent gestiegen seien. Und was am Himmel erfolgreich ist, kann auf Erden nur ein Segen sein. Bei der Initiative Smarter Planet verzeichnete Big Blue einen Umsatzanstieg von 25 Prozent. Da nur die Götter wissen, was IBM unter Cloud summiert und dem Smarter Planet zuzurechnen sei, müssen wir das ganz einfach glauben - zumal wir ja gar nicht wissen, was dahinter in absoluten Zahlen steht. Es sind Zahlenwerke, die man nach Belieben zusammenstellen können, weil's bestimmt keine Börsenaufsicht und keinen Wirtschaftsprüfer interessiert. Da es natürlich den Wettbewerb interessiert und auch so manchen Analysten, werden die Zahlen nicht genannt. So können die IBM-Watcher den Erfolg abschätzen und mit ihren Zahlen dann Geld verdienen, bei den Wettbewerbern, die das unbedingt wissen wollen.

IBM: Frohe Kunde für Aktionäre

»Der Zahlenkomplex 'Gewinn je Aktie' stieg um zehn Prozent gegenüber 2011, es ist damit das zehnte Jahr in Folge, in dem hier Jahresgewinn um mindestens zehn Prozent stieg.«
Computerworld, 22.1.2013: IBM boosts full-year profit despite lower revenue

IBM: Der schrumpfende Riese...

... beendete sein Geschäftsjahr 2012 mit einem Gesamtumsatz von 104,5 Milliarden Dollar. Das sind 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Jahregewinn kletterte von 15,9 auf 16,6 Milliarden Dollar.

Was auch im vierten Quartal unverdrossen anstieg, war der Gewinn. 6,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2011 brachten einen Nettoertrag von 5,83 Milliarden Dollar. Der Umsatz fiel in diesem - traditionell immer stärkstem - Quartal im Jahr - um ein Prozent auf 29,3 Milliarden Dollar.
Was den einstigen Superstar der IT-Branche besonders plagte, war der Absatz im Bereich Systems and Technology, der selbst durch den "Doppelmonat" Dezember (hier wird immer das Jahresendgeschäft entschieden) ein Minus von 0,7 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar hinlegte. Dabei brachten die neuen Mainframes ein Plus von 56 Prozent.(Wie groß muss da der Absturz in den anderen Segmenten sein!)
Als erfreulich stellt Big Blue die Entwicklung im Softwaresektor dar, der in den Quartalen zuvor auch nicht gerade ein Schönwetterparadies gewesen war. Um 3,5 Prozent stieg hier der Umsatz und zwar deshalb,
  • weil Lotus sich wieder besser verkauft - nachdem IBM die auf dem HR-Sektor tätige Kenexa gekauft hatte und 
  • weil Tivoli ebenfalls durch den Aufkauf von Q1 Labs eine Auffrischung erlebte. 
Schön zu sehen, dass IBM im Unterschied zu Hewlett-Packard wenigstens ihre Aufkäufe im Griff zu haben scheint. Und so stieg dann auch die Aktie gestern im nachbörslichen Verlauf. Die Frage ist nur: Wieviele Firmen wird IBM noch aufkaufen müssen, um ihre innere Wachstumsschwäche zu kompensieren. Denn das Geschäft, auf das sie vor 25 Jahren begonnen hatte, in einer unglaublichen Kraftanstrengung zurückzukehren, entwickelt sich keineswegs erfreulich. Gemeint ist der Service-Bereich. Bei Technology-Services, das sich wohl aus den Wartungseinnahmen speist, fiel der Umsatz im vierten Quartal um 1,6 Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar, bei den Business Services waren es sogar mit 4,72 Milliarden Dollar 3,2 Prozent weniger
Beim Blick auf IBM könnte man wirklich meinen, dass die IT-Branche nun doch nichts anderes ist als eine "reife Industrie". Es geht nur noch im Gewinne.
Nennen wir es doch dann die PROFIT-Branche.
Raimund Vollmer

Zitat des Tages: Die Phrasendrescher

 »Man google den Satz “Neue Wege zu beschreiten, hat bei uns Tradition”. Dieser wird, im Verein mit ganzen identischen Absätzen, wenn nicht sogar kompletten Darlegungen von Unternehmensphilosophien bzw. -leitbildern, auf deutschsprachigen Webseiten von hunderten Unternehmen, vorwiegend aus der Unternehmensberatungsbranche verwendet. Allerdings tun alle so, als wäre damit ihr Alleinstellungsmerkmal beschrieben worden. Warum haben sich all diese Unternehmensberater für eine derartige Textkultur ohne Hirn entschieden? Teilweise haben Start-Up-Unternehmen, die es erst seit einigen Monaten gibt, die also alles andere als eine Tradition aufweisen können, den Satz im Verein mit einem weiteren Standard-Wording übernommen.«

Stefan Weber, Medienexperte iin Wien, Sachverständiger für wissenschaftliche Texte und gerichtsfeste Plagiatsprüfung
Entnommen dem "Blog für wissenschaftliche Redlichkeit": Hier der Volltext  


Übrigens: Der Satz "Wir haben uns neu aufgestellt" gehört auch in dieses Repertoire an Allgemeinplätzen

Dienstag, 22. Januar 2013

Microsoft will Dell beim Buy-Out helfen!!!

Geht damit der nächste Softwarekonzern in die Hardware? Wall Street Journal

Offshoring & Outsourcing (1): Der Trend kehrt um...

... behauptet das Wirtschaftsmagazin The Economist in einem 14seitigen Survey seiner aktuellen Ausgabe zu diesem Thema. Beides sei angelegt gewesen, um Probleme schnell zu beheben, Doch nun würden sich die Verhältnisse umdrehen.
Zum einen ist das Lohndelta zwischen den Ländern des Offshorings von Produktion (China) und der Services (Indien) auf der einen Seite und den abgebenden Ländern auf etwa 20 Prozent gesunken, so dass die Wirtschaftlichkeit nicht mehr unbedingt gegeben ist. Dies gilt vor allem, wenn man steigende Transportkosten und Zeitverluste (die Waren können bis zu sechs Wochen auf hoher See sein) hinzurechnet. Zudem seien die Arbeitsmärkte in den Ländern des Offshorings inzwischen ziemlich ausgelutscht, die höher qualifizierten Mitarbeiter würden ihre Jobs öfter wechseln, um höhere Gehälter zu erzielen. Zudem würden die Firmen, die ihre Arbeit und damit zugleich auch ihre hochentwickelten Geschäftsprozesse auslagern, dem Mitbewerb Möglichkeiten eröffnen, genau diese Geschäftsgeheimnisse auszuspionieren. Dies und vieles mehr sei nun der Grund, warum es den Trend zum Reshoring gibt. Auch sei die Abhängigkeit von den ausländischen Produzenten so groß, dass Foxconn als Fabrikant von Apple inzwischen so gut wie alles ist, was Apple ausmacht. Mehr noch: Inzwischen würden zum Beispiel chinesische Hersteller selbst in die Herkunftsländer der Technologien investieren und dort fabrizieren.
Journalyse-Quelle: The Economist, 19.1.2013: "Here, there and everywhere -Special report: outsourcing and offshoring"

Morgen ist Apple-Tag: Wer hat noch den Überblick?

Das fragen sich momentan die Analysten & Watcher, die von außen her die Zukunft von Apple beurteilen sollen. Wenn morgen die Geschäftszahlen des letzten Quartals vorgelegt werden, erwarten die Börsianer Rekordzahlen auch beim Verkauf des iPhones. Die Geschäfte von gestern interessieren sie aber weniger. Was bringt die Zukunft? Und wie soll man ein Unternehmen beurteilen, das inzwischen so breit aufgestellt ist? Zwar sei immer noch die Auftragsvergabe an Zulieferbetriebe ein wichtiger Indikator für die Beurteilung, doch habe Apple inzwischen ihre Aufträge derart weltweit diversifiziert, dass man darüber keine Anhaltspunkte mehr bekommen kann.
Es wird eine spannende Woche, meinen die Analysten. Denn Google und Microsoft werden ebenfalls ihre Quartalsergebnisse präsentieren.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.1.2013: Investors Struggle to Get Handle on Apple

HPs Kauf von Autonomy: Wurden kritische Fragen unterdrückt?

Das fragt sich das Wall Street Journal, nachdem es erfahren hatte, dass ein Manager von Hewlett-Packard kurz vor dem Erwerb von Autonomy Zweifel an der Richtigkeit bestimmter Finanzposten in der Buchhaltung angemeldet hatte. Dies geschah während einer Telefonkonferenz von HP-Managern mit einer Delegation von externen Auditoren. Diese hätten die Zweifel für haltlos erklärt. Der Verdacht, dass hier einiges nicht stimmen würde, wurde auch nicht an den CEO weitergegeben. Es habe wohl Kräfte innerhalb der HP-Führungselite gegeben, die noch wenige Tage vorher versucht hätten, den aus ihrer Sicht überteuerten Deal zu verhindern. Doch es war zu spät - zumal sich zu diesem Zeitpunkt der gesamte Verwaltungsrat des Unternehmens neu zusammengesetzt hatte, viele der Mitglieder erst ein Jahr an Bord waren und die Kommunikation untereinander noch nicht so lief, wie es notwendig war, um einen solchen Koloss zu kontrollieren. Leo Apotheker, der den Deal gepusht hatte, befand sich bereits nicht mehr an Bord.

Montag, 21. Januar 2013

Kommt noch dieses Jahr das iPhone 6?

So wird in der Gerüchteküche gefragt. Und es gibt einige Indikatoren, die das zu bestätigen scheinen. Apple sei dabei, ein iPhone in die Vorproduktion zu geben, das mehr Display haben werde als je zuvor - und entsprechend müsste nun die Auflösung der Apps geändert werden. Und so weiter. Wahr ist aber offenbar, dass es einen Prototyp gibt, der den seltsamen Namen iPhone Math als Codename trägt.
Als: Warten wir's ab. Bis dahin gibt's noch viel zu tun. Mehr können Sie, falls Sie nichts zu tun haben, HIER lesen.

Click zurück: SAP und Coca-Cola


Die größten Softwarepannen 2012...

... hat das Handelsblatt zusammengestellt. Schauen Sie mal rein: HIER.

BARC-Tagung: "PowerPoints sind nicht erlaubt!"

So heißt es in der Ankündigung einer Tagung des Veranstalters BARC zum Thema "Planungs- und Controlling-Systeme für den Mittelstand" (19. bis 20. Februar in Würzburg).
Da scheint jemand etwas richtig gelernt zu haben!!!

American Airlines: Das neue Logo ärgert den Designer...

... des ursprünglichen Auftritts der Fluglinie, Massimo Vignelli. Er entwarf 1967 das Logo, das bis jetzt die Flugzeuge der US-Linie schmückte. Nun sind es am Schwanz der Flugzeuge 11 Streifen, die in Anspielung auf die amerikanische Flagge das Erkennungszeichen von American Airlines darstellen. Doch die US-Flagge besteht aus 13 Streifen. Dazu meint nun der Designer:
»Did American add only 11 stripes [to the flag on the tail] because they are in Chapter 11? I don’t think two more stripes would have been a disaster. And there are only two colors shown instead of all three.«
 Massimo Vignelli in Business Week

Erich Schmidt: Die vier Titanen des High Techs...

... sind Apple, Amazon, Facebook und natürlich Google. So zitiert jetzt die Washington Post denj Google-Chairman. Wir hier bei der Journalyse hatten ja daraus - mit etwas anderer Sortierung der Anfangsbuchstaben - die AGFA-Gruppe gemacht. Von dem Quartett des Internets, denn aus ihm beziehen alle vier ihre Macht und ihren Markt, sei Amazon der stillste, meint das amerikanische Blatt. Aber das heißt nicht, dass Amazon sill hält, sondern vielmehr sehr agil ist. Letzten Donnerstag offerierte es den Apple-Benutzern einen Weg, wie sie - unter Umgehung von iTunes - doch an die MP3s von Amazon herankommen können. Die Pressemitteilung finden Sie HIER.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 18.1.2013: Amazon’s move against Apple signals greater focus on music

Sonntag, 20. Januar 2013

Feedback to the Future: Was man vor 50 Jahren von der Zukunft hielt

1940: »Kein mathematisches Modell kann das Erscheinen einer Innovation vorausberechnen. Der technologische Wandel wird jedes mögliche Gleichungssystem kollabieren lassen.« 
John von Neumann, Mathematiker an der Princeton University 

Unsere verpassten Zukünfte

Überall wurde in den sechziger Jahren mit Hochdruck an der Zukunft gearbeitet. Ja, es gab nicht mehr nur eine Zukunft, sondern jede Menge Zukünfte. Sie wurden in zumeist spektakulären Szenarien festgehalten. Dabei griff zum Beispiel 1969 der kalifornische Biologe Paul Ehrlich von der Stanford University zur Feder und berichtete in Form einer Reportage direkt aus der Zukunft, indem er aktuelle, tatsächliche Ereignisse intuitiv und visionär verlängerte. So entstand ein imponierendes, anschauliches Horrorszenario einer totalen Umweltzerstörung.
Mit Hilfe von Analogien aus der Geschichte versuchte der Historiker Arnold Toynbee die Zukunft zu gestalten. Er forderte 1965 angesichts der immensen Herausforderung durch Atombomben, Wettrüsten und Überbevölkerung in Indien und China - die Errichtung eines Weltstaates (ähnlich dem Römischen Reich) - mit einer eigenen Weltreligion (vergleichbar mit der Christianisierung unter Karl dem Großen). Er nannte seine Glaubensrichtung »Religion Koexistenz«. Dabei waren ihm die westlichen Religionen, die maßgeblich am wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aufstieg des Westens seit der Renaissance mitgewirkt hatten, nicht attraktiv genug. Sein allmächtiger, allwissender und allgegenwärtiger Gott war ihm zu eifersüchtig und intolerant. Buddhismus oder Hinduismus waren daher seine Favoriten.
Das waren indes mehr feuilletonistische Versuche, die Zukunft zu bestimmen. Sehr viel optimistischer und naturwissenschaftlicher war in ihren Vorhersagen die kalifornische Rand Corporation, eine regierungsnahe Denkfabrik.
1964 entwarf sie mit Hilfe der Wissenschaftsgemeinde eine minutiöse »Langfrist-Vorhersage« auf das 21. Jahrhundert. Es war eine gewaltige Wette auf die Zukunft, in die 82 Experten mit ihren Prognosen einstiegen. Angewandt wurde dabei eine Methode, die sie wegen ihres orakelhaften Ansatzes »Delphi« nannten. 2000 und so weiter. Den Fachleuten wurden dabei Fragebogen zugesandt, in denen sie angeben sollten, wann sie das Eintreffen einer bestimmten Neuerung für möglich hielten. Anschließend wurden die Ergebnisse von der Denkfabrik zusammengetragen, konsolidiert und den Experten zur nochmaligen Überprüfung zugestellt. Durch dieses Feedback konnte der einzelne Wissenschaftler seine eigene Ansicht nochmals korrigieren und sich zur Gruppenmeinung positionieren. Dreimal wurde dieser Feedback-Prozess durchlaufen, bis die Zukunft feststand. Herauskam ein bunter Kaleidoskop der – wie wir heute schon absehen können – genialen Fehlprognosen.
Sie seien hier aus dem Delphi-Projekt und anderen Studien der sechziger Jahre zusammengetragen.
1975: Zu diesem Zeitpunkt ist das Büro der Zukunft bereits automatisiert. Die Wettervorhersage ist exakt. Weiterbildung gilt als ein angesehener Zeitvertreib. Einsatz von biologischen Waffen im Krieg.
1978: Computer übersetzen in korrekter Grammatik fremdsprachige Texte. Bemannter Flug zum Mars und zur Venus.
1979: Bei ihrer Entscheidungsfindung bedient sich das Management elektronischer Systeme, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. 1982: Errichtung einer permanenten Mondbasis mit einer zehnköpfigen Besatzung.
1983: Allgemeiner Verbrauch von Psychodrogen wie LSD und Marihuana.
1985: Die kontrollierte Kernfusion gelingt. Somit ist der Energiemangel behoben, die Risiken der Atomtechnik sind besiegt. Landung auf dem Mars und glückliche Rückkehr.
1987: Wetterkontrolle wird anwendbar.
1988: Allgemeiner Einsatz von Dienstleistungsrobotern. Sie machen sich im Haushalt nützlich, übernehmen Drecksarbeiten wie Müllabfuhr und Inspektion von Kanalisationsnetzen.
1990: Herstellung von Treibstoffen und Rohstoffen auf dem Mond. Erzgewinnung vom Meeresboden.
1994: Impfschutz gegen alle Bakterien- und Virenerkrankungen.
1997: Weiterbildung durch direkte Informationseinspeisung ins Gehirn. Durch die elektronische Kommunikation entsteht eine Weltsprache.
2000: In den USA und Europa werde es jeweils 350 Millionen Privatfahrzeuge geben. Überschallflüge verkürzen eine Luftreise zwischen London und Sydney auf 60 Minuten. Die Ozeane werden agrarwirtschaftlich kolonialisiert. Die Erdbevölkerung verdoppelt sich auf sechs Milliarden Menschen.
2006: Auf dem Mars wird für eine zehnköpfige Besatzung eine permanente Bodenstation errichtet.
2020: Der Alterungsprozess beim Menschen wird so verlangsamt, dass die Lebenserwartung um fünfzig Jahre steigt. Bemannte Landung auf den Monden des Jupiters. Tiefschlaf erlaubt es Menschen, sich auf eine neue Form der Zeitreise zu begeben – hinein in die weitere Zukunft.
 2022: Telepathie wird als eine ernsthafte Methode erwogen, um mit außerirdischen Lebewesen kommunizieren zu können.
 2040: Die Züchtung intelligenter Tiere wie Affen und Delphine gelingt. Sie sollen einfache menschliche Arbeiten verrichten.
2050: Nachrichtenkontakt mit Aliens. Die Schwerkraft lässt sich in ersten erfolgsversprechenden Ansätzen kontrollieren.
Wir kennen die Zukunft – zumindest bis zum Jahr 2012. Eigentlich kann man nur erstaunt sein darüber, was sich die Menschen der sechziger Jahre uns und sich selbst alles zugetraut haben. Was nicht ist, kann ja zumindest noch werden. So meinte 1966 der britische Starprophet Arthur C. Clarke in seinem Buch »Im höchsten Grade phantastisch«, dass es »beim gegenwärtigen Tempo des Fortschritts unmöglich« sei, sich irgendeine »technische Errungenschaft vorzustellen, die, wenn sie überhaupt realisierbar ist, nicht auch in den nächsten fünfhundert Jahren verwirklich werden könnte.« Vielleicht werden wir es erleben...

Made in the USA: "Freies" Copyright erst 2052...

... für alles, was vor 100 Jahren an Publikationen auf die Welt kam. So will es das Copyright-Gesetz der USA, das 1978 in Kraft trat. Zuvor hatte eine andere Regelung gegolten, die zum 1. Januar 2013 eine Fülle von Veröffentlichungen (wie die Erstausgabe von MAD) in die Public Domain versetzt hätte. Nun wird frühestens 2019 etwas daraus, wahrscheinlich aber erst 2052 (wenn zum Beispiel der Autor dieser Zeilen 100 Jahre alt wäre. Die Wahrscheinlichkeit, dass er das erlebt ist sehr gering, obwohl die Prognosen der Delphi-Umfrage aus den sechziger Jahren ihm eine Lebensdauer von 150 Jahren versprochen haben)
Zum Glück leben wir nicht in den USA, sondern in Europa - und da heißt es, dass die Urheberrechte 75 Jahre nach dem Tod des Autors erloschen sind. Demnach müssten alle Werke von Autoren, die bis 1942 gestorben sind, "frei" sein. Wenn Sie mehr erfahren wollen, lesen Sie doch mal HIER.