Freitag, 17. Januar 2014

IBM meldet auch im 21. Jahr die meisten Patente in den USA an...

(Kommentar) ... und stellt damit indirekt die Frage, warum dieses demnach so innovative und kreative Unternehmen nicht mehr wächst. Die Antwort kennen wir längst, aber es hat bisher noch niemand ein Patent gegen Management-Dummheit erfunden. Denn es fehlt ja hier offensichtlich an Umsetzung, der wichtigsten Aufgabe eines Managements. Aber davon hat wahrscheinlich die Führungsetage des ehedem stolzesten Computerherstellers der Welt keine Ahnung. Es ist viel zu sehr damit beschäftigt zu kontrollieren, ob alle kontrolliert werden, die andere bei der Kontrolle kontrollieren.
Man möge sich übrigens nur den Dummspruch durchlesen, mit dem ein Vice President namens Bernie Meyerson im ZDnet zitiert wird:  "Patente sind nur ein Maß für Innovationen. Vielmehr unterstreicht die Vielfalt der Erfindungen, die diese Patente repräsentieren, die Notwendigkeit eines Patentsystems, das gleichberechtigt und fair Innovationen in allen technischen Gebieten unterstützt und vorantreibt." Kapiert? Wenn ja, dann sollten Sie sich bei IBM für eine Führungsposition bewerben. Wenn nein, dann sind Sie möglicherweise zu kreativ für einen solchen Job...
Raimund Vollmer

Donnerstag, 16. Januar 2014

Rück-Click 1984: IBM startet Unix auf dem Desktop

Am 12. Januar 1984 stellt IBM das Unix‑Derivat PC/IX (Interactive Exe­cu­tive) vor, das es gemeinsam mit dem Software­haus Interactive Systems Corp. entwickelt hatte. IBM hatte bereits 1981 die Unix‑Lizenz von AT&T erworben. Nun offeriert sie ihre erste Desktop‑basierende Version, deren Grundlagedas Unix Sy­stem III ist. Zu diesem Zeitpunkt wer­den 90 Prozent aller PC‑Anwendungen für MS/PC‑DOS geschrieben.

Google wird unheimlich

Hier ein Lesetipp zur Übernahme eines Rauchmelder- und Thermostatenherstellers durch Google bei Heise. Immerhin lässt sich die Datenkrake den Kauf von Nest Labs satte 3,2 Milliarden Dollar kosten. Vielleicht auch, weil die beiden Nest-Unternehmensgründer Tony Fadell und Matt Rogers Apple-Veteranen sind? Fadell etwa gilt als der Erfinder des iPods...

FTC versus Apple: Eltern müssen entschädigt werden...

... weil sie ihren Kindern erlaubt haben, Apps herunterzuladen, deren Nutzung mit Geldzahlungen verbunden sind. Allerdings hatte Apple die Eltern nicht darauf hingewiesen, dass Gebühren fällig würden, wenn die Kinder diese Anwendungen nutzen. Die Kids nutzten zwar die Passwörter ihrer Eltern mit deren Einverständnis, aber welche Konsequenzen dies auf dem Bankkonto haben würde, das wurde den Erziehungsberechtigten nicht mitgeteilt. Ein Schaden von mindestens 32,5 Millionen Dollar sei somit entstanden. Den habe Apple in dem nun mit der FTC abgeschlossenem Vergleich zu zahlen. An die Eltern. Das gelte auch für Forderungen, die jetzt erst erhoben werden. Sollten indes die Forderungen der Eltern nicht diese Summe erreichen, kassiert die Federal Trade Commission den Rest, berichtet die Washington Post.

Mittwoch, 15. Januar 2014

NSA: 100.000 Computer sind für "aktive Verteidigung" infiziert...

... heißt es in einem Bericht der New York Times. Damit könne die National Security Agency fremde Computer heimlich überwachen. Die Systeme müssten unter Umständen gar nicht an das Netz angeschlossen sein, sondern würden durch eingebaute Sonderteile per Radiowellen senden, was der jeweilige Benutzer an seinem System gerade tue. Auch die Washington Post berichtete.

Rück-Click: Was ist Aufklärung?

1784: »Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät hat, so brauche ich mich ja selbst nicht zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft für mich schon übernehmen.« 
Immanuel Kant, deutscher Philosoph, in seiner Schrift »Was ist Aufklärung«

"Die digitale Kränkung" und die Hilflosigkeit...

... derer, die einst mit voller Inbrunst das Netz der Netze feierten, geht nun in die nächste Runde: "Mehr Politik" verlangt heute in fettesten Lettern die FAZ in der Überschrift zu einem ganzseitigen Beitrag ihres Lieblingsautors Evgeny Morozov. Wir sind zwar hier nur ein kleiner Blog, aber dass die Politik und hier vor allem die Parlamentarier angesichts der NSA-Problematik besonders gefordert sind, das haben wir bereits vor einem halben Jahr in einem Beitrag ziemlich deutlich herausgestellt. Wir fordern nicht nur "mehr Politik", sondern vor allem mehr Verantwortung. Politik und Verantwortung sind zwei Dinge, die immer weiter auseinanderlaufen. Leider. In dem FAZ-Beitrag von heute äußert sich sehr umständlich der aus Weißrussland stammende Forscher Evgeny Morozov zu der "digitalen Kränkung" des Menschen, die der Lobody Sascha Lobo in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hinausposaunt hat. Ja, das Internet wird von Zentralisten wie Google oder Facebook weitgehend bestimmt. Morozov nennt dies - ohne die Namen der Firmen zu nennen - "Internetzentrismus", was ja eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Denn das Internet sollte alles andere als zentral organisiert sein. Ja, die Hauptakteure versuchen über ihre zentrale Funktionen jede Menge Werbung in das Netz hineinzupumpen (und Big Data im Gegenzug herauszuziehen). Ja, das ist auch alles andere als schön und mindestens so lästig wie die Werbung im Fernsehen. Ja, wir werden überwacht. Ja, wir sind dem ziemlich ausgeliefert. Trotzdem gehen jeden Tag eine Milliarde Menschen ins Netz. Und sie tun es nicht, um Facebook oder Google oder einem anderen, staatlichen Big Brother zu dienen. Die sitzen uns bloß auf der Schulter (was uns schon maßlos ärgert). Aber deswegen zu sagen, dass das Internet kaputt (Lobo) sei oder dem virtuellen Äquivalent zum totalen Neoliberalismus verfallen sei, wie es Morozov suggeriert, ist nichts anderes als ein Versuch durch Selbstinszenierung seine eigene Ideenlosigkeit zu überspielen und somit seinen Nimbus als Internet-Intellektueller zu bewahren. Das Internet ist lebendiger denn je. Und es ist nach wie vor ein gigantisches Experiment. Es hat eine unglaublich starke Kultur, die nicht auf der großen Bühne inszeniert wird, sondern im Alltag. Facebook, Google und NSA mögen ja immense Machtfaktoren sein. Aber wenn sie ihre Macht wirklich ausspielen oder gar überziehen, was ja bei der NSA auf jeden Fall so ist, dann werden sie schnell merken, dass sie gegenüber dieser Kultur verlieren werden. Die größte Macht auf der Welt ist die Kultur - und zwar deshalb, weil sie nie Gewalt anwendet. Eine Milliarde Menschen nutzen täglich das Netz. Und ich bin sicher, die absolute Mehrheit tut es gerne und freiwillig. Raimund Vollmer

Dienstag, 14. Januar 2014

Rückclick 1980: Robert C. Noyce und das Betriebssystem

1980: »Eines der Dinge, die wir in dieser Dekade schaffen müssen, besteht darin, den Kern eines allgemeingültigen Betriebssystems für Mikroprozessoren zu entwickeln, so dass damit viele Anwendungen gesteuert werden können.«

Robert C. Noyce, Intel-Mitgründer und Pionier der Elektronik-Industrie, der 1990 verstarb

"Die digitale Kränkung" eines Lobodys

Ja, es ist schon schlimm, wie sehr wir der NSA und ihren Spähcoups ausgesetzt sind. Ja, wir fühlen uns in unseren Grundrechten verletzt. Ja, wir können deswegen auch gekränkt sein. Wie aber da am Sonntag dieser Sascha Lobo, der oberste Blogmeister Deutschlands, seine eigene verletzte Eitelkeit in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Szene setzte, war schon peinlich. "Das Internet ist kaputt", sagt er uns, seitdem die NSA ihm sein Spielzeug weggenommen hat. Das lobodinös besetzte Internet verdient es offensichtlich noch nicht einmal mehr, nun mit aller Macht verteidigt zu werden. Denn dazu müsste er, dieser Lobody des Cyberspace, sich mit jenen Leuten anlegen, die ihn anhimmeln: die Politiker. Wenn er nämlich tatsächlich dieser Superstar wäre, für den er sich aushalten lässt, müsste er dieser Klientel klipp und klar die Meinung sagen. Er müsste ihnen erklären, dass sie endlich die Gesetze (und bitte keine Referentenentwürfe) machen sollten, die sie in die Lage versetzen, die Geheimdienste zu kontrollieren und die handelnden Personen in die persönliche Verantwortung zu nehmen. Momentan haben wir, die Bürger, niemandem, absolut niemandem, dem wir vertrauen können. Das ist der eigentliche Skandal - und das ist viel, viel schlimmer als nur eine Kränkung. Raimund Vollmer

Nachtrag: Dass es kein "No-Spy-Abkommen" mit den USA geben soll, wie jetzt Medien melden, ist natürlich ein unglaublicher Afront. Aber letztlich zeigt uns die Haltung der USA gegenüber unseren Politikern, was sie von ihnen halten. Letztlich ist dies eine weitere Bestätigung dafür, auf welch verlorenem Posten wir Bürger bei der Verteidigung unserer Grundrechte stehen. 

Montag, 13. Januar 2014

Als IBM vor einem Jahr ihre Jahreszahlen bekanntgab...

... waren die Reaktionen in einem Magazin wie Business Week, das vor allem die sinkenden Umsätze bei steigenden Gewinnen anmahnte, höchst unterschiedlich.  Wenn nun demnächst die Zahlen für 2013 bekannt gegeben werden, wird es höchst informativ sein, wie die Leser diesmal darauf reagieren. Vor einem Jahr sahen die Kommentare so aus:

"IBM ist eine gutgeölte Geldmaschine, aber  sie hat ihre Seele verloren. Kurzfrisitig wird sie in der Lage sein, all den Profit rauszuquetschen, den sie verspricht. Aber langfristig fehlt ihr der unternehmerische Geist und die Innovationskraft, die nunmal den Unterschied zu anderen Unternehmen ausmacht."
 Rick 2446

"Die Tatsache, dass (IBM) ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöht und sich mehr auf Kernprodukte konzentriert, zeigt mit, dass sie nicht  nur die Kosten senkt zu Ungunsten künftigen Wachstums."
 lonely_optimist

"Das Lesen war reine Zeitvergeudung."
DC419

"IBM stirbt einen langsamen Tod."
 ToughStuff2012

"IBM ist ein Meister der Finanzen. Aber sie beherrscht auch den Produktmix und den Verkauf von Komplett-Lösungen."
KM2654

"Ein lächerlicher Artikel."
 The Practical Economist

"Hat IBM begriffen, worum es sich beim Geschäftsmodell für das Beratungsgeschäft dreht? Eine Frage, die man sich vor allem stellen muss, wenn man den Hintergrund von Ginni betrachtet."
Stakeholder 2015

"IBM sollte einen Berater anheuern..."
wombatmobile

"Ich kenne niemanden, der IBMs Produkte für irgendetwas einsetzt."
Jay Oza

"Erinnert mich an kreative Buchhaltung."
mr215

Auch Apple leidet unter Tablets: Pad-Matt für Mac

Dreißig Jahre ist es nun bald her, dass der erste Mac die Weltbühne betrat. Er hatte alles überlebt, was da über ihn hinweg windowste, er überstand den Presentation Manager (weiß noch jemand, was das war?) und die Sun-Workstations, doch nun spürt er die Konkurrenz im eigenen Haus: Tablets vom Typ iPad sorgten 2013 dafür, dass der Mac-Absatz um zehn Prozent sank (30.9.), ziemlich im Gleichtakt mit dem PC-Schwunder, der mit einem Minus von elf Prozent noch schlechter abschnitt.
Kommentar: Alles GeMACkere nützt nichts, der Trend ist nunmal ein PsychoPad...