Freitag, 23. März 2012

Facebook: Chefs wollen die Passwörter ihrer Mitarbeiter...

... berichtet Erin Egan, Datenschutzbeauftragter des Social Networks. Die Absicht dahinter ist offensichtlich: Arbeitgeber möchten das Privatleben ihrer Untergebenen ausschnüffeln. Mit dieser ungebührlichen Forderung wenden sich Chefs sogar an Bewerber. Zwar scheint dies nur für die USA zu gelten, aber nichtsdestotrotz zeigt dies, welche Kultur inzwischen in manchen Betrieben zu herrschen scheint. Facebook hat sich nun an die Arbeitgeber gewandt, solche Praktiken zu unterlassen.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 23.3.2012: Facebook tells employers not to ask job seekers for log-in info

Facebook kauft 750 Patente von IBM...

... die offensichtlich selbst nicht weiß, was sie mit der Kreativität und dem Erfindungsgeist ihrer Mitarbeiter anfangen soll. Facebook selbst besitzt nur 56 Patente in den USA, wurde kürzlich wegen Patentverletzung von Yahoo angegriffen und braucht wohl diese Patente, um sich gegen weitere Angriffe zu schützen. Wall Street Journal

High-Speed-Trading wird von der SEC überprüft...

... ob die Wertpapierhändler ihren engen und schnellen Kontakt zu computergesteuerten Handelsplattformen nicht wettbewerbswidrig ausnutzen und sich einen unfairen Vorteil verschaffen. Mehr als die Hälfte der Aktien, die an den US-Börsen gehandelt werden, laufen inzwischen über die Hochfrequenz-Händler.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 22.3.2012: SEC Probes Rapid Trading

Donnerstag, 22. März 2012

Megaupload: Werden 28 Petabytes gelöscht?

Nachdem die Behörden das mutmaßlich illegal gespeicherte Material gesichtet haben, möchte nun der Provider, der die Tauschbörse Megaupload mit Speicherplatz versorgte, die auf 28 Petabytes angeschwollenen Datenbestände löschen. Deren Vorhaltung kosten ihn täglich 8.000 Dollar - ohne Aussicht auf Bezahlung. Megaupload hatte 1.103 Server allein in den USA und Kanada geleast, von denen aus 25 Petabytes Filmmaterial gemanagt wurden. Ein einziges Petabyte entspricht der Dauer von 13,3 Jahren HDTV-Sendungen. Megaupload möchte derweil das Material behalten, da es Teil seiner Verteidgung vor Gericht wegen des Vorwurfs der Piraterie sei.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 22.3.2012:Will Megaupload's 28 petabytes of data be deleted?

Ist Hewlett-Packard zu groß für diese Welt?

So möchte man mutmaßen nach der Lektüre eines Berichts des Wall Street Journal, das sich auf eine Ansprache von CEO Meg Whitman vor Mitarbeitern bezieht, in der die neue HP-Chefin erklärt, dass "alles auf dem Tisch" sei, also auch das Thema Entlassungen.

Was deutlich wird: Sowohl Hewlett-Packard als auch IBM haben beide massive Mangementprobleme. HP ist zu schnell gewachsen, IBM zu langsam - trotz Aufkäufe, die ja nun beide Firmen in den vergangenen Jahren eifrigst praktziert haben. Im Prinzip scheitern beide daran, dass im Markt der Konsument als die dominierende Macht auftritt. Beide Firmen haben aber letztlich auf den institutionellen Kunden gesetzt, der mit dem schnellen Wechseln in den Moden nicht mehr mitkommt. IBM und HP (wie auch viele andere Anbieter, die es nur nicht wissen) haben noch nicht erkannt, in welche massive Krise die institutionelle IT hineinschliddert. Themen wie Cloud-Computing werden ja nur deshalb auf Messen und Kongressen so gefeiert, weil man in Wahrheit den gigantischen Strukturwandel dahinter fürchtet. Die Macht geht über zu den Konsumenten und damit zu den Unternehmen, die ein entsprechendes Angebot haben. Das ist der epochale Wechsel des 21. Jahrhunderts. Aber unserer Management-Kaste gefällt dies überhaupt nicht, weil es dazu keine Vorbilder und Trainings gibt. Sie weiß einfach nicht, wie und wo sie den Anpassungsaufwand erbringen soll. Vielleicht aber auch glauben diese Manager, dass sie inzwischen so wichtig sei, dass sie diesen Aufwand gar nicht mehr erbringen müssen. Die Mitarbeiter aber, die näher bei sich selbst als Konsument sind, wissen, auf was man achten muss, wenn man sie selbst als Kunde hat. Was zählt, ist letztlich die persönlich erbrachte Dienstleistung, nicht die, die von einem System erbracht wird.
Aber wie wir alle ahnen, werden bei der nächsten Sparwelle genau diese Know-how-Träger entlassen werden.

Unser Rekord: Über 4000 Seitenaufrufe für "IBM - Das eiskalte Projekt"

Offensichtlich ein "Volltreffer" (Kommentar) scheint unsere Analyse vom 2. März 2012 zu den Gerüchten und Dementis über Entlassungen bei der IBM Deutschland zu sein. In der Journalyse rechnet Autor Raimund Vollmer vor allem mit dem Management der IBM in der Post-Gerstner-Ära ab. Siehe auch
HIER.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Suchmaschine Google, zu deren Adressraum ja auch unsere "blogspot"-Adresse gehört, alle möglichen Stories zum Thema "IBM Mitarbeiter" nach oben schiebt, wir aber irgendwo - vielleicht - in den Tiefen des Rankings auftauschen. Auch Suchfunktionen in anderen Kombinationen ignorieren in ihrer Rangordnung unseren Beitrag. Schöne, gefilterte Welt!

Mittwoch, 21. März 2012

Die amerikanischen Werte: Ist Apple das Maß aller Dinge?

Nachdem Mike Daisey überführt wurde und seine als investigativer Journalismus verkauften Enthüllungen über die Arbeitszustände bei Apple-Lieferanten in China nichts anderes als perfekt inszeniertes Theater gewesen war, können sich die Millionen von Kunden ganz beruhigt auf den Erwerb von i-Pads, i-Pods und i-Phones konzentrieren. Es ist alles halb so schlimm. Die Missstände werden beseitigt und der eigentlich blamierte ist Mike Daisey. Der Sender, der Daisey die Öffentlichkeit gab, "This American Life", so erzählt die FAZ heute, "entschuldigte sich eine geschlagene Stunde lang für seine bis dahin erfolgreichste Sendung, eine im Februar ausgestrahlte Show über die Arbeitsbedingungen in einer chinesischen Fabrik des Unternehmens Foxconn..."
Nun, Apple ist das am meisten bewunderte Unternehmen Amerikas, wie dies jüngst das Magazin "Fortune" auslobte. Es ist das wertvollste Unternehmen der Welt. Es ist wahrscheinlich auch inzwischen der umsatzstärkste IT-Konzern auf unserem Globus. Apple steht für Unternehmertum, für Kreativität und Innovationskraft, es steht für den American way of life wie (dereinst) Coca-Cola oder McDonald's, meint die Washington Post. Und der American way ist das Maß aller Dinge - in Fernost ebenso wie in der Alten Welt, in Afrika oder Australien oder in ganz Amerika.
Der Versuch, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Dominanz, die gestalterische und stilistische Präsenz von Apple zu entzaubern, indem man auf die moralische Verwerflichkeit ihres Produktionsverfahrens hinwies, ist zuerst einmal in sich zusammengebrochen. Apple kan weiter von einem Rekord zum anderen eilen.
IBM ging es vor 30 Jahren nicht anders. Zu Beginn der achtziger Jahre war sie das am meisten bewunderte Unternehmen der USA. Ihr Aktienkurs stieg bis 1987, bis zum Crash, ins Unermessliche. Ihre Führungskräfte waren das beste, was Headhunter auf ihrer Liste hatten. IBMer wurden Minister, griffen ein in die Politik eines Landes (siehe Hans-Olaf Henkel, damals Deutschland-Chef). Sie lebte von der wundersamen Vermehrung der Daten auf allen Systemen. Sie schien die Geheimformel des ewigen Erfolgs in der Tasche zu haben.
Wenige Jahre später war die Macht zu Microsoft gewandert und hinterließ mit IBM ein Unternehmen, das sich bis heute von diesem Verlust nicht wirklich erholt hat. Mother Blue ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. IBM verkörperte sicherlich niemals auch nur annähernd den "American way of life", dafür war es nie konsumentennah genug, aber sie stand für gutes Management, für saubere Geschäftspraktiken, war ein Symbol des "good citizen" in jedem Land, in dem IBM als Multi präsent war. IBMs Werte waren universell. Selbst die Regierung in den USA konnte nach 13 Jahren intensiver Untersuchung wegen Wettbewerbsverletzungen nichts Verwerfliches an diesem Unternehmen feststellen.
IBM und Microsoft besaßen zu ihrer Zeit dieselbe Weltgeltung wie jetzt Apple. Sie waren ohne Alternative. Trotzdem verloren sie mit der Zeit ihren ehedem gigantischen Einfluss. Und Apple wird es fortan kaum anders gehen. Ist es fehlende Innovationskraft? Geht dem Management die Puste aus? Sind es die Mitbewerber, die den König vom Thron stoßen? Sicherlich spielt das alles mit, aber entscheidend ist, dass Macht eine Energie ist, die sich ebenso verbraucht wie jede andere. Sie muss die Chance haben, sich zu erneuern - oder aber sie verlangt eine Klugheit, zu der Zeit-Arbeiter, wie sie Manager darstellen, nicht fähig sind: der sorgsame, zurückhaltende Gebrauch von Macht. Wirklich Macht besitzt der, der sie gar nicht anwendet.
Im Aufstieg ist Macht nicht wirklich die Trumpfkarte, erst im Abstieg wird ihr Einsatz notwendig. Bei IBM war dies zum ersten Mal wirklich spürbar, als sie - auf dem Zenit ihres Einflusses - ihre Wettbewerber wegen Patentverletzungen und Diebstahl geistigen Eigentums verklagte. Microsoft setzte mit Brachialgewalt ihren Internet Explorer durch und verteidigte mit allen Mitteln ihre Standards, Apple versucht es nun mit Patentklagen. Sie wird in den nächsten Jahren - 2012/13 werden als die Jahre des Höhepunktes in die Geschichte eingehen - erleben, wie ihre Macht erodiert.

Layout wiederhergestellt! Funktionen bleiben eingeschränkt.

Das total verunglückte Journalyse-Layout

Google versucht momentan mit allen möglichen Tricks, uns Blogger so zu verwirren, dass wir uns in unserem eigenen Blog nicht mehr auskennen. Ziel ist es offensichtlich, uns dazu zu zwingen, ein neues Layoutverfahren einzusetzen. Zugleich werden Funktionen eingeschränkt, die uns Bloggern den Umgang mit Posts erleichterten. Man fragt sich, ob Google uns unbedingt verlieren will. Wir werden in den nächsten Tagen versuchen, den alten Zustand einigermaßen wiederherzustellen.

Dienstag, 20. März 2012

Apples Dividende: So titelt heute die Financial Times auf Seite 1

Private IT am Arbeitsplatz: Außer Rand und Band...

Eine Umfrage von Accenture bei mehr als 4100 Arbeitnehmern und IT-Entscheidern in 16 Ländern ergab, dass 45 Prozent ihre eigene Hard- und Software nützlicher finden als die der Firma. Das ist kein gutes Zeugnis für die firmeneigene IT. Die Hälfte der Arbeitnehmer ist inzwischen so frustriert, dass sie ihre eigenen Geräte für die Arbeit einsetzen. Schlimmer noch: Zwei Drittel – so das Ergebnis der Studie – halten sich nicht mehr an die von der IT aufgestellten Regeln und twittern und posten nach Herzenslust.

Antitrust: Beim Deal Google-Motorola meldet China Bedenken an...

... und will den Erwerb der Motorola Mobility Holdings Inc. durch Google noch einmal untersuchen, nachdem die USA und die EI dem 12-Milliarden-Dollar-Deal bereits durchgewunken hatten.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 19.3.2012: Google-Motorola Deal Remains Under China Review

Montag, 19. März 2012

Apple zahlt eine Dividende von 2,95 Dollar je Aktie...

... im nächsten Quartal. Außerdem kauft die Company für zehn Milliarden Dollar ihre eigenen Aktien auf. Soviel würde auch die Dividendenzahlung zu Buche schlagen, wenn Apple diese Quartalszahlung aufs ganze Jahr anwendet. Siehe auch HIER.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 19.3.2012: Apple to Pay Dividend, Plans $10 Billion Buyback

Lässt iPad Flugzeuge abstürzen?

So twittert es aus Computerworld. Eine entsprechende Anfrage soll jedenfalls die amerikanische Flugaufsicht Federal Aviation Authority gestellt haben. Noch im Dezember hatte die FAA ihr Okay abgegeben, dass Piloten den Tabletrechner im Cockpit als Ersatz für Handbücher benutzen dürfen.

Megaupload: Beschlagnahmung war illegal...

... meint ein Gericht in Neuseeland. Im Gefolge der Verhaftungen am 20. Januar 2012 bei dem File-Sharing-System Megaupload seien unberechtigterweise Vermögensteile von Kim Dotcom konfisziert worden, befindet die Richrerin Judith Potter. Die USA wollen, dass der Mit-Gründer des neuseeländischen "Piraten"-Senders an sie ausgeliefert werden.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 15.3.2012: Wrong paperwork used to seize Megaupload property, judge says

Apple: Was macht man mit 100 Milliarden Dollar?

Diese Frage will heute Apple-Chef Tim Cook beantworten. Gibt es zum ersten Mal eine Dividende? Auf jeden Fall scheint sich die Firma, die inzwischen an der Börse 500 Milliarden Dollar wert ist, darüber im klaren zu sein, dass sie diese 100 Milliarden Cash nicht braucht, um den Betrieb am Laufen zu halten. Mal sehen, wohin das überflüssige Geld fließt. Schlecht beraten wäre Apple, wenn sie es für Akquisitionen ausgeben würde, oder?
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 19.3.2012: Apple to Disclose Plans For Its Cash Stockpile