... war das Ziel eines Entwicklerteams der IBM in der Data Systems Division in East Fishkill im Staate New York. Das Experiment gelang. "Es war schon etwas befremdend festzustellen, dass wir auf einem einzigen Chip mehr Computerleistung implementieren konnten als auf irgendeiner Maschine aus den 50er Jahren", meinte damals Claud (nicht "Cloud") Davis, Chef des Teams. "Wir haben innerhalb von 13 Jahren die Zahl der Schaltungen auf einem Chip verdreizehnfacht. Ohne Computer Aided Design wäre uns dies nie gelungen", ergänzte Allan Dansky, beratender Ingenieur des Teams. Realisiert wurde es allerdings nicht auf CMOS-Basis, sondern mit bipolaren Schaltungen.
Journalyse-Quelle: Archiv Raimund Vollmer
Samstag, 1. September 2012
Freitag, 31. August 2012
Ex-Chefvolkswirt Norbert Walter ist tot...
... meldet Welt Online. Ein wirklich großer Verlust für ein Land, das mehr denn je intellektuell unerschrockene Denker braucht - in Staat, Wirtschaft und Kultur. Unabhängiges Denken war dem im Alter von 67 Jahren verstorbenen früheren Chefvolkswirt der Deutschen Bank so wichtig, dass er in aller Öffentlichkeit kürzlich noch rügte, dass bei dem größten Finanzinstitut in Deutschland die volkswirtschaftliche Abteilung dem Market Reserach zugeordnet wurde - und damit letztlich in den Dienst der Produktentwicklung gestellt wurde.
Die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Patent-Prozesse
»Research has shown between 1990 and 2010,
patent lawsuits have caused
a loss of half-a-trillion dollars in wealth
and forced U.S. companies to divert
substantial resources from
production to litigation support.«
Vivek Wadhwa,
Columnist in der Washington Post, 31.8.2012
patent lawsuits have caused
a loss of half-a-trillion dollars in wealth
and forced U.S. companies to divert
substantial resources from
production to litigation support.«
Vivek Wadhwa,
Columnist in der Washington Post, 31.8.2012
Jetzt knöpft sich Apple Googles Android vor...
... berichtet das Wall Street Journal. Dabei werden schon die Anwälte in Position gebracht. Sie sollen nun den Kampf gegen Google gewinnen, dem Entwickler von Android. Als "Android War" wird diese Schlacht geführt. Das Verfahren wird offiziell im März 2014 von derselben Richterin eröffnet, die auch den Samsung-Fall leitete: Lucy Koh.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 30.8.2012: Apple Patent Fight: Google in Cross Hairs
Derweil sinniert die Washington Post darüber nach, ob die Verfahren, die Amerikas Kartellbehörde FTC gegen Google eingeleitet hat, nicht an Bedeutung verlieren müssten, da sonst durch ein mögliches Vorgehen gegen Google die Vormachtstellung von Apple noch weiter gestärkt wird.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 31.8.2012: Pity Google? Patent case loss to Apple could spell relief in antitrust probe, analyst says
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 30.8.2012: Apple Patent Fight: Google in Cross Hairs
Derweil sinniert die Washington Post darüber nach, ob die Verfahren, die Amerikas Kartellbehörde FTC gegen Google eingeleitet hat, nicht an Bedeutung verlieren müssten, da sonst durch ein mögliches Vorgehen gegen Google die Vormachtstellung von Apple noch weiter gestärkt wird.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 31.8.2012: Pity Google? Patent case loss to Apple could spell relief in antitrust probe, analyst says
Donnerstag, 30. August 2012
Apple: Von der Quadratur des Kreises zu der des Preises
Was 1972 bei den Olympischen Spielen die berühmten Pictogramme waren, das sind heute die Icons. Die Wegweiser zu den Sportarten damals sind heute die Schalter auf den Smartphones. Aber eigentlich zeichneten sie schon den ersten PC mit grafischer Benutzeroberfläche aus. Das war nicht der Mac von Apple, das war der Alto von Xerox, der 1973 mit seinem Prototyp im Palo Alto Research Center von Xerox seinen Anfang nahm. Nun leuchten uns die Pictogramme, damals noch zweifarbig, überall auf der Welt auf den Bildschirmen entgegen. Sie gehören zum Look & Feel der Geräte wie die runden Ecken, die ja in ihrer erfinderischen Bedeutung der Quadratur des Kreises entsprechen, wenn es diese Quadratur nicht gar ist. Wir warten darauf, dass Apple jetzt das entsprechende Patent anmeldet.
Auf jeden Fall kann der Koreaner Samsung bereits die nächste Milliarde Dollar für das reichste Unternehmen der Welt bereitstellen. Denn seine neuesten Geräte zeichnen sich ebenfalls dadurch aus, dass sie runde Ecken haben werden. Die Juristen bei Apple haben dies bereits mit hochgezogenen Augenbrauen registriert und die Strafzahlungen ausrechnen lassen.
Daran ändert auch nichts, dass Briketts ebenfalls schon lange vor den Smartphones runde Ecken besaßen und pechschwarz glänzten (eine bei Mobilgeräten trotz Apple-Weiß sehr beliebte Tönung). Denn mit Briketts konnte man zwar Öfen füttern, was man mit Smartphones nicht machen sollte, aber zum Telefonieren konnten sie nicht gebracht werden. Sie haben also keine Bedeutung in einer Verteidigungsstrategie gegen die Forderungen von Apple, die unweigerlich kommen werden.
Der Habgier der Apple-Advokaten werden die Koreaner auch nicht dadurch entgehen können, dass sie nun der in Cupertino verhassten Android-Welt mit Windows RT und Windows Phone eine Alternative entgegenstellen wollen.
Apple denkt derweil darüber nach, ob nicht das längliche Bildschirm-Format, das den Normalzustand eines Smartphones auszeichnet, ebenfalls patentrechtlich geschützt werden kann. Allerdings hat hier Samsung schon vorgebaut und erklärt, dass es da direkte Anleihen bei dem Altos von Xerox genommen hat. Apple überlegt derweil, ob sie nicht deswegen Xerox einfach aufkaufen sollte, um dann alle Hersteller, die eine längliche Darstellung unterstützen, rechtlich zu verfolgen. Das gilt dann für jegliche Art der Ganzseitendarstellung, sei es nun als DIN-A-Papier oder als Zeitung oder als Buch. Übrigens hätte man mit dieser Aktion auch endlich die unumstrittenen Rechte an allen Icons, was ebenfalls die Patenteinnahmen erhöhen wird. Und zur Not kauft Apple noch die Olympischen Spiele zurück bis in das Jahr 1972.
Allerdings sollen die Koreaner inzwischen nach Ähnlichkeiten zwischen ihrer Schrift und den Pictogrammen forschen und zum Gegenschlag ausholen wollen.
Dies ist übrigens eine Glosse im Sinne des Presserechts, für das niemand mehr verantwortlich ist - und damit ist es freigegeben für ein weiteres Apple-Patent.
Die hier veröffentlichten Bilder wurden bei der Wikipedia und anderen immer noch großzügigen Instititionen zusammengesucht.
Raimund Vollmer
Auf jeden Fall kann der Koreaner Samsung bereits die nächste Milliarde Dollar für das reichste Unternehmen der Welt bereitstellen. Denn seine neuesten Geräte zeichnen sich ebenfalls dadurch aus, dass sie runde Ecken haben werden. Die Juristen bei Apple haben dies bereits mit hochgezogenen Augenbrauen registriert und die Strafzahlungen ausrechnen lassen.
Daran ändert auch nichts, dass Briketts ebenfalls schon lange vor den Smartphones runde Ecken besaßen und pechschwarz glänzten (eine bei Mobilgeräten trotz Apple-Weiß sehr beliebte Tönung). Denn mit Briketts konnte man zwar Öfen füttern, was man mit Smartphones nicht machen sollte, aber zum Telefonieren konnten sie nicht gebracht werden. Sie haben also keine Bedeutung in einer Verteidigungsstrategie gegen die Forderungen von Apple, die unweigerlich kommen werden.
Der Habgier der Apple-Advokaten werden die Koreaner auch nicht dadurch entgehen können, dass sie nun der in Cupertino verhassten Android-Welt mit Windows RT und Windows Phone eine Alternative entgegenstellen wollen.
Apple denkt derweil darüber nach, ob nicht das längliche Bildschirm-Format, das den Normalzustand eines Smartphones auszeichnet, ebenfalls patentrechtlich geschützt werden kann. Allerdings hat hier Samsung schon vorgebaut und erklärt, dass es da direkte Anleihen bei dem Altos von Xerox genommen hat. Apple überlegt derweil, ob sie nicht deswegen Xerox einfach aufkaufen sollte, um dann alle Hersteller, die eine längliche Darstellung unterstützen, rechtlich zu verfolgen. Das gilt dann für jegliche Art der Ganzseitendarstellung, sei es nun als DIN-A-Papier oder als Zeitung oder als Buch. Übrigens hätte man mit dieser Aktion auch endlich die unumstrittenen Rechte an allen Icons, was ebenfalls die Patenteinnahmen erhöhen wird. Und zur Not kauft Apple noch die Olympischen Spiele zurück bis in das Jahr 1972.
Allerdings sollen die Koreaner inzwischen nach Ähnlichkeiten zwischen ihrer Schrift und den Pictogrammen forschen und zum Gegenschlag ausholen wollen.
Dies ist übrigens eine Glosse im Sinne des Presserechts, für das niemand mehr verantwortlich ist - und damit ist es freigegeben für ein weiteres Apple-Patent.
Die hier veröffentlichten Bilder wurden bei der Wikipedia und anderen immer noch großzügigen Instititionen zusammengesucht.
Raimund Vollmer
Mittwoch, 29. August 2012
Die Entdeckung des virtuellen Speichers und die Zet
Es ist jetzt vierzig Jahre her, dass IBM den virtuellen Speicher in ihre Mainframe-Familie integrierte. Das war zu /370-Zeiten. Und erkennbar war dies daran, dass die Modellbezeichnung bei der letzten Ziffer von einer 5 auf eine 8 wechselte. Aus der IBM /370-165 wurde eine IBM /370-168. Der virtuelle Speicher hatte einen Adressraum von 16 Megabyte, wollte man ihn als Realspeicher implementieren, hätte dies 16 Millionen Mark gekostet. Das konnten und wollten sich selbst die größten Anwender nicht leisten.
1956 hatte der Deutsche Fritz-Rudolf Güntsch (1925-2012) das Konzept des virtuellen Speicher erfunden. Es war eine riesige Erleichterung für die Programmierer, die jetzt nicht mehr Rücksicht nehmen mussten auf die Beschränkungen des Realspeichers. Später sollte Professor Güntsch bei der Verteilung der Fördergelder für die nationale Computerindustrie eine wichtige Rolle im Bundesministerium für Forschung und Technologie übernehmen. Die Millionen (das war in den siebziger Jahren noch die vorherrschende Recheneinheit), die damals vor allem an Siemens verteilt wurden, waren vor allem gegen die Übermacht IBM gerichtet. Dabei war Big Blue technologisch gar nicht einmal so führend, wie das Unternehmen selbst von sich glaubte. Was IBM besaß, war einfach nur ein überlegenes Konzept, das technisch ausgewogen war wie kein anderes und marktstrategisch auf klügste Weise implementiert worden war. IBM konnte es sich leisten, mit dem virtuellen Speicher nicht der erste gewesen zu sein, aber sie machte daraus das meiste - weil sie den Wettbewerbern in der Gesamtsicht, also virtuell, überlegen war.
Nun haben wir seit gestern eine Zet, der Nachfolger aller /370-Maschinen, die einen Realspeicher von drei Terabyte RAM besitzt. Und man fragt sich, wielange braucht man noch die Auslagerung auf Platten (die ja der geniale, weil kostengünstige Bestandteil des virtuellen Speichers waren), wenn zusätzlich 6,4 Terabyte an Flash-Memory daneben stehen können. Festkörper-Speicher und CPU wachsen auf eine Weise zusammen, die des Mainframes größte Stärke als Datenschaufelmaschine auf alle Ewigkeit zu verlängern scheinen. Mit ihrer Kanalarchitektur steht die Zet-Welt einzigartig da im Server-Kosmos.
In den achtziger Jahren balancierte IBM ihre Mainframes immer weiter aus. Multiprozessoren in einer Multisystemumgebung waren damals das Allheilmittel - und dies führte letztlich zu dem, was heute die Zet ist. Ihr Markt scheint so grenzenlos zu sein wie unser Wunsch, immer mehr Daten zu sammeln und auszuwerten. Das Internet der Dinge wird hier mit den RFID-Schwärmen die Datenflut ins Unermessliche steigern. So hofft IBM. Sie setzt darauf, dass diese Maschine trotz ihres Premiumpreises (der Preis ist nach Meinung der Kunden nach wie vor das wichtigste Gegenargument zum Mainframe) ihren strategischen Wettbewerbsvorteil nutzen wird. Aber wird sie in der Lage sein, den virtuellen Vorteil, den die Zet gegenüber den anderen Servern besitzt, gegenüber den Kunden so darzustellen, dass ihn auch die Buchhalter verstehen? Haben diese Sinn für die virtuellen und vollintegrierten Vorteile der Zet? Eher nein. Da müsste sich in den Unternehmen selbst ein kolossaler Wandel vollziehen - weg von den Buchhaltern hin zu den Technologen, die das Gesamtsystem überblicken und zu verantworten haben. Wer jedoch nur auf die Details (und deren Preise) guckt und nicht auf das Gesamte, wird die Vorteile der Zet niemals begreifen. Da aber IBM bei ihren Großsystemen Margen einfährt, die kein anderes Segment auch nur annähernd erreicht, haben die Kunden das Gefühl, dass diese Geräte einfach zu teuer sind.
So wie vor 40 Jahren mit dem virtuellen Speicher die Welt der Großrechner einfacher wurde, so setzt IBM dennoch weiterhin darauf, dass all die Techniken zur Selbstbeobachtung und Selbststeuerung der Zet als ein geldwerter Vorteil angesehen werden. Die Analysten sind da skeptischer. Gartner glaubt, dass der Mainframemarkt bis 2016 um 14 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar weltweit schrumpfen wird. Die Welt der x86 Server, dem großen Konkurrenten der Zet, wird derweil um 33 Prozent auf 47 Milliarden Dollar weltweit wachsen.
1956 hatte der Deutsche Fritz-Rudolf Güntsch (1925-2012) das Konzept des virtuellen Speicher erfunden. Es war eine riesige Erleichterung für die Programmierer, die jetzt nicht mehr Rücksicht nehmen mussten auf die Beschränkungen des Realspeichers. Später sollte Professor Güntsch bei der Verteilung der Fördergelder für die nationale Computerindustrie eine wichtige Rolle im Bundesministerium für Forschung und Technologie übernehmen. Die Millionen (das war in den siebziger Jahren noch die vorherrschende Recheneinheit), die damals vor allem an Siemens verteilt wurden, waren vor allem gegen die Übermacht IBM gerichtet. Dabei war Big Blue technologisch gar nicht einmal so führend, wie das Unternehmen selbst von sich glaubte. Was IBM besaß, war einfach nur ein überlegenes Konzept, das technisch ausgewogen war wie kein anderes und marktstrategisch auf klügste Weise implementiert worden war. IBM konnte es sich leisten, mit dem virtuellen Speicher nicht der erste gewesen zu sein, aber sie machte daraus das meiste - weil sie den Wettbewerbern in der Gesamtsicht, also virtuell, überlegen war.
Nun haben wir seit gestern eine Zet, der Nachfolger aller /370-Maschinen, die einen Realspeicher von drei Terabyte RAM besitzt. Und man fragt sich, wielange braucht man noch die Auslagerung auf Platten (die ja der geniale, weil kostengünstige Bestandteil des virtuellen Speichers waren), wenn zusätzlich 6,4 Terabyte an Flash-Memory daneben stehen können. Festkörper-Speicher und CPU wachsen auf eine Weise zusammen, die des Mainframes größte Stärke als Datenschaufelmaschine auf alle Ewigkeit zu verlängern scheinen. Mit ihrer Kanalarchitektur steht die Zet-Welt einzigartig da im Server-Kosmos.
In den achtziger Jahren balancierte IBM ihre Mainframes immer weiter aus. Multiprozessoren in einer Multisystemumgebung waren damals das Allheilmittel - und dies führte letztlich zu dem, was heute die Zet ist. Ihr Markt scheint so grenzenlos zu sein wie unser Wunsch, immer mehr Daten zu sammeln und auszuwerten. Das Internet der Dinge wird hier mit den RFID-Schwärmen die Datenflut ins Unermessliche steigern. So hofft IBM. Sie setzt darauf, dass diese Maschine trotz ihres Premiumpreises (der Preis ist nach Meinung der Kunden nach wie vor das wichtigste Gegenargument zum Mainframe) ihren strategischen Wettbewerbsvorteil nutzen wird. Aber wird sie in der Lage sein, den virtuellen Vorteil, den die Zet gegenüber den anderen Servern besitzt, gegenüber den Kunden so darzustellen, dass ihn auch die Buchhalter verstehen? Haben diese Sinn für die virtuellen und vollintegrierten Vorteile der Zet? Eher nein. Da müsste sich in den Unternehmen selbst ein kolossaler Wandel vollziehen - weg von den Buchhaltern hin zu den Technologen, die das Gesamtsystem überblicken und zu verantworten haben. Wer jedoch nur auf die Details (und deren Preise) guckt und nicht auf das Gesamte, wird die Vorteile der Zet niemals begreifen. Da aber IBM bei ihren Großsystemen Margen einfährt, die kein anderes Segment auch nur annähernd erreicht, haben die Kunden das Gefühl, dass diese Geräte einfach zu teuer sind.
So wie vor 40 Jahren mit dem virtuellen Speicher die Welt der Großrechner einfacher wurde, so setzt IBM dennoch weiterhin darauf, dass all die Techniken zur Selbstbeobachtung und Selbststeuerung der Zet als ein geldwerter Vorteil angesehen werden. Die Analysten sind da skeptischer. Gartner glaubt, dass der Mainframemarkt bis 2016 um 14 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar weltweit schrumpfen wird. Die Welt der x86 Server, dem großen Konkurrenten der Zet, wird derweil um 33 Prozent auf 47 Milliarden Dollar weltweit wachsen.
Dienstag, 28. August 2012
IBMs Mainframe-Coup: Die Zet, die mit 5,5 Gigahert"Z" taktet
IBM kündigt eine neue Großrechner-Generation an, die für die Unternehmens-IT zahlreiche neue Impulse im Bereich Sicherheit und Skalierbarkeit bringt.IBM hat über eine Milliarde US-Dollar in die neue Mainframe-Produkte investiert.Bedeutenden Anteil hat dabei auch das deutsche IBM Entwicklungslabor in Böblingen. Highlight ist u.a. der derzeit schnellste kommerziell verfügbare Prozessor der Welt mit 5,5 GHz Taktung
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Apple: Jobs Job haben jetzt die Juristen übernommen...
(Kommentar) ... und sich somit an die Spitze des teuersten Unternehmens der Welt gestellt. Wie dereinst IBM, die sich in den siebziger und achtziger Jahren mit Rechtsmitteln gegen die Plug Compatible Manufacturers (PCM) vornehmlich japanischer Provinienz wehrte, so will nun Apple offensichtlich mit der Kraft der Richter sich der Plagiat Competitive Manufacturer koreanischer Herkunft erwehren. Denn kaum ist das Verdikt raus, dass Apple Schadensersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar gegenüber Samsung verlangen darf, schieben die Juristen nach und wollen, dass der Vertrieb von mindestens acht Geräten des Herstellers unterbunden wird. Darunter ist auch das sehr populäre Galaxy S II.
IBM, die sich vor 30 Jahren nach einem Jahrhundertkartellprozess aus den Klauen der Justiz befreit hatte, meinte damals, nachdem sich diese Erlösung seit 1979 abzeichnete, durch juristische Maßnahmen die Konkurrenz außer Gefecht setzen zu können. Das gelang ihr in gewisser Weise auch. Denn der Mainframe, der justament eine weitere Neuankündigung erfährt, ist heute ohne Konkurrenz. Die so genannten PCMs gibt es nicht mehr. Aber mit der Rückgewinnung ihres Monopols verlor sie zugleich den Nimbus als der mächtigste, erfolgreichste und größte Computerhersteller der Welt zu sein. Es war ein Pyrrhus-Sieg.
Um im Bild des Militärs zu bleiben: Es kann sein, dass man mit Juristen Schlachten gewinnt, aber niemals den Krieg.
Wenn man Anleihen bei Machiacelli nimmt, dann befindet sich Apple in der Phase des Übergangs von der Diktatur zur Oligarchie, der dann die Demokratie folgen wird. Oligarchisch geführt werden momentan nahezu alle IT-Weltunternehmen, die ihren Ursprung in den siebziger Jahren hatten. Selbst an Oracle wird dieses Schicksal nicht vorübergehen. Die Oligarchen werden sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, dass nun die dritte Phase eingeleitet wird. Lieber gibt man (Beispiel IBM und das PC-Geschäft) Märkte auf, als sich der Demokratisierung zu stellen. Diese Demokratisierung besteht darin, dass der Kunde tief in die Strukturen eines Unternehmens eingreift. Der Kunde besteht dabei nicht aus Institutionen, sondern aus Individuen. Und diese rütteln inzwischen heftig an den Zäunen. Wir hören zwar viel über Themen wie Datenschutz, bei dem immer wieder die Übermacht der Institutionen gegenüber den Individuen adressiert wird, aber in Wirklichkeit sind es die Verbraucher, die den Unternehmen immer mehr auf den Pelz rücken. Und je länger die Unternehmen in der Oligarchie verharren, also in der Herrschaft des Managements, desto anfälliger werden sie für diese "Demokratisierung" sein. Warum? Weil mehr und mehr klar werden wird, dass an der Spitze des Apparats niemand mehr ist. Der Apparat verwaltet sich selbst - geführt von einem gnadenlos opportunistischem Selbsterhaltungstrieb. Und der lenkt mit darwinistischer Brutalität die Aufmerksamkeit auf jene Berufsgruppe, die vor Gericht das sichern soll, was man im Markt nicht mehr durchsetzen kann. Wielange das gutgeht, wissen wir nicht. Ein Blick auf IBM könnte den Eindruck vermitteln, dass man damit sogar 100 Jahre alt werden kann. Das Problem ist nur, dass 90 Prozent dieser Zeit im 20. Jahrhundert verbracht wurden. Es war das Jahrhundert der großen, der zu großen Institutionen. Im 21. Jahrhundert aber wandert die Macht zu den Individuen. Wir stehen vor einer neuen Phase der Demokratisierung.
Der Sturm auf die Bastille wird kommen. Es könnte sein, dass diese Bastille Apple heißt...
Raimund Vollmer
Nachtrag: Wie schwierig es ist, ein Unternehmen zu reiten, das zu 100 Prozent von Individuen bevölkert wird, zeigt das Beispiel Facebook. Dessen Aufstieg hat es allein den Individuen zu verdanken. Mit Hilfe institutionell inszenierter Börsenstrategien hat es dann versucht, diesen Erfolg zu kapitalisieren - und ist damit fürchterlich auf die Nase gefallen. Man muss ganz andere Wege gehen. Broker, Banker und Juristen werden diese Wege nicht finden. Ein Zuckerberg, der in seiner Gier auch nicht viel besser ist, schon gar nicht. Da müssen ganz andere Typen her. Mal sehen, wann wir sie sehen...
Siehe auch Wall Street Journal
Eine Zusammenstellung über den Prozessverlauf Apple versus Samsung finden Sie HIER.
IBM, die sich vor 30 Jahren nach einem Jahrhundertkartellprozess aus den Klauen der Justiz befreit hatte, meinte damals, nachdem sich diese Erlösung seit 1979 abzeichnete, durch juristische Maßnahmen die Konkurrenz außer Gefecht setzen zu können. Das gelang ihr in gewisser Weise auch. Denn der Mainframe, der justament eine weitere Neuankündigung erfährt, ist heute ohne Konkurrenz. Die so genannten PCMs gibt es nicht mehr. Aber mit der Rückgewinnung ihres Monopols verlor sie zugleich den Nimbus als der mächtigste, erfolgreichste und größte Computerhersteller der Welt zu sein. Es war ein Pyrrhus-Sieg.
Um im Bild des Militärs zu bleiben: Es kann sein, dass man mit Juristen Schlachten gewinnt, aber niemals den Krieg.
Wenn man Anleihen bei Machiacelli nimmt, dann befindet sich Apple in der Phase des Übergangs von der Diktatur zur Oligarchie, der dann die Demokratie folgen wird. Oligarchisch geführt werden momentan nahezu alle IT-Weltunternehmen, die ihren Ursprung in den siebziger Jahren hatten. Selbst an Oracle wird dieses Schicksal nicht vorübergehen. Die Oligarchen werden sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, dass nun die dritte Phase eingeleitet wird. Lieber gibt man (Beispiel IBM und das PC-Geschäft) Märkte auf, als sich der Demokratisierung zu stellen. Diese Demokratisierung besteht darin, dass der Kunde tief in die Strukturen eines Unternehmens eingreift. Der Kunde besteht dabei nicht aus Institutionen, sondern aus Individuen. Und diese rütteln inzwischen heftig an den Zäunen. Wir hören zwar viel über Themen wie Datenschutz, bei dem immer wieder die Übermacht der Institutionen gegenüber den Individuen adressiert wird, aber in Wirklichkeit sind es die Verbraucher, die den Unternehmen immer mehr auf den Pelz rücken. Und je länger die Unternehmen in der Oligarchie verharren, also in der Herrschaft des Managements, desto anfälliger werden sie für diese "Demokratisierung" sein. Warum? Weil mehr und mehr klar werden wird, dass an der Spitze des Apparats niemand mehr ist. Der Apparat verwaltet sich selbst - geführt von einem gnadenlos opportunistischem Selbsterhaltungstrieb. Und der lenkt mit darwinistischer Brutalität die Aufmerksamkeit auf jene Berufsgruppe, die vor Gericht das sichern soll, was man im Markt nicht mehr durchsetzen kann. Wielange das gutgeht, wissen wir nicht. Ein Blick auf IBM könnte den Eindruck vermitteln, dass man damit sogar 100 Jahre alt werden kann. Das Problem ist nur, dass 90 Prozent dieser Zeit im 20. Jahrhundert verbracht wurden. Es war das Jahrhundert der großen, der zu großen Institutionen. Im 21. Jahrhundert aber wandert die Macht zu den Individuen. Wir stehen vor einer neuen Phase der Demokratisierung.
Der Sturm auf die Bastille wird kommen. Es könnte sein, dass diese Bastille Apple heißt...
Raimund Vollmer
Nachtrag: Wie schwierig es ist, ein Unternehmen zu reiten, das zu 100 Prozent von Individuen bevölkert wird, zeigt das Beispiel Facebook. Dessen Aufstieg hat es allein den Individuen zu verdanken. Mit Hilfe institutionell inszenierter Börsenstrategien hat es dann versucht, diesen Erfolg zu kapitalisieren - und ist damit fürchterlich auf die Nase gefallen. Man muss ganz andere Wege gehen. Broker, Banker und Juristen werden diese Wege nicht finden. Ein Zuckerberg, der in seiner Gier auch nicht viel besser ist, schon gar nicht. Da müssen ganz andere Typen her. Mal sehen, wann wir sie sehen...
Siehe auch Wall Street Journal
Eine Zusammenstellung über den Prozessverlauf Apple versus Samsung finden Sie HIER.
Montag, 27. August 2012
Raubkopien: 675.000 Dollar für 30 Songs sind durchaus angemessen...
... weil der Beklagte mit einer weitaus höheren Strafe hätte rechnen müssen, meint ein Gericht in den USA in einem seit sieben Jahren die Justiz beschäftigenden Fall von illegalem Downloaden. 150.000 Dollar pro Song wären nämlich demnach auch drin gewesen statt der 22.500 Dollar, die stattdessen verhängt wurden.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 24.8.2012: Judge refuses to set aside $675K fine in music piracy case
Journalyse-Quelle: Computerworld, 24.8.2012: Judge refuses to set aside $675K fine in music piracy case
Apple versus Samsung: So war es hinter den Kulissen...
... will das Wall Street Journal wissen und berichtet von den Ereignissen bei der Urteilsfindung durch die Juroren, die nach 22 Stunden der Beratung einen "Erdrutschsieg" (WSJ) für Apple auslösten. Erreichbar ist diese Montagsstory auf Deutsch unter dieser Adresse.
Tim Cook: Ein Jahr an der Spitze von Apple...
... ist der Washington Post eine Würdigung wert. Wenn es Sie interessiert, lesen Sie HIER.
Die Innovasion der Viren: Mit dem Code der anderen
Ihre Erfindung nennen sie "Frankenstein", nach jenem Doktor, der aus Leichenteilen ein Monster schuf. Denn das Programm, das sie schufen, ist nach demselben Muster entstanden. Es bedient sich der Coderungen der anderen, völlig harmloser Anwendungen wie Word oder Excel - um sich selbst zu konstruieren und zu kombinieren: zu einem Virus, das kaum noch zu entdecken ist. So berichtet jetzt das Wirtschaftsmagazin The Economist von einer Tagung, auf der die beiden Wissenschaftler Vishwatz Mohan und Kevin Hamlen von der Universität von Texas ihre Innovation vorstellten. Zwar gäbe es dazu wohl jede Menge Vorläufer, aber keinen, der sich so gut den Aufdeckungsverfahren der Virenscanner entziehen könne. Experten sprechen davon, dass dieses Verfahren sehr gut geeignet sei, um kurzzeitige Attacken auf Systeme zu auszulösen - um dann zu verschwinden - nach dem Motto: Veni, vidi, virus.
Journalyse-Quelle: The Economist, 25.8.2012: A thing of threads and patches
Journalyse-Quelle: The Economist, 25.8.2012: A thing of threads and patches
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