Freitag, 30. Juli 2010

Facebook: Börsengang nicht vor 2012...

... behauptet heute die Washington Post und beruft sich dabei auf eine Quelle aus dem Inneren des Zuckerberg-Imperiums. Mit einem Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar und einer Benutzerzahl von jetzt 500 Millionen ist Facebook das größte Social Network der Welt. Der geschätzte Börsenwert hat sich seit März auf 24 Milliarden Dollar verdoppelt. Doch vor einem Börsengang - so die Spekulation - wolle Gründer Zuckerberg zuerst das Geschäftsmodell stabilisieren.
In diesem Jahr haben bereits 40 Unternehmen ihr Initial Public Offering (IPO) abgesagt.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 30.7.2010: Facebook Said to Put Off IPO Until 2012 to Buy Time for Growth

Die Stärken und Schwächen der High-Tech-Riesen


Journalyse-Quelle: The Economist, 30.7.2010 (Vorlage)
Starke Präsenz = 1, mittlere Präsenz = 2, schwache Präsenz = 3

Gangster retten den Euro...

... so titelt heute - leicht verkürzt - das Wall Street Journal. Der Grund: Die 200- und 500-Euro-Scheine sind die Währung, mit der im Untergrund und auf den Schwarzen Märkten, in den Drogen-, Dealer- und Hehler-Szenen bezahlt wird. Die Europäische Zentralbank berichtet nun, dass seit 2002, also der Einführung des Euros als Zahlungsmittel, der Wert der 500-Euro-Scheine von 30 auf 285 Milliarden Euro gestiegen ist. Diese Scheine gibt die EZB mit einem "fetten Profit", der sogenannten Seignorage, heraus, schreibt das Blatt und zitiert dabei einen Report der Citigroup, in dem die These aufgestellt wird, dass die 200- und 500-Euro-Scheine dem Dollar, den es maximal nur in 100-Dollar-Noten gibt, in den einschlägigen Gewerben mächtig Konkurrenz macht. 50 Milliarden Euro nimmt die Bank in normalen Jahren durch die Herausgabe von nneuen Scheinen ein, 2008 - im Lehman-Krisenjahr - waren es 80 Milliarden.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 30.7.2010: How Gangsters Are Saving Euro Zone

Ehe wir es vergessen: Ein Interview mit Steven Jobs...

... finden Sie HIER.

Wird Samsung 2010 der größte Technologie-Konzern der Welt?

Das bejaht zumindest das Wall Street Journal nach der Vorlage der neuesten Quartalsergebnisses aus Korea. Mit einem Rekordgewinn schloss Samsung das zweite Quartal ab - dank prächtiger Erfolge bei Speicherchips und LCD-Bildschirmen, wo die Gesellschaft längst Weltmarktführer ist. 3,6 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaftete Samsung bei einem Umsatzanstieg um 17 Prozent auf 37,9 Billionen Won.
Journalyse-Quelle: WSJ, 30.7.2010: Samsung's Results Jump, but Executives Are Cautious

Microsoft: Ballmer auf dem iPad-Pfad...

Einen "interessanten Job" habe Apple mit ihrem Tablet-Computer namens iPAd gemacht, von dem der hochgeschätzte Konkurrent mehr abgesetzt habe, als er es Apple gönnen würde, meinte jetzt Steve Ballmer, CEO von Microsoft. Nun fühlen sich die Redmonder, die sich ja mit ihrem Slate bereits auch in diesem "flachen" Markt versucht hatten, mächtig herausgefordert. Windows 7 soll auch hier das Betriebssystem der Zukunft heißen. Dabei soll ein Wunderchip aus der Intel-Küche helfen. Der Name der Antriebskraft: Oak Tree. Dieser Prozessor kommt ohne Ventilator aus. Neben Apple ist Google mit ihrem Android im Rennen, ebenso Hewlett-Packard, das auf das WebOS des Palms setzt.
Journalyse-Quelle: WSJ, 30.7.2010:Microsoft Working on iPad's Rivals

Donnerstag, 29. Juli 2010

Neue Fernsehserie in den USA: OUTSOURCED



Der Call-Center-Manager Todd wird nach Indien versetzt, um dort das von USA nach Indien outgesourcte Call Center zu leiten.
Start der Serie: 23. September bei NBC

Die täglichen Attacken


»Etwa 90 Prozent der 140 Milliarden Emails, die täglich weltweit verschickt werden, sind Spams, von diesen wiederum drehen sich 16 Prozent um das Thema Geld. Das schließt auch Phishing-Attacken mit ein, bei denen man durch Täuschung versucht, Bankdaten und Passworte von den Empfängern zu erhalten.«

The Economist, 3.7.2010: Cyberwar

Amazon: Ein Kindle für die Massen zum Preis von 139 Dollar...

... soll es ab August geben, berichtet das Wall Stret Journal. Ausgestattet mit einer Batterie, die einen Monat hält, einem kontrastreicheren Bildschirm. Obwohl die Lesefläche mit sechs Zoll gleich groß ist wie beim bisherigen Modell, ist das Billig-Kindke 21 Prozent kleiner. Allerdings wird das elektronische Lesegerät allerdings nur über einen Wifi-Anschluss ans Netz verfügen. Wer auch einen 3G-Internetanschluss haben möchte, muss 189 Dollar bezahlen.
Ab heute können die Geräte bestellt werden. Sie sind in 140 Ländern ab 27. August dann verfügbar.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 28.7-2010: Kindle to Go 'Mass Market'

Datenschutz: Die dunkle Wolke über Clouds, Google & Co.

In Deutschland dürfen Kundendaten nur sechs Monate lang gespeichert werden, in Italien ist die Verweildauer auf 24 Monate hochgesetzt. Nun wollen Ambieter von Cloud-Computing, allen vorand Google und Microsoft, die EU dazu bringen, diesen Zeitraum für die 27 Staaten der Union zu vereinheitlichen. Die Kommission hat unter dem Namen Digital Agenda einen Plan für 31 Gesetzesinitiativen aufgesetzt, mit dem das Patchwork an nationalen Vorschriften homogenisiert werden soll. Doch erst seit Mai 2010 wird an dieser Agenda gearbeitet. Ende ungewiss, was den Clouds die Investitionsplanungen erschwert.
Gartner vermutet, dass Ende 2013 bereits 14 Milliarden Dollar weltweit mit Clouds erlöst werden. Merrill Lynch geht noch weit darüber hinaus und setzt den Umsatz auf nahezu 100 Milliarden Dollar.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 29.7.2010: Tech Firms Lobby EU on Privacy

Mittwoch, 28. Juli 2010

Und WAC sprach: Es werde Apps (oder so ähnlich wie Apple)

Nachdem sich im Februar weltweit 24 Telekom-Betreiber zu einer Allianz namens Wholesale Applications Community (WAC) zusammengetan haben, soll nun der Gründung Taten folgen. WAC will als Großhändler von Apps auftreten, die über die beteiligten Telekom-Anbieter im Netz vermarktet werden. WAC ist eine Non-Profit-Organisation, die ihre Kosten durch Nutzungsgebühren abdecken will. Wenn man bedenkt, dass Vorbild Apple mit seinen Apps fünf Milliarden Downloads erzielte, kann man nur sagen: Kleinvieh macht auch Bucks...
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 28.7.2010: Alliance aims for Apps market

Google sprach: Es werde Facebook (oder so ähnlich)

Das Wall Street Journal berichtet, dass der Suchmaschinenweltmeister Verhandlungen mit einer Reihe von Online-Spielambietern aufgenommen habe mit dem Ziel, ein ähnlich mächtiges Social Network zu errichten wie Facebook. Zu den Gesprächspartnern gehören Firmen wie Playdom Inc., Playfish und Zynga Game Network Inc.
Zwar erklärte jüngst Google-Chef Eric Schmidt: "Die Welt braucht keine Kopie desselben Dings", womit er Spekulationen über einen Einstieg ins Facebook-Business dementierte, aber nichtsdestotrotz muss der Konzern aus Mountain View darauf reagieren, dass immer mehr Anzeigenkunden in die Social Networks abwandern. Spiele-Entwickler zahlen zudem 30 Prozent ihrer Erlöse an virtuellen Gütern an Facebook, das sich somit allmählich ein tragfähiges Geschäftsmodell auf der Basis seiner 500 Millionen User aufbaut. Allein in den USA wurden 2009 rund 700 Millionen Dollar mit Online-Spielen umgesetzt, 2012 sollen es bereits 1,4 Milliarden sein, mutmaßt die Marktforschung ThinkEquity LLC. Electronic Arts Inc.'s zahlt 2009 für den Erwerb von Playfish 400 Millionen Dollar. Walt Disney Co. erwarb am Dienstag Playdom für $563.2 Millionen zuzüglich bis zu 200 Millionen, wenn das Unternehmen seine Ziele erfüllt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 27.7.2010: Google Develops a Facebook Rival

Lesetipp: Supercomputing in der Wolke...

... darüber berichtet die amerikanische Fachzeitschrift Computerworld in eine "In Depth"-Analyse. Die Lektüre lohnt sich durchaus. HIER DER LINK.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 13.7.2010: Big guns for hire: Supercomputing-in-the-cloud

Und Intel sprach: Es werde Licht (in der Leitung)...

Kupfer hat bald ausgedient, jedenfalls in der Kommuikation zwischen den Komponenten eines Computers wie etwas zwischen der CPU und ihren Speichern. Statt Kupferleitungen, die Stromimpulse weitergeben, werden Lichtleiter eingesetzt. So berichtet jetzt der Chipweltmeister Intel. Cheftechnologe Josef Rattner präsentierte einen Prototyp, der bis Mitte des Jahrzehnts produktionsreif für die Massenherstellung und Anwendung in Servern und Desktops sein soll. Auf Chipebene selbst wird man allerdings vorerst noch keine Lichtleiter für die innere Verdrahtung verwenden können.
Kupfer stößt bei Geschwindigkeiten von zehn Gigabits pro Sekunde an seine Grenzen. Lichtleiter hingegen können auf 50 Gigabits und mehr hochgetrieben werden, wobei sogar weitaus größere Distanzen überwunden werden können. Damit wären sie in der Lage, selbst Filme in HD-Qualität blitzschnell zu übertragen. Gebündelt würden sogar Geschwindigkeiten von einem Terabit pro Sekunde errichbar sein, heißt es.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 27.7.2010: Intel turns to light to transfer data inside PCs

Dienstag, 27. Juli 2010

US-Klage gegen Apple: Wenn der iPad sich überhitzt...

... und sich ausschaltet, dann ist das Grund genug für eine umfassende Klage: Betrug, arglistige Täuschung, Verletzung des Verbraucherschutzes, unfaire Geschäftspraktiken usw. All dies wird momentan in einer Klageschrift vor einem Gericht im kalifornischen Oakland gegen Apple von drei Verbrauchern namens Jacob Balthazar, Claudia Keller and John Browning vorgebracht.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 27.7.2010: Federal lawsuit claims Apple's iPad overheats in minutes

IBM, EU und Antitrust: Quotes & Notes

Die Verschwörungstheorie
oder warum Microsoft angeblich hinter der Klage steht

Our Master's Voice: »Let there be no confusion whatsoever: There is no merit to the claims being made by Microsoft and its satellite proxies. Certain IBM competitors, which have been unable to win in the marketplace through investments in fundamental innovations, now want regulators to create for them a market position that they have not earned.’«
Statement der IBM Corp.

Background Noise: »Microsoft competes with IBM, and IBM accused Microsoft of orchestrating the complaints to promote sales of its Wintel servers.«
Boston Globe

Die Preis-Sicht: »The two investigations into I.B.M.’s practices have the potential to redefine the market for mainframes. .... the decline in mainframe prices has slowed since the makers of I.B.M.-compatible servers exited the market. From 1995 to 2001, I.B.M. reduced the price of computing tasks handled by mainframes by 31 percent a year. Those price declines averaged 13 percent after the makers of compatible mainframes exited the market, said A. M. Sacconaghi Jr., an analyst at Sanford C. Bernstein in New York. «
The New York Times

Ohne Eigene Maschine (OEM): »The two companies that complained to the European authorities, T3T Inc. of Tampa, Fla., and TurboHercules SAS of Paris, don't make any of their own equipment. They provide so-called emulator software that allows mainframe applications to run on cheap, off-the-shelf computers. Their chief complaint is that IBM won't allow their customers to buy or license the IBM mainframe operating system, called zOS, to use with their emulators.«
Wall Street JournaL

Auch im NEON-Licht? »There's even the possibility of a third case based on a complaint filed very recently by NEON, and the DoJ is also looking into this matter. «
Slashdot

Kontroll-Instanz: »Doch was immer die Prüfung ergibt, sie kommt zur rechten Zeit: Denn IBM hat eine Art von Monopol auf einen Markt, der plötzlich attraktiver wird. Da schadet Kontrolle nie.«
FAZ

Die Rolle der Mainframes
und die Freiheit der Kunden

Das Datenmonopol: »Mainframes are powerful computers used by large corporations and governments to store and process critical business information. It is estimated the vast majority of corporate data worldwide resides on mainframes.«
The San Diego Union-Tribune

Sales of a Machine: »The European Commission estimated worldwide sales of mainframe computers and operating systems in 2009 at euro 8.5 billion. It put sales in Europe at about euro 3 billion that year.«
ABC News

»Sales of mainframe computers account for less than 10 percent of the worldwide market for data center computers, estimated to be $49 billion this year, according to the International Data Corporation, a research firm in Framingham, Mass.«
The New York Times

Run-Time: »Mainframe customers should be permitted to run the applications and data that they own, and in many cases developed, on the computer hardware of their choice.«
Roger Bowler, Mitgründer von Mitkläger TurboHercules.

Die Hercules-Aufgabe: »In 1999, the Hercules open source project team created the Hercules “emulator.” This technology takes the IBM instructions set, translates and interprets them so that IBM customers’ programmes and applications can be run on non-IBM mainframe platforms, such as a Microsoft server built on Intel processing technology, according to Ted Henneberry, US attorney for TurboHercules SAS, the France-based commercial entity trying to market Hercules, and author of the antitrust claim.«
Intellectual Property Watch

IBMs Warnung: »Your product emulates significant portions of IBM's proprietary instruction set architecture and IBM has many patents that would, therefore, be infringed.«
Mark Anzani, CTO der IBM, am 11. März 2010 an Roger Bowler

Montag, 26. Juli 2010

IBM: EU eröffnet Antitrust-Klage gegen Big Iron

Auf der Basis der Beschwerden zweier Softwarehäsuser, T3 aus Florida und TurboHercules aus Paris, hat nun die EU formal ein Antitrust-Verfahren gegen IBM wegen Monopolisierung des Mainframe-Marktes eröffnet. IBM, die sich kooperativ zeigen will, hat die Klage als "grundlos" abgewiesen. Beide Firmen "waren nicht in der Lagedurch Investments in fundamentale Innovationen" eine Marktposition aufzubauen und würden nun auf dem Rechtsweg versuchen, das nachzuholen, was ihnen der Markt verwehrte, heißt es in der Erwiderung. Die Firmen würden "piratisieren" und Patente der IBM verletzen.
Journalyse-Quelle: WSJ, 26.7.2010: EU Launches Formal Antitrust Probe Against IBM
SIEHE AUCH HIER

IT-Ausgaben: Hier können Sie sehen, wie der Staat seine IT-Projekte managt....

... aber leider gibt es diesen IT-Dashboard nur in den USA. Rot, gelb und grün - ja nach Zustand, ob in Zeit und Budget oder nicht, so sind die IT-Projekte dort gekennzeichnet. Zwar sind die Projektdaten nicht immer auf dem neuesten Stand und nicht alle Departments machen mit, aber die Washington Post rühmt diesen Ansatz als einen guten ersten Anfang.
Kommentar: Ob unsere Bundes-, Landes- und Gemeindebehörden zu so etwas auch den Mut hätten? Oder gibt es das vielleicht sogar schon, aber wir wissen nichts davon?
Journalyse-Quelle: Washington Post, 26.7.2010: Federal IT tracking Web site often inaccurate, report finds

Wikileaks & Afghanistan-Papiere: 15.000 Dokumente werden zurückgehalten....


... um auf diese Weise zu verhindern, dass dadurch Menschenleben gefährdet werden, berichtet die Washington Post, über die nicht vom amerikanischen Pentagon autorisierte Internet-Veröffentlichung von Dokumenten über den inwischen im neunten Jahr laufenden Krieg in Afghanistan. Das Weiße Haus bezeichnet die Publikation als "unverantwortlich". Neben den Tageszeitungen "The New York Times" und "The Guardian" hat sich auch "Der Spiegel" der journalistischen Würdigung dieser rund 92.000 Dokumente angenommen.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 26.7.2010: Wikileaks takes new approach in latest release of documents