Freitag, 2. November 2012

Sandy: Data Center erhitzen sich auf 100 Grad...

... Fahrenheit, also nicht Celsius (etwa 40 Grad). Dennoch entwickelte sich ein "Echtzeit-Drama" in New York, als in einem der zu Google gehörenden Data Centers, das auch Dritten dient, der Strom ausfiel. Ähnliche Situationen gab es auch in anderen Data Centers der Metropole, obwohl die Notstromversorgung einsprang.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 1.11.2012: Drama in NYC as data center temp passes 100 degrees

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Apple: Von der Diktatur zur Oligarchie

Der Einstieg in den Abstieg eines ehemals tyrannisch geführten Unternehmens

(Kommentar) Tim Cook räumt auf. Der Nachfolger von Steve Jobs entlässt dessen Liebling Scott Forstall, den der Gründer 1997 beim Verkauf von NeXT an Apple mitgebracht hatte.Sein großes Thema bei NeXT und Apple war das heute als Mac OS X bekannte Betriebssystem. Forstall ist eine umstrittene Figur, vermutlich ähnlich exzentrisch wie Jobs. Nur besitzt er nicht dessen natürliche Autorität. Nun wird Forstall Apple verlassen - auch deshalb, weil er sich nicht öffentlich für die Pannen bei den Maps entschuldigen wollte. Das überließ er Cook. Oder war es vielleicht so, dass Cook diese Entschuldigung als eine Gelegenheit sah, seine moralische Überlegenheit gegenüber Forstall zu zeigen? Denn jeder würde fortan auf Forstall als den wahren Schuldigen zeigen und Cook als den integren Helden feiern. Es wäre ein billiges, ein primitives Manöver, das uns einen Hinweis gibt auf die neue Unternehmenskultur bei Apple.
Apple befindet sich auf dem Weg von der Diktatur, wie sie auf einzigartige Weise der Gründer Steve Jobs praktizierte, hin zu einer Oligarchie. Verdiente, langjährige Mitarbeiter werden bei dieser Aufräumaktion mit mehr Macht ausgestattet. Es sind Leute, die für ein kollegialeres Verhältnis stehen. Das hört sich gut an, und als ein gut erzogener Mensch möchte man dem nur zustimmen. Aber ist es wirklich gut?
Der Zyklus, der sich hier anbahnt, ist der, den der Italiener Machiavelli in seinen Werken beschreibt. Zuerst kommt der Tyrann, dem alles erlaubt ist, solange es allein dem Gemeinwesen dient und nicht der persönlichen Bereicherung. Dafür stand mit seiner ganzen Tüchtigkeit Steve Jobs. Sein Gemeinwesen war Apple, nicht die Aktionäre. Deshalb keine Dividende, eine Politik die Cook änderte. Deshalb keine Spenden an Dritte, was unter Cook nun erlaubt ist.
Wie aus dem Lehrbuch des berühmten italienischen Politikers mutet es einem an, wenn man bei Machiavelli liest, dass der Gegenspieler der Tüchtigkeit, der virtus (Tugend), das Schicksal, also fortuna,sei. Ersteres kann der Diktator kontrollieren, was Jobs bis in ins kleinste praktizierte, das zweite steht außerhalb seiner Macht (wie Jobs auf bitterste Weise und ganz persönlich erkennen musste).
Je größer ein Unternehmen wird, desto mehr wandelt es sich von der Diktatur des Gründers zu der Oligarchie des Managements. Das heißt: der Versuch, die Außenwelt zu steuern, also das Schicksal zu bestimmen, wird zur zentralen Motivation. Deshalb Dividende und Goodwill, deshalb die Entschuldigung. Deshalb auch die Verlagerung der Macht auf mehr Manager. Dies führt - wie wir geradezu klassisch bei Apple beobachten können (ähnlich übrigens auch zuvor bei IBM und Microsoft) - dazu, dass eine Organisation den Höhepunkt ihrer Macht und Herrlichkeit erreicht. Apple ist das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Welt.
Aber zugleich beginnt der Abstieg in die Anarchie. Die Entschuldigung, die eigentlich gar keiner erwartet hat, depraviert von der edlen Geste, die sie nach außen sein soll, zu einer internen Intrige, an deren Ende der Schuldige gefunden und rausgeschmissen wird. Forstall hat einen Fehler gemacht, aber er hat keine Chance, etwas daraus zu lernen. Man nutzt diesen Fehler, um eine missliebige Person, deren Tüchtigkeit eigentlich über alle Zweifel erhaben ist, zu stürzen. Das Schicksal schlägt zu. Und es wird auch Apple ereilen - der Abstieg hat längst begonnen.
Natürlich wird Cook alles tun, um diesen Abstieg zu vermeiden. Es ist jedoch wie in einem griechischen Drama. Je mehr man versucht, das Schicksal abzuwenden, desto unaufhaltsamer kommt es auf einen zu. Ein neues Kapitel in der Geschichte von Apple hat begonnen.
Raimund Vollmer

Dienstag, 30. Oktober 2012

Sandys Wut: Zwischen 10 und 20 Milliarden Dollar Schaden...

... soll der Sturm inzwischen angerichtet haben, heißt es im Wall Street Journal. Salzwasser dringt in die Straßen und Tunnels von Manhattan, Stromausfälle und bereits 16 Tote gehen auf das Konto des Hurricanes.In New York ist ein Umspannwerk explodiert. Die Welt erklärt, dass ein "zweites Atomkraftwerk Probleme wegen Sandy" habe. Zwei Atomkraftwerke seien abgeschaltet worden. Zwei Millionen Menschen sind derzeit ohne Strom. "In New York liefen Tunnel voll." Sieben U-Bahn-Schächte seien überschwemmt. In New Jersey ist ein Damm gebrochen. Nach Auskunft des Roten Kreuzes haben Montagnacht etaa 11.000 Menschen aus 16 Bundesstaaten in den insgesamt 258 Notunterkünften der Organisation Zuflucht gefunden. Stromausfälle verhindern, dass die Blogzeitung Huffington Post ans Netz gehen kann. Für Mittwoch sind 500 Flüge gestrichen.
Derweil fragt sich das Wirtschaftsmagazin The Economist, ob Sandy nun auch den Ausgang der Präsidentschaftswahl beeinflussen werde: "Um es ganz brutal auszudrücken, ein gewisses Maß an schlechtem Wetter am Wahltag hilft jeder konservativen Partei in jeder Demokratie", meint das Blatt, dass ältere Leute eher bereit seien, sich in ihr Auto zu setzen, um damit zum Wahllokal zu fahren, während jüngere, vor allem ärmere Leute da eher zögern, nach einer Nachtschicht sich noch einmal aufzumachen, um - mit nassen Socken und mit öffentlichen Verkehrsmitteln - ihre Stimme abzugeben.
Derweil behauptet Philadelphias Inquirer, dass der Sturm zwar nicht der schlimmste seiner Art sei, aber dennoch Geschichte schreiben werde.Als falsch haben sich Meldungen erwiesen, dass in der Nacht die New Yorker Börse (NYSE) geflutet worden sei.

Montag, 29. Oktober 2012

US-Wahlprognosen: Not wählable

Nur noch bei jedem zehnten Anruf bekommen die amerikanischen Wahl- und Meinungsforscher eine Antwort auf die Frage aller Fragen: "Wen wählen Sie bei der Präsidentschaftswahl?" Bislang konnten die Pollster damit rechnen, dass jeder dritte Befragte eine Antwort gab. Doch das Verhalten gegenüber Telefoninterviews hat sich in den letzten vier Jahren dramatisch verändert. So berichtet die Washington Post. Die meisten fühlen sich belästigt und lehnen jedes Interview ab. Dies gilt umso mehr, je höher der Anteil der Leute werden, die gar keinen Festnetzanschluss mehr haben, sondern nur noch mobil erreichbar sind. Diese dramatische Veränderung haben die Meinungsforschungsinstitute in ihren Prognosesystemen noch nicht abgebildet. Da fehlen wohl die Erfahrungswerte - aus der nächsten Wahl.
Auf jeden Fall hatten jetzt vier Meinungsforscher Romney in der Pole-Position, nur zwei sahen hier den Amtsinhaber. Meint die Washington Post, dass am Ende Romney die Umfragen gewinnt und Obama die Wahl...

Sandy statt Trading: Wall Streets NYSE bleibt heute geschlossen...

... und wird wegen des Hurricans Sandy wohl auch am Dienstag nicht öffnen. Das Problem: der gesamte Handelsverkehr muss nun auf die vollelektronischen Handelsplätze umgeleitet werden, was teilweise eine Umcodierung der Software erfordert, berichtet das Wall Street Journal.

Sandy statt Handy: Google sagt Event ab...

... bei dem die Android-Inkarnationen Nexus 4 ind Nexus 10 heute in New York vorgestellt werden sollten. Doch die Sturmwarnungen im Gefolge des Hurricans Sandy in den USA haben es dem Suchmedium anraten lassen, die Ankündigung für heute abzusagen.

Prognose 2017: 8 Exabytes pro Monat rasen durch die Luft...

... meint in einer Studie der Telekommunikationshersteller Ericsson. 3,6 Exabytes beanspruchen dabei weltweit die Smartphones, mobile PCs und Tablets legen noch eine Schüppe drauf und erreichen 4,4 Exabytes.Im vergangenen Jahr, also 2011, hätten die Smartphones 0,17 Exabytes in die Luft gejagt, die mobilen PCs und Tablets 0,2 Exabytes. Dabei die Sprachkommunikation kaum mehr steigen. Fünf Milliarden Geräte werden 2017 an die breitbandige Mobilnetze angeschlossen sein, 2011 waren es 900 Millionen.
Journalyse-Quelle: The Economist, 27.10.2012: "A sense of place" (Survey)