Samstag, 16. Februar 2013

Übrigens: Das Taschenbuch wird 70 Jahre alt...

... jedenfalls im deutschsprachigen Raum. 1943 startete der Scherz-Verlag in Bern seine Schwarzen Kriminalromane mit der Veröffentlichung des Romans "das Eulenhaus" von Agatha Christie. 1950 brachte dann der Rowohlt-Verlag mit seinere rororo-Reihe das Taschenbuch zum Durchbruch. Der Name war übrigens eine Abkürzung von Rowohlt-Rotations-Romane, weil sie im Endlauf der Zeitungsrotationsmaschinen lief - in den USA wurden die Zeitungsromane übrigens bereits in den 30er Jahren von Zeitungsjungen auf der Straße verkauft. Aber wenn man noch weiter forscht, wird man feststellen, dass die Geschichte des Taschenbuchs zurückgeht bis ins 19. Jahrhundert. Reclam-Heftchen gibt es seit 1867. Und in den USA lief bereits 1885 ein Drittel der Buchtitel über Taschenbücher. 1829 hatte die "American Society of Useful Knowledge" ein Programm aufgelegt, das zum Ziel hatte, "mit billigen Mitteln eine Serie von Arbeiten aller Bildungszweige herauszubringen..."

Nun fragen wir uns: Wird das Taschenbuch auch noch das Jahr 2029 erleben? Oder wird es eine Antiquität sein - wie das iPhone?

Journalyse-Quelle: Vollmer-Archiv, Süddeutsche Zeitung, 12.7.1975, Helmut M. Braem: Hemdsärmelige Bastarde, wohlfeile Massenartikel" 

USA: Software-Roboter gegen Börsen-Bösewichte

Innerhalb der kommenden neun Monate wird die amerikanische Börsenaufsicht SEC Roboter gegen jene Täter auffahren lassen, die auf kriminelle Weise an den Börsen mit öffentlich gehandelten Aktien spekulieren. Die entsprechende Software wurde von einem Team aus zwölf Experten entwickelt. 2009 hatte die SEC diese Denkfabrik errichtet, um mit modernsten Mitteln der Cyberkriminalität Herr zu werden. Wann genau die Software greift und die Muster des Börsenhandels auf verdächtiges Verhalten durchforscht, wurde nicht mitgeteilt. Es kann also durchaus sein, dass sie schon längst in Betrieb ist...
Journalyse-Quelle: Financial Times, 14.3.2013: SEC enlists Robo-accountant in battle aganinst company fraud

Freitag, 15. Februar 2013

Mobil-Browser: Opera kauft Skyfire für 150 Millionen Dollar

In MountainView, Kalifornien, sitzen die Skyfire Labs, ein Unternehmen, das sich mit seiner Software unter Telekomanbietern einen Namen gemacht hat. Diese erlaubt es nämlich, in optimierter Form Video und andere datenintensive Anwendungen auf die Mobilgeräte zu verteilen. Drei große US-Betreiber nutzen bereits diese Software, bei zehn anderen befindet sich diese Anwendung in der Erprobung.
Journalyse-Quelle: All Things D

Arbeiten bei Amazon: Ein Unternehmen wird aufgemischt

(Kommentar) Jedes Wort der Kritik an den Arbeitsverhältnissen bei Amazon in Deutschland, so wie es die ARD kürzlich aufdeckte, hat wahrscheinlich seine Berechtigung. Wir kennen ähnliche Stories über die Arbeitsverhältnisse bei Apple oder anderen US-Unternehmen wie McDonald's und UPS aus der jüngeren Vergangenheit. Was da veröffentlicht wird und ganz bestimmt hervorragend recherchiert wurde, hat trotzdem ein "Geschmäckle". Immer dann, wenn ein Unternehmen besonders erfolgreich ist und kein Mittel gefunden wurde, um sein Geschäftsmodell zu attackieren, knöpft man sich die Arbeitsverhältnisse vor. In der Computerbranche musste sich IBM jahrzehntelang Kritik anhören. Mit Vorliebe sind es US-Unternehmen, die so in die Bredouille geraten. Einmal wegen des Hire & Fire, eine Politik, die man in Kontinentaleuropa nicht mag. Zum anderen aber auch, weil hierzulande ein latenter Antiamerikanismus seit den sechziger Jahren schwelt. Und die Kritik an den Amerikanern überspielt das eigene Manko: wir sind mit unseren Geschäftsideen bei weitem nicht so erfolgreich. Im Prinzip sind es sogar gar keine "eigenen Geschäftsideen", sondern nur Kopien des Originals. Uns fehlt der Mut, die Courage. So kühlen wir unser Mütchen an den Arbeitsverhältnissen - und als Dauerthema haben wir natürlich auch noch das Bitkom-Thema Datenschutz. Ach sind wir doch ein hellwaches, kritisches (und phantasieloses) Völkchen.
Ein Journalyse-Nachtrag zum Achermittwoch.
Raimund Vollmer

Commerzbank: Mehr online, weniger Präsenz...

... in der Fläche, lautet die "Strategie" des angeschlagenen Frankfurter Geldhauses. Notgedrungen. Zwar würde sich das Online-Geschäft schon jetzt sehr gut entwickeln, heißt es heute im Wall Street Journal, aber es könne nicht die Wachstums-Verluste ausgleichen, den das übrige  Geschäft einbringt. Dass die Filialen der Banken wenig Zukunft haben würden, haben wir Mitte der neunziger Jahre in einer Serie über die Zukunft der Banken in Gigasteps prophezeit. Jetzt zeigt es sich, dass die Banken in ihren Bubble-Jahren ihre Hausaufgaben vernachlässigt haben. Alle tun überrascht und sind empört über die Massenentlassungen (6000 Leute allein bei der Commerzbank). Doch die Skandale rund um die Finanzindustrie lassen den Eindruck aufkommen, dass auch die Erfolge der Vergangenheit auf Kosten der Zukunft und mit waghalsigen Methoden (um nicht zu sagen "illegalen" Methoden) erreicht wurde. Nun ist die Rechnung fällig - und kein Derivat, keine Ausfallversicherung hilft. Die Banken müssen zurück in die Realwirtschaft - durch Virtualisierung, durch Online-Präsenz.

Washington Post: Hat Apple ein Innovationsproblem?

So fragte die amerikanische Tageszeitung am 29. Januar 2013. Hätten wir beinahe überlesen. Damit wir sie nicht vergessen, sei hier der LINK auf die STORY gesetzt. Nur so. Als Chronistenpflicht und wegen der Faktensammlung.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Back to the Future – Die Vision des Home Office von 1967

Von zu Hause aus arbeiten – das war 1967 kein Alltag, sondern eine wünschenswerte Utopie. Kein stressiger Arbeitsweg mehr, die Arbeit kommt zum Menschen. So stellte sich Reporterlegende Walter Cronkite damals den Heimarbeitsplatz des 21. Jahrhunderts vor. Die Funktionalität stimmt – nur die Gerätschaften sehen heute doch arg von gestern aus. Raumpatrouille Orion lässt grüßen.

Wie das Smartphone die Menschen von Amazon abzieht...

... und zurück in die Läden lockt, berichtet All Things  D. Es ist ganz einfach: In den USA gibt es Apps, die einem Konsumenten schon dafür Punkte gutschreiben, dass sie einen Laden betreten. Registriert wird dies über das Smartphone. Und wenn man gar bereit ist, Produkte mit seinem Handy zu fotografieren und zu erlauben, dass dies in einer Social Media publiziert wird, dann bekommt man sogar Extrapunkte - allerdings, ob dies dies der Facebook-Seite guttut, ist eine andere Frage. Nichtsdestotrotz lassen sich auf diese Weise Gutscheine verdienen, ohne dass man irgendwo irgendetwas kaufen musste. So werden die Menschen wieder zurück in die Läden gelockt.
Kommentar: Der stationäre Einzelhandel schlägt zurück!!! Gut, dass es demnächst die Apple-Uhr gibt. Die erledigt das Punktesammeln bestimmt ganz automatisch. Wie wird Amazon darauf reagieren? Wahrscheinlich setzt der elektronische Handel darauf, das jede Gutschein-Jagd auf der freien Wildbahn der Cities am Ende doch immer zuhause landet und alle gespeicherten Schnäppchen und Entdeckungen als Bestellungen bei ihm landet.

Facebook IPO: Die erste Runde geht an...

... Facebook. Jedenfalls hat jetzt ein Richter in New York entschieden, dass das Social Network keineswegs irgendwelche Regularien verletzt habe, als im Rahmen des IPOs 2012 institutionelle Anleger vorab und exklusiv über bestimmte Schwächen im Geschäftsmodell von Facebook (hier war vor allem die mangelnde Präsenz in den Mobilnetzen in der Kritik) informiert wurden. Richter Robert Sweetmeint jedenfalls, dass der Verwaltungsrat von Facebook nicht verpflichtet war, entsprechende Analysen der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Zudem habe es im Umfeld des Börsengangs genügend Hinweise auf die Schwächen von Facebook gegeben. Nun wollen die Kläger das Urteil erst einmal goutieren und dann sich entsprechende Maßnahmen überlegen und ergreifen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 13.2.2013: Facebook Wins Ruling in Shareholder Case

Deutsche Wirtschaft: Am Ende gab's noch einen Dämpfer...

... und das Bruttoinlandsprodukt sank um 0,6 Prozent im vierten Quartal. Stärker als erwartet - aber bei weitem nicht so kräftig wie Anfang 2009, als die Wirtschaft um 4,1 Prozent abstürzte.

Mittwoch, 13. Februar 2013

iWatch – der nächste Communicator?


Scotty, beam me up – ruft in einer fernen Zukunft Captain Kirk seinen Bordingenieur auf dem Raumschiff Enterprise an. Er verwendet dazu seinen Communicator, der Apple zum iPhone inspiriert haben soll.
Nicht ganz so fern könnte die Zukunft sein, in der Apple die iWatch genannte nächste Generation des Communicators auf den Markt wirft. Die schon länger kursierenden Gerüchte verdichten sich, dass ein rund 100 Mitarbeiter starkes Team eine solche Armbanduhr entwickelt, in die biegsames Glas verbaut sein soll und die sich mit anderen Apple-Geräten drahtlos verbinden kann.
Die smarte Uhr, von der bereits diverse Muster und Videos durch das Internet geistern, soll Funktionen von iPhone und iPad übernehmen - und die Experimentierphase bereits hinter sich haben. Zu den neuen Funktionen könnte gehören, dass die iWatch per NFC-Chip automatisch Geräte freischaltet, sobald man sich davor setzt oder sie aus der Tasche holt. Manche dieser Bilder wirken seltsam klobig und altbacken, manche überzeugen jedenfalls optisch.
Gemäß der Nachrichtenagentur Bloomberg, die von einer "Geheimwaffe" spricht, hat Apple in der Vergangenheit bereits an tragbaren Fitness-Accessoires gearbeitet, sie aber nie auf den Markt gebracht. Auch die New York Times und das Wall Street Journal berichten über Apples smarte „Funkuhr“.

Obama fordert freiwillige Sicherheitsstandards

»We know hackers steal people’s identities and infiltrate private e-mail. We know foreign countries and companies swipe our corporate secrets. Now our enemies are also seeking the ability to sabotage our power grid, our financial institutions, and our air traffic control systems. We cannot look back years from now and wonder why we did nothing in the face of real threats to our security and our economy.«
Barack Obama, Präsident der Vereinigten  Staaten von Amerika, in seiner Rede zur Lage der Nation, in der er die Wirtschaft auffordert, gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium freiwillige Sicherheitsstandards zu definieren und einzuhalten.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 13.2.2013: Obama orders voluntary security standards for critical industries’ computer networks

Intel geht ins "Fernsehgeschäft" des Internets...

... und will sowohl Services als auch Hardware anbieten. Ein Aufsatzgerät, die sogenannte Set-top-box", soll künftig nicht nur Contents der Studios und Sender besser sortieren, sondern auch neue Fernseh-Erfahrungen ermöglichen. So sollen die Geräte mit HD-Kameras ausgestattet werden, die erkennen können, wer vor dem Fernseher sitzt - um zum Beispiel zu verhindern, dass Kinder für sie schädliche Sendungen schauen. Auch können über diese Kameras Familien oder Gruppen an verschiedenen Orten dasselbe Fernsehprogramm sehen - und gleichzeitig sich gegenseitig. Damit soll jene Stimmung wieder erzeugt werden, als sich die Familie noch abends vor dem Heimalter traf, um gemeinsam eine Show zu sehen. Viele weitere Neuerungen erwartet der Ship-Weltmeister, der damit erstmals direkt in das Direkt-Geschäft mit den Verbrauchern einsteigen würde. Intel verhandelt momentan mit den den Content-Lieferanten in den USA.
Kommentar. Mal sehen, wie wir demnächst fernsehen. Intel inside.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.2.2013: Intel to Launch Web TV Service This Year

USA: Smartphones ersetzten Bankfilialen...

... sieht das Wall Street Journal die nächste Attacke auf die Filialnetze der Geldinstitute voraus. Die Mobilgeräte können immer mehr Funktionen, die den Kunden den Umgang mit Finanzgeschäften des Alltags erleichtern. In den USA wurden 2012 netto mehr als 1100 Filialen geschlossen. Was das Mobilgeschäft der Banken besonders anheizt, ist die Konkurrenz durch Nichtbanken wie Ebay. Zwar würden die Amerikaner erst acht Prozent ihrer Transaktionen über die Mobilgeräte abwickeln, doch das Filialgeschäft ist mit einem Anteil von 14 Prozent in greifbare Nähe gerückt - zumal Online-Banking bereits mit 53 Prozent das Geschehen dominiert.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 11.2.2013: Banks Make Smartphone Connection

Dienstag, 12. Februar 2013

Die britischen Prüfer der Wirtschaftsprüfer prüfen Autonomy...

... und zwar auf die Korrektheit der Geschäftsberichte zwischen 2009 und 2011. Es geht um den elf Milliarden Dollar teuren Erwerb von Autonomy durch Hewlett-Packard in 2011. HP glaubt, dass da mit Zahlen operiert wurde, die nicht korrekt waren. Nun hat die Aufsicht der Wirtschaftsprüfer in Großbritannien, der Financial Reporting Council, auf ihrer Website verkündet, dass sie die Zahlenwerke überprüfen werde.
Wall Street Journal, 12.2.2013: "Autonomy Corp. Faces U.K. Probe"

Zitat des Tages: Es gibt zwei Typen von Angestellten

In einem Interview mit den Bloggern von All Things D meinte Charlie Ergen, Chef und Gründer des amerikanischen TV-Satellitenbetreibers DISH (14 Millionen Haushalte), zu den Vorwürfen, dass sein Unternehmen zu den unangenehmsten Arbeitgebern in den USA gehöre:
"Es gibt nur zwei Arten von Mitarbeitern, denen ich in 30 Jahren Berufstätigkeit begegnet bin. Es gibt die einen, die Ergebnisse erzielen, und die anderen, die Entschuldigungen haben. Wenn Du zur zweiten Gruppe gehörst, dann wirst Du nicht gerne bei DISH arbeiten wollen."
Journalyse-Quelle: All Things D

Apples Cash: 97 Milliarden Dollar bei Auslandstöchtern...

... berichtet das Wall Street Journal, und das erklärt, warum es so schwer sei, die hohen Kassenbestände des Giganten in Höhe von insgesamt 137 Milliarden Dollar duch Zuwendungen an die Aktionäre abzubauen. Denn bei einer Rückführung des Geld in die USA würden Steuern fällig, die den Ertrag deutlich schmälern würden. Viele US-Unternehmen hätten nach dem Credit-Crunch 2007-2008 wert darauf gelegt, ihre Kriegskassen zu füllen, um bei einem etwaigen Ausfall des Bankensystems gewappnet zu sein. Das macht nun viele Hedge-Fonds und andere institutionelle Anleger begierig, die meinen, dass die Groß Krise überwunden sei und die Geldreserve wieder auf ein Normalmaß zurückgeführt werden kann. Und da Apple von vielen Fonds als Anlagehafen benutzt worden ist, sind hier die Begehrlichkeiten besonders hoch - zumal sie ihren eigenen Kunden den Verfall der Apple-Aktien in den vergangenen Monaten "verkaufen" müssen. Nun wird nach Lösungen gesucht, wie man Apple Geld abknöpfen kann.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.2.2013: Einhorn Squeezes Apple for Its Cash

Montag, 11. Februar 2013

Massive Spionage-Attacken auf die Computer der USA...

... melden die Geheimdienste der Vereinigten Staaten in ihrem gemeinsamen Report, dem National Intelligence Estimate. Vor allem die Chinesen versuchen mit allen Mitteln an die Geschäftsgeheimnise der amerikanischen Wirtschaft zu kommen. Dabei geht ihr Weg über die elektronischen Netze. Weitere Spionageangriffe kommen aus Russland, Israel und Frankreich. Doch seien deren Versuche nichts im Vergleich zu den Anstrengungen der Chinesen.
Nach Meinung einiger Experten erreicht der Schaden, den die Cypberattacken auf die Geheimnisse der Geschäftswelt erzeugen, ein Volumen zwischen 25 und 100 Milliarden Dollar - oder zwischen 0,1 und 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodudukt.

Der Bericht in der Washington Post erzeugte 329 Kommentare.

28. Februar 2013: Papst tritt zurück...


Begründung: "Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben", Am 28. Februar wird er sein Amt niederlegen. Bis Ostern - so sein Wunsch - wird die Kirche einen neuen Papst haben.

Streit zwischen USA und EU zum Thema "Datenschutz"

Das ist heute der Financial Times der Aufmacher auf Seite 1 weit: "EU refuses to bend on tough data privacy law", heißt es dort in fetten Lettern. Der Grund: Die USA in Gestalt ihrer Google-Lobbies möchte gerne, dass die Europäische Kommission ihre Datenschutzregeln aufweicht. Auch wenn diese de jure nur lokale Bedeutung in den Ländern der Europäischen Union haben, wird deren Einhaltung letztlich defacto weltweit sanktioniert. So schreibt das Blatt: "Der Disput schaukelte sich hoch angesichts der Entscheidung der EU, dass diese Regelungen nicht nur die europäischen Märkte betraf, sondern das Gesetz zielt auch darauf, dass jeder Bürger Europas dieselben Rechte auf Schutz der Privatspäre hat, auch wenn die Dienstw von ganz woandersher kommen. Jeder Firma, die dieses Gesetzt bricht, muss damit rechnen, dass sie mit Strafzahlungen in Höhe von zwei Prozent ihrer weltweiten Umsätze belastet wird." Die EU-Kommission will sich auf keinen Fall irgendwelchen Ansprüchen von Google & Co. beugen, auch nicht, wenn diese die Unterstützung der US-Regierung hinter sich haben sollte.
Nachtrag: Vor dreißig Jahren tobte übrigens zwischen den USA und der damaligen Europäischen Gemeinschaft (EG) ein nicht minder erbittert geführter Datenkrieg. Damals ging es darum, dass die USA Staaten in Westeuropa vom Zugriff auf ihre internationalen Informationsdatenbanken verwehrte, weil diese zu intensive Ostkontakte hatten. "Keine Daten aus den Staaten", hieß damals eine Story Ihres Journalyse-Schreibers. Vielleicht sollten wir sie noch einmal im Extrablog veröffentlichen.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 11.2.2013: "EU refuses to bend on tough data privacy law"

Click zurück 1983: Herrschaft durch Computer

1983: »Die Informationsverarbeitung ist in hochindustrialisierten und arbeitsteiligen Gesellschaften ein besonders wirksames Mittel der Herrschaftsausübung.«
Aus dem Bericht einer vom Deutschen Bundestag beauftragten Enquete-Kommission