Samstag, 10. Mai 2014

"Antivrus ist tot" - also, wohl eher scheintot...

 Da war offensichtlich echt was los, nachdem Symantec im Wall Street Journal die Parole ausgegeben hatte: "Antivirus ist tot". Als seien wir alle blöd, hat nun das Unternehmen das Bedürfnis, die Aussage richtig zu stellen und schreibt an alle "Medienpartner" folgenden PR-Text, den wir gerne veröffentlichen, auch wenn wir kein Medienpartner sind. Wir bekamen die Meldung über einen "Medienpartner".
(MEDIENPARTNER - WAS FÜR EINE FOMRMULIERUNG, da wird schon gar nicht mehr unterschieden zwischen PR und Presse, wahrscheinlich schreibt sich das sowieso bald PResse!!!)
DER TEXT: "Die Aussage „Antivirus ist tot“ erscheint zunächst recht provokant. Jedoch bezieht sich die Aussage lediglich auf eine einzige Komponente, nämlich den konventionellen Virenscanner mit Signatur-basierter Erkennung sowie einigen Heuristiken.
Diese Komponente ist nach wie vor ein Bestandteil von Sicherheitslösungen – aber eben nur ein Bestandteil von vielen weiteren Schutzmechanismen. Diese zusätzlichen Schutzmechanismen sind mittlerweile essentiell, um vor heutigen Online-Gefahren wie webbasierten Angriffen, Ausnutzung von Sicherheitslücken, Erpressersoftware etc. schützen zu können. Der Virenscanner allein reicht dafür schon lange nicht mehr aus.
Die Symantec-Lösungen für Endgeräte wie die Norton Sicherheitslösungen oder Symantec Endpoint Protection arbeiten daher schon seit Jahren mit weiteren wichtigen Schutzmechanismen wie proaktive Erkennung (SONAR, Insight), Intrusion Prevention Systemen, Browserschutz und weiteren Technologien, um vor den heutigen Gefahren sinnvoll zu schützen. Die Schutzlösungen sind also bereits sehr viel mehr als ein reiner Virenscanner.
Die Sicherheitslösungen von Symantec für Endgeräte, sei es für private Nutzer oder für den Einsatz im Unternehmen, sind und bleiben wichtige Produkte im Sicherheitsportfolio von Symantec.
Unternehmen benötigen jedoch wesentlich mehr, als nur die Sicherung der Endgeräte, um ihre Informationen zu schützen. Hacker sind mittlerweile ausgesprochen kreativ und ihre Attacken ausgeklügelt.
In komplexen IT-Strukturen sollten verschiedenste Sicherheitstechnologien- und -maßnahmen klug miteinander kombiniert werden, um die Einfallstore für Angriffe von webbasierten Attacken, über interne Einschleusung bis hin zu gezielten Angriffen im Blick zu haben und rechtzeitig reagieren zu können.
Jedes Unternehmen muss heute damit rechnen, dass es angegriffen wird. Gleichzeitig dauert es im Schnitt bis zu 200 Tagen, bis ein Cyberangriff überhaupt erkannt wird.
Die Herausforderung ist daher, den Angriff und das, was er bezweckt, möglichst schnell zu erkennen. Nur so kann der Schaden so klein wie möglich gehalten und z. B. ein Verlust wichtiger Daten verhindert werden.
Mit seinem umfassenden Lösungsportfolio und Know-How im Bereich Information Security und Information Management unterstützt Symantec Privatnutzer, Unternehmen, Organisationen und Regierungen ihre Informationen zu schützen, sie rechtskonform vorzuhalten und effizient zu verwalten.
Symantec arbeitet permanent an der Verbesserung bestehender Technologien sowie an der Entwicklung neuer Verfahren. Rund 15 Prozent des Umsatzes investiert Symantec jährlich in den Bereich Forschung und Entwicklung, um auch in Zukunft seinen Kunden effektive Lösungen zum Schutz und zur Verwaltung ihrer wertvollen Informationen bieten zu können."

Donnerstag, 8. Mai 2014

Vor 40 Jahren: Der Begriff "Internet" wird erstmals gebraucht

Übrigens mal so ganz nebenbei: Im Wonnemonat Mai vor 40 Jahren wurde zum ersten Mal in einem offiziellen Papier der Begriff "Internet" benutzt. Robert Kahn und Vinton Cerf publizieren das Papier "A Protocol for Packet Network Internetworking". Es bildet schließlich die Grundlage für TCP/IP, dem Standard, auf dem das Netz bis heute basiert.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Cloud Computing: Wenn der Kunde der größte Mitbewerber ist...

(Kommentar) ... dann nähern wir uns dem innersten Kern der IT-Branche. Bereits in der bluen, alten Zeit wurde einem Unternehmen, dem Allmacht, Allgegenwärtigkeit und Allwissenheit unterstellt wurde, nachgesagt, dass sein größter Konkurrent nicht die sieben Zwerge seien, die sich um Schneewittchen herum scharten, sondern die Kunden selbst. In den bluen 360er Jahren bestand der IT-Etat zu 80 Prozent aus Ausgaben, die direkt in die Taschen von IBM flossen. Es war eine schöne Zeit - für Big Blue.
Doch dann kam das Jahr 1969, und die Idylle war vorbei. Denn Uncle Sam drohte Mother Blue mit einem bösen Antitrust-Prozess, in dem er auch fordern wollte, dass IBM die Preise für Hardware, Software und Services getrennt berechnete und nicht zu einem einzigen monatlichen Mietpreis der Maschine vereinte. Es wurde Transparenz gefordert. Es waren wohl die Juristen, die damals noch kluge Kerle waren, die der IBM empfahlen, sich nicht auf dieses Thema in einem Prozess einzulassen, und so beschloss das Management, das damals noch auf kluge Leute hörte, von sich aus, das sogenannte "Unbundling" einzuleiten. Das war im Juni 1969. Von da an veränderte sich die IT-Branche radikal - vielleicht in einem Maße mit stärkeren Nachwirkungen auf die Wettbewerbssituation als alles andere davor und danach. Und mit fatalen Folgen für den "Monopolisten", der damit für immer sein erfolgreichstes Geschäftsmodell verlor. 
Chronisten versuchen zwar immer wieder, der Welt zu erklären, dass damit IBM in das profitable Geschäft mit Software-Lizenzen gezwungen wurde und sich das Service-Geschäft in der Folge zum größten Umsatzträger aufbaute. Sie sind indes damit den PR-Trompeten der IBM verfallen. Sie hat es bis heute immer verstanden, ihre Niederlagen als Siege herauszuposaunen. Aber von dieser Niederlage, also der von der US-Regierung mit Recht geforderten Entkoppelung des Mainframe-Geschäfts, hat sie sich bis heute nicht erholt. Ein unternehmerisch geführtes Unternehmen verwandelte sich in ein gemangtes Unternehmen.
Zuerst einmal verlor IBM in der Folge ihre besten und genialsten Mitarbeiter. Tom Watson wollte und konnte nicht mehr. Gene Amdahl, Gerrit Blaauw und Frederick Brooks, die Väter der /360, verließen das Unternehmen. Ins Topmanagement kamen die Technokraten der Macht, die dann im weiteren Depravationsprozess von Bürokraten abgelöst wurden. Der ehrlichste unter ihnen war immer noch John Akers, der sah, wohin IBM driftete, sich gegen das Schicksal auflehnte, aber am Ende scheiterte. Lou Gerstner machte aus dem Scheitern dann noch ein Riesengeschäft, das sich mehr und mehr als eine Riesenblase erweist.
Das Beispiel der vier SAP-Gründer, die ja ihre Ideen eigentlich bei IBM verwirklichen wollten, zeigt, dass IBM das Geschäft mit der Software - vor allem mit Anwendungen - überhaupt nicht verstand, sondern nach wie vor hardwareorientiert (Betriebssysteme, SNA etc.) dachte und programmierte. Aber nicht nur die Stars verließen das Schiff, sondern auch die ganz normalen Mitarbeiter. Denn diese ahnten nun, dass sie bei den Preisen, die IBM für ihre Services verlangte, sich auch selbständig machen konnten - zu weitaus günstigeren Konditionen für die Kunden. Und so löste sich in den siebziger Jahren das erfolgreichste Geschäftsmodell in der Geschichte des Computings komplett auf. Die Kunden hatten endlich echten Wettbewerb. Und weil sie ja nun die realen Preise kannten, konnten sie sich ausrechnen, welche Aufgaben sie selbst unter eigener Regie und mit eigenen Leuten lösen konnten. Die Kunden wurden echte Konkurrenten der IBM, ja, sie wurden sogar ihre härtesten. Der Eigenanteil der Kunden an den Etats stieg von 20 auf 50 Prozent. Und die andere Hälfte musste sich IBM noch mit anderen teilen.
Als dann 1982 der Antitrust-Prozess "without merits" eingestellt wurde, hatte der Kartellstaatsanwalt Baxter sehr, sehr recht. Die 13 Jahre Prozess hätte man sich nach dem Unbundling sparen können. Wenn es die Absicht des Verfahrens gewesen war, IBM zu zerschlagen, dann war das 1969 mit dem Unbundling bereits erfolgt.
Nun gibt es die Tendenz, das Rad der Zeit zurückzudrehen. Mit Cloud Computing. Wir werden in den nächsten Jahren erleben, dass durch die Cloud das Bundling zurückkehren wird. Nicht mehr im Hardwarepreis, sondern in den Services sind alle anderen Segmente integriert. Eine hochinteressante Entwicklung - vor allem, wenn man bedenkt, dass der Druck am stärksten von denen kommt, die eigentlich unter die Kategorie "Kunde" mal gezählt wurden: nämlich Amazon und Google, beides ursprünglich reine IT-Ressourcen-Verbraucher.
Dieser Kommentar entstand übrigens in der Cloud. Geschrieben ohne Word. Hardware ein Lenovo-Rechner (ehedem IBM).
Raimund Vollmer

Dienstag, 6. Mai 2014

Wenn aus der XBox ein eigenes Unternehmen werden würde,

... hätte es den Segen des Microsoft-Gründers Bill Gates. Dies erklärte jedenfalls das einstige Enfant terrible der Antitrustbehörden (bevor Google kam) auf die theoretische Frage von Fox Business, ob er einem solchen Unterfangen positiv gegenüberstünde: "Absolutely", meinte der einstige Boss.

Montag, 5. Mai 2014

Ballmer ist nun vor Gates der größe Microsoft-Aktionär...

... und hält 333,3 Millionen Aktien, während Bill Gates in der vergangenen Woche 7,85 Millionen Aktien verkaufte und somit nur noch 330 Millionen Werpapiere an dem von ihm 1975 gegründeten Unternehmen besitzt. So berichtet Computerworld.

Cybersecurity: "Antivirus ist tot" in diesem 70-Milliarden-Dollar-Markt...

... meint einer der Pioniere auf diesem Gebiet, die Symantecs Corp., die vor 25 Jahren in dieses Geschäft einstieg. "Wir glauben nicht mehr an Antivirus-Sofware als Geldmacher", meint Brian Dye, verantwortlich für Sicherheitssoftware bei Symantecs, gegenüber dem Wall Street Journal. Statt nun weiterhin zu versuchen, das Netz vor Hacker zu schützen, verlagern die Anbieter ihre Strategie darauf, den offensichtlich unvermeidbaren Schaden zu minimieren. Das sei der Anspruch von immer mehr Firmen auf diesem Gebiet.
Kommentar: Da kann man als Privatperson nur sagen: Toll...

Wenn US-Behörden schnüffeln, die Big Three werden Dir's sagen...

... versprechen Microsoft, Apple und Google. Jedenfalls solange es nicht ausdrücklich um Untersuchungen der NSA wegen Terrorgefahr oder ähnlichem geht. Damit setzen sich gleich drei Firmen von der Westküste gegenüber Washington (Ostküste) ab.

Vishal Sikka - der Mann, der HANA auf die Erfolgsstraße brachte, verlässt SAP.

Aus persönlichen Gründen.