Freitag, 18. April 2014

Innovationshemmer No1: Selbstentfremdung

Warum aggressive Kunden- und Marktorientierung zu Markt-Lemmingen und Key-Account-Fetischisten führt – und nicht zu wachsendem Markterfolg. Das will IDEE-SUISSE, die Schweizerischen Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement, auf einer ihrer Feierabenddiskussionen am 14. Mai in  Zürich erklären. Ob dabei IBM als Paradebeispiel dienen wird, ist uns bisher nicht bekannt.

Der Feierabend könnte aber spannend werden, wie ein Zitat aus der Einladung belegt: "Ein Hauptgrund für die massive Zielverfehlung moderner Verschlankungs- und Beschleunigungskonzepte liegt in der Entfremdung. Der starre Blick nach aussen versetzt nahezu jeder Innovationsfähigkeit den Todesstoss: Trends, potentielle Käufer und Prozesseffizienz werden wichtiger als Entdeckergeist, Kreativität und Intuition."

Dem wäre nichts hinzuzufügen, doch heißt es in der Einladung leider weiter: "Ein weiterer Grund findet sich in der mangelnden Technologisierung der Produkt-Markt-Schnittstelle. Trotz hoher Investitionen in die Unternehmens-IT arbeiten viele Marketingorganisationen mit vorsintflutlichen Werkzeugen zur Aufbereitung und -analyse der Produkt- und Kundendaten. Kaum ein Marketier ist in der Lage, „sein“ Produktportfolio absatzorientiert zu profilieren und mit den Marktentwicklungen und Kundenbedürfnissen automatisiert abzugleichen."

Wenn das der Anlass wäre, dürfte es doch nur eine Verkaufsveranstaltung sein...

Mittwoch, 16. April 2014

Sam Palmisano: Der Mann, der glaubt, dass IBMs Management-Methoden die Zukunft darstellen...

(Kommentar) ... hat ein Büchlein herausgebracht, dessen Tiefgang an Ideen wahrscheinlich nur noch von seiner Nachfolgerin übertroffen wird. Er schreibt in seinem Buch "A New Era for Global Enterprise":

"We are in the midst of the first truly global era in human history. It is an era in which the volume of people, products, services and—perhaps most important—ideas circulating around the world is greater than ever before. Global competition has intensified in tandem with the world becoming more connected. Businesses, workflows, transactions, and billions of individuals are becoming linked together in countless ways, unleashing new insights about the way the world works." Quelle: HIER
Seine Gedanken, wenn sie sich nicht in Phrasendrescherei ergehen, sind eine endgültige Absage an Lokalgesellschaften, wie sie bis vor 20 Jahren noch die IBM Deutschland darstellte. Nein, alles ist durch Wertschöpfungsketten so sehr miteinander verbunden, dass Redundanzen wie Marketing oder andere Zentralaufgaben nicht mehr lokal repliziert werden müssen. Alles eine Frage der Distribution. Und das ist der Punkt, wo er irrt, an dem das, was er predigt, nicht Wirklichkeit werden darf und kann. Das ist nur die Fortsetzung des 20. Jahrhundert mit den Mitteln des Internets. Der Faktor Distribution beherrschte in seiner Ausweitung das 20. Jahrhundert und strahlt noch in die ersten Jahre dieses Jahrhunderts hinein. Doch er ist nicht die Zukunft. Das Thema ist gegessen. Die Zukunft kombiniert sich aus ganz anderen Faktoren - zum Beispiel aus persönlicher Verantwortung, ein Thema, vor dem sich die Managementklasse gerne drückt und ablenken möchte. Das Prinzip Verantwortung - das ist eine ganz andere Geschichte, die für das 21. Jahrhundert erst noch geschrieben werden muss. Sam wird diese Geschichte nicht schreiben. Und die Zukunft darf er nicht bestimmen.
Raimund Vollmer

Höchststrafe für das IBM-Management

Die Analysten der eigentlich wohl gesonnenen Citigroup strafen das IBM-Management schon vor der heutigen Bilanzpressekonferenz ab. Verhängt wird die Höchststrafe: Eine Herabstufung der Aktie, um die sich alles Denken und Handeln von Rometty & Co. dreht – und zwar von Buy auf Neutral. Downgrade auch beim Kursziel, das statt bei 235 bei nur noch 200 Dollar liegt.

Und all das, obwohl die Citigroup NICHT glaubt, das IBM die Quartalsziele NICHT erreicht. Gerade die Langfriststrategie überzeuge nicht, heißt es vielmehr. Ob Citigroup-Analyst Jim Suva und Kollegen mal bei der Journalyse vorbeigesurft sind??

Gerüchte um ein "Kindle-Phone"

Es soll doch nicht bei Tablets bleiben! Die jahrelangen Spekulationen um ein eigenes Smartphone von Amazon werden konkreter. Das „Wall Street Journal“ berichtete nun, das Gerät solle Ende Juni vorgestellt werden und bis Ende September in den Handel kommen. Die Besonderheit: Ein spezielles Display, das dreidimensionale Bilder ohne eine zusätzliche Brille darstellen kann. Dafür soll eine spezielle Technologie zum Einsatz kommen, die mit vier Sensoren die Bewegung der Augen verfolgt, um den 3D-Effekt – ähnlich wie bei Hologrammen  – zu erzielen. Wie genau das Smartphone aussehen wird und was es kostet, ist aber noch völlig unklar. Das bleibt in den Dunstschwaden der Gerüchteküche verborgen...