Samstag, 16. Januar 2010

Es ist sechs Minuten vor dem Untergang...

... sagt die Doomsday-Uhr im Internet, die uns sagen will, wie lange die Menschheit angesichts der von ihr vorbereiteten Katastrophen noch leben wird. Aber das ist eine gute Nachricht - denn bis Donnerstag stand die Uhr auf fünf vor zwölf. Irgendwie sind wir ein bisschen besser geworden...
HIER SEHEN SIE DIE ENDZEIT-UHR

Zitat des Tages: Vertrauensverlust

»Was wir jetzt als Krise erleben, ist eingebettet in einen
seit Jahrzehnten andauernden Vertrauensverlust etablierter Institutionen.
Der jüngste Schub hält seit der Enron-Krise von 2001 an.
Die Bevölkerung erhebt gegenüber den Banken einen Moralanspruch,
wie wir ihn bisher nicht erlebt haben.
Da ist die Bonus-Debatte nur ein Vorgeschmack.«

Herbert Walter, bis Dezember 2008 Vorstandschef der Dresdner Bank. Er verzichtete auf seine Abfindung in Höhe von 3.9 Millionen Euro
Journalyse-Quelle: FAZ, 16.1.2010: "Haben Sie aus der Krise gelernt, Herr Walter?"

Freitag, 15. Januar 2010

Mainframes: Totgesagte sterben öfters, aber diesmal...

... wird es wirklich eng. Denn der Großrechner verliert seine Alleinstellungsmerkmale...

KOMMENTAR: Der Bericht über Intels Quartalsergebnis führt zwangsläufig zu folgender Frage: Werden nun alle Serverfarmen intellisiert? Hat denn der letzte verbleibende Mainframer dem Ansturm der kalifornischen Winzlinge nichts mehr entgegenzusetzen? Architektonisch in allen Belangen führend, hat IBM in den letzten Jahren bei ihren Mainframes wieder einmal genau den Weg gefunden, um trotzdem zu verlieren. Vielleicht reicht die Größe des Mainframe-Geschäfts nicht mehr aus, um im Wettlauf um immer feinere Chipstrukturen mitzuhalten. Eine Chip-Produktion im 22-Nanometer-Bereich, die für Mitte dieses Jahrzehnts erwartet wird, kostet neun Milliarden Dollar an Investitionen - eine Summe, die sich vielleicht nur noch zwei oder drei Hersteller werden leisten können. IBM selbst wird in Fachkreisen nicht mehr genannt - nur noch in Zusammenhang mit Joint-Ventures (Globalfoundries). Und vor diesem Hintergrund, an dessen Ende der Mainframe seine eigenständige Existenzberechtigung verlieren wird, tut Big Blue nun alles, um
- erstens noch so viel Geld wie möglich aus Großrechnern zu saugen (40 Prozent des Gewinns bei 20 Prozent des Umsatzes)
- zweitens die architektonischen Alleinstellungsmerkmale in andere Prozessortypen zu vergesellschaften.
Kann sein, dass Big Blue glaubt, damit einen technologisch-architektonischen Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern behaupten zu können. Wahrscheinlicher aber ist, dass diese sehr viel schneller aufholen werden, als dies IBM lieb ist. Die Kooperation zwischen HP und Microsoft, wie sie diese Woche angekündigt wurde, lässt erwarten, dass der Wettbewerb längst erkannt hat: IBM wird bei dieser Transformation soviel Zeit verlieren, dass die Konkurrenz genügend Spielraum hat, um ihre eigene Kreativität zu entfalten.
Die nächsten fünf Jahre werden wahrscheinlich die spannendsten in der Geschichte des Computings.
RAIMUND VOLLMER

Das Weiße Haus steht hinter Google...

... und verurteilt ebenfalls die Zensur, mit der die chinesische Regierung ihre Hacker-Attacken auf die Email-Konten von Google rechtfertigt. Microsoft, deren Browser die Schwachstelle lieferte, über die die Hacker eindringen konnten, erklärte inzwischen, dass sie mit Google zusammenarbeite, um diese Sicherheitslücke zu untersuchen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.1.2010: White House, Beijing Joust Over Censorship

Intel sahnt bei Laptops und Servern ab...

... und machte dabei im vierten Quartal 2009 einen rekordverdächtigen Gewinn von 2,28 Milliarden Dollar (40 Cents pro Aktie). Der Umsatz stieg auf 10,57 Milliarden Dollar - ein Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2008. Um 42 Prozent stieg in Intels Data Center Group der Umsatz von Mikroprozessoren für Server. Intels Umsatz, dem eine Bruttogewinnmarge von 65 Prozent zugrunde liegt, wurde auch durch den rasanten Anstieg bei Laptops und Netbooks deutlich belebt. Der stolze Gewinn wurde erwirtschaftet, obwohl Intel sich mit AMD 1,2 Milliarden Dollar in einem Kartellverfahren verglichen hat,
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.1.2010: Intel Reports Blowout Profit

Donnerstag, 14. Januar 2010

Kodak verklagt Apple und Blackberry wegen Patentverletzung....

... auf dem Gebiet von digitalen Kameras. Gegen Samsung und LG Electronics war Kodak in derselben Sache bereits erfolgreich.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 14.1.2010: Kodak Sues Apple, RIM Over Patents

Intel erwirtschaftet 2,28 Milliarden Dollar Gewinn...

... mehr darüber morgen.

Bundestag: Internet-Kommission aus Sorge um die Meinungsvielfalt


... gegründet. Sie besteht aus zweimal 13 Mitgliedern, einmal fraktionsübergreifen aus Bundestagsabgeordneten und zum anderen aus Sachverständigen. Bis Sommer 2012 will die Kommission, die auf einer Initiative von CDU-Fraktionschef Volker Kauder basiert, einen Abschlussbericht vorlegen. Thema Nr. 1 ist "
Erhaltung und Sicherung von Medien- und Meinungsvielfalt". Na dann mal los...

Deutschland: BIP sank 2009 um fünf Prozent...

...meldet das Statistische Bundesamt in seiner ersten voräufigen Berechnung.
2008 lag das deutsche Bruttoinlandsprodukt bei 2,49 Billionen Euro. 2009 waren es nur noch 2,36 Billionen Euro. Mehr hier.

PC-Verkäufe stiegen weltweit um 15 Prozent im 4. Quartal...

... berichtet heute das Wall Street Journal. Allein in den USA sei der Absatz um 24 Prozent nach oben geschnellt. Der Bericht basiert auf Zahlen der Marktforschung IDC. Umsatzmäßig war das Geschäft offensichtlich nicht so erfolgreich, da die meisten Käufer sich für Netbooks interessieren.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 14.1.2010: PC Shipments Surge 15% Globally

HP und Microsoft: 250 Millionen Dollar für Data Centers und eine Partnerschaft...

... die die Produkte beider IT-Unternehmen stärker zusammenbringen soll. Ziel der Allianz, die für die kommenden drei Jahre bestehen soll, ist es, die Organisation von Datenzentren zu optimieren. Das Duo will sich mit dieser Initiative vor allem gegen IBM positionieren, der hier ein breiteres Angebot an Software und Services nachgesagt wird und unter dem Kürzel IDI (IBM Dynamic Infrastructure) bereits 2008 eine gute Konzeption vorlegte.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 14.1.2010: H-P, Microsoft Partner Against Rivals

Mittwoch, 13. Januar 2010

Rückzug aus China: Yahoo steht hinter Google...

... meldet das Wall Street Journal. Und das zeigt, dass die demokratischen Rechte wichtiger sind als Profite, weil das eine nunmal die Voraussetzung ist für das andere - und nicht umgekehrt, wie uns die chinesische Regierung mit dem wirtschaftlichen Aufstieg ihres Landes und dessen bürgerrechtlichen Niedergangs zu beweisen versucht.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 13.1.2010: Yahoo Stands By Google

Warum nicht auch einmal eine gute Nachricht aus dem Hause USU...

... das nun im dritten Jahr unsere Journalyse unterstützt. Deshalb hier eine Pressemitteilung über einen erfolgreichen Geschäftsabschluss mit der IT-Organisation der Krankenkassen, der gkv.

Der Patentweltmeister 2009 heißt IBM....

... und besetzte damit zum 17. Mal in Folge diese Position. Niemand zweifelt an der Innovationsfähigkeit dieses Unternehmenes. Nur muss sich das Unternehmen der Frage stellen, warum Mitbewerber mit weitaus weniger Patenten offensichtlich erfolgreicher sind - und das mit Blick zurück auf die letzten zwanzig oder dreißig Jahre. Nichtsdestotrotz: Kompliment für diesen Erfolg.
Hier die Pressemitteilung.

Hacker-Atacke auf Baidu: China und die Cyber Army of Iran...

... waren gestern neben der Google-Drohung (Siehe Meldung unten) Gesprächsthema Nr.1 in den Netzen. Denn Chinas größte Suchmaschine Baidu wurde am Dienstagmorgen von Hackern, die sich zur Cyber-Armee des Irans bekennen, für mehrere Stunden lahmgelegt - wie im Dezember, als Twitter dasselbe Schicksal erleiden musste.
Da diese Cyber-Army weniger der Opposition zugerechnet wird, sondern vielmehr als regierungsnah eingestuft wird, fragt man sich, was die gestrige Aktion sollte. Irgendwie schien sie dem auf der Homepage von Baidu verfälschten Image zufolge gegen Israel gerichtet zu sein.
Beim Twitter-Vorfall sah man im Hintergrund eher die iranischen Regierungsseite, da dortige Oppositionelle offenbar sehr viele Sympathieträger in China haben, die sich über die Netze zusamenschließen-
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 13.1.2010: Baidu Says Hackers Disabled Web Site

Hacker-Attacke auf Gmail: Verlässt Google China?

Nachdem jetzt bekannt wurde, dass die Gmail-Konten von Google im Dezember 2009 Ziel von Hacker-Attacken gewesen sein sollen, deren Ursprung bei chinesischen Geheimdiensten gewesen zu sein scheinen, droht das amerikanische Such- und Werbemaschinen-Imperium damit, das Reich der Mitte zu verlassen. Insgesamt sollen die Emailkkonten von sogar 34 Firmen, Organisationen und Personen ausspioniert worden sein. Dabei ging es den Angaben des Wall Street Journals zufolge darum, die Emails von Menschenrechtlern zu durchforsten. Auch Adobe soll Attacken von staatlichen Hackern ausgesetzt worden sein. Nun ist alle Welt gespannt darauf, wie die chinesische Regierung auf diese Vorwürfe reagieren wird. Ein Rückzug Googles aus China wäre eine ziemlich große Blamage für die Regierung. Vor allem aber: Wie reagieren andere Auslands-Unternehmen?
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 13.1.2010: Google Warns of China Exit Over Hacking

Dienstag, 12. Januar 2010

Steht Ihr Unternehmen vor und mitten in einer Restrukturierung?

Dann kann es sein, dass das Themendossier Restrukturierung der Lünendonk GmbH Ihnen hilft, auf jeden Fall nicht schadet. Es ist in Zusammenarbeit mit Droege International Group, goetzpartners Management Consultants, Kienbaum Management Consultants und Management Engineers enstanden und steht ab sofort kostenlos zum Download auf der Website www.luenendonk.de zur Verfügung.Guter Rat, der nichts kostet?

AOL: Jetzt bleibt nur noch die Kündigung...

... nachdem die Mitarbeiter das Dezember-Angebot des einstigen Internet-Superstars nur unzureichend angenommen haben und zu wenige freiwillig den Arbeitsplatz räumten. Statt der erhofften 2300 Jobs wurden nur 1100 Arbeitsplätze aufgegeben. Nun wird es zu betriebsbedingten Kündigungen des Unternehmens kommen. Im Dezember hatte sich AOL von TimeWarner abgetrennte und wird nun als eigene Firma an der New Yorker Börse gehandelt. Übrigens: Um 300 Millionen Dollar durch die Kündigungen zu sparen, muss AOL 200 Millionen ausgeben.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 11.1.2010: AOL Starts Layoffs, Will Close Some Offices

Wenn der Spiegel plötzlich antwortet...

... und Ihnen sagt, wie Sie die schönste Person im ganzen Land werden können, dann befinden Sie sich in jener Zukunft, die momentan Intel und Microsoft gemeinsam planen. Werbeflächen in den Läden werden dann mit Kameras ausgestattet sein, die das Geschlecht, Alter und Größe der vor ihr stehenden Person erkennen - und dann dem Betrachter berichten, was am besten geht und ihm am besten steht. Mit diesem neuen Service sollen die Ziegel- und Mörtel-Kaufhäuser den Online-Händlern eine Gegenantwort geben - ein Kampf, den die Warenhäuser bislang verloren haben.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.1.2010:Intel, Microsoft Offer Smart-Sign Technology

US-Bankenrettung: Nun will auch Obama einen Bonus...

... natürlich nicht für sich selbst, sondern für den Staat, der mit dem Geld der Steuerzahler die Banken so weit rettete, dass sich ihr Management und deren Stars die Taschen wieder mit Boni vollstopfen können. So könnte man salopp die Wut zum Ausdruck bringen, die inzwischen weite Teile der US-Bevölkerung gegen die Banker und deren Gier aufbringt. Um die Volksseele ein wenig zu beruhigen will US-Präsident Barack Obama eine Extragebühr von den Banken verlangen, die inzwischen große Teile der geliehenen Geld wieder zurückbezahlt haben. Der Nebeneffekt: Mit der Extragebühr kann der Staat sein Defizit mindern und - vielleicht sogar - die Banken davon abhalten, allzu riskante Geschäfte zu unternehmen.
Die Idee, im Wall Street Journal veröffentlichgt, erzeugte spontan 216 Kommentare.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.1.2010: Banks Brace for Bailout Fee

Montag, 11. Januar 2010

Hollywood: Nur 250 Millionen Dollar Downloads sind legal...

... in den USA abgewickelt worden, berichtet das Wirtschaftsmagazin The Economist. Dunkelziffer an illegalen Downloads unbekannt. Dafür wissen die Filmehersteller, dass das Geschäft mit den Silberlinge, den DVDs, nun ähnlich eingebrochen ist wie in der Musikszene. Zwölf Milliarden setzten Hollywood & Co. noch 2004 mit den Spielfilmdrehscheiben um. Jetzt waren es in 2009 nur noch 8,9 Milliarden.
Journalyse-Quelle: The Economist, 9.1.2010: "Coming soon"

Die Wochen der Quartalsergebnisse haben begonnen...

... und werden morgen im Technologiesektor mit Intel ihre erste Trendmeldung absetzen. Nächste Woche folgt IBM.

Zitat des Tages: Internet-Kollektivismus

»Da gibt es ein Problem mit digitalem Kollektivismus.
Wir sollten nicht wollen, dass die ganze Welt abhängig wird
von einer Qualität, die von einem Kommitee entworfen wurde.
Wenn Du jeden dazu ermunterst an allem mitzuwirken,
dann wird dies nur sehr schwache Resultate bringen.
Dann bekommst Du keine Innovation. (...)
Wenn Du alles, was Du tust und bist, jedem öffnest,
dann erhältst Du etwas, was ich den Globalen Brei nenne.«

Jaron Lanier,
Pionier der virtuellen Realität, in seinem Buch "You are not a gadget"

Sonntag, 10. Januar 2010

Wird das die Neue IBM? Finanzierung von IT weltweit...

... indem man zum Beispiel dem Chiphersteller AMD durch Factoring jene Rechnungen vorausbezahlt, die in China oder anderswo erst viele Monate später bezahlt werden. Ein Geschäft in der Größenordnung von "Hunderten von Millionen Dollar" sieht der einstige Marktführer in dieser Idee, die einmal mehr zeigt, dass IBM auf dem Weg ins Nirgendwo ist. Seitdem Betriebswirte und Masters of Administration das Regime über den einstigen Computerstar übernommen haben, sucht Big Blue krampfhaft nach Wegen, nur noch so zu tun, als sei sie im Computergeschäft.
Vor 100 Jahren wurde die IBM Deutschland gegründet -als Deutsche Hollerith Maschinengesellschaft, als Dehomag. Noch nicht einmal das traut sich die deutsche IBM zu feiern. Tolle Kerle, die da an der Spitze eines Unternehmens stehen, vor der einst alle Welt mal Angst hatte. Jetzt verliert sie sogar noch den Respekt...
In einem Kommentar zu dem Bericht des Wall Street Journals, dem dieser Tagebuch-Eintrag zugrunde liegt, heißt es: "Das ist nicht mehr Vaters IBM, oder?" Nein, das ist überhaupt nicht IBM. Das ist Banking - International Banking Maschines.