Samstag, 11. Dezember 2021

MEIN ADVENTSKALENDER: Als die Zukunft noch die Zukunft betraf (11)

 Flipcharts als Flopcharts 

Eine Reise in die Gedankenwelt der achtziger Jahre 

Reutlingen, 11. Dezember 2021. Von Raimund Vollmer 

Ich habe es geliebt, mit den Eddings (die rochen so gut nach Benzin) herumzumalen. Wahrscheinlich war ich danach so besoffen, dass ich anfing das zu verstehen, was ich da aufgezeichnet habe. Leider habe ich die Charts alle weggeworfen, habe nur noch diese Fotos - sonst würde ich gerne noch einmal, nur aus Jux, in die Bütt steigen und diesen Vortrag noch einmal halten - mit dem Blick von damals, soweit sich das rekonstruieren lässt. Es wäre ein Riesenspaß. Naja, die Dreißigjährigen von heute basteln ja selbst an ihren Irrtümern - und sie mnachen es sehr gut. Viel, viel mehr Jargon. Da hbe ich nämlich damals gelernt: Auf den Jargon kommt es an. Die Charts zeigen diesmal den Umschwung von der Miete zum Kauf - mit dem IBM ihre Umsätze massiv aufblähte und dies für Wachstum hielt. Heute erleben wir mit der Cloud das Gegenteil. Übrigens das beste Mittel, um die teure Innovationsrate nach unten zu treiben. Hach, ließe sich über alles so herrlich lästzern und kritisieren...










Freitag, 10. Dezember 2021

MEIN ADVENTSKALENDER: Als die Zukunft noch die Zukunft betraf (10)

Flipcharts als Flopcharts 

Eine Reise in die Gedankenwelt der achtziger Jahre 

Reutlingen, 10. Dezember 2021. Von Raimund Vollmer 

Eins hatte ich mir damals immer geünscht: eine Analysten-Szene ähnlich der, wie es sie in den USA gab. Um herauszufinden, was die Szene so denkt, habe ich immer mehr Zeitungen und Informationsdienste (alles leider auf Englisch) abonniert. Freunde unterstützten mich, indem sie mir nach der Lektüre ihre eigenen Abonnements zusandten. Und wenn Big Blue mal wieder einen Großrechner ankündigte, dann stand bei mir zuhause das Telefon nicht still. Ich war das Sammelbecken und die Drehscheibe der Mitbewerber auf der Suche nach Informationen. Großrechner waren damals noch die große Story - und ich war ein Fan von ihnen. Dabei hätte ich mit den Wölfen heulen sollen, die stattdessen den PC zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Geschichten machten. Aber IBM hatte das Monopol bei Mainframes (es ist auch das letzte, was ihr bis heute verblieben ist), so fühlte ich mich ganz wohl in einer Welt der großen Zahlen, der großen Strategien, die eigentlich längst aus der Defensive kamen. Denn der 1969 am letzten Tag der Johnson-Regierung initiierte Antitrist-Prozess hatte IBM mehr erschüttert, als ich wahrgenommen habe. Hier nun einige Charts aus dieser Zeit des Umbruchs.

 

 











Donnerstag, 9. Dezember 2021

MEIN ADVENTSKALENDER: Als die Zukunft noch die Zukunft betraf (9)

 Flipcharts als Flopcharts 

Eine Reise in die Gedankenwelt der achtziger Jahre 

Reutlingen, 9. Dezember 2021. Von Raimund Vollmer 

Alles, was wir an Privatisierung und Liberalisierung in den letzten Jahrzehnten durchgemacht haben, begann am 2. Januar 1982. Damals beendete die US-Regierung uwei Anti-Trust-Prozesse. Den einen - gegen IBM - beendete sie sang- und klanglos. Den anderen - gegen AT&T - mit der Zerschlagung dieses staatlich gewollten Monopols in der Telekommunikation. IBM überstand das Nicht-Urteil ebenso wenig gut wie AT&T die 1984 erfüllte Zerschlagung. Zwei Giganten, die letztlich mit einer Tatsache nicht zu Rande kamen: mit Wettbewerb. Dabei hatten sie vor 40 Jahren alle Trümpfe in der Hand. Sie waren so darauf fixiert, gegeneinander in Wettbewerb zu treten, dass sie die Dritten nicht sahen. Mit der Japan AG sind sie fertzig geworden, indem sie diese dortz hinschickten, wo sie am Ende selbst landeten: in der Belanglosigkeit. Wir in Europa haben da unsere Giganten weitaus besser gehätschelt - mit dem Ergebnis, dass wir technologisch und auch sonst ebenfalls keine hohe Bedeutung mehr haben. Schade, dass icjh das damals noch nicht erkannt habe - aber geglaubt hätte es mir ja sowieso keiner. Siemens forever.

 


 














Mittwoch, 8. Dezember 2021

MEIN ADVENTSKALENDER: Als die Zukunft noch die Zukunft betraf (8)

Flipcharts als Flopcharts 

Eine Reise in die Gedankenwelt der achtziger Jahre 

Reutlingen, 8. Dezember 2021. Von Raimund Vollmer 

Dass IBM langfristig ein Netzbetreiber werden wollte, siganlisierten die Engagements seit Mitte der siebziger Jahre. Da war ich mir ziemlich sicher. Vom Internet, über das ja als ARPANET schon lange gemunkelt wurde, war in der Szene sld Bedrohung aber nicht die Rede gewesen. Es hat dann auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie eine anonyme Macht der Welt der Großen ihren Willen aufzwingen kann. Aber ein anderer Trend war seit den siebziger Jahren zuerst einmal entscheidender: Software und Dienstleistungen mussten bezahlt werrden, waren nicht mehr im Hardwarepreis inbegriffen. Das war eine Transformation - ähnlich wie jetzt der Drift in die Cloud. IBM war durch das Aufkommen der kompatiblen Hersteller dazu gezwungen (und die US-Regierung hat's zudem gewollt). Mit dem Unbundling, 1969, versuchte IBM den kompatiblen Herstellern das Geschäft zu versauen. Ihre Preise richteten sich nunmehr nicht nur nach dem Gesamtpreis der Hardware, in dem die Software inbegriffen war, sondern nur noch nach der Hardware. Und die Schnittstelle zwischen Hardware und Software (Betriebssysteme) wurde durch Microcode in einen patentierbaren Zustand versetzt. Aber das Unbundling führte auch dazum, dass jede Menge Sioftwarehäuser entstanden. Profitiert haben von dieser Entwicklung alle anderen - nur nicht IBM. Ihre Wachstumsziele musste sie bald abschreiben.










MEIN ADVENTSKALENDER: Als die Zukunft noch die Zukunft betraf (7)

Flipcharts als Flopcharts 

Eine Reise in die Gedankenwelt der achtziger Jahre 

Reutlingen, 7. Dezember 2021. Von Raimund Vollmer 

IBM sah in dem amertikanischen Telefonriesen AT&T ihren zweiten großen Gegner und plante deshalb den Einstieg in das Telekommunikationsgeschäft. Es misslang ihr gründlich.Schon 1975 suchte sie zusammen mit zwei Partnern das Heil am Himmel: in Satelliten. Sie kooperierte mit Gott und der Welt. Zu einem mittelprächtigen Desaster - zumindest publizistisch - entwickelte sich das Projekt Bildschirmtext. Es ist übrigens ein wunderbares Beispiel dafür, dass zu starkes Sicherheitsdenken der größte Fortschrittskiller ist. Denn Buildschirmtext war nicht nur technologisch überholt, sondern wurde vom Internet überrollt. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie man versuicht hat, durch alternative Konzepte, hinter denen die größten Firmen der Weklt standen, das Internet mit seinen Protokollen zu torpedieren. Damals allerdings war ich in meinem jugendlichen Eifer begeistert - von diesem Spiel der Mächtigen. Heute weiß ich, dass sie lächerlich sind - auch wenn einem bei manchen autokratischen Auswüchsen in der Welt das Lachen wieder vergeht.








 

Montag, 6. Dezember 2021

MEIN ADVENTSKALENDER: Als die Zukunft noch die Zukunft betraf (6)

 Flipcharts als Flopcharts

Eine Reise in die Gedankenwelt der achtziger Jahre 

Reutlingen, 6. Dezember 2021. Von Raimund Vollmer

Viele in der IT glaubten an das Wachstum ohne Grenzen. Der IBM wurde da in den achtziger Jahren sehr bald Grenzen gesetzt. 100 Milliarden Umsatz wollte das Unternehmen am Ende der Dekade erreichen. Doch daraus wurde nichts. Allerdings die Billion Branchenumsatz, die wurde schon erreicht - in den neunziger Jahren.







Sonntag, 5. Dezember 2021

MEIN ADVENTSKALENDER: Als die Zukunft noch die Zukunft betraf (5)

Flipcharts als Flopcharts

Eine Reise in die Gedankenwelt der achtziger Jahre 

Reutlingen, 5. Dezember 2021. Von Raimund Vollmer

Vor vierzig Jahren - wer hat dieses Jahr schon daran gedacht - kündigte IBM ihren PC an. Er veränderte alles - nur verhinderte er nicht den Absturz der IBM in den neunziger Jahren, sondern verzögerte ihn nur. (Die Geschichte des PCs können Sie übrigens hier lesen, habe ich vor vielen Jahren mal niedergeschrieben. Übrigens mit vielen Bildern aus jener Zeit.)

Dabei erlebte Big Blue genau das, was mein Buch in seinem Titel prognostiziert hatte.  Das Werk erschien 1984 als Buch, innerhalb weniger Wochen war ich 4.000 Exemplare los: "Das blaue Wunder - Die IBM und ihre Mitbewerber" (Wer noch eins haben will, melden unter RaiVollmer@aol.com, habe auch noch andere Werke). Auf jeden Fall hieß so mein Vortrag,  den ich - wenn ich mich recht entsinne - mit den Säulen der IBM begann. Mon Dieu, hat mir das Unternehmen mal imponiert. Gemessen am Ergebnis habe ich mich aber blamiert - oder war es die IBM?