Freitag, 24. Januar 2014
Donnerstag, 23. Januar 2014
IBM schrumpft weiter...
... und verkauft heute, wie schon länger spekuliert, das x86-Servergeschäft an Lenovo, prophezeit das Wall Street Journal unter Berufung auf "involvierte Kreise". Andere Interessenten seien Dell und Fujitsu. Knackpunkt sei immer noch die Preisvorstellung der IBM von mindestens 2,5 Mrd. Dollar.
Update: IBM hat sich mit Lenovo auf einen Kaufpreis von 2,3 Mrd. Dollar geeinigt, heißt es heute in einer Presseinformation. Damit ist der Deal unter den üblichen Kartellvorbehalten wohl offiziell.
Update: IBM hat sich mit Lenovo auf einen Kaufpreis von 2,3 Mrd. Dollar geeinigt, heißt es heute in einer Presseinformation. Damit ist der Deal unter den üblichen Kartellvorbehalten wohl offiziell.
Rück-Click-Clock 1944 - das Jahr, in dem der erste Großcomputer die Weltbühne betrat...
... und er hieß Mark I, wurde mächtig gesponsert von IBM, die auch beim Bau der noch auf Relais basierenden Maschine half. 17 Meter lang war das Ungetüm, das nach dem Krieg für ballistische Berechnungen eingesetzt wurde. Entwickelt hatte diesen Rechner Howard Aiker, programmiert hat ihn niemand anders als Grace Hopper, die Frau, die die Programmiersprache COBOL kreierte. Bei der Vorstellung des Rechners stahl Aiken IBM-Chef Tom Watson Senior die Show.
Mittwoch, 22. Januar 2014
Rück-Click 1992: Microsofts Genies - Wo sind sie geblieben?
»Nehmt mir meine 20 besten Leute weg, und ich sage Euch, dass Microsoft eine unbedeutende Firma wird.«Bill Gates, Gründer von Microsoft
IBMs Jahresumsatz: Unter 100...
... Milliarden Dollar lagen im vergangenen Jahr die Einnahmen aus (soll man es wirklich so nennen) unternehmerischer Tätigkeit. 99,8 Milliarden Dollar setzte Big Blue um, 4,6 Prozent weniger als 2012. Da hatte IBM noch 104,5 Milliarden Dollar in der Umsatzkasse.Das vierte Quartal, traditionell der stärkste Zeitraum für Geschäfte, verzeichnete sogar einen Rückgang um 5,5 Prozent, allerdings stieg - wen wundert's - der Gewinn um sechs Prozent. Jedenfalls in Q4. Auf's Gesamtjahr bezogen war der Profit mit 16,5 Milliarden Dollar um ein Prozent niedriger ausgefallen als im Jahr zuvor. IBMs Management bekäme die schlechten Zahlen zu spüren: mit Bonus sei für 2013 nicht viel zu erwarten.
Im Geschäftsbereich Systems & Technology brachen die Umsätze ziemlich stark ein. Im Hardwarebereich sanken die Erlöse um 26 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar allein in Q4. Insgesamt waren es 2013 mit 14,4 Milliarden Dollar 18,7 Prozent weniger als im Jahr davor.
Auch der Service-Sektor, der ja angeblich von Lou Gerstner vor zwanzig Jahren als Geschäftsmodell der Zukunft entwickelt worden war (in Wirklichkeit war es schon immer das Geschäftsmodell der IBM gewesen, das in den 70er Jahren von Technokraten verraten und bereits vor 30 Jahren von John Akers gegen den Widerstand des Managements wiederbelebt worden war), brachte keine Rettung. Um 4,2 Prozent auf 38,5 Milliarden Dollar schrumpfte dieser Bereich. Global Business Services hatten auch mit einem Umsatzminus von 0,9 auf 18,4 Prozent zu kämpfen. Softwarelizenzen liefen mit einem Anstieg von 1,9 Prozent auf 26 Milliarden Dollar noch einigermaßen gut. (Man hat ja immer weniger Ansprüche bei diesem Unternehmen.)
Im Geschäftsbereich Systems & Technology brachen die Umsätze ziemlich stark ein. Im Hardwarebereich sanken die Erlöse um 26 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar allein in Q4. Insgesamt waren es 2013 mit 14,4 Milliarden Dollar 18,7 Prozent weniger als im Jahr davor.
Auch der Service-Sektor, der ja angeblich von Lou Gerstner vor zwanzig Jahren als Geschäftsmodell der Zukunft entwickelt worden war (in Wirklichkeit war es schon immer das Geschäftsmodell der IBM gewesen, das in den 70er Jahren von Technokraten verraten und bereits vor 30 Jahren von John Akers gegen den Widerstand des Managements wiederbelebt worden war), brachte keine Rettung. Um 4,2 Prozent auf 38,5 Milliarden Dollar schrumpfte dieser Bereich. Global Business Services hatten auch mit einem Umsatzminus von 0,9 auf 18,4 Prozent zu kämpfen. Softwarelizenzen liefen mit einem Anstieg von 1,9 Prozent auf 26 Milliarden Dollar noch einigermaßen gut. (Man hat ja immer weniger Ansprüche bei diesem Unternehmen.)
Das Jahr, in dem IBM stirbt: 2034
So möchte man die Kalkulationen des Wall Street Journals interpretieren, das jetzt die Buyback-Programme der IBM in den letzten zwei Jahrzehnten durchkalkuliert hat und zu dem dem Ergebnis kommt, dass spätestens im Jahr 2034 das Management des einstmals größten und wertvollsten IT-Unternehmens der Welt alle Aktien von Mother Blue zurückgekauft haben wird. Es muss nur das Tempo beibehalten, das es in den letzten zwei Jahrzehnten vorgelegt hat. 2,3 Milliarden Aktien waren 1993 noch im Umlauf, jetzt sind es nur noch 1,1 Milliarden. Und nun macht sich das Blatt Gedanken darüber, ob diese Kaufmagersucht (die natürlich den Aktionären gefällt, weil damit die Dividenden auf weniger Aktien verteilt werden) nicht dazu führt, dass IBM immer weniger in ihre Zukunft investiert und immer mehr den Shareholdern in den Rachen stopft. Insgesamt hätte die 100 wertvollsten Unternehmen im S&P-Index seit 2008 (und damit dem Beginn des billigen Geldes) eine Billion Dollar in Aktienrückkaufprogramme gesteckt. Als ein warnendes Beispiel nennt das Wall Street Journal Hewlett-Packard, das seit 2003 Milliarden in Aktienrückkäufe hineinpulverte, um nun nicht mehr zu wissen, was eigentlich die unternehmerischen Ziele sind. IBMs Management tut noch so, als wüsste es, wo es langgeht, meint jedenfalls das Unternehmen selbst. Aber dieselbe Antwort bekämen wir auch von HP... Raimund Vollmer
Rück-Mac 1984: Am 22. Januar wurde ein Mythos geboren
Es war in der Halbzeit des Superbowls, als plötzlich die Mattscheibe in das Schwarz-Weiß-Zeitalter zurückfiel und eine riesige Halle einblendete. Zu Zombies erstarrte Menschen stieren mit leeren Augen auf einen gewaltigen Bildschirm, von dem ein übermächtiger Big Brother herabblickt. Inmitten dieser gespenstischen Szene taucht auf einmal ein junges, athletisches Mädchen in apfelroten Shorts (auf der nun wieder farbigen Mattscheibe) auf, rennt zu dem Bildschirm, wirbelt herum und zerschmettert ihn mit einem Vorschlaghammer. Während das Bild des Big Brothers in tausend Scherben zerfällt, erwachen die Seelen der grauen Menschen zu neuem Leben.
Dann erscheint ein Text: »Am 24. Januar wird Apple den MacIntosh vorstellen. Und Sie werden sehen, dass 1984 wird nicht so sein wird wie `1984’. Apple Computers.«
»Für jeden, der irgendetwas über IBM und Apple wusste, waren die Implikationen unmissverständlich klar. Apple war der kühne Held, der mit unkonventionellen Methoden arbeitete. IBM hingegen stand für die Tyrannei der großen Firmen, die mit ihrem Konformitätszwang jedermann quälte«, kommentierte das Fachblatt Electronics die Werbe-Show. Für Newsweek hatte der nun offen zu Tage tretende Konflikt zwischen den beiden Anbietern bereits den Charakter eines »heiligen Krieges«.
Aus den Chroniken des Raimund Vollmer
Dienstag, 21. Januar 2014
An SAP sollte sich IBM ein Beispiel nehmen
Enttäuschende Zahlen: SAP-Chef vertröstet Anleger auf 2017 - so titelt Spiegel Online heute. Was aber genau enttäuschend sein soll an einem Umsatzwachstum von 4 Prozent, einem Betriebsgewinn von 5,9 Milliarden Euro (bei 16,9 Mrd. Euro Umsatz) und einem sogar um 18 Prozent auf 3,33 Mrd. Euro gesteigerten Gewinn nach Steuern - das bleibt mir als geneigtem Leser verborgen. Dass die SAP aber in ihre Cloud-Initiative massiv investiert und deshalb sogar ihre Margenziele opfert, ist nur konsequent und ein leuchtendes Beispiel für die IBM. Man darf gespannt sein, was deren neuer Finanzchef heute Abend zu verkünden hat...
Update: Enttäuscht reagierten erstmal die Aktionäre, beruhigten sich aber schnell wieder. Sogar die Börsen-Gurus von Commerzbank & Co. huldigten den SAP-Managern ob ihrer richtigen Entscheidung, auch wenn diese den Aktionären kurzfristig Geld kostet. Langfristig trägt sie aber zur Sicherung von Dividende und Aktienwert maßgeblich bei.
Update: Enttäuscht reagierten erstmal die Aktionäre, beruhigten sich aber schnell wieder. Sogar die Börsen-Gurus von Commerzbank & Co. huldigten den SAP-Managern ob ihrer richtigen Entscheidung, auch wenn diese den Aktionären kurzfristig Geld kostet. Langfristig trägt sie aber zur Sicherung von Dividende und Aktienwert maßgeblich bei.
Rück-Click 2001: Silent Business oder das Internet der Dinge
2001: Eine Fülle von neuen Geräten werden künftig auf das Netz zugreifen werden, die weder wie ein Computer, ein Palm oder ein Handy aussehen. Die Elektronik verschwindet in den Dingen des Alltags als stummer Diener im Haushalt, im Auto oder im Büro. Das e-business wird ergänzt um das Silent Business.
• Ein ganz normales Auto hat heute mehr Computerpower als das Apollo-Raumfahrtprogramm.
• IBM schätzt, dass Mitte des Jahrzehnts bereits 30 Prozent der Haushaltsgeräte mit dem Internet verbunden sein werden. Alle haben einen Mikroprozessor in sich.
• IDC prognostiziert, dass der Weltmarkt für intelligente Alltagsgeräte von 2,4 Milliarden Dollar in 1999 auf 17,8 Milliarden Dollar bis 2004 anwachsen wird. Dann werden bereits 89 Millionen Haushaltsgeräte webtauglich sein.
• Die amerikanische Marktforschung eT-Forecasts vermutet, dass allein in den USA im Jahr 2005 mehr als 150 Millionen »Appliances« ihren Content aus dem Netz beziehen werden. Weltweit seien es sogar 800 Millionen.
Brian Conners, verantwortlich bei IBM für Allianzen auf dem Gebiet der Netzwerkgeräte, betont die Herausforderung, die vor allem auf die IT-Bereiche der Unternehmen zukommen, die diese Geräte herstellen und vernetzen. »Die wichtigste Sache, über die sich IT im klaren sein muss, ist, dass alles, was mit diesen Geräte gemacht werden kann, auch eine entsprechende Unterstützung im Back Office der Unternehmen verlangt und den entsprechenden Content erhält.«
Aus den Chroniken des Raimund Vollmer
Aus den Chroniken des Raimund Vollmer
Montag, 20. Januar 2014
Endlich Zuwachs für das Power-Ökosystem
Auf Power-Chips setzen werden die Suzhou Power Core Technology Company und das Research Institute of Jiangsu Industrial Technology, meldete IBM gestern. Die beiden chinesischen Organisationen würden deshalb der Open Power Foundation beitreten.
Demnach will Suzhou Power Core kundenspezifische Serverprozessoren für Anwendungsfelder wie Big Data oder Cloud Computing entwickeln. Die Open Power Foundation war im August 2013 von IBM, Google, Nvidia, Mellanox und Tyan ins Leben gerufen worden, um ein Ökosystem für Entwicklungen auf Basis des IBM-Prozessors Power8 zu begründen. Seither war Schweigen im Walde; auf der Homepage der Foundation herrscht immer noch absolute Funkstille.
Demnach will Suzhou Power Core kundenspezifische Serverprozessoren für Anwendungsfelder wie Big Data oder Cloud Computing entwickeln. Die Open Power Foundation war im August 2013 von IBM, Google, Nvidia, Mellanox und Tyan ins Leben gerufen worden, um ein Ökosystem für Entwicklungen auf Basis des IBM-Prozessors Power8 zu begründen. Seither war Schweigen im Walde; auf der Homepage der Foundation herrscht immer noch absolute Funkstille.
Nächster Anlauf: Will Dell nun IBMs x86er Server kaufen?
So spekuliert jedenfalls vorsichtig das Wall Street Journal. Der Versuch, das Niedrigmargengeschäft an Lenovo zu verhökern, war 2013 gescheitert - am Preis. Weniger als 2,5 Milliarden Dollar wollten die Chinesen für dieses Geschäft bezahlen, mit dem IBM 2012 noch rund 4,9 Milliarden Dollar umgesetzt haben soll. Nun habe das reprivatisierte Dell Interesse gezeigt - oder auch nicht. Vielleicht will IBM nur Lenovo herausfordern. Wer weiß das schon. Auf jeden Fall geht der Ausverkauf eines Herstellers, der mit sich selbst wohl nichts mehr anzufangen weiß, weiter...
Deutsche Bank: Prozesse bescherten eine Milliarde Euro Verlust in Q4 2013...
... meldete gestern das größte Geldinstitut in Deutschland. Prompt stieg die Aktie heute mit einem Verlust von 4 Prozent in die Woche ein.
Prognose 2034: Die Hälfte aller Jobs wird automatisiert
»Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Oxford unterstellt, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten 47 Prozent der heutigen Jobs automatisiert werden könnten.«The Economist, 18. Januar 2014
Sonntag, 19. Januar 2014
"Feigheit macht jede Staatsform zur Diktatur"
Lesetipp WDR Zeitzeichen: 19. Januar 1984 - Regisseur Wolfgang Staudte stirbt in Jugoslawien.
Im Zeitalter der "digitalen Kränkung" aktueller denn je! An seinem Geburtshaus in Saarbrücken hängt heute eine Tafel mit einem Zitat von ihm: "Demokratie lebt vom Anstand und Mut ihrer Bürger. Feigheit macht jede Staatsform zur Diktatur!"
Im Zeitalter der "digitalen Kränkung" aktueller denn je! An seinem Geburtshaus in Saarbrücken hängt heute eine Tafel mit einem Zitat von ihm: "Demokratie lebt vom Anstand und Mut ihrer Bürger. Feigheit macht jede Staatsform zur Diktatur!"
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