"Präzision auf Widerruf" schrieb der Spiegel 1972, als zwei Jahre nach dem Tod des legendären Architekten Egon Eiermann zwei seiner letzten Kreationen, die deutsche Olivetti-Niederlassung in Frankfurt-Niederrad und die deutsche Hauptverwaltung des Computer-Konzerns IBM in Stuttgart-Vaihingen, in Betrieb genommen wurden. Diese "Verwaltung im Grünen" (Eiermann) liegt an der Autobahn.
Eiermann bevorzugte Glas und Stahl; an letzterem schätzte er seine "Wegnehmbarkeit" - die "Möglichkeit zum Widerruf". Wie recht er damit leider hat! Droht dem Kulturdenkmal jetzt sogar der Abriß, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet. Jedenfalls fehlt Politikern, Spekulanten und Managern offenkundig Phantasie eines Eiermann, um mit dem denkmalgeschützten Ensemble etwas Sinnvolles anzufangen. Vielleicht sollte IBM einmal richtig in "Green IT" investieren...
Samstag, 13. April 2013
Freitag, 12. April 2013
"Deutsche sind die Ärmsten im Euroraum"...
... titelte die FAZ am Mittwoch. Dabei spielt der Anteil der Bürger, die über eigen Haus und Grund verfügen, eine entscheidende Rolle bei der Vermögensbildung.
Kommentar. Die mangelhafte Verteilung von Grundbesitz ist seit Bestehen der Bundesrepublik ein Faktor, der Deutschland im internationalen Vergleich immer schlecht aussehen lässt. Dem liegt ein Versagen der Politik zugrunde, aber das interessiert niemanden angesichts der Eurokrise. Und wenn man sich an all den Schindluder erinnert, der im Zusammenhang mit dem Neuen Markt und dem Börsengang des Staatsunternehmens Deutsche Telekom geschah, dem fällt natürlich auch ein, wie hier Milliarden vernichtet wurden. Manchmal könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Entwicklung von Sachvermögen - Haus & Grund, aber auch Aktien gehören dazu - als politisch und institutionell nicht erwünscht gilt. Das geht zurück bis in die Zeit des Gründerkrachs im Jahr 1873, also vor 140 Jahren. Der erste Weltkrieg mit seinen Kriegsanleihen, die die Superinflation vor 90 Jahren erzeugten, der zweite Weltkrieg mit seiner Währungsreform vor 65 Jahren - all das waren Angriffe auf das Geldvermögen der Deutschen. Das Sachvermögen blieb davon relativ unberührt. Allerdings wurde publizistisch immer der Eindruck vermittelt, als sei es genau umgekehrt. Unsicher seien vor allem Aktien, aber keine Staatsanleihen. Eine Aktienkultur, wie sie im Zusammenhang mit den Technologiewerten und dem Neuen Markt um die Jahrtausendwende endlich zu entstehen schien und ein Ergebnis der Friedensdividende war, war vor allem den institutionellen Anlegern äußerst suspekt. Sie wollten bei der Verteilung des Geldes unter sich bleiben. Und im Laufe des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts ist es ihnen auch gelungen, den privaten Anleger - der Unsicherheitsfaktor in allen Strategien schlechthin - wieder in die Schranken zu verweisen. Doch auf Dauer geht die Verschwörung gegen den Privatmann nicht auf. Denn mit dem Internet schuf er sich eine eigene Institution, die sich nicht von den alten Kräften besetzen lässt - auch wenn diese glauben, mit Big Data das Gegenmittel gefunden zu haben. Big Data ist nur für IBM & Co. ein Big Deal.
Raimund Vollmer
Kommentar. Die mangelhafte Verteilung von Grundbesitz ist seit Bestehen der Bundesrepublik ein Faktor, der Deutschland im internationalen Vergleich immer schlecht aussehen lässt. Dem liegt ein Versagen der Politik zugrunde, aber das interessiert niemanden angesichts der Eurokrise. Und wenn man sich an all den Schindluder erinnert, der im Zusammenhang mit dem Neuen Markt und dem Börsengang des Staatsunternehmens Deutsche Telekom geschah, dem fällt natürlich auch ein, wie hier Milliarden vernichtet wurden. Manchmal könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Entwicklung von Sachvermögen - Haus & Grund, aber auch Aktien gehören dazu - als politisch und institutionell nicht erwünscht gilt. Das geht zurück bis in die Zeit des Gründerkrachs im Jahr 1873, also vor 140 Jahren. Der erste Weltkrieg mit seinen Kriegsanleihen, die die Superinflation vor 90 Jahren erzeugten, der zweite Weltkrieg mit seiner Währungsreform vor 65 Jahren - all das waren Angriffe auf das Geldvermögen der Deutschen. Das Sachvermögen blieb davon relativ unberührt. Allerdings wurde publizistisch immer der Eindruck vermittelt, als sei es genau umgekehrt. Unsicher seien vor allem Aktien, aber keine Staatsanleihen. Eine Aktienkultur, wie sie im Zusammenhang mit den Technologiewerten und dem Neuen Markt um die Jahrtausendwende endlich zu entstehen schien und ein Ergebnis der Friedensdividende war, war vor allem den institutionellen Anlegern äußerst suspekt. Sie wollten bei der Verteilung des Geldes unter sich bleiben. Und im Laufe des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts ist es ihnen auch gelungen, den privaten Anleger - der Unsicherheitsfaktor in allen Strategien schlechthin - wieder in die Schranken zu verweisen. Doch auf Dauer geht die Verschwörung gegen den Privatmann nicht auf. Denn mit dem Internet schuf er sich eine eigene Institution, die sich nicht von den alten Kräften besetzen lässt - auch wenn diese glauben, mit Big Data das Gegenmittel gefunden zu haben. Big Data ist nur für IBM & Co. ein Big Deal.
Raimund Vollmer
Donnerstag, 11. April 2013
Deutsche Telekom bessert beim Kauf von MetroPCS nach...
... und bietet in dem "besten und letzten Angebot" den Aktionären an, dass sie mit dem Erwerb des amerikanischen Mobilfunkbetreibers dessen Schulden um 3,8 Milliarden Dollar senken werde und zugleich die Zinslast um einen halben Prozentpunkt. Zudem werde sie 18 Monate lang keine Aktie des Übernahmekandidaten verkaufen. Nach wie vor bietet die Deutsche Telekom vier Dollar je Aktie in bar und einen 26 Prozent-Anteil an dem Unternehmen, das aus der Verschmelzung von MetroPCS und T-Mobil USA entstehen soll. So heißt es im Wall Street Journal.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 10.4.2013: Deutsche Telekom Sweetens Offer for MetroPCS
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 10.4.2013: Deutsche Telekom Sweetens Offer for MetroPCS
PC-Absatz: Der freie Fall der schlauen Kiste...
... ist dem Wall Street Journal eine fette Story wert. Nach Untersuchungen der Marktforschung IDC sank der PC-Absatz im ersten Quartal 2013 um 14 Prozent. Gartner sieht einen Schwund von 11,2 Prozent. Angaben jeweils im Vergleich zum 1. Quartal 2012. Auch Windows 8 hilft nicht dem Vater aller Tablets, der mit der Ankündigung des PCs im August 1981 seinen nunmehr auslaufenden Siegeszug begann. Denn Windows 8 würde mit vielen seiner neuen Funktionen weder der Erfahrungswelt der Tablets entsprechen noch dem bisherigen Look & Fell der Desktops & Laptops. Selbst Apple bleibt von dem Down nicht verschont. Ein Schwund um 7,5 Prozent kennzeichnet deren Geschäftsverlauf bei den Macs. Daran ändert auch nichts die Tatsache, dass Apple in den USA gegen den Trend ein Plus von 7,4 Prozent hatte.
In den Kommentaren empfiehlt ein Leser, dass Microsoft sich ein Beispiel an Coca-Cola nehmen solle, das mit seiner "New Coke" eine Riesenpleite erlebte, die alte Cola wiedereinführte und sie "Cola Classics" nannte. Ein Riesenboom folgte. Demnach muss Microsoft Windows 7 nur als Windows Classics wiedereinführen und schon läuft das Geschäft wieder...
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 10.4.2013: Computer Sales in Free Fall
In den Kommentaren empfiehlt ein Leser, dass Microsoft sich ein Beispiel an Coca-Cola nehmen solle, das mit seiner "New Coke" eine Riesenpleite erlebte, die alte Cola wiedereinführte und sie "Cola Classics" nannte. Ein Riesenboom folgte. Demnach muss Microsoft Windows 7 nur als Windows Classics wiedereinführen und schon läuft das Geschäft wieder...
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 10.4.2013: Computer Sales in Free Fall
Mittwoch, 10. April 2013
Facebook Home: Die erste Seite Ihres Smartphones...
... wird demnächst, wenn es Ihnen gefällt, sofort Ihre Facebook-Seite sein - noch bevor irgendwelche anderen Apps versuchen könnten, Sie in irgendeiner Form abzulenken. Ein entsprechendes Annoucnement wird für Freitag (sehnlichst) erwartet, heißt es im Wall Street Journal. Aber nicht gefallen wird Ihnen, dass dieser freiwillige (das muss man inzwischen schon betonen in der Welt der sozialen Medialabhängigkeiten!) Service vorerst nur in den USA und auch nur in vier Android-Herstellerwelten möglich sein wird. Eine entsprechende Ankündigung werden wir kaum abwarten können, oder?
"Nicht gefällt" außerdem, dass man auf seinen Androiden offenbar nicht mehr fotografieren kann, ohne zuvor das Smartphone zu entsperren und die Facebook Home Seite wegzudrücken. Aber da wird es bestimmt bald auch eine Lösung geben...
"Nicht gefällt" außerdem, dass man auf seinen Androiden offenbar nicht mehr fotografieren kann, ohne zuvor das Smartphone zu entsperren und die Facebook Home Seite wegzudrücken. Aber da wird es bestimmt bald auch eine Lösung geben...
Dienstag, 9. April 2013
Kauft Google What'sApp für eine Milliarde Dollar und mehr?
So lautet die Gerüchte im Netz. Macht Sinn, heißt es bei Computerworld. Nicht nur wäre der Erwerb dieses Instant-Message-Dienstes ein guter Schachzug gegen Facebook, sondern würde auch Googles Position im Mobil-Markt stärken - und Google tiefer in die Apple iPhone-Domäne eindringen lassen.
Thunderbolt: 20 Gigabits in 2014...
... und zwar in beide Richtungen, verheißt uns nun Intel. Während sich USB 3.0 von fünf auf zehn Gigabits pro Sekunde bis Ende des Jahres beschleunigen werde, legt der Chipmeister bei seinem Thunderbold-Standard, der 2011 eingeführt wurde, nun noch eine Schippe drauf. Er verdoppelt den Thunderbolt-Turbo auf 20 Gigabits. Die Massenproduktion ist für 2014 angekündigt.
Journalyse-Quelle: All Things D
Journalyse-Quelle: All Things D
Die App aller Apps von Apple appserviert...
... weil sie das tat, was allein das Privileg des kalifornischen Selbstherrschers sei: die Suche und das kostenlose Ausprobieren anderer Apps im AppStore. Unter dem Namen AppGratis hat das farnzösische Team hinter dieser Anwendung mehr als zehn Millionen User weltweit hinter sich geschart und machte mit den Provisionen, die andere App-Anbieter für die Promotion unter GratisApp zahlen, zuletzt eine Million Dollar Umsatz pro Monat. Investoren hatten das Unternehmen zudem jüngst mit 13 Millionen Dollar finanziert. Nun hat Apple GratisApp abgeschaltet. Der Grund: Verletzung des eigenen Geschäftsmodells. Das Wall Street Journal berichtet, dass ähnliche Aktionen gegen Angreifer von innen auch bei Facebook gemeldet wurden.
Kommentar. Je mehr sich die Platzhirsche wehren, desto näher kommen sie einem Antitrustverfahren. Wetten?
Kommentar. Je mehr sich die Platzhirsche wehren, desto näher kommen sie einem Antitrustverfahren. Wetten?
Montag, 8. April 2013
Kalifornien: Gegen das "Recht zu wissen"...
... gehen im Sonnenstaat der USA die beiden Internet-Giganten Google & Facebook vor. Das neue Gesetz, das im Februar 2013 in die Abstimmungsmaschinerie Kaliforniens eingebracht wurde, soll den Bürgern die Möglichkeit eröffnen, zu jeder Zeit von Google, Facebook & Co. zu erfahren, welche Daten über sie gesammelt und an wen vermarktet wurden. Die neue Welt der Apps ermöglicht es den Anbietern, in einer Weise über die Netizens Daten zu sammeln, wie sie bislang unvorstellbar gewesen seien. Ein derartiges Gesetz, wie es der Staat Kalifornien anstrebt, in dem Google und Fachebook zudem zuhause sind, würde deren Geschäftsmodell stark verkomplifizieren.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 5.4.2013: New Online-Data Bill Sets Up Privacy Fight
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 5.4.2013: New Online-Data Bill Sets Up Privacy Fight
Abonnieren
Posts (Atom)