(Kommentar) ... muss man meinen, wenn man die Kommentare liest, mit denen in der vergangenen Woche der weitere Niedergang des Unternehmens begleitet wurde. "Die letzten 20 Jahre" lautete der Untertitel meines Buches "Blueland", das ich 1997 veröffentlicht habe. Ich gebe zu: Ich habe mit der Zweideutigkeit dieses Satzes gespielt, aber nie geglaubt, dass er mal einen eindeutigen Hinweis auf die Zukunft dieses einstmals so grandiosen Unternehmens geben würde. Ehrlich gesagt: heute bin ich eher sprachlos und fassungslos. Im Prinzip hat diese Firma schon jetzt aufeghört zu existieren. Denn sie steht für nichts mehr in dieser Branche. Selbst die Großrechner besitzen keine Faszination mehr. Vielleicht sollte IBM mit sich selbst das tun, was sie mit ihrem PC-Geschäft getan hat: einfach sich selbst verkaufen. An Google zum Beispiel. Denn dieses Unternehmen entspricht weitaus mehr der Vision, die vor 40 Jahren die sogenannten IBM-Watcher der IBM gaben, als die IBM, wie sie sich heute darstellt. Sie hat nur noch eine Trumpfkarte: Watson. Und in den Händen von Google würde daraus ein SuperWatson, ein Android-Genie.
Raimund Vollmer