Freitag, 23. Oktober 2009

Facebook will Musik verkaufen...

... und zwar mit Hilfe ihres virtuellen Geldes. Damit bekommt diese elektronische Zahlungsmöglichkeit eine neue, attraktive Ware. Vor zehn Jahren sprach man von Microsoft-Dollars, die eines Tages den Greenback (Spitzname für den Dollar) ablösen würden. Bald spricht man stattdessen vom "Faceback", bei dem jeder sein eigenes Bild statt George Washington einbringen kann. 300 Millionen Menschen nutzen heute weltweit Facebook.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.10.2009: Facebook to Add Music Sales

Amazon: Profit steigt um 69 Prozent und Weihnachten...

... kommt ja erst noch. Vor allem Elektronik und Fernseher verkauften sich gut und steigerten den Handelsumsatz um 44 Prozent. Bei Medien gab's ein Plus von 17 Prozent. Und beim Kindle-Book wurde der Einstiegspreis nochmals um 20 Dollar auf jetzt 259 Dollar gesenkt. Damit liegt das Ebook gleichauf mit Nokias Angebot. Nächsten Monat gibt's zudem Software, die es ermöglicht unter Windows den PC als Ebook zu nutzen.
Im vierten Quartal will Amazon den Umsatz zwischen 21 und 35 Prozent auf 8,1 bis 9,1 Milliarden Dollar steigern. Dabei soll ein operativer Gewinn zwischen 300 und 425 Millionen Dollar generiert werden.
Kommentar: Fröhliche Weihnachten!
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 23.10.2009: Amazon Lights Up E-Commerce Holiday Outlook

Leben in der Cloud: Probleme bei blogger.com verzögern heutige Nachrichten

... und so erlebt Ihre Journalyse heute, wie das ist, wenn dunkle Wolken in der Cloud auzfziehen. Zwischen 8,00 Uhr und 09.45 Uhr hatten wir keine Chance, Meldungen zu "posten".

Boeing: Outsourcing ist Grund für das Scheitern...

... des Zeitplanes beim Entwicklung und Bau des Dreamliners, berichtet heute das Wall Street Journal. 1,56 Milliarden Dollar muss nun Boeing im dritten Quartal abeschreiben. Zu ehrgeizig waren offensichtlich die Pläne bei dem Versuch, möglichst viele Teile und Arbeiten über Outsourcing zu vergeben. Vor allem die Verteilung der Ingenieure auf dem ganzen Erdenball erzeiugte offensichtlich große Kommunikationsprobleme. So viel zum Global Village.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 23.10.2009: Boeing points to 787 outsourcing problem

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Zitat des Tages: Schneckenpost

»Gibt es langfristig überhaupt noch Briefe?
Nein. In 20 Jahren werden die Menschen sie genau so
als eine Kuriosität empfinden wie Telegramme -
etwas für besondere Gelegenheiten.«

Financial Times, 22. Oktober 2009

IBM kündigt neue Software für das Rechenzentrumsmanagement an

Dazu mehr im Extrablog

Wichtiger als Win7: Bing macht Bang bei Twitter & Facebook...

... berichtet das Wall Street Journal in seinem Blog BoomTown. Microsofts runderneuerte Suchmaschine, ausgestattet mit durchaus respektabler Kritik, hat mit Twitter und Facebook nichtexklusive Verträge angeschlossen, die er ermöglichen die Inhalte der Social Networks in die Suchmaschien zu integrieren.
Journalyse-Quelle: BOOMTOWN-BLOG

Obama will Saläre der Topmanager halbieren...

... und das gilt natürlich nur für Firmen, die im exzessiven Maße Staatsgelder für die eigene Rettung in Anspruch genommen haben. Betroffen sind davon die jeweils 25 höchstbezahlten Manager von fünf Finanzkonzernen u7nd zwei Automobilkonzernen. Diese Firmen haben rund 250 Milliarden Dollar an Unterstützungsgeldern erhalten.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 22.10,2009: U.S. to cut pay for bailed-out bosses
Kommentar: Die Sünden dieser Firmen liegen vielfach weiter zurück als die Amtszeit der jetzigen Manager. Denn eins gilt: Je kurzfristiger das Denken, desto langfristiger die Misswirtschaft.

Windows 7: Der Tag der Erstauslieferung...

... und eine Hintergrundstory lieferte dazu die Washington Post.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 20.10.2009:To Rebuild Windows, Microsoft Razed Walls

Ab heute gibt es Windows 7...


WINDOWS EINS: 1983
Journalyse-Foto: Archiv Raimund Vollmer
... und die Frage ist: Hat die Welt darauf gewartet? Die Zeitungen werden jedenfalls voll sein mit Berichten über diesen ersten Tag, den Vortag und danach. Als Windows 95 ausgeliefert wurde, war dies eine Pop-Veranstaltung. Diesmal ist alles eher sachlich. Der Charme eines Betriebssystems ist ganz einfach dahin...


Windows 95
Journalyse-Quelle: Archiv Raimund Vollmer

Mittwoch, 21. Oktober 2009

IT-Ausgaben: In der V-Kurve nach 2010


Im kommenden Jahr fast wieder auf dem Niveau von 2007. Weiterblicken gilt nicht.
Journalyse-Quelle: Forrester Reearch (adaptiert von der Financial Times, 20.10.2009, siehe unten)

Sun muss 3.000 Jobs einsparen...

... nachdem die Übernahme durch Oracle immer noch nicht abgeschlossen ist aufgrund der Antitrust-Bedenken der EU-Kommission. Pro Monat mache Sun momentan einen Verlust von 100 Millionen Euro, ließ kürzlich Oracle-Boss Larry Ellison verlauten. Nun sollen zehn Prozent der Belegschaft die Firma verlassen. Die Entlassungen werden das Ergebnis von Sun in den nächsten Quartalen mit 75 bis 125 Millionen Dollar belasten.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 20.10.2009: Sun Microsystems to Cut 3,000 Jobs

Disney will Web, Handy und TV in Cloud vereinen...

... und zwar unter ein einziges, revolutionäres Preissystem. Von wo auch immer man auf einen Film oder eine Fernsehsendung zugreift, man zahlt nur einmal dafür - und muss nicht je nach Zugriffsart extra dafür blechen. Keychest heißt der Codename dieses Projektes. Und da Apple-Gründer Steve Jobs der größte Aktionär von Disney ist, mutmaßen nun viele, dass sich der ehemalige Computerhersteller dieser Initiative anschließen wird. Vielleicht baut Apple sogar die Wolke dafür.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.10.2009: Disney Touts a Way to Ditch the DVD

Dienstag, 20. Oktober 2009

Xbox mit Facebook und Twitter...

...berichtet die Washington Post. Für den, der Facebook und Twitter liebt, sei das eine gute Nachricht. Für den, der Facebook und Twitter hasst, ist dies eine schlechte Nachricht. Für den Rest von uns ist das gar keine Nachricht. Also, ist die Nachricht hiermit zu Ende.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 20.10.2009.Hands On with Facebook and Twitter for Xbox LIVE

IT-Ausgaben: Absturz 2009 um 11,4 Prozent auf...

...1.474.000.000.000 Dollar weltweit
meldet die Marktforschung Forrester Research,
glaubt aber, dass eine klassische
V-Kurve
den Wiederaufstieg der IT-Branche markiert.
Allerdings wollen die Anbieter das momentan nicht so gerne hören. Denn sie hoffen insgeheim auf ein besseres 2010 als öffentlich prognostiziert, um dann um so großartiger dazustehen.
So die Financial Times.

Journalyse-Quelle: Financial Times, 20.10.2009: "A tech tonic"

Achtung! Gefälschte Antivirus-Software übernimmt Ihren Computer

So müsste man schlagkräftig titeln, um auf eine neue Masche hinzuweisen, mit der in den USA bereits Millionen von Computer von Krimnellen unter Kontrolle genommen worden sind. So berichtet die Washington Post über Warnungen aus dem Hause Symantec, dessen Sicherheitssoftware offensichtlich gefälscht wird. Nicht nur ziehen die Datendiebe Kreditkartenangaben und andere Informationen aus dem jeweils besetzten PC, sie verkaufen den Usern auch noch die gefälschte "Sicherheitssoftware", die in Wirklichkeit der Dieb ist. Allein an Provisionen durch Clickdiebstahl nehmen manche dieser Diebe 300.000 Dollar und mehr pro Monat ein. Leicht verdientes Geld. Nun fragt man sich hierzulande auch: Sind wir ebenfalls infiziert?
Journalyse-Quelle: Washington Post, 19.10.2009: Fake security software in millions of computers: Symantec

Europäer finden 32 neue Exoplaneten...

... und bringen damit die Zahl der entdeckten Planeten, die ferne Sterne außerhalb unseres Sonnensystems umkreisen, auf 400. Der kleinste, seit 1995 gefundene Exoplanet ist übrigens fünfmal größer als die Erde.
"Ich persönlich bin der Meinung,
dass es überall Planeten gibt.
Die Natur mag keine leeren Gegenden."

Astronom Stéphane Udry von der Universität in Genf in einem Email über die Entdeckung.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 20.10.2009: Newly found 'exoplanets' are out of this world

Zitat des Tages: WICHTIGE NACHRICHT FÜR SIE

»Osama bin Laden fügte Sie heute
als Freund auf Facebook hinzu.«

Keine Sorge, das war nur ein kleiner Scherz in der Washington Post
Journalyse-Quelle: Washington Post, 19.10.2009: "Worldwide ebb for Facebook"

Antitrust: Werbeagenturen begrüßen Microsoft-Yahoo-Allianz...

... und fordern nun von dem amerikanischen Justizministerium, dass es die Untersuchung gegen die beiden Partner schnell abschließt. Die Kooperation, bei der es vor allem um die Vermarktung von Werbung im Internet gehe, sei gut für den Wettbewerb - gegen Google, heißt es. Ein entsprechendes Schreiben haben die Chefs von WPP PLC, Omnicom Group Inc., Publicis Groupe SA und Interpublic Group of Companies unterschrieben.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 20.10.2009: Ad Giants Back Yahoo-Microsoft Search Deal

Apples Profit steigt um 47 Prozent...

auf 1,67 Milliarden Dollar, der Umsatz um 24 Prozent auf 9,87 Milliarden Dollar und das Dank iPhone und Macs. So der Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Aktienskurs stieg um sechs Prozent und riss damit die 200-Dollar-Linie. 7,4 Millionen iPhones wurden in dem am 26. September beendeten Quartal - ein Anstieg um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 41 Prozent gegenüber dem vorherigen Quartal.
3,1 Millionen Macintosh Computer wurden weltweit verkauft. Ein Anstieg um 17 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 20.10.2009: Apple Profit Surges on iPhone Sales

Montag, 19. Oktober 2009

Cloud Computing: Das Dreigestirn über der Wolke...

... heißt nach Meinung des britischen Wirtschaftsmagazins The Economist: Google, Apple und Microsoft. IBM spielt in der Titelgeschichte über Cloud Computing nur eine Nebenrolle, die so klein ist, dass Mother Blue in einem Hollywood-Film noch nicht einmal den Hauch einer Chance hätte, dafür einen Oskar zu bekommen. Das Magazin vergleicht die Stärken und Schwächen der Drei und freut sich vor allem um den Wettkampf dieser Giganten um die Hoheit über den Wolken.
- Google beherrscht in den USA 75 Prozent des Internet-bezogenen Werbemarktes. 83 Prozent aller Suchanfragen weltweit gehen durch die Maschinen dieses jungen Riesen. Und da sich hier alles um Content dreht, um Inhalte, habe diese Firma zu Open-Source-Software ein anderes Verhältnis als die Konkurrenz. Sie hat keine Probleme damit ihre Produkte Android und Chrome OS kostenlos herzugeben. Am 12. Oktober gelang Google der wohl bislang größte Cloud-Deal. Rentokil will, dass seine 35.000 Mitarbeiter die neuen Netz-Anwendungen der Suchmaschine nutzen. Google, mit einem Umsatz von 22,6 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar ist der kleinste von den Dreien, aber dafür der einzige, der nach Meinung der Autoren bereits "am Himmel", in der Wolke, geboren wurde, also im Internet.
- Apple baut derzeit für eine Milliarde Dollar das größte Datenzentrum der Welt. 69 Prozent aller Musikverkäufe im Netz und 39 Prozent aller Verkäufe überhaupt gehen in den USA über Apple. 30 Millionen iPones wurden bislang weltweit verkauft. Ein Portfolio von 85.000 Anwendungen im App-Store erzeugte bislang zwei Milliarden Downloads. Apple kommt von der Peripherie, die es immner stärker auf einen Mittelpunkt ausrichtet. Auf die Cloud. Mehr noch: "Apples Services zielen auf Verbraucher, nicht auf Geschäfte", meint der Economist. Mit einem Umsatz von 34.6 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 5,2 Milliarden Dollar ist Apple zahlenmäßig die Nummer 2.
- Microsoft wirkt mit seinem Angebot geradezu spießig. Ihre Machtbasis ist Windows und Office, Produktwelten, die auf em PC geboren wurden, nicht im Netz. Und die Datenverluste mit Sicekick, wir berichteten, ist nicht unbedingt eine Werbung für Microsofts Cloud. Nichtsdestotrotz: Microsofts Geschichte - und das wird in der Analyse ein wenig vernachlässigt - besteht aus lauter Erfolgsstories, bei denen Microsoft eigentlich der Nachzügler gewesen war. Mit einem Umsatz von 58,4 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 14,6 Milliarden Dollar ist Microsoft groß genug, um eigentlich nur einen zu fürchten: sich selbst.
In dieser Position war dereinst auch einmal IBM - und sie fand tatsächlich einen Weg, gegen sich selbst zu verlieren. Aber vielleicht liegt ihre Chance darin, dass sie keiner so richtig als potenzieller Marktführer anerkennt. Dazu muss sie eigentlich nur eins tun: Sich selbst besiegen - und die seit zwanzig Jahren eingekerkerten Mainframes freilassen. Denn dass die eine "dufte Wolke" seien, davon sind deren Kunden mehr denn je überzeugt.
Journjalyse-Quelle: The Economist, 17.10.2009: Clash of the Clouds