Freitag, 19. Juni 2009

Sind wir verwandt? Europas Datenschützer sind skeptisch...

... ob solche Social Networks, wie sie Facebook mit ihrem Service "Are we related" in ihrem Informationshunger und der Gefahr, die Daten missbräuchlich zu verwenden, nicht zu weit gehen. Immerhin sind hier monatlich 15 Millionen Besucher auf der Suche nach Verwandten in aller Welt. Um aber an die Ergebnissen ihrer Recherchen heranzukommen, müssen die Teilnehmer selbst eine ganze Menge preisgeben - Daten, die sie eigentlich an anderer Stelle unterdrückt halten. Nun wollen Europas Datenschutzbeauftragte dagegen vorgehen oder zumindest Regelen implementieren - und damit beeinflussen sie die Softwareentwicklung in den USA, wo die meisten solcher Anwendungen für Social Networks geschrieben werden.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 19.6.2009

Schlagzeile des Tages

»Quelle kann sich keinen Katalog mehr leisten«
Die FAZ am 19.6.2009 über die Liquiditätsprobleme beim Versender Quelle

»Dem Bund fehlen 300 Milliarden Euro bis 2013«
Die FAZ am 19.6.2009 über den Bundeshaushalt

Google & Gene: Geld für die Firma der Frau...

... des Mitgründers Sergey Brin: Nachdem die Suchmaschine im Mai 2007 bereits 3,9 Millionen Dollar als Startkapital in 23andMe Inc. imvestiert hatte, schob das Unternehmen nun weitere 2,9 Millionen Dollar nach. Das Ganze hat ein Geschmäckle, da das Startup, das sich im Umfeld der Biotechnologie bewegt, gegründet wurde von Anne Wojcicki, der Frau Sergey Brins.
Journalyse-Quelle: The Wall Street Journal, 19.6.2009: "Google Invests $2.6 Million in Genetics Company" Siehe auch: Wikipedia

Hollywood: Keine Rettung durch Blue Ray...

... für die arg strapazierten Kassen der Filmproduzenten. Trotz eines massiven Anstieg bei Verkäufen von Blue-Ray-Discs seien nach Ansicht der Branchenbeobachter Screen Digest die Umsätze mit Film-Scheiben um 4,8 Prozent gesunken. Schädigend sei vor allem, dass immer noch ein Kamnpf um das richtige Format tobt.
Journalyse-Quelle: The Economist, 19.6.2009: "Business this week"

Internet: China will 10.000 Zensoren engagieren...

... berichtet die New York Times über Pläne der Regierung, die offensichtlich bereits Ortsverwaltungen vorgestellt wurden. Es geht um das Projekt Grüner Damm, einer Software, die verhindern soll, dass Kinder Zugriff auf pornografische Inhalte im Internet zugreifen können. Schon jetzt sind die Ortverwaltungen damit beauftragt, das Internet zu überwachen und dabei durchaus zu unterbinden, dass Bürger sich über Internet-Seiten informieren, die der Kommunistischen Partei mißliebig sind.
Ab 1. Juli muss mit jeder Auslieferung eines PCs die Software "Grüner Damm" mitgeliefert werden. HP und Dell haben bislang vergeblich versucht, die Regierung davon zu überzeigen, dieses Programm auszusetzen.
Journalyse-Quelle: New York Times, 19.6.2009, "China Holds Firm on Software Filter, U.S. Firms Say"

Nachtrag: Google China wurde gestern öffentlich angegriffen, weil es seine Suchmaschine nicht von pornografischen Links bereinigt hat. Dies wird als ein weiterer Versuch gewertet, Internet-Anbieter zu demütigen und sie somit gefügig zu halten.
Journalyse-Quelle: New York Times, 18.6.2009: "China Attacks Google Over Pornography"

Donnerstag, 18. Juni 2009

Apple Apps: 50.000 Anwendungen für das iPhone...

... und das innerhalb eines Jahre - ein tolles Umfeld, das Apple (vormals ein Computerhersteller) an Third-Party-Lösungen geschaffen hat. Mitsamt iPod Touch wurden vom iPhone seit Juni 2007 rund 40 Millionen Exemplare weltweit verkauft.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 18.6.2009: "Latest iPhine is better, not revolutionary"

Konkurrenz sei Dank: Deutsche Börse senkt Gebühren...

... denn je mehr hochelektronisierte, alternative Handelsplattformen sich in die Wertpapiergeschäfte einklinken, desto weniger Geschäft machen die traditionellen Börsen - selbst dann, wenn sie ebenfalls supermoderne Handelsplätze anbieten. Für Händler, die mit großen Volumina am Markt auftreten, hat die Deutsche Börse nun die Preise um ein Viertel auf mindestens 0,0036 Prozent gesenkt (gültig an November). Auch die Gebühren, die für das Clearing anfallen, wurden um zwei Drittel auf sechs Cents gekürzt.
Deutsche Börse war jetzt als drittgrößte Handelsplattform von Chi-X abgelöst worden, die elf Prozent aller Transaktionen in Europa abwickelt, während die Deutsche Börse nur auf zehn Prozent kommt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 18.6.2009: Deutsche Börse to lure traders with lower fees"

Twitter bleibt unabhängig, obwohl...

Facebook bereits 500 Millionen Dollar geboten haben soll, während die Gerüchteküche berichtet, dass Google und Apple ebenfalls Interesse an der Kommunikationsplattform Twitter zeigen. Insgesamt hat das Unternehmen 55 Millionen Dollar an Investorengeldern eingesammelt.
Journalyse-Quelle: FAZ, 18.6.2009, Roland Lindner: "Massenphänomen ohne Geschäftsmodell"

Zitat des Tages: zitiert von Josef Ackerman

»Die Amerikaner sagen: Wenn eine Bank zu groß ist, um umzufallen, dann ist sie zu groß.«
Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank
Journalyse-Quelle: FAZ, 18.6.2009: "Ackermann warnt vor einem Banken-Oligopol"

Iran: 90 zentrale Internet-Provider werden in die Knie gezwungen...

... indem die Cracks der Regierung ihnen die Bandbreite beschneidet, über die sie den gesamten Internet-Verkehr des Irans leiten. Um 54 Prozent brach der Internet-Verkehr inzwischen ein. Damit wollen die Zensoren verhindern, dass sich der Protest weiter ausbreitet und organisiert, sowie Nachrichten ins Ausland geraten. Inwischen wurde eine generelle Nachrichtenkontrolle für alle Medien implementiert.
Zwar legt die Regierung nicht das gesamte Internet lahm oder verhängt wie in China drastische Zensurmaßnahmen, sie geht vielmehr den Weg, die Übertragung von Meldung technisch zu erschweren, berichtet das Wall Street Journal.
Journalyse-Quelle: The Wall Street Journal, 18.6.2009: "Iran Cracks Down on Internet Use, Foreign Media"

Internet: Videos und Fotos aus dem Iran

Trotz der Versuche, den oppositionellen Landsleuten den Zugriff auf das Internet zu erschweren, erscheinen nach wie vor Fotos im Netz der Netze. Das Wall Street Journal gab uns heute zum Beispiel folgende Adressen weiter:
Persiankiwi verbreitet Aktuelles rund um die Protestmärsche “Sea of Green”.
Raymond Jahan, der unter dem Namen StopAhmadi twittert, verbreitet Fotos des Protests in Tehran.
IranRiggedElect vermittelt Links Flyer des Widerstands und zu einem YouTube video, das den Abtransport eines verwundeten Menschen zeigt und einen anderen Iraner mit einer Armverletzung.
Journalyse-Quelle: Wall Stret Journal, 18.6.2009: "Iranians Continue to Tweet Amid Internet Clampdown"

Mittwoch, 17. Juni 2009

IBMs Cloud-Initiative: Lichten sich die Wolken?

Wenn man nach dem Inhalt der Pressemitteilung geht, mit der Big Blue ihre nächste Inititaive bei Cloud Computing vorstellt, dann bleibt alles noch wolkig - inklusive des Namens: Smart Business. Aber immerhin behauptet IBM, dass sie in den letzten fünf Jahren rund 10 Milliarden Dollar in den Bereich Steuerungs- und Automatisierungstechnologien investiert hat, den Grundlagen für das Betreiben einer Cloud.
Journalyse-Quelle: Pressemitteilung der IBM Deutschland, siehe auch Extrablog

Twitter & Facebook: Der Protest im Iran hat seine Medien...

... und nutzt sie inzwischen massenwirksam. Dies berichtet die New York Times. Schon spricht man dort von der "Twitter Revolution" (wie bereits zuvor in Moldavien), weil sich über diesen Dienst die Kommunikation unter den Gegnern von Präsident Mahmoud Ahmadinejad abspielt. Twitter hatte für diese Woche geplant, den ´Service für einen Tag aus dem Netz zu nehmen, um Wartungsarbeiten durchführen zu können. Der Termin wurde jetzt verschoben, um die Revolution im Iran nicht zu stören.
Journalyse-Quelle: New York Times, 16.6.2009: "Social Networks Spread Defiance Online"

Opera: 0,62 Dollar je Browser-Benutzer und Jahr...

... Das ist die Zahl, von der der norwegische Browser-Hersteller letztlich lebt. 40 Millionen "Kunden" besitzt das Unternehmen und hat damit einen Marktanteil von etwa vier Prozent. Um nun die Zahl der Kunden zu verdoppeln bietet Opera seit gestern ein kostenloses File-Sharing-System, das offensichtlich den Ansprüchen von Social Networks gleichkommen will. Der neuen Service erkaubt es anderen, sich mit eigenen Anwendungen in die Welt einzu7klinken.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 16.6.2009, "Opera launches new media, file sharing service"

Apple & Java: Sechs Monate zur Beseitigung von Mängeln...

... braucht nach Einschätzung der Washington-Post-Blogger Brian Krebs die Medienschmiede Apple (vortmasls bekannt als Computerhersteller) im Schnitt. Maßstab dieser Zeitrechnung ist der Zeitpunkt, zu dem Sun Microsyystems (vormals selbständiger Computerhersteller) diese Fehler bekanntgibt. Anfang der Woche hat Apple etwa zwei Dutzend Schwachpunkt ihrer Java-Welt behoben, darunter sei ein "gefährliches Sicherheitslücke" gewesen, die bereits seit Dezember bekannt gewesen wäre.
Journalyse-Quelle: Brian Krebs, Washington Post, Security Fix

Microsoft klagt gegen Click-Raub...

... unsd verlangt 750.000 Dollar von Mitgliedern einer Familie, die offensichtlich folgendes Schema angewandt hat: Durch automatisiertes Massenanclicken von Webanzeigen eines Konkurrenten wird dessen Werbebudget so in die Höhe getrieben, das er dies nicht mehr bezahlen kann.
Journalyse-Quelle: The Wall Street Journal, 17.6.2009, Nick Wingfield: "Microsoft Lawsuit Claims Ad Service Was Violated"

Kein Platz mehr bei MySpace: Entlassungen für 420 Mitarbeiter...

... in den USA. Dies berichtet das Wall Street Journal. Danach wird die Mannschaft, die sich heftigster Konkurrenz durch Facebook erwehren muss, auf 1.000 Leute schrumpfen. Weloche Auswirkungen dies auf das internationale Geschäft haben wird, in das MySpace massiv investioert hat, ist noch nicht klar.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 17.6.2009: "MySpace Slashes Jobs As Growth Slows Down"

Dienstag, 16. Juni 2009

Spams: Mehr als 9,4 Millionen Computers "gehackt"...

... um sie unfreiwillig und unbemerkt als Verteilstation von Spams zu nutzen. Dies wurde jetzt auf einer Konferenz in Amsterdam bekannt, die von Messaging Anti-Abuse Working Group (MAAWG) abgehalten wurde. 270 Teilnehmer aus aller Welt waren dabei, und sie erfuhren von der Sicherheiutsberatung Synantec, dass in
2008 rund 349,6 Milliarden Spams
verschickt wurden, wobei inzwischen
90 Prozent aller Emails Spams
sind, die wiederum zu 90 Prozent von gekidnappten PCs verschickt werden. Es sind PCs, die zumeist Verbrauchern gehören, sich Unternehmen.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 15.6.2009, Maija Palmer: "Secret war in web crooks revealed"

Merger von IT: Zwei Jahre Verspätung bei Citi-Morgan Stanley...

... einem 14 Milliarden Dollar Umsatz schweren Joint-Venture zwischen der Citigroup und Morgan-Stanley, die 2,75 Milliarden Dollar für einen Anteil von 51 Prozent an dem gemeinsamen Brokerhaus bezahlte. Bislang können die insgesamt 18.500 Finanzberater des Gemeinschaftsunternehmens nicht auf die Produkte des jeweils anderen Partners zugreifen, weil die IT-Systeme noch nicht miteinander integriert sind. Das werden noch bis zu zwei Jahren dauern.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 15.6.2009, Francesco Guerrera: "IT snags Citi-M Stanley tie-up"

Der Kampf um den Speicherhersteller Data Domain Inc....

... bringt den Wert des Unternehmens auf inzwischen 1,9 Milliarden Dollar (30 Dollar je Aktie). EMC ist ebenso an der kalifornischen Technologieschmiede interessiert wie NetApp Inc..Data Domain besitzt eine Technologie, die Speicherkapazität zu geringeren Kosten maximiert.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal. 16.6.2009: "Battle for Data Domain Opens Culture Clash"

HP: Kosten um 13 Prozent gesenkt, aber nicht für Grundlagenforschung...

... oder vielmehr das, was Hewlett-Packard unter Langfrist-Projekten versteht, die keinen kurzfristigen Profit abwerfen. Eine gute Nachricht wirft es auf jeden Fall kurzfristig ab, wenn das Unternehmen - das immerhin nach Umsatz der größte Computerhersteller der Welt ist - berichten kann, dass es sein Budget um 30 Prozent erhöht hat, während die Allgemeinkosten um 13 Prozent im am 30. April beendeten Quartal gekürzt wurden - und der Forschungs- und Entwciklungsetat wurde gar um 20 Prozent gesenkt. Ein Widerspruch? Nicht für HP, die mit einem Sonderbudget in nicht genannter Höhe wissenschaftliche Arbeiten an den Universitäten unterstützt. Ansonsten empfiehlt es sich, die Leserkommentare zu dem Bericht im Wall Street Journal zu lesen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 16.6.2009, Justin Scheck: "H-P Throws More Cash at Scientists"

Staatsschulden 2010: 9.000.000.000.000 Dollar extra...

... werden die Haushalte der zehn reichsten Länder der Welt belasten und damit dort die Verschuldung zwichen 2007 und 2010 von 78 auf 106 Prozent des Bruttoinlandsproduktes treiben. Dies berichtet der Internationale Währungsfonds. 2014 könnten die Schulden sogar 114 Prozent erreichen oder - in einem besonders düsteren Szenario - 150 Prozent.
Journalyse-Quelle: The Economist, 13.6.2009: "The big sweat"

Montag, 15. Juni 2009

MS: Wo »Bing« Krankheit oder Pfannekuchen bedeutet...

... da sollte man diesen Namen erst gar nicht verwenden: in China. Deswegen heißt dort Microsofts Suchmaschine auch Biying, was soviel bedeutet wie "muss beantwortet werden".
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.6.2009: "Microsoft Launches Search Engine for China — But Don’t Call It Bing"

Ebay: Seit Februar alles stabil und Grund für...

..."vorsichtigen Optimismus", zitiert das Wall Street Journal den Chef von Ebay, John Donahoe. Zwischen Augus 2008 und Februar hätten sich die Bedingungen stäündig verschlecht, doch nun laufe das Geschäft seiner Einschätzung nach stabil. Es gäbe keine weiteren Rückgänge.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.6.2009, "EBay CEO 'Cautiously Optimistic' "

Internet-Piraterie - Warum die Politik versagen wird...

Die New York Times greift das Thema "Piraterie im Internet" auf und kommt zu dem Ergebnis, dass Staat und interessierte Wirtschaft (Musikindustrie, Medien etc.) auf Dauer keine Chance haben, ihre mehr oder minder gesicherten Rechte mit Hilfe staatlicher Gewalt durchzusetzen. "In den USA hat die Musikindustrie erkannt, dass die juristische Verfolgung ihrer größten Fans keine sehr erfolgreiche Marketinstrategie ist." In Frankreich, wo im Web Videos Politiker lächerlich machen, weil sie gar keine Ahnung vom Internet haben, hatte das Verfassungsgericht ein Gesetz gekippt, das die Kontrolle über das Netz zum Zweck der Verfolgung illegalen Kopierens der Exekutivgewalt überantworten wollte. Das Europäische Parlament, in das nun in der EU-Wahl "The Pirate Party" einen Sitz erworben hat, habe wiederholt klargemacht, das der Internet-Zugriff ein Grundrecht des Menschen sei.
Journalyse-Quelle: New York Times, 14.6.2009, Eric Pfanner: "Politicans Fail to Grasp Peer-to-Peer"

Das Wissen der Welt

2009: »Nach Schätzungen des Europäischen Patentamtes finden sich heute 85 Prozent des technischen Wissens der Menschheit in Patentdatenbanken.«
Christoph Ann, Björn Kalbfus
Journalyse-Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.6.2009, Christoph Ann, Björn Kalbfus: "Geheimnisse sind schützenswert"

Sonntag, 14. Juni 2009

Wort zum Sonntag: Treffen der Finanzminister in Italien

»Es ist doch sehr interessant, dass Franreich und Deutschland, die beide nur eine sehr schwache (wirtschaftliche) Erholung erwarten, am stärksten ihre Stimme gegen die Risiken (staatlicher) Stimulanzpakete erheben.«
Eswar Prasad, Brooking Institution, über die Kritik an den massiven Konjunkturpaketen in den USA und Großbritannien, die das Ziel haben, die Wirtschaft nachhaltig zu beleben.
Journalyse-Quelle: Washington Post, 14.6.2009, Antonia Faiola: Global Finance Chiefs Cite Signs of Stability"