Samstag, 4. August 2012

Knightmare: Softwarefehler ruiniert einen Hochfrequenzhändler...

... wenn nicht noch ein White Knight, ein weißer Ritter, auftritt. Am Mittwoch hatten die Systeme von Knigh Capital kurz nach Börsenbeginn innerhalb von 45 Minuten Millionen von Aktien von Hunderten von Firmen gekauft und verkauft. Dabei schnellten die Kurse von einigen Firmen derart in die Höhe, dass die Firma ins Strudeln geriet, als sie die überteuerten Aktien mit einem kräftigen Abschlag verkaufen musste. Zehn Millionen Dollar gingen dort pro Minute den Bach hinunter. Knight Capital berichtet, dass sie eine neue Software installiert hatte. Diese hatte sich als fehlerhaft erwiesen - mit fatalen Folgen. 440 Millionen Dollar Verlust haben das Kapital des Unternehmens so gut wie aufgezehrt. Nun sucht der Broker, über den elf Prozent der US-Aktien vermarktet werden, in höchster Not starke finanzielle Hilfe - oder geht bankrott.
Journalyse-Quelle: New York Times

In dem Leser-Kommentar (unten) wird gefragt, ob es sich um DIESE SOFTWARE handelt

Apple versus Samsung: Die Richterin greift durch...

... und verweigerte sich der Forderung von Apple nach einem harten Durchgreifen gegen Samsung, weil die Koreaner den Apple-Sony-Vergleich veröffentlicht hatten, den sie - Lucy Koh - zuvor als Beweismittel abgelehnt hatte. Überhaupt scheint die Geduld der Richterin erschöpft zu sein. Sie gesteht beiden Parteien jeweils nur noch 25 Stunden Redezeit zu, dabei verlangt sie, dass die Kontrahenten die Materialien, die sie bereits bis zu sechsmal im Laufe des Prozesses angeführt haben, nicht mehr länger strapazieren, sondern zur Sache kommen.
Kommentar. Da hat wohl jemand gemerkt, dass sich bald wohl auch die Gerichte lächerlich machen in diesem Prozess, in dem das Ego der Staranwälte mindestens genau so groß ist wie das der Manager der beiden Firmen, die da gegeneinander antreten.
Journalyse-Quelle: Computerworld. 3.8.2012: Judge rejects Apple's punishment against Samsung

Freitag, 3. August 2012

Apple versus Samsung: Der Kampf zwischen Technik & Ästhetik...

... sei das, was sich in Wirklichkeit zwischen den beiden Gegnern vor Gericht abspielt. meint das Wall Street Journal. Und das ist damit der Kampf zwischen den beiden Anwälten, die hier längst Starkult bekommen haben. Auf Apples Seite stünde der 65jährige Harold McElhinny, der in den neunziger Jahren Fujitsu gegen IBM verteidigen musste. Er würde die ästhetischen Gesichtspunkte in den Mittelpunkt stellen, dies aber mit einer Akribie und Beharrlichkeit, dass Samsung es schwer haben werde, dagegenzuhalten. Samsung hingegen werde die technischen Aspekte stressen, die vor allem Sache von Charles Verhoeven seien, 49 Jahre alt und ein aufgehender Star am Juristenhimmel. Da in der Jury technisch versierte Geschworene säßen, könne es sein, dass er mit dieser Strategie Erfolg haben werde.
Kommentar. Egal, was bei diesem Prozess herauskommen wird, weder rechtlich noch technisch noch ästhetisch wird er die IT-Industrie vorwärtsbringen. Vielleicht wird am Ende der proprietär denkende und handelnde Apple-Konzern als Sieger hervorgehen. Aber er wird anschließend sehr, sehr einsam sein.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 2.8.2012: Apple-Samsung Patent War Pits Two Legal Stars

Oracle versus SAP: 306 Millionen Dollar Schadensersatz...

... zahlen nun die Walldörfer an der Erzrivalen aus Kalifornien, dem im November 2010 ursprünglich im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Dienstahls geistigen Eigentums durch TomrrowNow 1,2 Milliarden Dollar von einem Gericht zugesprochen worden war. In einer Revision des Verfahrens hatte dann ein anderes Gericht diesen Betrag auf 276 Millionen Dollar heruntergesetzt. Oracle könne diesen Betrag akzeptieren oder ein neues Verfahren in Gang setzen. Bevor dieses nun am 27. August begonnen hätte, haben sich die beiden Kontrahenten auf die Summe von 306 Millionen Dollar geeinigt.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 2.8.2012: SAP agrees to pay Oracle $306 million in TomorrowNow case

Yammer erkennt Freud' und Jammer...

... behauptet das von Microsoft erworbene Softwarehaus, das cloudbasiertes Enterprise Social Networks anbietet. Es könne die in den Posts der Social Networks ausgedrückten Emotionen messen, erklärt Yammer. 80 unterschiedliche Formen von Emotionen könne die Analysesoftware identifizieren.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 2.8.2012: Yammer lets organizations measure emotions in enterprise social networks

Mittwoch, 1. August 2012

Aus Hotmail wird Outlook...

... meldet Microsoft. Die Company will den Namen in ein von grundauf erneuertes Outlook-Umfeld aufgehen lassen. Damit sollen Mobilgeräte wie Tablets mit ihren eigenen Textkommunkationen (u.a. Social Media) leichter erschlossen werden. In den USA können sich die Nutzer, von denen es Abermillionen allein mit Hotmail-Adressen gibt, den zukünftigen Dienst Outlook.com im Netz bereits anschauen.
Hotmail gibt's seit 1996. Mehr auch hier.

Apple versus Samsung: "Man kann keine Patent auf ein Rechteck bekommen"...

(Kommentar) ... lästert im Wall Street Journal ein Leser über das Apple-Argument, demzufolge es die Kalifornier waren, die die derzeitige Erscheinungsform des Smartphone innoviert haben. Und ein anderer Leser meint nicht minder sarkastisch: "In dem nächsten Fall werden wir von Bridgestone versus Yokohama hören, in dem es um das (runde) Profil der Reifen geht. Wissen wir, wie lange die Menschen gebraucht haben, um diese Erscheinungsform richtig hinzukriegen?"
Offensichtlich machen sich momentan beide Kontrahenten in dem Prozess um Patente und Design bei Smartphones lächerlich - und den Berufsstand der Juristen gleich mit. Ein anderer Leser berichtet, dass seine Firma (weder Apple noch Samsung) 150 Patentanwälte beschäftige, die nichts anderes täten als Klagen einzureichen und entgegenzunehmen. Sie würden inzwischen Patente untereinander austauschen wie Kinder die Bilder von Baseballspielern. Und die Richterin Lucy Koh, die Samsungs Sony-Apple-Vergleich nicht zuließ, wird von einem Leser bereits als "zukünftige Apple-Mitarbeiterin" vorgestellt, die sich ihren ersten Bonus verdient habe.
Kurzum: Allmählich bekommt hier jeder sein Fett weg - und am Ende hat sich die gesamte High Tech-Branche bis auf die Knochen blamiert.

Samsung geht mit den (nicht zugelassenen) "Beweisen" an die Presse...

... und verägert damit wohl die Richterin, die seit Montag dem Prozess um die 2,5 Milliarden schwere Schadensersatzklage von Apple gegen Samsung vorsitzt. Sie hatte Samsung die Vorlage von Belegen untersagt hatte, die zeigen sollten, dass Gegner Apple das Design des iPhones bei Sony kopiert hatte. (Siehe hier)

UBS: Facebook IPO kostete 350 Millionen Dollar Gewinn...

...meldet die Bank und führt dies auf die chaotischen Zustände beim Börsengang an der Nasdaq zurück. Nun will die Schweizer Bank Schadensersatz.

Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 31.7.2012: Facebook Losses Slice UBS Profits

"Marissa Mayer vergoogelt Yahoo" titelt die FAZ...

... und berichtet, dass die neue Chefin ihren Mitarbeitern nicht nur kostenlos Kaffee vorsetzen lässt, sondern auch das Mittagessen spendieren lässt. Wie bei Google. Freitags gibt's ein lockeres Beisammensein von Chefs und Schaffern. Googlisieren nennt dies die FAZ, die ihre Informationen aus dem Blog All Things D bezogen hat.
Journalyse: FAZ, 1.8.2012: "Marissa Mayer vergoogelt Yahoo

Dienstag, 31. Juli 2012

Twitter statt TV: Z(w)eitversetztes Fernsehen während der Spiele...

... leistet sich der Twitter-Partner NBC. Damit die Aufmerksamkeit vor allem dem Internet gilt, wo die amerikanischen Zuschauer auf NBCOlympics.com alles sehen und davon sogar die Hälfte unkommentiert genießen können, werden die Spiele in London auf dem Fernseher mitunter erst dann gezeigt, wenn die Ergebnisse bereits bekannt sind. Die Idee dahinter: So können die Zuschauer im Netz alles gucken und sich gegenseitig die Ergebnisse zutwittern, bevor es dann auf dem Großen Bildschirm erscheint. Denn NBCs wichtigster Partner ist Twitter, das sich aus den Meldungen von 900 Millionen Usern weltweit werblich ernährt.
Wer also in den USA die Olympischen Spiele am Fernseher genießen will, ohne sich die Spannung durch Twitter-Nachrichten nehmen zu lassen, muss dem Internet fernbleiben. Für NBC scheint sich diese Strategie zu lohnen. Auf NBCOlympics.com wurden allein am Sonntag 11,4 Millionen Videos geschaut, von denen die Hälfte life über die Bühne gingen. Trotzdem schauen im Schnitt 35,8 Millionen Amerikaner täglich die Spiele im Fernsehen - mehr als 1996 in Atlanta oder 2008 in Peking.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 30.7.2012: Olympic Hurdle: Using Social Media

Oracle: Die Cloud wird zusammengeklaubt...

... möchte man ausrufen, nachdem der Softwareriese nebst angeschlossener Hardwareabteilung schon wieder einen Cloud-Vasallen erworben hat. Xsigo Systems Inc. aus San José heißt die Firma, die Virtualisierungstechnologie für die Cloud anbietet und 300 Kunden unter Vertrag hat. Der Preis wurde nicht genannt. Zuvor hatte Oracle die RightNow Technologies Inc. für 1,43 Milliarden Dollar und den auf das Thema HumanResources spezialisierten Softwarehersteller Taleo Corp. für 1,9 Milliarden Dollar erworben.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 30.7.2012: Oracle Continues Buying Spree

Montag, 30. Juli 2012

Microsoft: Am 26. Oktober ist Windows 8 da

Zitat des Tages:
"The next version of our operating system, Windows 8, will be generally available on October 26, 2012. At that time, we will begin selling the Surface, a series of Microsoft-designed and manufactured hardware devices." (Microsoft)

Microsoft: Am 26. Oktober kommt Surface