Freitag, 5. Dezember 2008

RFID-Tag für jedes Finanzprodukt und andere Prognosen für 2013 und danach

In fünf Jahren werden alle Finanzprodukte - wie in der Warenwelt auch - eine Art von RFID-Tag besitzen, um ihre Herkunft und ihren Weg verfolgen zu können. Dies behauptet Alex Fuss, Autor des CSC-Reports "Digital disruptions".
Mit Hilfe dreidimensionaler Drucker werden wir jenseits des Jahres 2013 in der Lage sein, bestimmte Alltagsdinge vom Netz aus herunterzuladen und herstellen zu lassen. Heutige 3D-Drucker kosten rund 20.000 Dollar und können lediglich Prototypen fabrizieren. Zwischen 2025 und 2050 werden wir mit Hilfe der Nanotechnologie in der Lage sein, nahezu alles Atom für Atom, Molekül für Molekül zu reproduzieren.
Die Privatsphäre wird ab 2013 nur noch ein Luxusgut sein für Leute, die es sich leisten können.
Wenn Sie mehr wissen wollen, auch über die Finanzkrise, wie sie Alex Fuss sieht, dann clicken Sie hier: http://www.csc.com/ee/lef

Weltweite Entlassungswelle: Jeder fünfte Deutsche bangt

Wer heute und gestern die Tageszeitung aufschlug, dem prasselten eine Fülle von Nachrichten über Entlassungen entgegen:
AT&T - das ehemalige Fernmeldemonopol der USA - meldet den Abbau von 12.000 Stellen. (FAZ)
Telecom Italia - der italienische Fernmelderiese muss nach einer Entlassungswelle im Juni von 5000 Arbeitsplätzen weitere 4000 Jobs einsparen. (Wall Street Journal)
U.S. Steel - der amerikanische Stahlkocher will seine Belegschaft um 13 Prozent oder 3500 Arbeitsplätze verringern. (Wall Street Journal)
DuPont - der amerikanische Chemieriese verkündet, dass er 2500 Jobs streichen will. (FAZ)
Nomura - die japanische Investmentbank will 1000 Arbeitsplätze wegfallen lassen. (FAZ)
Deutsche Bank - das größte Finanzhaus hierzulande begann damit, in seinem internationalem Investmentbankinggeschäft 900 Stellen abzubauen. (Wall Street Journal)
CreditSuisse - das Schweizer Bankhaus erklärt, dass 5300 Arbeitsplätze (umgerechnet elf Prozent) der Finanzkrise geopfert werden müssen. (FAZ)
Insgesamt habe die Finanzkrise bislang 200.000 Bankmitarbeitern weltweit den Job gekostet.
Der ARD DeutschlandTrend ermittelt, dass inzwischen jeder fünfte Deutsche um seinen Arbeitsplatz bangt.
Journalyse-Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.12.2008, Wall Street Journal, 4.12.2008, Financial Times (UK), 4.12.2008

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Überraschung - CIOs next Topmodel: Ein neuer Job

Alan Cane, Edelfeder der britischen Financial Times im Bereich HighTech, staunte nicht schlecht, als er erfuhr, was CIOs tatsächlich bewegt. Nicht Budgetkürzungen, nicht Zauberworte wie Cloud Computing oder Virtualisierung, sondern die Suche nach einem Job treibt die IT-Chefs um. Dies ergab jedenfalls eine Umfrage des Headhunters Harvey Nash im Auftrag der Managementberatung PA Consulting. Zwar war nur im Vereinigten Königreich recherchiert worden, doch für den Journalisten Cane ist klar, dass diese Zahlen auch die Einstellung der IT-Manager auf dem Kontinent und in den USA reflektieren.
- 72 Prozent der CIOs haben an, dass sie auf der Suche nach einer neuen Herausforderung seien und sich über den Anruf eines Headhunters freuen würden.
- 21 Prozent erklärten, dass sie neuerdings einen scharfen Blick auf den Stellenmarkt werfen würden.
- 7 Prozent der Bosse über die IT-Strukturen eines Unternehmens sind tatsächlich zufrieden mit ihrem Job.
Offensichtlich werden die Chefs derart eingezwängt von den massiven Sparmaßnahmen, mit denen sie von ihren Chefs, den Chief Financial Officers, konfrontiert werden, dass sie jede Lust am Job verloren haben. Daran ändert auch nichts die prinzipiell sehr gute Bezahlung. Was IT-Chefs wollen: nicht nur den Betrieb am Laufen halten, sondern auch etwas Neues wagen.
Da braut sich offensichtlich ein Innovationsstau zusammen, der wiederum hoffen lässt: Die Erfahrung zeigt: Neuerungen lassen sich ganz einfach nicht dauerhaft unterdrücken. Am Ende tauchen sie auf - möglicherweise in einem ganz anderen Unternehmen. Wie die CIOs.
Journalyse-Quelle: Financial Times (UK), 3.12.2008

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Werbung übers Handy: 4,5 Milliarden Anzeigen

Je besser unsere Mobilgeräte werden, desto leichter werden sie Opfer der Werbung. Auch wenn niemand weiß, wieviele Botschaften weltweit durch die Luft in Richtung Handy gesendet werden, die Mobil-Agentur AdMob behauptet, in den letzten zwölf Monaten rund 4,5 Milliarden Anzeigen gesendet zu haben.
Journalyse-Quelle: The Economist, 29.11.2008

Wer trägt das Wissen der Welt?

Alsam 21. November 2008 die neue elektronische Bibliothek der Europäischen Union, Europeana, mit zwei Millionen digitalisierten Werken ans Netz ging, brach die Website unter der Last der Zugriffe zusammen. Ausgelegt auf fünf Millionen Zugriffe pro Stunde, waren es am Eröffnungstag das Doppelt- und Dreifache. Die Site musste schließen. Botho Strauß, der Schriftssteller hat recht: "Die Vergangenheit ist die Zukunft." Nichts scheint im Internet so attraktiv zu sein wie der Zugriff auf das ewige Wissen der Welt. Schion seit der Jahrhundertwende machen sich Auguren darüber Gedanken, wer denn all das Wissen und all die Gedanken festhält, die im sich ständig ändernden Internet selbst stecken.
Die Welt der Bücher ins Netz zu stellen - natürlich im Einklang mit Google und den Urheberrechten - ist demgegenüber relativ einfach und übersehbar. Die Library of Congress, Monument des Wissens, enthält 32 Millionen Bücher. Bei ihren Versuchen, den Inhalt der Websites zu speichern, hat sie bereits soviel digitalen aufgesaugt, dass man damit 55 Millioen Bücher füllen könnte. Und wir befinden uns nicht 2008 des Wissens, sondern im Jahr 20 nach der Erfindung des WorldWideWebs durch Tim Berners-Lee. British Library berichtet, dass sie gar nicht weiß, nach welchen Kriterien sie all die Daten, Medien ordnen und katalogisieren soll, die im Web entstehen.
Da tut sich uns allen ein riesiges Feld auf. Das Gefühl, dass wir mit dem Internet einen neuen digitalen Kontinent schaffen und zugleich erobern, dieses Gefühl, das wir nach dem Zusammenbruch der New Economy verloren zu haben schienen, ist plötzlich wieder da. Das gilt besonders dann, wenn man heute auf diesen Link
http://www.europeana.eu/
clickt und auf eine Site stößt, die sich wie ein Eiserner Vorhang vor diesen digitalen Kontinent schiebt. Mitte Dezember - also nicht mehr lang - dann wird sich dieser Vorhang heben. Aber hat ihn dann auch jemand festgehalten? Für zukünftige Auskundschafter unserer digitalen Vergangenheit?

Dienstag, 2. Dezember 2008

Breitband für alle: Das erste Fünftel ist geschafft

Exakt 21,7 Prozent der EU-Bevölkerung ist über Breitband an das Internet angeschlossen. 107 Millionen derartige Anschlüsse wurden Mitte 2008 gezählt. 2007 hatten erst 18,2 Prozent der Bürger in der Europäischen Union das Breitband-Vergnügen. Umgerechnet auf die Haushalte haben jetzt 40 Prozent einen schnellen Zugang zum Internet. Das Ziel der EU ist die 50 Prozent-Marke. "Marktführer"sind gerechnet an der Bevölkerungszahl die Dänen, von denen inzwischen 35 Prozent oder 66 Prozent der Haushalte mit der großen weiten Welt des WWW eine Express-Leitung besitzen.
in Deutschland liegt der Anteil bei 26,6 Prozent der Bevölkerung, einem Anstieg um 5,1 Prozenten. Die Amerikaner mit ihren Bevölkerungsanteil von 25 Prozent werden damit nicht nur von den Deutschen übetroffen, sondern von insgesamt neuen Ländern in Europa. Deutschland hat unter den 27 Ländern der EU den Platz 8 erreicht, noch vor Frankreich.
Journalyse-Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.12.2008

Montag, 1. Dezember 2008

Click zurück nach vorn: Wissen und Gehirn

1996: »Die Menschheit hat bis jetzt 1015 Bits an Informationen gespeichert. Bis zum Jahr 2000 wird sich die Menge etwa verdoppeln. Dabei gilt für die Info-Sintflut folgendes: Etwa drei Fünftel sind Unsinn und „vermischter Unsinn“, den ich „Trübkunde“ nenne, ein Fünftel ist zwar sinnvoll, aber vergängliche Info, und kaum ein Fünftel besteht aus ernsten Denkfrüchten. Dieses vorhandene Gemisch wird das Internet noch verwässern, Wichtiges weiter mit Unwichtigem vermischen. Dabei ist zu vermerken, daß der Homo sapiens von heute über dasselbe „Durchlass“- und Infoverkraftungsvermögen verfügt wie der Homo primi genii und/oder der Homo neanderthalensis vor 70.000 Jahren.« Stanislaw Lem, polnischer Schriftsteller