Freitag, 19. April 2013
Blackstone will Dell nicht mehr
Die Investmentgesellschaft Blackstone zieht sich aus dem Bieterwettstreit um den PC-Hersteller Dell zurück. Medien berichten von plötzlichen Zweifeln Dell an der Profitabilität des Investments. Blackstone führte als einen Grund die Flaute in der PC-Branche an, so das "Wall Street Journal" heute. Dort ist sogar der Brief zu lesen, mit dem der Übernahmeversuch abgeblasen wurde. Offizielle Angaben gibt es bisher nicht. Erst vor kurzem hatte sich Dell mit dem ebenfalls interessierten Investor Icahn geeinigt, dass dieser nicht mehr als ein Zehntel der gesamten Anteile halten darf. Somit scheint der Weg frei für das Angebot, das Firmengründer Michael Dell gemeinsam mit dem Finanzinvestor Silver Lake lanciert hatte.
Entfernt sich IBM weiter vom Hardware-Geschäft?
IBM enttäuscht die Erwartungen der Aktionäre nur selten. Umso entschiedener werden die Ursachen bekämpft. Und als eine Ursache hat Finanzchef Mark Loughridge das Hardware-Geschäft ausgemacht, das erneut in der Verlustzone operierte. Zu allem Überfluss fiel Umsatz der „Systems and Technology Group“ (STG) auch noch um
17 Prozent auf 3,1 Mrd. Dollar.
„Für Systems and Technology war es nicht das
Quartal, das wird erwartet haben“, deklamierte Loughridge gestern auf der Bilanzpressekonferenz. „There are parts of our business that are in transition or have been underperforming,
like elements of our Power, System x and storage product lines that showed
disappointing performance in the first quarter. Here we are going to take
substantial actions.“
Die Rede ist von einem Verkauf der PC-Server-Sparte an Lenovo; die Chinesen hatten ja im Jahr 2004 bereits das PC-Geschäft von IBM
übernommen. Die Frage eines Analysten, ob zu den substantiellen Maßnahmen
auch ein Verkauf des System-x-Bereiches gehöre, wollte Loughridge mit der
üblichen Floskel "Wir kommentieren keine Gerüchte" nicht beantworten.
Ein klares Bekenntnis sieht anders aus. In der Bundesliga wäre jedenfalls klar, dass eine Trainerentlassung ins Haus steht.
Sonderplätze in der Sonderwirtschaftszone
»Die Feinde der Marktwirtschaft
sind nicht mehr Linke und Gewerkschaften, sondern jene,
die sich als die Freunde unseres Wirtschaftsystems ausgeben.
Banken und Regierungen haben eine Sonderwirtschaftszone begründet, in der Risiko und Verantwortung entkoppelt
wurden. Staaten retten Banken
und Banken retten Staaten. Und wenn beide ratlos sind, rufen sie die
Notenbank zur Hilfe. Über mein heute erscheinendes Buch{/b}
Unser Wohlstand und seine Feinde werde ich am Montagabend um 19.30 Uhr in Berlin mit Vizekanzler Philipp Rösler und Jürgen Fitschen, Co-Chef Deutsche Bank,
diskutieren. Für treue Leser des MorningBriefings
habe ich fünf Plätze reserviert. Interessierte, bitte melden:
steingart@handelsblatt.com.«
Gabor Steingart ist Herausgeber des Handelsblatts
Dann diskutiert mal schön...
Gabor Steingart ist Herausgeber des Handelsblatts
Dann diskutiert mal schön...
IBM auf dem Weg ins Nichts: Umsatz sinkt um fünf Prozent...
... und damit sollte auch dem intelligentesten Analysten klar sein, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist in einer Firma, die man bald nur noch den Schrumpfriesen nennen wird. 3,03 Milliarden Dollar Profit im ersten Quartal - ein Minus von einem Prozent - mögen zwar so manchen noch überzeugen, aber der Umsatzschwund auf 23,41 Milliarden Dollar (inklusive x86 Servergeschäft) lassen auf wenig Dynamik in den kommenden Monaten hoffen. Die gibt es ohnehin nur beim Rückkauf der eigenen Aktie. Da steckte Big Blue neun Milliarden Dollar hinein. Ein Zeichen dafür, dass diese Firma, die dereinst für ihre strategische Überlegenheit gerühmt und gefürchtet wurde, mit sich selbst nichts anzufangen weiß. Das Softwaregeschäft sei zwar weiterhin hochprofitabel (wir alle wissen den Grund, er besteht aus einem einzigen Buchstaben, nämlich Z), aber das Servicegeschäft hinkt da deutlich hinterher. Das Wall Street Journal zeigt sich in seiner Heard on the Street-Columne jedenfalls bitter enttäuscht: "Unfähig wie die Mitbewerber zu wachsen, noch länger in der Lage, die Erwartungen zu erfüllen, ist es alles andere als klar, warum IBMs Aktie eine Premium-Berwertung bekommen soll. Für eine Firma dieser Größenordnung und Statur zählen keine Entschuldigungen."
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 18.4.2013: IBM Finds Itself Singing the Growth Blues
Journalyse-Quelle: Computerworld, 18.4.2013: IBM's revenue deflated in 2013's first quarter
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 18.4.2013: IBM Finds Itself Singing the Growth Blues
Journalyse-Quelle: Computerworld, 18.4.2013: IBM's revenue deflated in 2013's first quarter
Gerüchte, Gerede und Geraune: IBM will ihre x86 Server verkaufen....
... heißt es im Wall Street Journal. Lenovo soll das Geschäft übernehmen. In diesem Server-Segment war und blieb Big Blue immer nur die Nummer 3 hinter Hewlett-Packard und Dell.
Kommentar. 15 Prozent Marktanteile sind zu wenig für ein Management, dessen Kosten sich nur dann rechtfertigen lassen, wenn man mehr als 50 Prozent Marktanteile besitzt.
Kommentar. 15 Prozent Marktanteile sind zu wenig für ein Management, dessen Kosten sich nur dann rechtfertigen lassen, wenn man mehr als 50 Prozent Marktanteile besitzt.
Donnerstag, 18. April 2013
Detroit 2025: Selbststeuernde Autos sind Mainstream...
... und ab 2020 werden wir diese Fahrzeuge offiziell kaufen können. Schön zu wissen für alle, die dann meinen, dass sie eigentlich aus Altersgründen den Führerschein abgeben müssten...
SAP am Freitag: Alle Augen blicken auf HANA...
... wenn der Softwareriese aus Deutschland seine Quartalszahlen veröffentlicht. Dann wollen die Anleger vor allem wissen, ob die Hoffnungen, die sie vor allem auf ihre Analytic Engine namens HANA setzen, auch gerechtfertigt sind. Weil die Investoren hier große Erwartungen haben, sei der Kurs der Aktie innerhalb der letzten neun Monate von 60 auf 76 Dollar gestiegen, heißt es im Wall Street Journal.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 17.4.2013: SAP's Fast Analytics Bet
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 17.4.2013: SAP's Fast Analytics Bet
Apple: Aktie fiel unter 400 Dollar...
... nachdem einer der Lieferanten, der 82 Prozent seines Geschäftes mit den Kaliforniern macht, keineswegs rosige Aussichten für das laufende Geschäft proklamierte. Die Firma ist Cirrus Logic und liefert Audio-Chips für iPhone und iPads. So tief stand die Apple-Aktie zuletzt im Dezember 2011.
... und ist nicht mehr das wertvollste Unternehmen der Welt...
... und ist nicht mehr das wertvollste Unternehmen der Welt...
Rück-Click 1999: 85 Prozent der IT-Shops ohne Übereinstimmung mit den Geschäftsanforderungen...
... erbrachte eine im World Trade Center von New York vorgestellte Studie von Analyst Howard Rubin. 16.000 IT-Professionals aus 6000 Firmen in 28 Ländern waren befragt worden. Was wohl eine ähnlich breit angelegte Studie heute uns sagen würde?
Vielleicht wollen wir es ja auch gar nicht wissen...
Journalyse-Quelle: Vollmer-Archiv, Computerworld, 11.10.1999: "Study: 85 % of IT Departments fail to Meet Business Demands"
Vielleicht wollen wir es ja auch gar nicht wissen...
Journalyse-Quelle: Vollmer-Archiv, Computerworld, 11.10.1999: "Study: 85 % of IT Departments fail to Meet Business Demands"
Mittwoch, 17. April 2013
Computerpanne: 1900 Flüge von American Airlines betroffen
Es ist die Mutter aller Reisereservierungssysteme, und eine Zeitlang war es wichtiger als die Luftlinie selbst. Wie wichtig Sabre - so der Name des Reservierungssystems - für AMR ist, das durften gestern Tausende von Passagiere erleben. Denn ein Ausfall behinderte gestern die Flüge. Derweil befinden sich AMR und ihre Sabre Airlines Solutions inmitten eines Mergers mit der IT der US Airways Group. Dass es dabei zu Ausfällen kommen kann, darauf hattee gegenüber dem CIO Journal bereits Lori Sharp von Sabre hingewiesen.
Rück-Click 1978: Als Leasing salonfähig wurde...
... und IBM bald darauf das Mietgeschäft auflöste (um sich finanziell aufzublähen für eine Zukunft, die dann doch nicht stattfand), gab es in Deutschland sehr agile Broker & Poker. Eine der aggressivsten Gesellschaften war die ICC in Hamburg, die ihren Sitz an der feinen Elbchaussee hatte. Die abenteuerlichsten Geschichten ranken um diese Finanzierungsbranche. Ulrich Schröder, Gründer der ICC, soll seinen ersten Deal bei Salamander in Kornwestheim gemacht haben. Weil ihm das Geld für die Finanzierung der Mehrwertsteuer beim Kauf eines IBM-Großrechners fehlte, lieh er sich die Summe nicht bei einer Bank, sondern bei seinem Kunden. Das war aber nur eine der harmloseren Geschichten. Eine haben wir mal in den achtziger Jahren zusammnengetragen. Sie erschien vor vier Jahren im Extrablog. Es ging um das Thema "Restwertversicherung". Aber lesen Sie selbst. HIER.
Intel: Ottelini sagt Lebewohl...
... zu einer Zeit, in der Intel an einem Wendepunkt steht - in einer Richtung, in der der Chipweltmeister nur noch die Rolle einer Auftragsfabrik spielt für die Systemhersteller, wie manche Analysten fordern und prognostizieren. Der scheidende CEO Paul Ottelini, der in den siebziger Jahren zu Intel kam, sagt nun Lebewohl zu seiner Firma, deren Geschichte - so seine Meinung - noch nicht zu Ende geschrieben sei. Mit der Reduktion auf reine Auftragsfertigung würde diese dereinst so spektakuläre Story aus dem Silicon Valley ganz einfach im Sande (!) verlaufen...
Social Media: Auf der Jagd nach den Boston-Bombern...
... sollen auch Online-Foren und Social Medias wie Facebook und Twitter vom FBI untersucht werden, um herauszufinden, ob jemand die verheerenden Attentate beim Boston Marathon im Netz "feiert" oder sich gar der Täterschaft rühmt. Außerdem hat das FBI die Bürger aufgerufen, Fotos und Videos zum Marathon zur Verfügung zu stellen, um nach Auffälligkeiten forschen zu können.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 16.4.2013: Investigators comb social nets to look for bombing clues
Journalyse-Quelle: Computerworld, 16.4.2013: Investigators comb social nets to look for bombing clues
Cyber-Stalking: Wenn Werbung Sie im Netz verfolgt...
... dann ist das einer der Tricks, mit denen die Medienmaschinen operieren. Die Werbung wandert solange mit Ihnen mit, bis Sie endlich darauf aufmerksam wurden. Catherine Tucker, Professorin an der MIT Sloan School of Management, meint derweil, dass Werbung, die sich aus der Browser-Geschichte eines Benutzers an diesen dranhängt, weniger effektiv sein kann als Anzeigen, die sich aus der inhaltlichen Umgebung einer Web-Adresse generisch herleiten. Auf jeden Fall wird im Netz kräftig geforscht, wie man uns dazu bringen kann, endlich etwas zu kaufen.
Journalyse-Quelle: Tech Europe
Journalyse-Quelle: Tech Europe
Dienstag, 16. April 2013
Ärger in der Leinestadt
Kommt die Fusion der Hannover-Messe mit der Cebit? Jedenfalls ist Spekulationen Tür und Tor geöffnet, nachdem die die Hannoversche Allgemeinen Zeitung den Abgang von Cebit-Chef Frank Pörschmann meldet. Und das, kaum dass mit der Hannover-Messe das wichtigste Event der Leinestadt erfolgreich beendet wurde. Deren Macher Oliver Frese soll bei der Deutsche Messe AG den Cebit-Chef Frank Pörschmann (Foto) nach nur 13 Monaten im Amt ablösen. Der hat es nicht geschafft, den Abwärtstrend des einstigen Top-Events zu stoppen. Außerdem ist von Ärger mit dem Aufsichtsrat und einer Kostenexplosion beim Neubau einer Multifunktionshalle (anstelle der Hallen 19 und 20) die Rede. Schon direkt nach der Cebit vermissten wir die Visionen und griffen die Idee der Bundeskanzlerin von einer Messefusion auf.
All Things D: "Die nächste Herausforderung für Mobil-Werbung...
... besteht darin zu zeigen, dass sie auch funktioniert",
meint Meisterblogger Mike Isaac in All Things D.
Kommentar: Mir muss das niemand beweisen.
meint Meisterblogger Mike Isaac in All Things D.
Kommentar: Mir muss das niemand beweisen.
Déjà vu: Android ist das Windows von heute...
(Kommentar) ... meinen die Analysten und sehen hinter dem Betrriebssystem dieselbe Magnetwirkung auf Entwickler wie dereinst bei Microsoft in den achtziger und neunziger Jahren. (Wall Street Journal)Nun denn, so wissen wir ja auch, wie es weitergeht. Irgendwann in den kommenden zehn Jahren wird ein neuer Gegner aufstehen und den Kampf aufnehmen. Microsoft hatte immer Angst davor, dass der Angriff aus dem Nichts einer indischen Wellblechbude kommen könne. Doch er kam aus den USA - und hieß Google. IBM hatte in der Zeit ihrer Weltherrschaft immer Angst, dass es die Japaner seien - und es war dann Microsoft. Google könnte nun meinen, dass Baidu oder Alibaba (hat gerade sein eigenes Mobil OS vorgestellt) aus China ihre Angstgegner werden können. Pustekuchen. Der nächste Angriff kommt auch aus den USA, ganz bestimmt nicht aus Europa oder gar aus Deutschland.
Raimund Vollmer
Raimund Vollmer
Electronic Arts: SimCity Social wird am 14. Juni in Facebook geschlossen...
... heißt es bei Electronic Arts, das zwei weitere Spiele aus dem Netz nehmen will: Sims Social und Pet Society. Wer noch Spielgeld im Spiel hat, sollte es vor dem 14. Juni verbrauchen. So meldet es uns die Washington Post.
Kommentar: Diese Meldung interessiert vielleicht weniger die IT-Profis, aber vielleicht deren Söhne und Töchter.
Kommentar: Diese Meldung interessiert vielleicht weniger die IT-Profis, aber vielleicht deren Söhne und Töchter.
Sprint-Nextel: 25 Milliarden Dollar für einen Mobilfunker...
... bietet nun der Anbieter von Satelliten-Fernseher Dish-Network und kontert damit eine Offerte von Softbank, Japan. Zusammen würden die beiden "Underdogs" (Washington Post) die drei Technologien Satelliten-Schüssel, Mobilfunk und High-Speed-Internet in sich vereinigen und währen eine echte Herausforderung für die Platzhirsche in den USA. Deshalb werden auch keine Einsprüche von Seiten der Regulierungsbehörden erwartet.
Montag, 15. April 2013
HANA kommt mit neuem Preismodell, für das man keine Juristen braucht...
... meldet das CIO Journal des Wall Street Journals. Offensichtlich hat man erkannt, dass die Kosten für das Lizenzmanagement und die juristische Expertise, die bei Vertragsgestaltungen mit Softwareanbietern notwendig sind, irgendwann höher werden als die Anwendung selbst. Wie man vernünftige Verträge gestaltet, will SAP von der Cloud-Welt gelernt haben. Grund genug, mal wieder mit SAP zu sprechen, Oracle und Microsoft ins Büro zu zitieren, um mit ihnen über neue Lizenzvereinbarungen zu verhandeln.
AppGratis versus APPle: Jetzt schaltet sich Frankreich ein...
... und schickt ihre Sonderbeauftragte für die Digitale Wirtschaft Fleur Pellerin ins Rennen. Sie soll bei der EU-Kommission bewirken, dass die Regelungen erlässt, die einen Verbot von Apps, die andere Apps empfehlen, untersagen- Apple hatte dies am 5. April mit AppGratis im Appstore gemacht. Das Unternehmen, das in Frankreich beheimatet ist und 45 Mitarbeiter zählt, hatte mit einer eigenen App das Privileg durchbrochen, das sich Apple ganz allein gesichert hat: die App besitzt eine Funktion, die Apple Empfehlungsmechanismus imitiert. Zudem benutzt das Unternehmen diese Funktion aktiv.
Microsoft dreht nun auch an einer Uhr...
... berichtet das Wall Street Journal. Alles andere hätte uns nach dem Einstieg ins Tablet-Geschäft mit dem Surface auch sehr erstaunt. Nach Meinung von Gartner würden bereits 2016 mit den kleinen Helferlein zehn Milliarden Dollar umgesetzt. Microsoft habe schon einmal eine SmartWatch herausgebracht, erinnert uns das Börsenblatt daran, dass dieses Produkt 2008 aus der Herstellung genommen worden war. Was gut ist, kommt aber wieder, heißt es nun. Wir können es kaum erwarten, oder?
Jouranlyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.4.2013: Microsoft Working With Suppliers on Designs for Touch-Enabled Watch Device
Jouranlyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.4.2013: Microsoft Working With Suppliers on Designs for Touch-Enabled Watch Device
Abonnieren
Posts (Atom)