Zitat des Tages: Der Crash von gestern

"Sie verkaufen buchstäblich alles. Die Händler haben realisiert, dass sich nichts, was sie betrifft, verbessert. Sie verkaufen Gold. Sie verkaufen Kupfer. Sie verkaufen alles."
Alan Valdes, Parkethändler von DME Securities am der New Yorker Börse (NYSE).
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 22.9.2011: Stock Investors Head for Exits

Meg Whitman ist neue Chefin bei Hewlett-Packard

Die Schülerin der Harvard- und Princeton-University Margaret C. Whitman, Jahrgang 1956, ist neue Chefin von Hewlett-Packard. Als Chefin von Ebay, wo sie im März 1998 antrat, wurde sie zur Milliardärin. 2008 verließ sie den elektronischen Flohmarkt. Im vergangenen Jahr wurde sie Mitglied des Verwaltungsrats von Hewlett-Packard. In ersten Kommentierungen über ihre Ernennung zum CEO des (bis jetzt noch) weltgrößten Computerherstellers meinte sie, dass die von Apotheker eingeschlagene Strategie richtig sei. Die Abspaltung des PC-Geschäftes sei das, was der Verwaltungsrat nun beschließen müsse. Und auch den 10-Milliarden-Dollar-Deal zum Erwerb von Autonomy hält sie offensichtlich für angebracht. Meg soll dem Job-Angebut erst zugestimmt haben, nachdem sichergestellt war, dass Executive-Chairman Ray Lane, Venture-Kapitalist bei Kleiner Perkins Caufield & Byers, diese Position beibehalten werde.
Bekannt wurde gestern auch, dass am Rausschmiss von Leo Apotheker bereits seit einigen Wochen gearbeitet worden war.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 23.9.2011: H-P Defends Hasty Whitman Hire

Leo Apotheker - Wird Meg Whitman die Nachfolgerin?

So fragt man sich inzwischen in der Gerüchteküche. Meg Whitman war Chefin von eBay. Sie gehört zum Verwaltungsrat von Hewlett-Packard.

Leo Apotheker - Mitarbeiter mögen ihn nicht

So möchte man urteilen, nachdem jüngsten, offensichtlich noch inoffiziellen Bewertungen zufolge nur noch 25 Prozent der 297 Mitarbeiter, die ein Rating über den bisherigen Boss von Helwett-Packard abgegeben haben, die Tätigkeit Leo Apothekers zustimmend beurteilen. Im Internet selbst wird er bei Glassdoor.com noch mit 58 Prozent bewertet. Im Juli waren es nach Erkenntnis von Glassdoor.com noch 73 Prozent gewesen. Damit liegt Apotheker inzwischen deutlich unter den 62 Prozent, die im Durchschnitt Amerikas Topmanager an Zustimmung durch die Mitarbeiter bekommen. Auch Marc Hurd, Vorgänger von Apotheker, hatte zuletzt nur noch 32 Prozent Zustimmung.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 21.9.2011: Was Apotheker doomed at HP from the start?

Leo Apotheker - Muss der Chef gehen?

Das sagen Gerüchte, die gestern durch die amerikanischen Medien geisterten. Demnach habe der Verwaltungsrat in Betracht gezogen, den erst vor elf Monaten ernannten Chef von Hewlett-Packard zu entlassen. Seit November 2010, seit dem Antritt von Leo Apotheker, habe der Aktienkurs von HP 45 Prozent seines Wertes verloren. Nun sollten wir nicht allzu viel Mitleid mit dem Boss des bislang noch größten Computerherstellers der Welt haben: 35 Millionen Dollar Abfindung für elf Monate Arbeit ist auch nicht gerade schlecht.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.9.2011: Crisis Unfolds at H-P Over CEO

Google und Antitrust: Drei neue Klagen gegen den Suchgiganten...

haben die Mitbewerber Nextag Inc., Yelp Inc. und Expedia Inc. im Senat der Vereinigten Staaten eingebracht. Die Betreiber alternativer und spezialisierter Suchmaschinen werfen Google vor, dass sie ihren privilegierten Status im Netz ausnutze und die Anbieter aus dem Geschäft dränge, indem sie Anfragen von Benutzern in Richtung Google dränge. Mehr noch: Einer der Kläger, Nextag, behauptet, dass Google ihm untersagt habe, eine Anzeige an prominenter Stelle zu platzieren, stattdessen nur eine niedrigrangigere Lösung toleriere. Google selbst erwidert diesen Vorwurf mit dem Hinweis, dass die Kunden beim Clicken auf die Anzeige erwarten, direkt mit dem Anbieter verbunden zu werden und nicht auf jemanden, der nur wieder den Verweis auf andere Anbieter anzeigt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.9.2011: Google Rivals Are Readying An Antitrust Assault in D.C.

Prognose 2012: Weltwirtschaft wächst nur um vier Prozent...

... meint der Internationale Währungsfonds (IWF) und kürzt damit gegenüber Juni seine eigenen Prognosen um 0,5 Prozentpunkte. Die USA müssten sich mich einem Wachstum von 1,5 Prozent und Europa von 1,6 Prozent begnügen. Japan müsse sogar mit einem Schrumpfen um 0,5 Prozent rechnen. Für 2011 sieht der IMF wie im nächsten Jahr das Wachstum bei vier Prozent.
China werde 2011 um 9,5 Prozent zulegen und 2012 "nur" noch um 9,0 Prozent.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.9.2011: IMF Cuts Growth Forecast

Mainframes & Antitrust: IBM macht Zugeständnisse...

... heißt es heute im Wall Street Journal, das über das im vergangenen Jahr von der EU angestrengte Verfahren berichtet. Demnach soll sich IBM bereit erklärt haben, Ersatzteile an Mitbewerber zu liefern. Dem Alleinherrscher im Mainframe-Sektor war vorgeworfen worden, seine Vormachtposition zu missbrauchen. Geht der Kompromiss durch, so muss Big Blue mit keinerlei Strafe rechnen und auch kein Schuldbekenntnis abgeben. Der Kompromiss ist für andere Prozesse nicht verwendbar.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 21.9.2011: IBM Seeks to End EU Probe

1972: Ständiges Ärgernis Bundespost

1972: »Eine Telefonwelle ohnegleichen hat alle Pläne der Bundespost überrollt. Seit 1960 ist die Warteschlange Jahr für Jahr gewachsen. Im Augenblick warten fast eine Million Antragsteller auf ihr Telefon, 60 Prozent müssen sich bestimmt länger als vier Wochen gedulden, ein ganz erklecklicher Prozentsatz sogar über ein halbes Jahr - für viele Bürger ein ständiges Ärgernis und für die Bundespost nicht gerade ein Ruhmesblatt.«
Axel Schnorbus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Mai 1972: Frankfurt - New York in Sekunden
1970 gab es übrigens weltweit 270 Millionen Telefonanschlüsse...

Von Drohnen begleitet: Der fahrerlose Traktor...

... wird demnächst in den USA die Agrarwelt revolutionieren. Das Wall Street Journal berichtet heute von einer Kooperation zwischen dem Gerätehersteller Kinze Manufacturing Inc. und Jaybridge Robotic. Demnach sollen elektronische Drohnen über das Feld jagen und die Konditionen sondieren, während der Traktor - ohnehin schon GPS-gelenkt - über den Acker gelenkt wird. Ohne Fahrer. Mobilfunk werde allerdings über kurz oder lang das satellitengesteuerte Navigationssystem ersetzen - für die Traktorhersteller wäre dies ein Systembruch, da sie bislang auf GPS setzen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 20.9.2011: Teaching Drones to Farm

EBITDA: Softwarebranche generiert 33 Prozent...

... heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung AlixPartners, die weltweit 1195 Hightech-Firmen aus neun Sparten untersuchte. Telecoms würden mit 31 Prozent EBITDA ebenfalls obenauf sein. So das Ergebnis über die Geschäftszahlen 2010.
Allerdings:
44 Prozent aller untersuchten Firmen
sind Wackelkandidaten...
... und müssen damit rechnen, dass sie in den nächsten zwei Jahren verschwinden werden oder gar bankrott gehen, meinen die Berater.

Cloud: Dell investiert eine Milliarde Dollar...

... und will weltweit zehn Data Centers errichten. 45.000 der insgesamt 110.000 Mitarbeiter seien im Service-Sektor tätig. Dell hatte 2009 für 3,9 Milliarden Dollar Perot Systems erworben. Die Firma behauptet, dass sie pro Jahr etwa zehn Unternehmensakquisitionen betreibe, in letzter Zeit waren des vornehmlich kleinere Aufkäufe. Insgesamt habe Dell 16 Milliarden Dollar in der Kriegskasse. Dell sei nicht daran interessiert, das PC-Geschäft von Hewlett-Packard zu erwerben, sondern profitiere vielmehr davon, dass der Gigant sein PC-Geschäft abstoßen wolle, indem er es in die Selbständigkeit überführe.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 19.9.2011: "Dell shrugs offr harbingers of PC doom"

Michael Dell über die PC-Branche

»Es gibt anderthalb Milliarden PCs auf der Welt,
und während Gartner seine Schätzungen dreht und wendet,
sagt es gleichzeitig, dass es im Jahr 2014
zwei Milliarden PCs auf der Welt sein werden.
Wenn ich mir das anschaue, dann muss ich sagen,
dass die Idee vom Untergang des PCs kompletter Unsinn ist.«
Michael Dell in einem Video-Interview der Financial Times (UK)
Journalyse-Quelle: Financial Times, 19.9.2011: "Dell shrugs offr harbingers of PC doom"

Programmiererweisheit

»Wenn der Systemanalyst der Superprogrammierer wird
und der Schiedsrichter der Spieler wird,
dann fangen die Tiere an, den Zoo zu managen.«
Gefunden in Computerworld, 9. Dezember 1991

Ein Blick nach vorn zurück ins Jahr 1992

»Zukünftige Generationen von Managern
werden das 20. Jahrhundert
als das Zeitalter der Dinosaurier betrachten.«
Robert Ball, Columnist, in Time, 22. Juni 1992