Nun kam es im Patentstreit zwischen Oracle und Google zum Sun-Summit: Auf der einen Seite stand der Gründer Scott McNealy, der für seinen Freund Larry Ellison einsprang und behauptete, dass Google eine Java-Lizenz hätte erwerben müssen. Auf der anderen Seite stand sein Nachfolger bei Sun, Jonathan Schwarz, der nach dem Erwerb von Sun durch Oracle seinen Job als CEO verlor. Er meinte das genau Gegenteil. Er hatte sogar seinerzeit, 2007, in seinem Blog dem Partner Google zu der Entwicklung von Android, dem Java-verfassten Mobil-Betriebssystem, gratuliert. Das sei eine private Äußerung gewesen, keine offizielle Meinung von Sun, kommentiert dies der Gründer McNealy. Nun - für die Google-Seite ist dies ein wichtiges Dokument, belegt es doch die Meinung, die Schwartz auch vor Gericht bestätigt, dass der Gebrauch von Java solange freizügig behandelt werden kann, solange man nicht das Logo benutzt oder behauptet Java-kompatibel zu sein.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 26.4.2012: Ex-Sun boss McNealy sides with Oracle in Google dispute
Freitag, 27. April 2012
Conficker: Noch immer sieben Millionen PCs vom WORM durchlöchert...
... heißt es aus Redmond, dem Zentrum der Microssoft-Welt. Auf dem Höhepunkt seiner Verbreitung soll Conficker, der im Frühjahr 2008 erstmals seine "Hydra-Köpfe" (Computerworld) ausstreckte, zwölf Millionen PCs weltweit infiziert haben. Zwar sind die Kontakte des Botnets zu dessen Schöpfern offenbar durchbrochen, doch geistert der Bösewicht immer noch durch die Netzgemeinde und versuchte allein im vierten Quartal 2011 rund 1,7 Millionen Windows-PCs unter seine Kontrolle zu bekommen.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 26.4.2012: 'Obstinate' Conficker worm infests millions of PCs years later
Journalyse-Quelle: Computerworld, 26.4.2012: 'Obstinate' Conficker worm infests millions of PCs years later
CISPA: Kommt das Veto von Obama?
Nachdem das Repräsentantenhaus das Cyberschutzgesetz CISPA verabschiedet hat, wird nun ein Veto von US-Präsident Barack Obama erwartet. Der Grund, der auch etliche Bürgerrechtsinitiativen auf den Plan ruft: das Gesetz bietet geheimdienstlichen Organisationen wie der National Security Agency zuviele Eingriffsrechte beim "Abhören" der Internet-Kommunikation.
Donnerstag, 26. April 2012
Oracle versus Google: Es geht nur noch um zwei Patente...
... wegen deren Verletzung Oracle gegen Google prozessieren kann. Nachdem bereits fünf von insgesamt sieben Patente wegen deren Ungültigkeit verworfen worden waren, versuchte Oracle nun ein drittes Patent in das Verfahren einzuschleusen. Vergeblich. Denn der Richter erklärte, dass der Antrag zu spät kam. Bis zum 16. April, dem eigentlichen Prozessbeginn, konnten die Parteien noch nachfüttern. Doch das dritte Patent kam erst nach dieser Deadline.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 25.4.2012: Oracle loses bid to assert third patent in Google trial
Journalyse-Quelle: Computerworld, 25.4.2012: Oracle loses bid to assert third patent in Google trial
Bald kommen sie wieder: das Google-Mobil und die iSetta...
Und sie werden weitaus mehr können als "das Motorrad mit Dach", wie dereinst das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL die Fahrzeuge namens Goggo-Mobil aus der Glas-Fabrik nannte. Denn der Internet-Herrscher Google will zu Beginn des nächsten Jahrzehnt ein selbstfahrendes Fahrzeug vorstellen - möglichst in enger Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern. Was Android für die Smartphones der freien Welt ist, soll die Google-Software für die freie Fahrt der Bürger werden.
Wenn da nicht auch noch Apple ein Wörtchen mitzureden hätte - in der Erweiterung ihrer sorgfältig gecloudten Visionen über eine Zukunft, in der alles zusammengehört, was vorne ein "i" trägt. Also auch das iCar. Oder wie wäre es im iSetta?
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 24.4.2012: Google Seeks Partners for Its Autos
Wenn da nicht auch noch Apple ein Wörtchen mitzureden hätte - in der Erweiterung ihrer sorgfältig gecloudten Visionen über eine Zukunft, in der alles zusammengehört, was vorne ein "i" trägt. Also auch das iCar. Oder wie wäre es im iSetta?
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 24.4.2012: Google Seeks Partners for Its Autos
Mittwoch, 25. April 2012
Big Deal - Big Data: IBM kauft vivissimo
Big Blue meldet uns: "IBM hat eine endgültige Vereinbarung über den Kauf von Vivisimo bekannt gegeben, einem führenden Anbieter von Software für Informationszugriff und Discovery. Diese ermöglicht es Organisationen, unternehmensweit über mehrere Systeme hinweg auf große Datenmengen zuzugreifen und diese zu analysieren. Vivisimo ist ein privat geführtes Unternehmen mit Sitz in Pittsburgh, Pennsylvania (USA). Finanzielle Details wurden nicht offen gelegt. Weitere Informationen in der Originalmeldung."
Alles nur gecloudt: Apples Erfolgsquelle ist älter als Apple
Oder: Warum wir den falschen "Mac" feiern...
"The Age of the Pussyfoot", im Revolutionsjahr 1968 verfasst, 1969 erstmals veröffentlicht. Hier steht alles, was Sie über die Zukunft von Apple wissen müssen... (Quelle: Wikipedia)
Von Raimund Vollmer
Mac wird bald 50. Nicht der Mac, der 1984 kam, sah und schließlich doch noch siegte. Nein, unser Mac, dem Apple alles zu verdanken hat, was heute wichtig ist und morgen noch wichtiger sein wird, hat seine Ursprünge - wie so vieles in der IT - in den sechziger Jahren. Nebenbei: Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Computerbranche, dass ihre bis heute alles bestimmenden Basisinnovationen in den sechziger Jahren stattfanden. (Es ist fast so wie die Erfindung des Otto-Motors, der auch ein Kind der sechziger Jahre war, allerdings des 19. Jahrhunderts, aber er hat bis heute seine Gültigkeit. Ein Jahrhundert zuvor war es die Dampfmaschine, die im 19. Jahrhundert der Industriellen Revolution zum Sieg verhalf.)
Unser Mac war ein Projekt des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Ausgestattet mit einer Summe von zwei Millionen Dollar, die die zum US-Verteidigungsministerium gehörende Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) zur Verfügung stellte, war es der umfassende Angriff auf Themen wie Künstliche Intelligenz oder Time-Sharing. Es inspirierte 1968 den Science Fiction-Autor Frederik Pohl zu dem Roman "The Age of Pussyfoot", in dem er seinem Helden ein Gerät zur Verfügung stellte, das er ganz einfach "Joker" nannte. Es ist nichts anderes als die vollendete Fernsteuerung von allem, was uns heute iPhone, iPad, iCloud und zukünftig iTV oder iRobot bieten. Ein Zauberstab, der Sprachverarbeitung ebenso beherrscht wie den unmittelbaren Zugang zur Cloud. Denn alle Erscheinungsformen gehören - wie es im Roman immer wieder heißt - "zusammen".
Frederik Pohl schreibt dazu in seinem Nachwort: "Der Joker? Das Projekt MAC des MIT brachte mich auf die Idee des Jokers - na ja, das stimmt nicht ganz; ich hatte schon daran gedacht; ich hatte schon daran gedacht, bevor MAC überhaupt existierte, aber MAC ist sicherlich ein vorsintflutlicher Vorläufer meines Spielzeugs. Im MIT sind zwei große IBM-Computer vom Typ 7094 und etwa ein halbes Dutzend Hilfscomputer jedem zugänglich, der zu Hause oder in seinem Büro eine Fernanschluß-Konsole besitzt. Jetzt kann diese Konsole überall dort sein, wohin eine Telefonleitung führt - auch in Europa, wenn man möchte, oder in der Antarktis. Meine einzige zusätzliche Hypothese war, dass es bequem sein würde, das gleiche über Funk zu tun. Zur Zeit haben die MAC-Konsolen etwa die Abmessungen einer großen elektrischen Schreibmaschine; meine einzige Änderung besteht darin, sie mit Mikrobauteilen so zu verkleinern, dass sie tragbar werden..." Sie waren mehr als nur tragbar, sie waren - wie uns der Roman zeigt - ein wahrer Zauberstab zur Cloud.
Firmen wie IBM oder DEC (heute HP) hätten diesen Weg ebenso gehen können. Beide waren Partner des MIT, beide und viele andere hatten hier an Innovationen mitgewirkt oder sogar ihre Existenz dem High-Tech-Labor an der Ostküste Amerikas zu verdanken. Aber sie haben die Potentiale nie wirklich ausgeschöpft. Es sollte Apple sein, die bis heute am konsequentesten den Weg zum Joker hin gegangen ist. Vielleicht liegt dies auch daran, dass zwischen 1984 und 2004 Apple und ihr Mac der Joker im Computergeschäft gewesen waren.
Jetzt machte Apple im letzten Quartal 36 Millionen Dollar Umsatz und elf Milliarden Dollar Gewinn. Es kann sein, dass Apple Mitte des Jahrzehnts doppelt so groß ist wie IBM oder HP. Beiden Firmen müsste man zurufen: "Phantasie an die Macht!" Aber wahrscheinlich trifft hier der Spruch des Schriftstellers und Satirikers Gabriel Laub zu: "Phantasie ist etwas, das manche Leute sich nicht vorstellen können."
Zum Quartalsbericht, wie ihn das Wall Street Journal sieht.
"The Age of the Pussyfoot", im Revolutionsjahr 1968 verfasst, 1969 erstmals veröffentlicht. Hier steht alles, was Sie über die Zukunft von Apple wissen müssen... (Quelle: Wikipedia)
Von Raimund Vollmer
Mac wird bald 50. Nicht der Mac, der 1984 kam, sah und schließlich doch noch siegte. Nein, unser Mac, dem Apple alles zu verdanken hat, was heute wichtig ist und morgen noch wichtiger sein wird, hat seine Ursprünge - wie so vieles in der IT - in den sechziger Jahren. Nebenbei: Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Computerbranche, dass ihre bis heute alles bestimmenden Basisinnovationen in den sechziger Jahren stattfanden. (Es ist fast so wie die Erfindung des Otto-Motors, der auch ein Kind der sechziger Jahre war, allerdings des 19. Jahrhunderts, aber er hat bis heute seine Gültigkeit. Ein Jahrhundert zuvor war es die Dampfmaschine, die im 19. Jahrhundert der Industriellen Revolution zum Sieg verhalf.)
Unser Mac war ein Projekt des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Ausgestattet mit einer Summe von zwei Millionen Dollar, die die zum US-Verteidigungsministerium gehörende Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) zur Verfügung stellte, war es der umfassende Angriff auf Themen wie Künstliche Intelligenz oder Time-Sharing. Es inspirierte 1968 den Science Fiction-Autor Frederik Pohl zu dem Roman "The Age of Pussyfoot", in dem er seinem Helden ein Gerät zur Verfügung stellte, das er ganz einfach "Joker" nannte. Es ist nichts anderes als die vollendete Fernsteuerung von allem, was uns heute iPhone, iPad, iCloud und zukünftig iTV oder iRobot bieten. Ein Zauberstab, der Sprachverarbeitung ebenso beherrscht wie den unmittelbaren Zugang zur Cloud. Denn alle Erscheinungsformen gehören - wie es im Roman immer wieder heißt - "zusammen".
Frederik Pohl schreibt dazu in seinem Nachwort: "Der Joker? Das Projekt MAC des MIT brachte mich auf die Idee des Jokers - na ja, das stimmt nicht ganz; ich hatte schon daran gedacht; ich hatte schon daran gedacht, bevor MAC überhaupt existierte, aber MAC ist sicherlich ein vorsintflutlicher Vorläufer meines Spielzeugs. Im MIT sind zwei große IBM-Computer vom Typ 7094 und etwa ein halbes Dutzend Hilfscomputer jedem zugänglich, der zu Hause oder in seinem Büro eine Fernanschluß-Konsole besitzt. Jetzt kann diese Konsole überall dort sein, wohin eine Telefonleitung führt - auch in Europa, wenn man möchte, oder in der Antarktis. Meine einzige zusätzliche Hypothese war, dass es bequem sein würde, das gleiche über Funk zu tun. Zur Zeit haben die MAC-Konsolen etwa die Abmessungen einer großen elektrischen Schreibmaschine; meine einzige Änderung besteht darin, sie mit Mikrobauteilen so zu verkleinern, dass sie tragbar werden..." Sie waren mehr als nur tragbar, sie waren - wie uns der Roman zeigt - ein wahrer Zauberstab zur Cloud.
Firmen wie IBM oder DEC (heute HP) hätten diesen Weg ebenso gehen können. Beide waren Partner des MIT, beide und viele andere hatten hier an Innovationen mitgewirkt oder sogar ihre Existenz dem High-Tech-Labor an der Ostküste Amerikas zu verdanken. Aber sie haben die Potentiale nie wirklich ausgeschöpft. Es sollte Apple sein, die bis heute am konsequentesten den Weg zum Joker hin gegangen ist. Vielleicht liegt dies auch daran, dass zwischen 1984 und 2004 Apple und ihr Mac der Joker im Computergeschäft gewesen waren.
Jetzt machte Apple im letzten Quartal 36 Millionen Dollar Umsatz und elf Milliarden Dollar Gewinn. Es kann sein, dass Apple Mitte des Jahrzehnts doppelt so groß ist wie IBM oder HP. Beiden Firmen müsste man zurufen: "Phantasie an die Macht!" Aber wahrscheinlich trifft hier der Spruch des Schriftstellers und Satirikers Gabriel Laub zu: "Phantasie ist etwas, das manche Leute sich nicht vorstellen können."
Zum Quartalsbericht, wie ihn das Wall Street Journal sieht.
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