... lesen Sie heute in unserem Extrablog.
Samstag, 14. April 2012
Freitag, 13. April 2012
Gigant Google: Der Gewinn aus der Clickdose...
... stieg um 61 Prozent auf 2,89 Milliarden Dollar bei einem um 24 Prozent verbesserten Quartalsumsatz von 10,65 Milliarden Dollar (31.3.2012). Allerdings machte Google je Click weniger Geschäft: Zwar stieg die Zahl der Clicks auf Anzeigen insgesamt um 39 Prozent, jedoch fiel der Umsatz, den Google mit jedem Clicker machte, um zwölf Prozent (CPC = cost per click). Aber nun kommt ja das Smartphone als Werbeträger, und da werden nach Ansicht von Larry Page die Click-Erträge nicht mehr kleckern, sondern klotzen.
Wo ist eigentlich IBM? Was macht SAP?
Kommentar. Wenn Google weiter so wächst, dann wird die Gesellschaft über kurz oder lang in die Dimensionen eines Apple hineinwachsen. Einer Firma wie IBM müsste angesichts dessen eigentlich angst und bange werden. Der einstige Weltmarktführer, der vormals alle Geschäftsmodelle der Zukunft allein in seiner Hand hatte, aber nie (richtig) ausspielte, wird bald komplett umzingelt sein von Mitbewerbern, die allein den Konsumenten und dessen Bedürfnisse in ihrem Fokus haben und um ihn herum nun einen Markt nach dem anderen erobern. "Pure Systems" ist möglicherweise das einzige Geschäftsmodell, das IBM noch bleibt. Und fragt man sich, ob die nicht auch demnächst in der Wolke verschwinden. Sind denn Google, Apple, Amazon, Facebook und Twitter wenigstens schon Systemkunden der IBM? Stehen sie auf deren Referenzliste? Und man fragt sich weiter: Was ist hier mit SAP?
IBMs Freund ist der CIO, SAPs Freund ist der CFO. Den neuen Mitbewerbern sind diese Typen völlig egal. Sie haben den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Märkte entdeckt. Das ist nunmal der Verbraucher, das Individuum. "Jeder Mensch ist ein Markt". Das war mal der Werbespruch eines Start-ups. Es ist die Erfolgsformel des 21. Jahrhunderts.
Wo ist eigentlich IBM? Was macht SAP?
Kommentar. Wenn Google weiter so wächst, dann wird die Gesellschaft über kurz oder lang in die Dimensionen eines Apple hineinwachsen. Einer Firma wie IBM müsste angesichts dessen eigentlich angst und bange werden. Der einstige Weltmarktführer, der vormals alle Geschäftsmodelle der Zukunft allein in seiner Hand hatte, aber nie (richtig) ausspielte, wird bald komplett umzingelt sein von Mitbewerbern, die allein den Konsumenten und dessen Bedürfnisse in ihrem Fokus haben und um ihn herum nun einen Markt nach dem anderen erobern. "Pure Systems" ist möglicherweise das einzige Geschäftsmodell, das IBM noch bleibt. Und fragt man sich, ob die nicht auch demnächst in der Wolke verschwinden. Sind denn Google, Apple, Amazon, Facebook und Twitter wenigstens schon Systemkunden der IBM? Stehen sie auf deren Referenzliste? Und man fragt sich weiter: Was ist hier mit SAP?
IBMs Freund ist der CIO, SAPs Freund ist der CFO. Den neuen Mitbewerbern sind diese Typen völlig egal. Sie haben den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Märkte entdeckt. Das ist nunmal der Verbraucher, das Individuum. "Jeder Mensch ist ein Markt". Das war mal der Werbespruch eines Start-ups. Es ist die Erfolgsformel des 21. Jahrhunderts.
Donnerstag, 12. April 2012
IBMs Pure System: Der Kunde ist der größte Konkurrent...
... und das ist ärgerlich. Mit ihren Pure Systems nimmt IBM nun den Wettbewerb um das Budget ihrer Systemkunden (mal wieder) auf.
Die Pure Systems gab es schon einmal - vor vielen, vielen Jahrzehnten. Sie nannten sich /360 und sorgten dafür, dass IBM 80 Prozent der IT-Budgets auf ihr Konto verbuchen konnte. Wartung, Software & Services, alles war im Hardwarepreis, der noch als Miete gestaltet war, inbegriffen. Es war die Zeit des Bundlings. 1969 war damit Schluss. Die US-Regierung hatte ein Antitrust-Verfahren gegen IBM angestrengt mit dem Ziel, den Giganten zu zerschlagen. Besonders das Bundling hatte die US-Regierung (es waren die letzten Tage von Präsident Lyndon B. Johnson) auf dem Kieker. Und bevor ein neuer Mann im Weißen Haus das Amt übernahm und mit ihm die Verantwortung für den Prozess, hatte Big Blue entschieden, dass es besser war, wenn sie dem Nachfolger entgegenkam. Denn dass ein anderer bald herrschen würde, war klar. Es war Johnsons 2. Amtsperiode. Und da wollte IBM im vorhinein Entgegenkommen zeigen. Im Juni 1969 verkündete sie das Unbundling.
Bald sollte IBM sehen, dass sie damit die totale Kontrolle über die IT-Budgets ihrer Kunden verloren hatte. Softwarehäuser entstanden. Alternative Systeme zerstückelten und zerfledderten die bis dahin ebenso geschlossene wie heile Welt der IBM-Infrastrukturen. Die Kunden verteilten ihre Budgets auf immer mehr Lieferanten. Allein das war schon schlimm. Verheerend war, dass bald jede kleine Klitsche mit wenig Geld und Aufwand die Computer bauen konnte, die Big Blue bis dahin so reich gemacht hatten. Mit dem Verfall der Preise stieg der Bedarf nach immer mehr Anwendungen, ein Geschäft (man schaue nur auf die Geschichte von SAP), das IBM komplett verpasste. Sie tat ein übriges und baute selbst eine neue Computerlinie nach der anderen auf, die sie dann vor 25 Jahren (1987) mit der System Anwendungs-Architektur (SAA) wieder zusammenfügen wollte. Das sei eine Marketing-Wolke, meinte damals der Gründer DATEV, Heinz Sebiger. Er sollte recht behalten. SAA war ein Flop.
Wenn Sie heute in den Google-Schlitz den Begriffs-Moloch "System Anwendungs-Architektur" eingeben, dann erscheint auf der Findeliste ganz oben eine Anzeige. Und diese Anzeige führt Sie schnurstracks zu der gestrigen Ankündigung: zu Pure System, was natürlich in Wirklichkeit Pure IBM meint. Ein Click auf das Video, das die Marketiers der IBM uns da auf ihrer Pure-Systems-Website zusammengestellt haben, lässt Sie sehr schnell zu dem Urteil kommen, dass dies wiederum eine Marketing-Wolke sei. Peinlich klingt das, was uns da erwachsene und hochbezahlte Menschen verheißen. Man drückt bald - angewidert - auf den Stopp-Knopf.
So wie SAA will Big Blue mit Pure Systems vor allem ihre eigene diffuse Welt heilen. Dass ihr diese Integration diesmal besser gelingen wird als vor 25 Jahren, möchte man indes schon glauben - nicht etwa, weil man dem Marketing-Blah-Blah folgt, sondern weil man das Gefühl hat, dass hier gute und ehrliche Entwicklerarbeit gemacht wurde. Man will wirklich den Kunden helfen zu sparen und Komplexität in den Griff zu bekommen. Und man will die Verantwortung übernehmen. Das heißt bei IBM immer auch die Kontrolle.
Ob daraus also ein Lock-In wird, eine neue Form der geschlossenen Welt (geschickterweise auf der Basis offener Standards), aus der es kein Entrinnen mehr gibt, wird sicherlich die nächste Zukunft zeigen. Rund 600 Kunden sollen ja schon weltweit Interesse an Pure Systems gezeigt haben. Auf jeden Fall ist es ein weiterer Angriff auf die Budgets der Kunden, über die IBM seit vierzig Jahren versucht die Herrschaft zurückzugewinnen. Es ist ihr nie gelungen. Nicht etwa, weil die CIOs dies verhinderten, sondern all die User, die außerhalb der zentralen IT ihre Anwendungswünsche zu realisieren suchten. Klugerweise geht IBM in ihrem Pure Systems-Angebot auf diese externe (und mitunter extreme) Welt gar nicht ein. Sie will nicht eine Million Apps bändigen, sondern sie konzentriert sich allein auf die Infrastruktur. Es ist die Innenwelt der Außenwelt. Je mehr Kosten der Kunde hier sparen kann, indem er immer mehr an Systemverantwortung in Richtung IBM schiebt, desto mehr gewinnt IBM an Umsatz und Kontrolle. IBM kehrt zurück zu ihrem Kerngeschäft, das sie mit der Ankündigung der /360 am 7. April 1964 errichtet hatte.
Das ist die Ambition. Sie will der Freund des CIO sein. Sie will ihm insgeheim eine Alternative zur Cloud anbieten (und damit das nicht so auffällt, kommt Pure Systems selbst ein wenig cloudy daher). Aber die ganz große Frage ist: Was wird der CIO mit dem Geld machen, das er mit IBM, mit Pure IBM, sparen wird? Wird er es auch bei IBM anlegen oder nicht am Ende in Anwendungen investieren, die von ganz anderen Herstellern und Systemwelten (Smartphones) kommen, in Anwendungen, die die Kunden vielleicht sogar selbst entwickeln?
Kurzum: Pure Systems meint Pure IBM, aber sonst rein gar nichts.
Die Pure Systems gab es schon einmal - vor vielen, vielen Jahrzehnten. Sie nannten sich /360 und sorgten dafür, dass IBM 80 Prozent der IT-Budgets auf ihr Konto verbuchen konnte. Wartung, Software & Services, alles war im Hardwarepreis, der noch als Miete gestaltet war, inbegriffen. Es war die Zeit des Bundlings. 1969 war damit Schluss. Die US-Regierung hatte ein Antitrust-Verfahren gegen IBM angestrengt mit dem Ziel, den Giganten zu zerschlagen. Besonders das Bundling hatte die US-Regierung (es waren die letzten Tage von Präsident Lyndon B. Johnson) auf dem Kieker. Und bevor ein neuer Mann im Weißen Haus das Amt übernahm und mit ihm die Verantwortung für den Prozess, hatte Big Blue entschieden, dass es besser war, wenn sie dem Nachfolger entgegenkam. Denn dass ein anderer bald herrschen würde, war klar. Es war Johnsons 2. Amtsperiode. Und da wollte IBM im vorhinein Entgegenkommen zeigen. Im Juni 1969 verkündete sie das Unbundling.
Bald sollte IBM sehen, dass sie damit die totale Kontrolle über die IT-Budgets ihrer Kunden verloren hatte. Softwarehäuser entstanden. Alternative Systeme zerstückelten und zerfledderten die bis dahin ebenso geschlossene wie heile Welt der IBM-Infrastrukturen. Die Kunden verteilten ihre Budgets auf immer mehr Lieferanten. Allein das war schon schlimm. Verheerend war, dass bald jede kleine Klitsche mit wenig Geld und Aufwand die Computer bauen konnte, die Big Blue bis dahin so reich gemacht hatten. Mit dem Verfall der Preise stieg der Bedarf nach immer mehr Anwendungen, ein Geschäft (man schaue nur auf die Geschichte von SAP), das IBM komplett verpasste. Sie tat ein übriges und baute selbst eine neue Computerlinie nach der anderen auf, die sie dann vor 25 Jahren (1987) mit der System Anwendungs-Architektur (SAA) wieder zusammenfügen wollte. Das sei eine Marketing-Wolke, meinte damals der Gründer DATEV, Heinz Sebiger. Er sollte recht behalten. SAA war ein Flop.
Wenn Sie heute in den Google-Schlitz den Begriffs-Moloch "System Anwendungs-Architektur" eingeben, dann erscheint auf der Findeliste ganz oben eine Anzeige. Und diese Anzeige führt Sie schnurstracks zu der gestrigen Ankündigung: zu Pure System, was natürlich in Wirklichkeit Pure IBM meint. Ein Click auf das Video, das die Marketiers der IBM uns da auf ihrer Pure-Systems-Website zusammengestellt haben, lässt Sie sehr schnell zu dem Urteil kommen, dass dies wiederum eine Marketing-Wolke sei. Peinlich klingt das, was uns da erwachsene und hochbezahlte Menschen verheißen. Man drückt bald - angewidert - auf den Stopp-Knopf.
So wie SAA will Big Blue mit Pure Systems vor allem ihre eigene diffuse Welt heilen. Dass ihr diese Integration diesmal besser gelingen wird als vor 25 Jahren, möchte man indes schon glauben - nicht etwa, weil man dem Marketing-Blah-Blah folgt, sondern weil man das Gefühl hat, dass hier gute und ehrliche Entwicklerarbeit gemacht wurde. Man will wirklich den Kunden helfen zu sparen und Komplexität in den Griff zu bekommen. Und man will die Verantwortung übernehmen. Das heißt bei IBM immer auch die Kontrolle.
Ob daraus also ein Lock-In wird, eine neue Form der geschlossenen Welt (geschickterweise auf der Basis offener Standards), aus der es kein Entrinnen mehr gibt, wird sicherlich die nächste Zukunft zeigen. Rund 600 Kunden sollen ja schon weltweit Interesse an Pure Systems gezeigt haben. Auf jeden Fall ist es ein weiterer Angriff auf die Budgets der Kunden, über die IBM seit vierzig Jahren versucht die Herrschaft zurückzugewinnen. Es ist ihr nie gelungen. Nicht etwa, weil die CIOs dies verhinderten, sondern all die User, die außerhalb der zentralen IT ihre Anwendungswünsche zu realisieren suchten. Klugerweise geht IBM in ihrem Pure Systems-Angebot auf diese externe (und mitunter extreme) Welt gar nicht ein. Sie will nicht eine Million Apps bändigen, sondern sie konzentriert sich allein auf die Infrastruktur. Es ist die Innenwelt der Außenwelt. Je mehr Kosten der Kunde hier sparen kann, indem er immer mehr an Systemverantwortung in Richtung IBM schiebt, desto mehr gewinnt IBM an Umsatz und Kontrolle. IBM kehrt zurück zu ihrem Kerngeschäft, das sie mit der Ankündigung der /360 am 7. April 1964 errichtet hatte.
Das ist die Ambition. Sie will der Freund des CIO sein. Sie will ihm insgeheim eine Alternative zur Cloud anbieten (und damit das nicht so auffällt, kommt Pure Systems selbst ein wenig cloudy daher). Aber die ganz große Frage ist: Was wird der CIO mit dem Geld machen, das er mit IBM, mit Pure IBM, sparen wird? Wird er es auch bei IBM anlegen oder nicht am Ende in Anwendungen investieren, die von ganz anderen Herstellern und Systemwelten (Smartphones) kommen, in Anwendungen, die die Kunden vielleicht sogar selbst entwickeln?
Kurzum: Pure Systems meint Pure IBM, aber sonst rein gar nichts.
Mittwoch, 11. April 2012
Social Network: Sie empfangen jeden Tag 5.000 Werbebotschaften...
Das heißt alle 12 Sekunden trifft die Werbung Ihren Augapfel oder Ihr Gehör. Und im kommenden Jahr werden Mobilgeräte die promäre Verbindung zum Internet darstellen.
Im Jahr 2015 werden weltweit 20 Milliarden Dollar für Werbung auf Mobilgeräten ausgegeben. Und all das dehnt sich demnächst zu einem einzigen gigantischen Social Network aus.
Journalyse-Quelle: White Paper, Proximus
Im Jahr 2015 werden weltweit 20 Milliarden Dollar für Werbung auf Mobilgeräten ausgegeben. Und all das dehnt sich demnächst zu einem einzigen gigantischen Social Network aus.
Journalyse-Quelle: White Paper, Proximus
Gefacebooked: 27 Millionen Instagram-Benutzer sind eine Milliarde Dollar wert...
... und damit doppelt soviel, wie die Gesellschaft kürzlich noch bei einer Finanzierungsrunde eingeschätzt wurde. Da hatten die Investoren der Wert der Internet-Firma bei 500 Millionen Dollar gesehen. Jetzt zahlt Facebook für die vor allem in der iPhone-Welt besonders beliebte Company das Doppelte. Dabei macht die im Silicon Valley beheimatete Firma nichts anderes, als dafür zu sorgen, dass neue, hochpixelige Bilder alt aussehen.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 10.4.2012: Facebook pays $1bn for photo app Instragram
Journalyse-Quelle: Financial Times, 10.4.2012: Facebook pays $1bn for photo app Instragram
Nur 100.000 Apps haben wirklich einen Wert...
... meint Jan Dawson, Analyst bei der Marktforschung Ovum. Alles, was darüber geht, fängt an, redundant oder überflüssig zu werden. Deshalb sind die 600.000 Apps, die Apple auf ihrer Seite weiß, oder die 400.000 Apps, die Googles Android hinter sich versammelt hat, nicht mehr wettbewerbsentscheidend im Smartphone-Geschäft. Microsoft aber, die erst 70.000 Apps auf sich und ihr Windows Phone vereint, müsse noch aufholen - vor allem bei sogenannten Dealbreakers oder Killer-Applokationen. Die Entwicklung einer App für Windows Phone kann zwischen 60.000 und 600.000 Dollar kosten, was viele Anbieter angesichts der geringen Marktanteile von Windows Phone noch zurückhält. Deshalb geht Microsoft als Marktmacher voran und unterstützt die Entwickler auf mannigfaltige Weise bei der Adaption ihrer Anwendungen auf Windows Phone. So bezahlte sie bei Foursquare externe Entwickler, damit diese deren in Social Networks populäre Software auf Microsoft-Format bringen. Und allmählich trägt das Engagement Früchte. Denn war vor einem Jahr Microsoft der einzige Nachfrager von Software-Anpassungen, sind es nun mehr und mehr auch andere Mitstreiter, die eine Windows-Phone-Umstellung wünschen.
Journalyse-Quelle: International Herald Tribune, 7.4.2012: Microsoft breaks out wallet to fill its understocked app store
Journalyse-Quelle: International Herald Tribune, 7.4.2012: Microsoft breaks out wallet to fill its understocked app store
Nur 5 Prozent aller Patente haben wirklich einen Wert...
... meint Alexander Poltorak, CEO des Patenthändlers General Patent Corp.. Seiner Meinung nach sei ein Patent im Schnitt 100.000 bis 200.000 Dollar wert. Vor diesem Hintergrund sei eine Summe von 750.000 Dollar, die ein Konsortium im Schnitt für jedes der Nortel-Patente bezahlt habe, eine exorbitante Summe. Microsoft, die bei diesem Konsortium dabei gewesen war, habe nun bei AOL sogar mehr als eine Million Dollar pro Stück hingelegt. Besonders pikant sei bei diesem Deal, dass mit dem Erwerb der AOL-Patente auch geistiges Eigentum dabei sei, dass von dem Browser-Spezialist Netscape stammt, den AOL aufkauft hatte, nachdem er in den neunziger Jahren den Browserkrieg gegen Microsoft verloren hatte. Es wird nun gemutmaßt, dass Microsoft mit dem Deal verhindern wollte, dass die Schätze an Mitbewerber fallen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 9.4.2012: Tech Patents Soar in Value
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 9.4.2012: Tech Patents Soar in Value
AOL verkauft 800 Patente für eine Milliarde Dollar an Microsoft...
... und erzielt damit deutlich mehr als mancher erwartet hatte. Zudem füllt der klamme Internet-Provider, der in den neunziger Jahren das Netz der Netze eroberte, damit seine Kasse. AOL darf dabei die veräußerten Patente im Rahmen eines Lizenzabkommens weiter nutzen. Eine Beratungsgesellschaft hatte kürzlich den Wert der Patent auf 290 Millionen Dollar geschätzt. Diese Summe wurde nun um das Dreifache übertroffen. AOL, deren Aktie im Zuge dieses Deals um 8,45 Dollar je Stück stoeg, will das Geld für eine Ausschüttung nutzen. "AOL besitzt ein robustes Portfolio von mehr als 800 Patenten, die Bereiche wie E-Commerce und Such-Anzeigen betreffen", hatte einer der forderndsten Aktionäre, der Starboard Value (AOL-Anteil: 4,6 Prozent) in einem Brief an Tim Armstrong, CEO von AOL, geschrieben und verlangt, dass AOL diese Patente auf den Markt werfe. Für Microsoft bedeutet diese Akquisition eine Stärkung ihrer Patentsituation in einem Markt, in dem die Verfügungsgewalt über geistige Werte eine zunehmende Rolle spielen.
Kommentar. Der anhaltende und längst noch nicht entschiedende, sondern allenfalls eskalierende Positionskrieg im Patentstreit zwischen den Giganten lässt darauf schließen, dass keiner mehr in der Lage ist, in einer komplett vernetzten Welt die gesamte Wertschöpfungskette mit Eigentumsrechten abzudecken. Schlimmer noch: niemand sieht sich mehr in der Lage, mit einem gewaltigen Innovationscoup die intellektuelle Führung zu übernehmen. Die Tausenden von Patente, um die gestritten wird, haben - jedes für sich - nur eine marginale Bedeutung. Für ein bißchen Fortschritt, den man eigentlich selbst erbringen könnte, wenn nicht jemand anders ein Patent darauf hätte, ist man bereit eine Menge Geld auszugeben. Niemand traut sich selbst oder seinem Mitbewerber eine Basisinnovation zu. Zu Verbesserungsinnovationen reicht es, zu mehr nicht. Vielleicht liegt es aber auch an einem Management, das überhaupt nicht in der Lage ist, grundlegende Veränderungen zu erkennen.
Journalyse-Quelle: International Herald Tribune, 10.4.2012: Arms race for patents escalates in AOL deal
Kommentar. Der anhaltende und längst noch nicht entschiedende, sondern allenfalls eskalierende Positionskrieg im Patentstreit zwischen den Giganten lässt darauf schließen, dass keiner mehr in der Lage ist, in einer komplett vernetzten Welt die gesamte Wertschöpfungskette mit Eigentumsrechten abzudecken. Schlimmer noch: niemand sieht sich mehr in der Lage, mit einem gewaltigen Innovationscoup die intellektuelle Führung zu übernehmen. Die Tausenden von Patente, um die gestritten wird, haben - jedes für sich - nur eine marginale Bedeutung. Für ein bißchen Fortschritt, den man eigentlich selbst erbringen könnte, wenn nicht jemand anders ein Patent darauf hätte, ist man bereit eine Menge Geld auszugeben. Niemand traut sich selbst oder seinem Mitbewerber eine Basisinnovation zu. Zu Verbesserungsinnovationen reicht es, zu mehr nicht. Vielleicht liegt es aber auch an einem Management, das überhaupt nicht in der Lage ist, grundlegende Veränderungen zu erkennen.
Journalyse-Quelle: International Herald Tribune, 10.4.2012: Arms race for patents escalates in AOL deal
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