Freitag, 14. Januar 2011

Servergeschäft lässt Intel jubilieren...

... und beschert den Kaliforniern ein Rekordergebnis. 3,39 Milliarden Dollar Gewinn (Vorjahr: 2,28 Milliarden Dollar) bei 11,46 (Vorjahr: 10,57) Milliarden Dollar Umsatz sind die beiden Hauptzahlen des vierten Quartals. Der Umsatz stieg um 8,4 Prozent, der Gewinn um 48 Prozent. Mit einem auf 65 Prozent gesteigerten Rohertrag steht die Firma besser da als von Wall Street erwartet. Ihre Investitionsausgaben für 2011 will nun Intel um 73 Prozent erhöhen. Im Server-Geschäft legte Intel ein Plus von 15 Prozent hin.

Der Oracle-Effekt auf SAPs Bilanz...

... ist wohl derart massiv und zugleich unkalkulierbar, dass SAP nicht wirklich sagen kann, wie die Bilanz 2010 endgültig aussehen wird.
Ohne Oracle (also jene 1,3 Milliarden Dollar Strafe) sieht das vierte Quartal so aus: Software und Services bescherten den Walldörfern ein Umsatzplus von 27 Prozent auf 3,26 Milliarden Euro oder 4,34 Milliarden Dollar, Insgesamt machte die Firma einen Umsatz von 4,04 Milliarden Euro. Das übertrifft die Erwartungen der Wall Street.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Tablet 2011: 40 Millionen sagt IDC, 54,8 Millionen sagt Gartner

... und keiner wäre überrascht, wenn es noch mehr werden würde. Tablet sind der Renner der Saison und die Ursache dafür, dass zum Beispiel Netbooks einen schleppenden Absatz finden.

Journalyse-Quelle: Computerworld, 12.1.2011: IDC: Tablets, weak spending hurt PC shipments in Q4

2010: 346.200.000 Desktops, Laptops und Notebooks weltweit verkauft...

... meldet IDC und verkündet damit ein Wachstum von 13,6 Prozent im Vergleich zu 2009. Allerdings war der Absatz im vierten Quartal schwächer als erwartet. Die mutmaßliche Ursache: die Kunden schwenken um auf die iPads. 92,1 Millionen PCs der unterschiedlichsten Art wurden zwischen Oktober und Dezember weltweit verkauft. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um nur 2,7 Prozent. Prognostiziert waren 5,5 Prozent.
Marktführer bleibt hier Hewlett-Packard, Dell ist Branchenzweiter und an dritter Stelle steht Acer, dicht gefolgt von Lenovo.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 12.1.2011: IDC: Tablets, weak spending hurt PC shipments in Q4

USA: Ausstellung eröffnet - "The First 2000 Years of Computing"

Das ist echtes Geld: 19 Millionen Dollar schwer und 25.000 Quadratfuß groß ist die jetzt im Computer History Museum eröffnete Ausstellung "Revolution: The First 2000 Years of Computing". Wer sie sehen will, muss nach Kalifornien fliegen und dann nach Mountain View fahren. Dort erwartet ihn unter anderem das erste Plattensystem der Welt, die IBM RAMAC mit sensationellen fünf Megabyte Brown & Round. Er sieht eine IBM /360 im Originalzustand, einen Supercomputer mit Rundumsofa - die Cray-1. Er darf einen Blick auf die Konsole der Univac-1 werfen, jenes Computers, der bei beiner Präsidentschaftswahl erstmals einen Wahlsieg vorhersagte - und zwar richtig.
Kommentar: Zu lesen ist, dass man in der Ausstellung auch diee Originalstimme von John Atanasoff hören kann. Er hat zwar 1939 zeitgleich, aber völlig unabhängig von Konrad Zuse, den Computer erfunden. Dass Zuse offensichtlich in den USA keine Rolle zu spielen scheint, müssen wir den Amerikaner vergeben - sie leiden bis heute darunter, dass die Entdeckung Amerikas ja auch nicht das Verdienst der Amerikaner ist. So hat es einmal treffend der polnische Aphoristiker Stanislaw Lek treffend bemerkt. Die einzige Befürchtung, die wir haben müssen, ist, dass IBM im Jahr ihres nach eigener Rechnung 100jährigen Bestehens aus ihrem Jubiläum eine weitere US-zentrierte Geschichtsschreibung macht. Dabei war Atanasoff ein in die USA ausgewanderter Rumäne, von dem die Erbauer von ENIAC, der im Museum natürlich auch als "erster elektronischer Großomputer" gefeiert wird, die Ideen kopiert haben. Wir werden diese Story hier im Laufe des Jahres noch veröffentlichen. Und Hermann Hollerith ist zwar in den USA geboren, aber seine Wurzeln waren in der Pfalz. Andy Grove, der Mann, der Intel zu Weltruhm brachte, floh in den 50er Jahren aus Ungarn. An Wang - der Mann, der den Kernspeicher miterfand - war Exilchinese. Ted Hoff, der Intel den Mikroprozessor bescherte, kam aus der Schweiz. Und dass der Abakus nicht in den USA erfunden worden sein kann, wissen nicht nur die Italiener. Die Liste der Erfinder ließe sich beliebig fortsetzen und würde belegen, dass von Anfang an der Computer eine weltweite Gemeinschaftsentwicklung ist. Deshalb sind diese Patentprozesse, die von den USA ausgehen, schlichtweg eine Beleidgung des Erfindergeistes in einer der großartigsten Branchen der Welt.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Anmerkung zur Serie "Das blaue Wunder"

Nachdem ich wiederholt darauf angesprochen wurde, es doch bitte nicht beim Abschreiben des 1984 erschienenen Buches "Das blaue Wunder - Die IBM und ihre Mitbewerber" zu belassen, sondern die Kapitel und Abschnitte aus der heutigen Sicht zu kommentieren, möchte ich diese Anregung gerne aufgreifen.
In dem momentan veröffentlichten Kapitel über die Systems Network Architecture kann man wunderbar erkennen, wie sehr man sich in der Betrachtung der Zukunft irren kann, wenn man den Wettbewerb um Marktanteile und Meinungsführerschaft allein auf die etablierten Kräfte bezieht. Dass weder Open Systems Interconnection, auf das zum Beispiel in Deutschland die nordrhein-westfälische Regierung seit den achtziger Jahren voll gesetzt hat, noch IBMs Systems Network Architecture heute eine marktbeherrschende Position haben, liegt daran, dass zum Verdruss des Establishments ein ganz andere Ansatz die Netze durchdrang: das Internet mit seinem 1974 verabschiedeten Normen-Duo TCP/IP. Man sieht hier im Vergleich zu heute deutlich, wie kläglich der Top-Down-Ansatz, dem die Hersteller in ihrer Markteinschätzung und in ihren Aktionen folgten und ich damals als Beobachter nachzuspüren versuchte, versagte und der ganze Markt sich buttom-up neu konfigurierte. Und dasselbe spielt sich momentan bei Intel/Microsoft ab, die auch als Platzhirsche den Angriffen aus dem Nichts ausgeliefert sind. Mal schauen, ob sie es intelligenter bewältigen als vor drei Jahrzehnten die damaligen Herren der Welt.
Der Link zum Kapitel: Mit ISO gegen SNA

Das Wachstum in Deutschland

Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2010 in der Bundesrepublik Deutschland um preisbereinigt 3,6 Prozent. Das war nach 1992 der bislang kräftigste Aufschwung. Allerdings hatte die Wirtschaftsauguren zuletzt ein Wachstum von 3,7 Prozent vorhergesagt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 12.1.2011:German Economy Grows at Record Pace
Das Bruttoninlandsprodukt betrug demnach
2010 rund 2,44 Billionen Euro.

Siehe auch STATISTISCHES BUNDESAMT

FAZ-Kommentar (2): Erst Apple, dann ARM und jetzt auch noch...

»Selbst ein Grafikkartenhersteller wie Nvidia
will bald Computerprozessoren,
also das Herz der mobilen Geräte, anbieten.«

FAZ, 12.1.2011, Carsten Knop: "Vom Wandel in der IT"
Die gute, alte Tante FAZ staunt darüber, dass die Helden von gestern namens Intel und Microsoft nun mächtig Konkurrenz bekommen von Firmen, die bislang eher ein Nischendasein fristeten und nun so auftrumpfen wie dereinst übrigens Intel und Microsoft.

FAZ-Kommentar (1): Siemens und das Desaster SIS

»Die Kasse ist mit 14 Milliarden Euro bis zum Rand gefüllt.
Da spielt es keine Rolle, dass Siemens,
wie nun bekannt geworden ist,
zusätzlich einen hohen dreistelligen Millionenbetrag in bar
für das Desaster beim Informationstechnik-Dienstleister SIS
locker machen muss.«

FAZ, 12.1.2011, Rüdiger Köhn: "Der Siemens-Perleffekt"

Dienstag, 11. Januar 2011

Patentstreit: Intel zahlt 1,5 Milliarden Dollar an Nvidia...

... im Rahmen eines Patentaustauschvertrages mit dem Grafikkartenproduzenten. Die Summe wird offensichtlich ratenweise bis Januar 2016 ausgezahlt. Beide Firmen hatten sich gegenseitig Verletzungen eines 2004 geschlossenen Vertrages vorgeworfen. Dabei musste Intel in der nunmehr außergerichtlich getroffenenen Einigung anerkennen, dass sie mehr aus der Zusammenarbeit profitiert hat als Nvidia. Auf jeden Fall herrscht jetzt Frieden zwischen den beiden High-Tech-Gesellschaften.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 10.1.2011: Intel, Nvidia sign $1.5B licensing deal

Montag, 10. Januar 2011

Der EIN-DOLLAR-JOB des Jahrzehnts ist STEVE-JOBS' JOB...

... als Chef von Apple. Auch 2010 betrug das Jahregehalt des Mannes, von dem echte Kenner der IT-Szene längst wussten, dass er die weitaus größere Unternehmerfigur ist als Bill Gates, nur ein Dollar. Aber dafür stieg der Wert seiner 5,5 Millionen Aktien, von denen er seit 1997 keine einzige verkauft haben soll, höher und höher. Allein in den letzten zwölf Monaten legten sie um 59 Prozent auf 330 Dollar das Stück zu.
Das einzige Thema, was bei Apple und bei der Börsenaufsicht SEC Sorge bereitet, ist der Gesundheitszustand von Jobs. Obwohl hier alles in Ordnung zu sein scheint, soll die SEC inzwischen einen Aktionärsvorschlag aufgenommen haben, demzufolge Apple einen schriftlich fixierten Nachfolgeplan erstellen soll.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 8.1.2011: Apple's Jobs Grows Richer Despite $1 Salary

Forrester: 82 Millionen Amerikaner haben 2015 ein Tablet-Computer...

... wobei in 2010 weltweit Apples iPad bereits 14,5 Millionen Mal verkauft wurde.

Gartner: Virtualisierung ist Hauptthema in 2011...

... jedenfalls behaupten dies 67 Prozent der befragten IT-Experten in den Unternehmen. Aber Virtualisierung bringt nichts, wenn nicht auch die Sicherheit der Daten und Systeme gewährleistet sind.

Gartner: 1,2 Milliarden Smartphones weltweit Ende 2011...

... und dieser Prognose schiebt die Marktforschung IDC noch eins hinterher, indem sie behauptet, dass der Absatz der Smartphones in diesem Jahr um 55 Prozent steigt. Damit verwischt mehr und mehr die Grenze zwischen Geschäftsnutzung eines Handys und dem privaten Gebrauch. Mehr noch: Bei sovielen Einfallstoren in die Geschäftsnetze avanciert die Datensicherheit zum Thema Nummer 1 in den Unternehmen.

Gartner: 1,8 Milliarden Smartphones weltweit spätestens 2013...
Der Anteil der US-Amerikaner, die per Mobilgerät auf das Netz zugreifen, ist von 25 Prozent in 2009 auf 59 Prozent in 2010 gestiegen, behauptet das Pew Research Center.

300 Millionen Chinesen können inzwischen per Handy das Internet ansteuern.

Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 7.1.2011: Bye-Bye, PCs and Laptops

Sonntag, 9. Januar 2011

Financial Times: 50 Milliarden Dollar für Facebook sind viel zu wenig...

... meint Edelfeder Richard Waters in seinem Kommentar in der englischsprachigen Ausgabe des Blattes. Seine Begründung: Mit den 600 Millionen Usern, die das Soziale Netzwerk inzwischen in sich vereinigt hat, ist es in der Lage, die gesamte Struktur des Webs zu übernehmen. Ein dünner, sogenannter "social layer" würde dafür sorgen, dass die in Facebook gespeicherten Daten eine virtuelle Verbindung zu jedem Aspekt des menschlichen Lebens herstellen können. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Fernsehen und Internet mehr und mehr eine Einheit bilden, werde Facebook eine stetig steigende Bedeutung für unser und in unserem täglichen Leben haben.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 7.1.2011: Why $50bn may not be much between friends

USA & Wikileaks: Justizministerium löchert jetzt Twitter...

... und will über eine am 14. Dezember ausgestellte Vorladung von dem Sozialen Netzwerk die Namen und Adressen bestimmter Personen im Zusammenhang mit Wikileaks. Sie will deren Email-Adressen, Kreditkartenangaben und Kontonummern. Die Datenforschung geht dabei zurück bis zum 1.November 2009. Das Ansinnen der Justiz wurde erst jetzt bekannt, nachdem Salon.com Freitagnacht dies bekanntgemacht hatte.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 8.1.2011: U.S. subpoenas Twitter for Wikileaks info