Freitag, 18. März 2011

1951: Eines der ersten Bücher über Programmierung...

... erschien vor 60 Jahren: "The preparation of programs for an electronic digital computer", so der Titel. Verfasser waren die britischen Computerpioniere Maurice V. Wilkes, David J. Wheeler und Stanley Gill. Verkauft wurden in den ersten 15 Monaten 1000 Exemplare - und man konnte annehmen, dass es damals 100 Prozent aller Programmierer weltweit erreichte.
Journalyse-Quelle: Datamation, 1.6.1986: "Source Data"

Marshall Microsoft konfisziert Spam-Maschinen...

... in Zusammenarbeit mit US-Bundesbehörden und ausgestattet mit einer entsprechenden richterlichen Erlaubnis. Mehrere Kommandozentralen des sogenannten Rustock-Botnets sind in den USA gestürmt worden und Rechner konfisziert worden. Eine Million Rechner hatte das Botnet weltweit unter seine Kontrolle gebracht. Gestern um 11.30 Uhr war dann Schluss mit dem Versenden von Spams & Malware.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 18.3.2011: Spam Network Shut Down

Donnerstag, 17. März 2011

Von Gutenberg zu Zuckerberg...

... und da sieht William Gibson, Erfinder des Begriffs "Cybercpace" und Science-Fiction-Autor, in Facebooks Zuckerberg den Anti-Gutenberg: "Er hat eine Typographie hervorgebracht, in der Komplexität alles ist außer unmöglich und in der Bedeutungslosigkeit über allem herrscht - in einem Ausmaß, das wir nicht mehr länger sagen können, dass wir uns zu Tode amüsieren. Vielmehr gilt: Wir texten uns zu Tode." (Eine Anspielung auf Neul Postman)
(Journalyse-Quelle)
Und dazu könnte man vielleicht auch noch das lesen:
Neal Gabler: "Call it Zuckerberg's Revolution!"

Wer erfand den Begriff Cyberspace?

War es William Gibson in seinem 1984 erschienenen Buch "The Neuromancer"? So sagt es Gibson. So dementiert Steven Lisberger, Regisseur des zwischen 1980 und 1983 entstandenen Films "Tron". In einem Interview erklärt er: »Gibson never ripped me off. The problem that they have is that they think Gibson invented the word “cyberspace.” And we intentionally in 1980 were discussing using the word “cyberspace.” And we decided that it would be interpreted as a Hollywood brain movie. Because “cyber” back then meant anything with brains in it.«
(MEHR HIER)

Chronik: Das Ende der Mainframes

Projection

1991: »I predict that the last mainframe will be unplugged on March 15, 1996.«
Stewart Alsop, Analyst

Correction

1996: »Over the past few years, several publications have predicted the demise of the mainframe. This was a typographical error. What they meant was the ‘rise’ of the mainframe not the ‘demise’.«
I
BM advertisement

Spracherkennung: Es gilt das gesprochene Wort...

... war für Computer bislang eher ein Thema, bei dem sie nicht gerne zuhörten. Doch nun - mit der allgegenwärtigen Präsenz drr Smartphones scheint die Spracherkennung endlich den Durchbruch zu den Gehörgängen der Maschine zu schaffen. Jedenfalls ist dies die Ansicht hinter einer Story des Fachblatts Computerworld. Hier wird auch auf eindrucksvolle Weise die Geschichte der Spracherkennung rekapituliert. Etwas zum Schmökern für die Mittagspause.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 16.3.2011: Speech recognition: Your smartphone gets smarter

Lieber ARM statt Intel...

... scheint eine Story als Botschaft zu vermitteln, die heute das Wall Street Journal über den britischen Chiphersteller veröffentlicht. Das Porträt über ein Unternehmen, das vor 21 Jahren in einem Gänsestall (es waren Truthähne) begann, weist auf die immense Herausforderung hin, der sich vor allem Intel stellen muss. ARM dominiert mit seinem Chipdesign zu 90 Prozent das Geschäft mit den Mobilgeräten, die allein in der Gestalt der Smartphones nach Meinung von Gartner die Verkaufszahl von 413 Millionen weltweit übersteigen werde - mehr als bei PCs, dem Geschäft, das Intel dominiert.
Es ist eine tolle Story, die erzählt, wie Acorn - so hieß ARM früher - beinahe pleite ging, dann 1990 durch Apples Handgerät namens Newton gerettet wurde und schließlich mit einem Design für Mobilgeräte den Markt aufrollte.
Es ist ein Beispiel dafür, dass man als Big Player niemals die anderen großen Wettbewerber als Gefahr ansehen sollte, sondern nur eins fürchten muss: den Angriff aus dem Nichts.
Er ist deswegen so gefährlich, weil das eigene Management immer nur fixiert ist auf die anderen "großen" Gegner. An denen baut es sich auf, die Kleinen sind unter der Würde dieser Führungsfiguren. Das Ergebnis: David gewinnt immer.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 17.3.l2011: Getting an ARM Up on Intel

Mittwoch, 16. März 2011

Kassiert IBM 500 Millionen Euro zuviel von ihren DB2-Kunden?

Das fragt sich das Schweizer Softwarehaus Data Base solutions AG (DBS), das seit September 2009 eine Lösung anbietet, mit der Mainframe-Kunden den DB2 Workload auf den sogenannten SpecialtyProcessors (SP) ihrer Z-Mainframes erhöhen können - sehr zum Verdruss der IBM. SPs sind Universalprozessoren, die für Spezialaufgaben wie DB2 (als zIIP) ausgerichtet sind und für deren Nutzung IBM keine Softwarelizenzgebühren verlangt. Doch DB2 läuft dann keineswegs ausschließlich auf zIIP, sondern nach wie vor auf den dann kostenpflichtigen und als hochpreisig eingestuften Central Processors. DBS hat in Messungen herausgefunden, dass lediglich 55 Prozent des DB2-Workloads zu den Spezialprozessoren transferiert wird. Dabei sei dort noch jede Menge Kapazität frei, während die Zentralprozessoren am Rande ihrer Kapazität arbeiteten. Mit Software von DB2 konnte der Workload auf 95 Prozent erhöht werden.
Um dieses Produkt zu erstellen, bediente sich das Softwarehaus jener Informationen, die sie auf IBMs Website als frei zugänglich fand. Diese Informationen seien nun entfernt worden. Zudem soll IBM in einem Schreiben an ihre Kunden, diese darauf hingewiesen haben, dass der Anteil des Workloads, der durch DBS auf die Specialprozessoren zusätzlich transferiert wurde, als unlauter angesehen werde. Des weiteren hat IBM durch Patches dafür gesorgt, dass das IRS - so der Name des Produkte von DBS - nicht mehr funktioniert. Das Ergebnis sind höhere Lizenzausgaben der betroffenen Unternehmen. DB2 konterte mit einer neuen Version, die monatlich gekündigt werden kann. Insgesamt würden allein in Europa 500 Millionen Euro zuviel an Lizenzen an IBM gezahlt, weltweit seien es sogar 1,5 Milliarden.
Maureen O'Gara, die diese Story im Februar veröffentlichte, meint in ihrem Bericht, dass die Maßnahmen der IBM einen Feuersturm unter den Mainframe-Kunden ausgelöst habe, es seien Kunden, die als eine "gewöhnlich sanftmütig, verängstigte Mainframe-Klientel" gelte.
Nun soll sich auch die EU-Kommission für dieses Vorgehen der IBM interessieren.
Journalyse-Quelle: Maureen O'Gara:25.2.2011: Another Mainframe ISV Has Trouble with IBM

Facebook hält nichts von Virtualisierung und setzt auf Microservers...

... als ein Architekturkonzept, das Intel 2009 vorgestellt hat und nun in 2011 realisiert werden soll. Microserver sind kleine Rechner, die wenig Strom verbrauchen. Dabei werden in diesem Jahr noch Prozeesoren der Atom-Klasse eingeführt, deren Verbrauch unter zehn Watt liegt. Diese Systeme benötigen weniger Platz als Racks & Blades, können also dichter zusammengestellt werden, wobei sie sowohl die Kühlung als auch die Speicherung mit anderen Systemen teilen können. Facebook will damit offensichtlich seine Webserver im Front-End-Bereich ausstatten und macht deutlich, dass es den Einsatz vieler realer Hardware-Geräte für sinnvoller hält als das auf Software basierende Konzelt der Virtualisierung. Es nennt die Prozessoren "Fußsoldaten", wahrscheinlich nach preußischem Muster. Unerschütterlich mareschieren sie voran, in dem durch nachrückende "Soldaten" die durch Verluste betroffenen Reihen wieder aufgefüllt werden.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 15.3.2011: Facebook nixes virtualization, eyes Intel microservers

ipad2 ist ausverkauft - neue Lieferung erst in vier Wochen

So meldet das Fachblatt Computerworld. Demnach müsse man zwischen vier und fünf Wochen warten, bis Apples OnlineStore wieder lieferfähig sei. Der Engpass habe nichts mit dem Erdbeben in Japan zu tun, heißt es weiter. Das Unternehmen sei selbst von der Riesennachfrage überrascht. In New York seien vier von fünf Apple-Läden wenige Stunden nach der Erstauslieferung am vergangenen Freitag ausverkauft gewesen.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 15.3.2011: iPad 2 shortages continue, relief 1-2 months away

Glosse: EIN BLAUES WUNDER: WATSON IST WIEDER DA

Von Hermann K. Reiboldt
Aufgabe bei Jeopardy: „Ein genialer Verkäufer, der sein Handwerk als Vertreter für Nähmaschinen erlernte, später Registrierkassen in den Markt pushte und ein Weltunternehmen gründete.“
„Wer war ich?“, antwortete ein Mitspieler namens Watson prompt und ließ seine Konkurrenten alt aussehen.
Thomas J. Watson, Vater der IBM und weiterer Watsons, leitete als Markenzeichen einen weiteren Paradigmenwechsel des Computermultis ein: den Einstieg in das Geschäft mit Computerspielen. Da der erste Versuch mit „Deep Blue“ nicht gerade ein Erfolg war, experimentiert man jetzt mit Jeopardy und begibt sich auf die Suche nach richtigen Antworten auf ungestellte Fragen.
Auch die IBM Deutschland ist äußerst aktiv in diesem Marktsegment tätig. „Ändere das Spiel“ ist der Titel eines unsäglichen Buches, das laut Klappentext von einem IBM-eigenen Autorenteam unter dem intellektuell anmutenden Pseudonym Max Mustermann vor kurzem erschien und kostenlos an alle Haushalte verteilt wird. Der Untertitel „Die Transformation der IBM Deutschland und was wir daraus lernen können?“ legt die Vermutung nahe, dass hier ein Irrtum vorliegt. Treffender wäre gewesen, das Buch „Die Transpiration deutscher IBMer, die noch einiges lernen müssen“, zu taufen. Was die Autoren sicher im Schweiße ihres Angesichts verzapft haben, ist restsellerverdächtig und um von und zu Guttenberg zu zitieren „abstrus“. Der Anspruch, „unseren Planeten smarter“ zu machen, so die Quintessenz dieses Buches, ist offensichtlich noch nicht allen Mitarbeitern der IBM Deutschland so vermittelt worden, dass sie wissen, was sie zu tun haben.
Vielleicht kennt Watson die Lösung. Ob der Spielcomputer den Planeten smarter machen wird, steht in den Sternen. Watsons Stern wird über der IBM strahlen, solange es diese noch gibt. Er hat sich für alle Zeiten um die IBM verdient gemacht und hat den Job als Spielcomputer echt nicht verdient.
Wäre er noch aktiv, würde er mit Sicherheit nicht das Spiel ändern, sondern die Trainer und Spieler austauschen, wie das zuweilen in Sport und Spiel funktioniert.

Dienstag, 15. März 2011

Leos Cloud: Wo sich Konsumenten und Wirtschaft treffen...

... wird HP sich verstärkt engagieren. Das ist die Vision von Leo Apotheker, der sich gestern in einer 40minütigen Rede in San Francisco vor allem den Börsianern und Analysten stellte, die wissen wollen, wohin der Gigant strebt- Eine "Plattform für die Cloud und Connectivity" wolle HP sein, erklärte der Chef. Um dies zu errichten, brauche HP nicht SAP, trat er Gerüchten entgegen, das die Kalifornier die Walldörfer aufkaufen wollten.
Kommentar: Was für eine Vision! Braucht man dazu einen Topmanager, um das zu hören, was jeder meint? Das Verheißen von weitreichenden Banalitäten ist seit dreißig, vierzig Jahren der Kürlauf aller Chefs von arrivierten IT-Unternehmen, die dann immer wieder von der Zukunft überrascht werden - und von Mitbewerbern, die keiner der Redenschrei(b)er auf der Checkliste hatte. Es ist auch erschütternd zu sehen, wie sehr die Analysten fasziniert sind von den Prophezeiungen des Banalen. Man bekommt allmählich den Eindruck, dass all diese Mitspieler vor allem eins haben: Angst vor der Zukunft, vor dem Unerwarteten. Es ist übrigens die beste Voraussetzung dafür, dass es auch eintritt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.3.2011: H-P CEO Takes the Stage

Wouldn't it be NYSE? NASDAQ buhlt gegen Deutsche Börse um Big Board

Gemeinsam mit Investoren rund um die BankAmerica will die NASDAQ-Börse verhindern, dass ihr gutes altes Gegenstück, die New York Stock Exchange, mehrheitlich in die Hände der Teutonen fällt. Die Deutsche Börse will mit dem Big Board fusionieren und den Hauptsitz dann von Frankfurt in die Niederlande verlegen. Jetzt will die 1970 gegründete elektronische Börse NASDAQ dies mit einem Gegenangebot unterlaufen.

Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.3.2011: Nasdaq Is Nearing Rival Bid for NYSE

Montag, 14. März 2011

Apple ist die Nummer 1, aber IBM wird gefeiert...

... in der neuesten Ausgabe des US-Wirtschaftsmagazins Fortune. "The most admired companies" lautet ein alljährliches Schaulaufen der am meisten bewunderten Unternehmen der Welt. IBM, die in den achtziger Jahren hier zweimal die erste Position erwarb, hat auch diesmal nicht gewonnen, sondern markiert nur den zwölften Platz (Vorjahr: Platz 15), aber trotzdem war das Unternehmen dem Magazin eine Titelstory wert - und ein Porträt ihres 59jährigen Chefs Sam Palmisano.
Kommentar: Die Story ist ein nettes Dampfgeplauder über ein Unternehmen, das eine siegreiche Intelligenzmaschine nach ihrem Gründer Thomas J. Watson Sen. benennt, aber als Gründungsdatum das Jahr 1910 feiert, also das Jahr, in dem Watson noch bei NCR arbeitete. Er kam erst am 1. Mai 1914 zur IBM. Aber Fortune (und IBMs PR-Abteilung) ahnte wohl, dass dies die letzte Chance für ein Palmisano-Porträt war. Denn die Autorin spekuliert bereits mit einer Verabschiedung des Gerstner-Nachfolgers nach dem Ende der Jubiläumsfeierlichkeiten.
Journalyse-Quelle: Fortune, 4.4.2011: "World most admired companies"

Sony: Sieben Fabriken in Japan außer Betrieb...

... meldet Computerworld heute. Wegen fehlendem Wasser und Strom sind die Werke von NEC in Iwate und Fukushima "offline". Sechs Fabriken von Hitache können ebenfalls nicht produzieren. Fujitsu stoppte zehn Fabriken, Canon acht und Nikon vier.
Kraftwerke haben ihren Stromlieferungen um 27 Prozent gekürzt. Die Regierung hatte gestern abend mehrere Unternehmen gebeten, ihre Werke runterzufahren, um so genug Strom für die lebenswichtigen Bereiche zu haben. Leuchtreklamen wurden eingestellt.
Journalye-Quelle: Computerworld, 14.3.2011: Power and transport trouble Japanese IT makers after quake

Leos Montags-Message: Die Suche nach einer Strategie...

... soll heute für Hewlett-Packard beendet sein. Denn - so meldet das Wall Street Journal - der Chef der umsatzstärksten Technologiefirma der Welt, Léo Apotheker, werde heute seinen Leuten erklären, wohin die Reise des Unternehmens geht, das in 2010 zwanzig Prozent seines Börsenwertes verloren habe. Es wird erwartet, das HP vor allem das Software-Geschäft, das nur mit drei Prozent Anteil am Umsatz zu Buche schlägt, ausgebaut werden soll und HP sich auf Geschäfte mit höheren Margen konzentrieren werde.
An einen Aufkauf von SAP, wie des öfteren spekuliert wurde, werde aber nicht gedacht, heißt es in dem Voraus-Bericht. "Cloud Computing" sei vielmehr der Kern der Strategie. Zudem werde HP seine Beziehungen zu den Konsumentenmärkten ausbauen - ein Geschäftsfeld, das weder IBM noch Oracle beherrschen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 14.3.2011: H-P's Chief to Reveal Strategy

Erdbeben in Japan: Gibt es nun einen Chip-Engpass?

Immerhin ein Fünftel des Weltbedarfs an Halbleitern deckt Japan ab. Das sind 63,8 Milliarden Dollar. Vor allem das Geschäft mit Flash-Memories wird von Nippon aus bestückt. Nun wird aufgrund der Verwüstungen im Norden des Inselstaates und der drohenden Atomkatastrophe ein Engpass erwartet. Doch die entscheidenden Fabriken befinden sich südlich von Tokio, so dass der Negativ-Effekt minimal sein wird, heißt es im Wall Street Journal.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 11.3.2011: Japan Quake Rattles Chip Industry

Sonntag, 13. März 2011

History: Die PCialisierung der Großunternehmen...


So prognostizierte IDC vor 30 Jahren die Entwicklung des PCs.
Journalyse-Quelle: Vollmer-Archiv

... war ein zentrales Kapitel in dem 1984 erschienenen Buch "Das blaue Wunder". Damals deutete sich das an, was man in den neunziger Jahren "Client/Server-Computing" nennen sollte. Doch die Vision von 1984 war noch fixiert auf das Zusammenspiel von Micro & Mainframe, PC und Big Iron. Lesen Sie diese Woche, wie man vor einem Vierteljahrhundert die Welt von morgen sah - eine Welt, die irgendwie auch an das heutige Cloud-Computing zu erinnern scheint.