Samstag, 12. Januar 2013

IBM splittet die Service-Sparte


Nach 36 Jahren IBM geht Michael E. Daniels Ende März in Rente. Der Chef der Dienstleistungssparte erhält gleich zwei Nachfolger, da IBM diesen Bereich aufteilt. Ab sofort verantwortet der Schweizer Erich Clementi das Outsourcing, während Bridget van Kralingen die Beratungssparte und das Projektgeschäft leitet. Beide berichten direkt an IBM-Chefin Virginia Rometty.
Clementi (54) arbeitet seit 1984 für IBM und war zuletzt Senior Vice President for IBM Global Technology Services (GTS). Bridget van Kralingen (49) gilt als Shooting-Star unter den Topmanagern der IBM; Rometty hatte sie mit einer ihrer ersten Amtshandlungen als neuer CEO erst Anfang 2012 zum Senior Vice President für IBM Global Business Services befördert.

Hanas virtueller Vorgänger: die Data Engine...

... war Zentralpunkt einer Vision, die IBM vor 25 Jahren - im Februar 1988 - mit der Vorstellung der Enterprise Systems Architecture (ESA) im Sinn hatte. Mancher erinnert sich an den aus Halbleitern bestehenden Erweiterungsspeicher, der - wenn ich mich recht entsinne - den Hauptspeicher entlasten sollte, bevor die Kanäle auf die Platten zugriffen.
Journalyse-Quelle: Raimund Vollmer, Mythos IBM, Band III, Reutlingen 1989: "Die Zähmung des Speichermonsters"

100 Dollar für eine Email an Mark Zuckerberg...

... sind zu zu zahlen, wer nicht möchte, dass seine Botschaft an den Gründer von Facebook in dessen Spam-Ordner landet. So läuft ein Experiment, das jetzt die Mutter aller Social Media aufgesetzt hat. Wir finden diese Idee großartig - bloß umgekehrt: Wer ein Spam an uns schickt, muss 100 Euro zahlen...

Freitag, 11. Januar 2013

Hana - oder die vergessene Idee der IT



Es ist jetzt 40 Jahre her, dass IBM den größten Engpass der Mainframes, die Verfügbarkeit von Hauptspeicher, durch die Einführung des Virtuellen Speichers behob. Es ist sogar noch länger her, dass ein gewisser John von Neumann - das war 1944 - die geniale Idee hatte, dass Programm und Daten Platz im selben  Speicher haben sollten. Und wir müssen ins 19. Jahrhundert gucken, zu Charles Babbage, der das alles schon in der Grundarchitektur seiner (an der Technik seiner Zeit gescheiterten) Systeme vorhersah. Ich weiß noch, dass man vor dreißig Jahren davon träumte, Systeme zu bauen, die überhaupt nicht mehr unter einen Mangel an verfügbaren Halbleiterspeichern leiden müssten. Die  große Hoffnung waren damals die Bubble-Speicher. Aber der Traum zerplatzte wie alle Blasen. Das änderte aber nichts daran, dass der Preisverfall bei den Speicherbausteinen immense Fortschritte machte. Bloß der Traum wollte nicht zurückkehren. Das ist es, was uns stutzig machen sollte.
Denn nun kommt SAP daher und erzählt uns großspurig davon, dass sie etwas getan hat, von dem man eigentlich annehmen muss, dass es schon längst hätte getan werden müssen. Vor vierzig Jahren kostete ein Megabyte Hauptspeicher eine Million Dollar, heute kann man den Preis noch nicht einmal in den Kommastellen eines Cents richtig ausrechnen. Es interessiert auch niemanden mehr.
Es gab eine Zeit, da war die SAP hochgradig verunsichert. Sie war gerade an die Börse gegangen - ausgerechnet in einer Phase, in der sich der Markt von den Mainframes, den klassischen Datenschaufelmaschinen, abzuwenden suchte und das Heil in heute längst vergessenen Software-Abwicklungs-Programmen wie Client/Server suchte. Ich durfte damals, als die SAP noch mit unbedeutenden Journalisten sprach, mit den ganz hohen Herren dieses Softwarehauses reden. Mit einer Erinnerung aus diesem Gespräch bin ich nach Hause gegangen: Eigentlich waren "Die Vier von der Denkstelle" (Manager Magazin) Mainframer. Und zwar durch & durch. Als dann R/3 kam, war ich etwas irritiert - aber einer Lokomotive stellt man sich nicht in den Weg. Außerdem schuf Client/Server Millionen von Arbeitsplätze in der ganzen Welt. SAP wurde ein Weltunternehmen, so groß und so mächtig, dass man wirklich befürchten musste, dass die Welt der IT bald nur noch aus Buchhaltung bestehen würde, ERPsenzähler überall.
Doch ein Mann namens Hasso erinnerte sich an den zerplatzten Traum vom Rechner, der sich aus dem schnellen Hauptspeicher ernährt. Und er tat das, was eigentlich die IBM hätte tun müssen. Sie war die Erfinderin des Mainframes. Von ihr kam in den siebziger Jahren der Speicherchip. Sie war 1969 die Erfinderin des Relationenmodells, dem Urmuster der Relationalen Datenbanken. Aber Big Blue fand einen Weg, dem eigenen technischen Fortschritt auszuweichen. Sie hat diesen Weg seitdem nicht mehr verlassen. 
So musste Hasso kommen und den Mainframe neu erfinden. Nicht Oracle ist der Gegner von SAP, sondern IBM ist das Unternehmen, das vorgeführt wird. Dafür verwettet Hasso bestimmt seinen blanken Hintern...

IPOs 2012: 81 Technologie-Firmen gingen an die Börse...

... und erzielten (wohl ohne Facebook) einen Börsenwert von insgesamt  29.3 Milliarden Dollar, dreimal mehr als 2008, meint Dealogic.
Doch seit dem Börsengang von Facebook habe es im Internet-Sektor keinen nennenswerten IPO mehr gegeben, behauptet das Wall Street Journal. Schlimmer noch: "Die Facebook-Ära ist vorbei", titelt das Blatt. "Wir warten auf die nächste große Idee." Und darauf setzen wohl auch die Risikokapitlaisten, die 2012 rund 20 Milliarden Dollar an frischen Kapital einsammelten, das nun in Startups investiert werden wollen. Da weder die Börse die IPOs junger Technologiefirmen honoriert, noch die Firmenwelt durch Aufkäufe solcher Innovationsschmieden das Unternehmertum würdigt, schauen alle ziemlich ratlos in das neue Jahr. 877 Milliarden Dollar wurden noch 2010 für Mergers & Acquisitions ausgegeben, 2012 waren es nur noch 780 Milliarden Dollar, sagt Dealogic. Und das Wall Street Journal kommentiert: "In den letzten 20 Jahren sahen wir die Spitzen von vier separate Hightech-Blasen (1995, 2000, 2007 und 2012). Und es wird eine weitere geben. Und es muss noch nicht einmal sein, dass diese wirklich funktioniert. Wir müssen nur in der Lage sein, uns davon euphorisieren zu lassen."

Fundsache: Was wir nicht verstehen

»Es geschehen außerordentlich positive Dinge um uns herum. Aber die Art und Weise, wie wir leben und miteinander interagieren ändert sich zugleich in einer Form, die wir schlichtweg nicht verstehen.«
 Ben Horowitz, Venture Capitalist, in einem Video der New York Time, gefunden bei All Things D

Donnerstag, 10. Januar 2013

Iran und der unerklärte Cyberkrieg: Attacken gegen US-Banken...

... laufen derzeit mit dem Ziel, die Online-Geschäfte der amerikanischen Geldinstiture zu stören. Was Stuxnet und Flame im Iran angerichtet haben, will nun das Land mit Gegenattacken beantworten. Dabei seien offensichtlich Cloud-Services besonders hilfreich, deren Systeme die iranische Regierung - sie wird einem Bericht der New York Times zufolge als die eigentliche Macht identifiziert - nutzen lässt, um die Netze von Banken unter einer inszenierten Flut von Massenanfragen zusammenbrechen zu lassen (Distributed Denial of Service, DDoS). Dabei scheinen die Angreifer die Clouds von Anbiezern wie Amazon und Google, aber auch von kleineren Mitspielern zu infiltrieren, um deren riesigen Datacenters als Feuerwaffen gegen die Banken einzusetzen. Die betroffenen Institute sind die Bank of America, Citigroup, Wells Fargo, U.S. Bancorp, PNC, Capital One, Fifth Third Bank, BB&T und HSBC.Und anderem werden die Angriffe damit begründet, dass im Internet ein Anti-Mohamed-Video gezeigt werde. Erst wenn dieses Video entfernt worden sei, würden die Angriffe aufhören. Solche Aussagen, die von relogiös motivierten Bekennergruppen kommen, verwischen natürlich den Eindruck, dass dahinter die iranische Regierung stünde. Dennoch sieht Aöö Things D in diesen Angriffen eine Antwort auf Stuxnet und Flame, mit denen die USA und Israel das Atombombenprogramm des Irans sabotieren wollten. Wie immer in einem Krieg, so auch in einem Cyber War, weiß am Ende niemand mehr, wer eigentlich wofür und seit wann verantwortlich ist. Die Wahrheit stirbt zuerst...
Journalyse-Quelle: All Things D

Diese Frage muss endlich auf den Tisch!!!!

»What Is It—a Tablet or a Table?« 
So titelt das Wall Street Journal, nachdem Lenovo nun sein "IdeaCentre Horizon Tablet PC" auf der CES angekündigt hat. Wir berichteten. Der 27-Zöller kann in der Tat nicht nur von einem, sondern von mehreren Benutzern gleichzeitig genutzt werden - ideal als Spielfläche. Kurzum: bei den Endgeräten ist zur Zeit eine Menge Bewegung drin. Wir sind offensichtlich im selben Zyklus wie vor 30 Jahren, als der PC die Welt eroberte und eine bis dahin nicht gekannte Vielfalt in die IT-Welt hineinbrachte. 

Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 9.1.2013:What Is It—a Tablet or a Table?

 

Deutsche Bank holte 2008 eine halbe Euro-Milliarde Profit aus LIBOR-Wetten...

... heißt es in einem aktuellen Bericht des Wall Street Journals. Ein früherer Mitarbeiter der "Skandalkbank" (Der Spiegel) soll entsprechende Dokumente an Regulierungsbehörden, die die Libor-Manupulationen untersuchen, übergeben haben. Die Materialien sagen allerdings nichts darüber aus, ob das, was die Deutsche Bank an Wetten auf den Libor gesetzt hat, illegal war oder nicht, sondern ehr darüber, dass die Bank gewaltige Risiken eingegangen sei, um bei diesen Wetten auf den Zinssatz im Interbankenverkehr zu gewinnen.
Um darzustellen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist, führt die Deutsche Bank momentan ein intensive Eigenuntersuchung der Vorgänge im Lehman-Pleiten-Jahr 2008 durch. Dabei gehen die Recherchen weit über die Analyse der internen Emails hinaus, heißt es. Auch elektronische Botschaften von Kunden und Partnern werden genauestens auf illegale Absprachen hin untersucht.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 9.1.2013: Bank Made Huge Bet, and Profit, on Libor

Intels reale Vision: Der Tablettop

Er sieht aus wie ein Laptop, er funktioniert wie ein Laptop, er riecht wie ein Laptop - aber nun kommt der Clou: Er ist ein Tablet. So jedenfalls lässt sich Intels Vision von einem Ultra-Laptop beschreiben. Die Idee, die in den kommenden Monaten realisiert sein wird, hat schon etwas bestechendes. Aus dem Laptop der dünnsten Art lässt sich nach Bedarf ein Tablet herausschälen, das dann Dank seiner leistungsfähigen Akkus zehn Stunden lang ein Eigenleben führen kann. Wieder in den Laptop versunken und mit dem Stromnetz verbunden, lädt sich das Tablettchen auf, während man den Laptop ganz normal nutzen kann. Da der Laptop zudem mit eigenen Batterien ausgestattet ist, lässt sich dieser übrigens insgesamt 13 Stunden lang stromnetzfrei betreiben. Aber das ist nur der Anfang der Renaissance unserer Desktops und deren Derivate. So ganz kampflos wollen die Intels und Dells dieser Welt nicht das Feld den Apples und Androids überlassen.Ja, in den nächsten 18 Monaten würden mehr Innovationen aus der PC-Ecke auf uns zurollen als in den vergangenen 18 Jahren.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 9.1.2012: Intel says more PC innovation now than in 18 years

Zitat des Tages: IT und Produktivität

»Das National Bureau of Economic Research führte 1999 eine Untersuchung durch, bei der sich herausstellt, dass gerade in Branchen, die am offensichtlichsten von der IT-Transformation betroffen waren, eher langsames Produktivitätswachstum, wenn nicht sogar Stillstand stattgefunden hat.«
Dietmar Dath, FAZ, 8.1.2013: "Was heißt hier Herstellung?" (Feuilleton)

Mittwoch, 9. Januar 2013

60 Millionen Windows 8 verkauft...

... meldet das Unternehmen. Damit sei Windows 8 etwa genau so gut angelaufen wie Windows 7. Und die wahren Renner würden ja noch kommen, wenn die Tablets auf den Markt strömen, die das neue Betriebssystem aus dem Hause Microsoft unterstützen.

Das iPhone für einen Appel und 'nen Ei...

... soll es demnächst geben - oder auch nicht. Denn Tim Cook, der über ein preisgünstiges iPhone mit Zulieferern offensichtlich parlieren lässt, hält sich dabei die letzte Entscheidung vor. Aus dem Highphone wird ein Telowphone, möchte man witzeln und es als ein Versuch abtun, Marktanteile zurückzugewinnen, die Apple momentan an Samsung in großem Stil verliert. Doch es geht um mehr. Was wir 2013 sehen werden, ist der Beginn einer gewaltigen Schlacht um die Endgeräte der Zukunft schlechthin. Es geht um die Fern-Steuerung von allem, durch das Strom fließt - also zum Beispiel auch um das Auto.
Apple wollte zum Beispiel exklusiv die Drehratensensoren von Bosch für ihre iPhones. Warum? Diese Sensoren, die eigentlich in Airbags verwendet werden, sind kleine Wunderdinger. Denn sie können auch in Tunnels oder anderen Umgebungen, in die kein Satellit hineinstrahlt, die Kommunikation aufrechterhalten. Doch Bosch winkte ab. Der schwäbische Automobilzulieferer will seine Technologie, die wohl weltweit führend ist, auch an andere verkaufen. Schließlich platzierte Apple doch einen fetten Auftrag bei den Schwaben.
Apple ist nicht die kreativste Firma auf der Welt. Sie hat nur diesen Nimbus, weil manche das Äußere mit dem Inneren gleichsetzen. Um führend zu wirken, ist die angeblich so starke Patentmacht Apple mehr denn je auf die Errungenschaften anderer angewiesen. Je weniger diese exklusiv sind, desto stärker muss Apple in den Preiskampf einsteigen. Das Unternehmen muss in zwei Richtungen diversifizieren - in der Preisskala je Produktgenre und in der Vielfalt der Produktgruppen. Apple braucht das Apple-TV zum iPad, es braucht das Apple-Hifi zum iPod, die Apple-Fernsteuerung zum iPhone. Sie wird mit den großen Automobilkonzernen verhandeln müssen, um auch im Auto der Zukunft mitmischen zu können. Sie wird über Heimroboter nachdenken müssen. Sie wird mit allen reden müssen, die etwas bauen, durch das Strom fließt.
Oder aber sich auf ganz, ganz wenig konzentrieren müssen.
Es ist keine leichte Entscheidung. Sie ist vielleicht sogar die schwierigste, vor der das Unternehmen je gestanden hat. Denn ein Blick hinüber zur guten, alten IBM wird ihr zeigen, dass deren Diversifikationsstrategie in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren ihr keineswegs die Marktmacht sicherte, die sie zu Beginn der Strategie besaß. Im Gegenteil: Big Blue blähte sich nur auf, verlor sich selbst im Wirrwarr des Marktes. Der Bereich aber, der dereinst IBMs Marktmacht begründete, ist bis heute das mit Abstand lukrativste Geschäft der IBM: die Mainframes. Alle Versuche, durch Billigangebote diesen Markt aufzustocken, scheiterten. Es blieb ein Kerngeschäft. Hochprofitabel, aber ohne Wachstum. Dies könnte ein Beispiel dafür sein, dass Apple sich sagt: Wir bleiben in einem exklusiven Marktumfeld.
Doch das wird nicht funktionieren, weil Apple einen Gegenspieler hat, der weitaus stärker ist als alle Gegner, die IBM je hatte, zusammengenommen. Dieser Gegner heißt Google. Sein Betriebssystem diversifiziert heute in alle Produktsegmente, durch die Strom fließt. Auch durch Spielkonsolen und Kühlschränke. Das sich selbststeuernde Google-Auto ist auch nicht fern. Die Google-Brille wird uns bald allen auf der Nase sitzen. Und. Und. Und. IBM hat es nie geschafft, ein einziges Betriebssystem auf alle Geräte auszudehnen, eher versucht, alle Betriebssysteme auf allen Geräten zum Laufen zu bringen - und ist an dieser Diversifikation gescheitert.
Googles Strategie ist genial - und total. Und sie ist unglaublich raffiniert. Während wir noch vor zwei Jahren über das Allmachtstreben des Suchmaschinenmediums nachdachten, werden diese Ambitionen nunmehr Apple unterstellt - mit der heimlichen Sorge, dass es daneben gehen könnte.
Google ist fein raus. Auf der CES in Las Vegas reden die Aussteller über Samsung und Apple, über Ford und General Motors, aber nicht über Google...
Raimund Vollmer

Dienstag, 8. Januar 2013

Der Kampf um die Appsolute Mehrheit...

... wird bald nicht nur zwischen Desktop, Laptop, Tablets, Smartphones ausgetragen, sondern auch zwischen Fernseher, Kühlschrank, Kochherd, HiFi-Anlage und - Auto. Und die wichtigste Fernsteuerung all dieser Geräte wird Ihre Stimme sein. Nicht mehr die Maus, nicht mehr die Tastatur, nicht mehr der Touchscreen, sondern ganz einfach die Stimme, Ihre Stimme. Die Sprachsteuerung wird vor allem unsere Autos erobern, wie jetzt auf der CES die gute alte Tante Ford uns vormacht. Der Automobilgigant, der vor 100 Jahren mit dem Fließband und der Austauschbarkeit der Teile (der eigentlichen Revolution) unsere Produktionswelt völlig neu definierte, hat nun etwas anderes in den Mittelpunkt der nächsten industriellen Revolution gestellt: den Anwendungsentwickler, den Hersteller von Apps, die demnächst unsere fahrbaren Untersätze erobern - und uns zum Beispiel spontan zum nächsten Großereignis in der Nähe unserer derzeitigen Position navigieren. Angeboten wird uns dies über die seit heute in den USA freigeschaltete App namens BeCouply. Wir werden also unterwegs ständig verführt, woanders hinzufahren als wir eigentlich wollten. Auch wenn wir das per Sprachsteuerung wegzappen, bleiben wir nicht von weiteren Angeboten verschont. Die Tageszeitung USAtoday bietet uns einen elektronischen Vorleser an. Der brave Kerl (es darf natürlich auch ein braves Mädchen sein) liest uns dann die Artikel unserer Wahl vor. Und weil wir zuhause mitteilen wollen, wo wir gerade sind, hält eine andere App unsere Familie auf dem Laufenden.
Kurzum: Beim Kampf um das ultimative Endgerät will das Auto mächtig mitmischen. Wahrscheinlich wird uns Apple nächstes Jahr ihr eigenes Auto vorstellen - das Appomobil oder einen automatischen Chauffeur, den MacDriver.

Gegründet: Internet of Things Consortium

Active Mind Technologies, BASIS Science, Coin, Kease, Logitech, MOVL, Ouya, Poly-Control, SmartThings und Ube - alles Firmen, die uns hierzulande nicht unbedingt viel sagen, haben in den USA ein Konsortium gegründet mit dem Ziel, all die vielen Dinge, die inzwischen rund um unsere Netze entstanden sind und entstehen, gemeinsam zu promoten - vielleicht aber auch leichter miteinander zu verbinden? Richtig. Auch dies ist das Ziel dieser Non-Profit-Organisation.
Kommentar. Freuen wir uns auf eine Welt, in der unser Kühlschrank endlich mit seinem Nachbarn, dem Elektroherd, reden kann...

Sony: Die Fernsteuerung wird zum Fernsehsender

It's not a trick, ist a remote control... Sony scheint sich allmählich wieder an seine kreativen Potentiale zu erinnern und präsentierte auf der CES eine Fernsteuerung, die in Verbindung mit einem Sony-Handy (Xperia Z) und Sony-Fernseher (Bravia) Videos über das Mobilnetz an entfernte TV-Geräte überträgt. So kann man Privat-Fernsehen selbst realisieren.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 7.1.2013: A new use for the remote control: beaming shows to your TV

Kommentar: Soviel Sony, um etwas zum Laufen zu bringen, war noch nie...

Montag, 7. Januar 2013

Apple: 10 Milliarden Dollar Umsatz mit Apps seit 2008...

,,, davon gingen sieben Milliarden an die Entwickler. Allein in 2012 wurden 20 Milliarden Apps runtergeladen. Im vergangenen Jahr machte Apple auch die Hälfte des bisherigen Apps-Umsatzes.

Apple-Aktie 2013: Runter auf 300, rauf auf 1000 Dollar?

So weit gehen die Erwartungen der Analysten für das neue Jahr beim Blick auf die Apple-Aktie auseinander. Vor diesem Hintergrund sei es alles andere als leicht ein Apple-Watcher zu sein. meint Business Week. Vor allem aber seien die Analysten, die ja selbst es gewohnt sind, Druck auszuüben, nun aggressiven und suggestiven Fragen ausgesetzt. Ed Zabitzky, Analyst bei ACI Research, hatte in der Tageszeitung Daily Mail am 7. April 2012 den Korridor bis 270 Dollar geöffnet. Inzwischen ist er der Meinung, dass man Apple kaufen solle. Als jetzt der Sender CNBC ein Interview mit ihm machen wollte, sollte er sich skeptisch zu Apple äußern, weil sich gerade negative Nachrichten gut verkaufen lassen. Nun sei es so, dass mit dem Ende der Jobs-Ära, die Apple-Trappisten auf dem Rückzug seien. Das ausnahmslose Schweigegelübde der Mitarbeiter sei gelockert worden, so dass die Analysten mehr über die Pläne des Unternehmens erfahren. Und da gucken sie natürlich alle Apple-TV, auf den nächsten Coup. Doch manche Analysten sind skeptisch, ob der Markt dahinter groß genug sei, um ein neues Kursfeuerwerk zu entfachen.

27-Zöller von Lenovo: So groß wie ein Tablett!!!!

Auf der Basis von Windows 8 und Intels Core i7 Prozessoren mit Nvidia GeForce-Grafikkarten will  IBMs PC-Nachfolger, der Chinese Lenovo, nun den Markt der Pads mit einem 27 Zoll großen Bildschirmsystem beglücken, berichtet All Things D. 17 amerikanische Pfund wiegt das Gerät. Nun wollen wir mal sehen, ob dahinter ein Markt steckt. Preis wurde noch  nicht genannt.
Kommentar. Es ist 30 Jahre her, dass ein schwedischer Professor für Ergonomie an der Universität von Upsala mir voller Verachtung zeigte, zu welchen Verkrampfungen vor allem in der Schuler der extensive Gebrauch der Maus führen würde. Stattdessen empfahl er einen riesengroßen Touchscreen, der in den Schreibtisch eingebaut sei und all das virtuell simulieren würde, was heute auf so einem Schreibtisch herumliegt oder über dessen Oberfläche hinwegbewegt und gefegt wird. Das leuchtete mir ein. Drei Jahrzehnte später sind wir auf dem besten Weg, dass sich unsere Schreibtische genau in diese Richtung verändern. Das ist dann die Zukunft des PCs - der Schreibtisch selbst.

Big errata trotz big data: Warum Ökonomen immer irren...

... fragte sich am Wochenende das Wall Street Journal auf seiner Meinungsseite. Der Autor Simon Nixon hatte sich die Trefferquote der Ökonomen bei der Vorhersage der Wirtschaftsentwicklung vorgenommen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Wissenschaftler im vergangenen Jahr alles falsch vorhergesagt hatten, ihre eigenen Prognosen permanent nach unter korrigieren mussten. Dabei herrscht in den Wirtschaftswissenschaften alles andere als ein Mangel an Daten. Der Grund für die Misere liegt woanders: das allen Prognosen zugrundeliegende Modell sei falsch, meint Nixon. Es basiert auf den Erkenntnissen von John Maynard Keynes, würde außerdem immer voraussetzen, dass wir ein intaktes, friktionsloses Finanzsystem besäßen. Weder das Keynesianische Modell, noch die Annahmen über den Bankensektor würden noch stimmen. Diese Meinung wird auch weitgehend von den Kommentaren zu dieser Columne geteilt.
Warum ist Keynes so attraktiv? Ganz einfach, meinen die Experten. Das Modell des antizyklischen Verhaltens, das der große Brite vor 80 Jahren in die Welt gesetzt hatte, gibt den Politikern unglaublich viel Macht. Sie haben eine wissenschaftliche Begründung fürs Schuldenmachen und Geldausgeben. Und diese Macht der Politiker über die Taten verleiht wiederum den Ökonomen unglaubliche Macht über die Welt der Daten. Doch das Modell funktioniert nicht mehr, es hat eben die Störungen in einem Finanzsystem nicht in seinen Formeln.
Das werden wir auch bei der Diskussion um Big Data zunehmend als eigentliches Problem erkennen. Daten gibt's genug, Rechenleistung auch, wir bekommen - Plattners Hana sei Dank - auch die Daten schnell genug in die Maschinen. Was die große Herausforderung ist, sind die Entwicklung der Modelle. Und es dürfte eigentlich niemanden wundern, wenn man irgendwann festellen wird - nach vielen, vielen Irrtümern - , dass diese Modelle eigentlich nichts anderes als Annahmen über die Wirklichkeit sind, also Wetten auf die Zukunft. Denn irgendwann werden die Analyse-Experten mit aller Wucht feststellen, dass ihre Modelle ebenfalls Teil der Wirklichkeit sind - und zwar ebensowenig friktionslos wie das Finanzsystem.
Die Zukunft bleibt brüchig. Das erhält aber auch die Spannung, die wir brauchen, um immer wieder Neues, Überraschendes zu erfinden und zu wagen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gutes, ein spannendes Neues Jahr
Ihr
Raimund Vollmer

Sonntag, 6. Januar 2013

Das Wort zum Sonntag: Big Data, Sandalen und Stiefel

»Ob durch Big Data wirklich das Wachstum der Weltwirtschaft steigt, weiß indes keiner. Bei einem großen Schuhhersteller ergab die große Big-Data-Analyse der Kunden jüngst folgende Erkenntnis: Im Sommer kaufen die Leute Sandalen, im Winter Stiefel.«
Hendrik Ankenbrand, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 6.1.2013: "Die neue Walldorf-Schule"