Freitag, 12. Dezember 2008

75 Millionen Spielkonsolen sollen ans Netz

Rund 75 Millionen Spielkonsolen haben bislang die Big Three der virtuellen Welten, Sony, Nintendo und Microsoft, verkauft. Nun sollen die Maschinen alle ans Netz - einmal, um das "Gamen" (Jargon) nun in den Cyberspace auszudehnen, zum anderen, um sich mit den Social Networks zu vereinen. Vorreiter ist hier Sony, das seinen Playstation-Kunden erlaubt, Avatars aus dem Netz runterzuladen, um dann mit ihnen in virtuellen Rollenspielen ein Second Life zu führen. Branchenkenner Michael Cai, Analyst bei Parks Association, meint: "Was den Verkauf von virtuellen Produkten angeht, wird Sony Microsoft schlagen." Er beziffert das Marktvolumen auf 500 Millionen Dollar in 2013. Sony werde davon einen Marktanteil von 80 Prozent haben.
Siehe auch: http://www.onlinekosten.de/news/artikel/32415/0/Sony-startet-offene-Beta-von-Playstation-Home
Journalyse-Quelle: Financial Times (UK), 12.12.2008

1983: »Verschrottet die Mainframes«

Vor 25 Jahren titelte die einst sehr renommierte Fachzeitschrift "Datamation": Junking the mainframe". Was verschrottet wurde, ist inzwischen Datamation, die es nicht schaffte, ihr dereinst sehr hohes journalistisches Niveau zu halten und zu einer Produktbroschüre depravierte. 1983 war übrigens das Jahr, in dem IBM ihren PC endlich in Europa ankündigte, 16 Monate nach der Erstvorstellung in den USA. Der PC, vernetzt mit sich selbst bis zum Gehtnicht mehr, sollte den Mainframe auf Dauer ersetzen. "Ich erwarte, das vollständige Verschwinden des Mainframes in den nächsten zehn Jahren", behauptete 1983 Martin Healey, Informatik-Professor am University Collge in Cardiff (Wales)
Journalyse-Quelle: Datamation, August 1983

Die veralteten Systeme der Banker

2008. "Bei einer der großen Clearingbanken in Vereinigten Königreich gibt es immer noch ein Buchungssystem, das in Pfund, Shilling und Pence rechnet."
Nigel Woodward, Direktor für Finanzdienstleistungen bei der Intel Corp. in London. Bereits 1971 hatte Großbritannien auf das Dezimalsystem umgestellt. Zwar seien veraltete Systeme, die Schätzungen zufolge rund sieben Prozent des Weltwirtschaftsvolumens softwaremaßig begleiten, nicht verantwortlich für die derzeitige Finanzkrise, aber sie hätten dazu beigetragen, meint Woodward. "Einige große Banken waren nicht in der Lage, bei steigendem Volumen ihre Risiken zu verfolgen." Trotz Volumina bei Credit Default Swaps, die in ihrer Größenordnung das Weltwirtschaftsvolumen überstiegen, wären diese Derivate vielfach mit vorsintflutlichen Methoden abgeschlossen worden: Per Telefon abgeschlossen, in Excel-Tabellen festgehalten und per Fax Verträge übermittelt - das war eine durchaus übliche Vorgehensweise, berichtete bereits im Frühjahr 2008 die Financial Times. Bevor das Jahr zu Ende geht, sollte auch dies festgehalten worden sein
Journalyse-Quelle: Financial Times, 28.5.2008

BITKOM: Stagnation trotz Wachstum in der IT

Um 3000 auf inzwischen 829.000 Arbeitsplätze wuchs in 2008 die Branche der Telekom- und IT-Anbieter in Deutschland. Dies gab jetzt deren Verband Bitkom bekannt. Allerdings muss im kommenden Jahr nicht nur bei den Arbeitsplätzen, sondern auch beim Umsatz mit einem sogenannten Nullwachstum gerechnet werden. Zwar werde die IT-Branche auch im nächsten Jahr neue Jobs schaffen, doch dies wird kompensiert durch den Aderlass in der Telekomszene.
In der IT habe sich ein Investitionsstau von acht Milliarden Euro aufgebaut - vor allem im öffentlichen Sektor. 66 Milliarden Euro werden nach Angaben des Bitkom-Verbandes in 2009 mit IT in Deutschland umgesetzt. Das ist ein Plus von 1,5 Prozent. Im Telekom-Segment, der 65,4 Milliarden Euro umsetzen wird, geht die Erlöse um 1,2 Prozent zurück.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Druck auf Yahoo: Aktionäre wollen Verkauf an Microsoft

In einem Brief an Yahoo fordert der Hedge-Fond Ivory Management die Suchmaschine auf, einer Übernahme durch Microsoft zuzustimmen. Zwar hatte Microsoft im Sommer ihr Angebot zurückgenommen, doch CEO Steve Ballmer hatte kürzlich sein Interesse an Yahoo erneut bekundet. Bei einem Preis von 24 bis 29 Dollar je Aktie solle Yahoo zuschlagen, heißt es in dem Brief. Momentan dümpelt der Kurs bei 12 Dollar herum. Yahoo befindet sich inmitten einer Entlassungsphase von 1500 Angestellten. Das sind zehn Prozent der gesamten Belegschaft.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 11.12.2008

Streit der Suchmaschinen: Die Suche nach der richtigen Zeit

Wie lange sollen Suchmaschinen Benutzerdaten abspeichern, bevor sie diese anonymisieren? Sechs Monate sind genug, meint Microsoft (Marktanteil 2 Prozent bei Suchmaschinen in Europa). Momentan bewahrt der Softwareriese die Kundendaten 18 Monate auf, Google neun Monate und Yahoo 13 Monate. Die beiden Mitbewerber wollen sich indes auf die Sechs-Monats-Frist nicht einlassen - vor allem nicht auf den Vorschlag, die komplette IP-Adresse zu löschen. Google meint, sie brauche dies, um ihre Suchfunktionen entsprechend effizient zu halten. Außerdem könne die Verkürzung zu Sicherheitsproblemen führen. Um das Netz vor Hackern und Viren geschützt zu halten, wären neun Monate mindestens obligatorisch.
Journalyse-Quelle: Financial Times UK, 11.12.2008

HP: Touchscreen gab's schon vor 25 Jahren


Maus oder Finger - das war 1983 noch die Frage. Hewlett-Packard warb damals kräftig für den Touchscreen und verlor gegen die Microsoft-Maus. Heute erlebt der Touchscreen wieder eine Renaissance.



Mittwoch, 10. Dezember 2008

Henry Kaufman: Modelle taugen nichts in der Panik...

... und in Zeiten irrationalen Überschwangs. Finanzmodelle, die Risiken in Optionen und Derivaten berechnen, seien ausgelegt auf Phasen, in denen normales rationales Handeln die Entscheidungen der Marktteilnehmer dominiert. Sie versagen aber in Augenblicken wie jetzt. Dies meint Henry Kaufmann (Dr.Doom), der Mann, der 1982 den Börsenboom auslöste, als er seine pessimistische Sicht aufgab. Finanzmodelle werden auch nach dem Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht mehr ihren alten Status zurückgewinnen können, behauptet Kaufman im Wall Street Journal.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 8.12.2008

SAP gibt nach: Wartungsgebühren wie bisher

Nach monatelangem Streit über die Erhöhung der Wartungspreise von bislang 17 Prozent der Lizenzgebühren auf 18,36 Prozent mit Perspektive auf 22 Prozent bis 2013 hat nun die SAP nachgegeben. In Deutschland und Österreich, wo die bestehenden Verträge gekündigt worden waren, können die 28.000 überweigend mittelständischen Kunden nun wählen: Zwischen einer Standard-Wartung, wie bisher, und der neuen, teureren Enterprise-Lösung. Insgesamt hat SAP 48.000 Kunden weltweit.
Journalyse-Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.12.2008

Seit 1919: Die ewigen zwei Prozent der Werbung

Seitdem zum ersten Mal die Werbeaufwendungen in der Welt gezählt wurden, seitdem ist über all die Jahrzehnte hinweg eins immer konstant geblieben: Zwei Prozent des Weltwirtschaftsvolumens wird für Reklame ausgegeben. Doch Meary Meeker, Internet-Legende der Analysten-Szene, meint, dass es künftig erheblich mehr Schwankungen geben werde. Wenn die Wirtschaft stagniert, werden die Werbebudgets um vier Prozent gekürzt. Geht die Wirtschaft um zwei Prozent nach unten, müssen die Werbeetats um zehn Prozent schrumpfen. Während der Dotcom-Depression sanken zwischen 2000 und 2002 die Werbeaufwendungen allein in den USA um 27 Prozent.
Journalyse-Quelle: The Economist, 29.11.2008

Intel: Schnelle Chips für lange Leitungen

Germanium war der Rohstoff, aus dem Weihnachten 1947 der erste Transistor entstand. Germanium war die Zukunft - bis das Silizium kam und die Welt der Chips eroberte. Eine Firma, deren Gründer die Suche nach dem richtigen Stoff für schnelle Rechner von Anfang an begleitet haben, ist Intel. Nun meldet das Unternehmen, 40 Jahre nach seiner Gründung, dass es ihm gelungen sei, eine Mischung aus Silizium und Germanium herzustellen, die es erlaubt ultraschnelle Photodetektoren zu bauen, wie man sie in der Kommunikation über Lichtleiter benötigt. Bislang waren solche Geräte nur auf der teuren Basis von Indium-Phospide möglich.
Die Chips sollen dazu dienen, die Kommunikation zwischen den Rechnern in Serverfarmen zu beschleunigen. Sie sollen aber auch helfen, die Fernmeldeverbindungen über Glasfaser zu beschleunigen. Und auf Dauer werden sie selbst Teil unserer Computerchips. 340 Gigahertz Taktraten - das würde uns doch für ein paar Jahre genügen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 8.12.2008

Dienstag, 9. Dezember 2008

2012: Das Ende der Glühbirne nach 130 Jahren

Rund fünf Milliarden Euro werden jährlich weltweit für Glühbirnen ausgegeben. In drei Jahren hat die Birne in der EU ausgedient. Damit zieht die EU gleich mit Ländern wie Australien, Neuseeland und Kanada. Wie meinte einst Botho Strauß, Schriftsteller, angesichts der weltweiten Stromnetze: "Jetzt sind alle Glühbirnen der Welt miteinander vereint." Zumindest hier geht die Globalisierung zu Ende.
Journalyse-Quelle: Financial Times (UK), 9.12.2008

Virtuelle Spiele: 2,5 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland

Zweistellig wächst über alle Krisen hinweg die Branche der elektronischen Spiele. Rund 2,5 Milliarden werden es in diesem Jahr allein in Deutschland sein. Jeder dritte Deutsche ist inzwischen von der Spielleidenschaft erfasst. Elf Millionen Menschen weltweit machen mit im virtuellen Abenteuerland "World of Warcraft".
Journalyse-Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.12.2008

Montag, 8. Dezember 2008

2013: Mehr als 1.000.000.000.000 Videos online

Nach Einschätzung der Marktforschung ABI Research wird bis 2013 die Zahl der Videos, die im Netz gespeichert sind und abgerufen werden können, von 32 Milliarden in 2006 auf mehr als eine Billion steigen. Eine Untersuchung der IBM ergab zudem: Wer im Internet Videos guckt, schaut weniger fern.
Journalyse-Quelle: Fortune, 08.12.2008

Cybercrime: Mindestens 100 Milliarden Dollar Schaden jährlich

Die Organization for Security and Cooperation in Europe beziffert den Schaden, der alljährloich durch Internet-Kriminalität entsteht, auf inzwischen 100 Milliarden Dollar. Online-Gangs würden setzen ganze Netzwerke von Zombie-Computer ein, die ferngesteuert das Internet nach Kreditkarten- und Kontozugangsdaten durchstöbern und abspeichern. Waren 2007 erst zehn Prozent aller am Netz angeschlossenen Rechner von solchen Untergrund-Attacken betroffen, so seien es jetzt 15 Prozent, berichtet das RSA Fraud Action Research Lab, ein Beratungsunternehmen in Sicherheitsfragen. Demnach hätten diese Gangs und andere Übeltäten rund zehn Millionen solcher Robot-Computer im Einsatz, die täglich Spams und andere, üblere Online-Angriffe (sogenannte Malware) auf die 1,4 Milliarden Internet-Benutzer fahren, behauptet die Beratungsfirma Panda Labs gegenüber der Herald Tribune.Sicherheitsforscher von SRI International haben herausgefunden, dass täglich 10.000 neue Formen von Malware in die Netze eindringen. Wer sich gegen räuberische Roboter wehren will, kann sich kostenlos Software im Netz herunterladen unter dem Namen: http://www.bothunter.net/
Journalyse-Quelle: Herald Tribune, 6.12.2008