(Kommentar) ... auch wenn die Aktie ihren zweiten Handelstag mit einem Plus von 12 Prozent gegenüber dem gestrigen Ausgabepreis begann. Mit dem IPO stieg der Wert des Unternehmens auf 5,35 Milliarden Euro. Der
Börsengang spülte dem Unternehmen 605 Millionen Euro in die Kassen. Rund 11,3
Prozent der Anteile werden jetzt an der Börse gehandelt. Das Angebot war
übrigens mehr als zehnfach überzeichnet.
Donnerstag, 2. Oktober 2014
SAP: Wenn man keine Ideen mehr hat,
(Kommentar) ist es das Geschäftsmodell, das einen zu Entlassungen zwingt. So möchte man ausrufen, nachdem sich die Meldungen verdichten, dass SAP sich auf irgendeine Weise von 1,5 Prozent seiner 17.200 Mitarbeiter in Deutschland trennen möchte. Weil die Cloud so manchen Job überflüssig mache und die Zukäufe zu Doppelbesetzungen geführt haben, will man sich nun selbst rationalisieren - und dabei am Ende das Wunder vollbringen, dass es mehr Arbeitsplätze gibt als zuvor. Kurzum: sehr widersprüchlich sind bei dem deutschen Softwarekonzern die Meldungen rund um die Personalbewegungen (Ist das nicht auch ein herrlicher Euphemismus, den wir allen Personalchefs dringend ans Herz legen?)
Eine Frage: Was macht eigentlich SAP?
Raimund Vollmer
Eine Frage: Was macht eigentlich SAP?
Raimund Vollmer
Dienstag, 30. September 2014
Die Cloud, die Obamazon und das abonnierte Leben: Wir kommen alle in den Himmel
Wir ziehen um mit Smart & Mouse in die Cloud. Ob es das "Internet der Dinge" sei oder Software as a Service (übrigens ein Riesenquatsch. Denn Software ist Service!!!), ob es das Buchabo ist oder Uber-Fahrten, ob Ferienwohnung oder das Reisen überhaupt, ob Geldgeschäfte oder Partnersuche, alles organisiert sich im Netz und übers Netz. Wir leben mit all unseren Gütern im Netz. Wir nennen es Fortschritt. Und der Begriff des Fortschritts - so meinte einst der Philosoph Hans Jonas - kommt aus der sozialen Sphäre. Mit der Verlagerung unseres Lebens ins Netz müssen wir all das, was uns mal wichtig war, gar nicht mehr besitzen. Alles reduziert sich auf die reine Tätigkeit. Die Kommunikation. Die Versorgung. Das Lesen. Das Fahren. Das Wohnen. Das Reisen. Das Leben.
Im Namen von Big Data, von dem viele Altvorderen der Netzkritik naiverweise immer noch meinen, es ginge um uns persönlich, verschwindet das Individuum, das Subjekt. Das Objekt reduziert sich auf das Netz, dem alles gehört, das aber - um dem Monopolverdacht zu entgehen - sich auf mehrere Organisationen verteilt. Die Share Economy hat also nichts mit uns, den Bürgern, zu tun. Sie verteilt sich auf Staat und Wirtschaft. Auch wenn sich beide um die Hoheit über das Netz streiten, dann dürfen wir, die Bürger, nicht glauben, dass es um uns, um uns als Individuen, gehe. Dass Staat und Wirtschaft unsere Interessen im Auge haben, ist nur ein vorgeschobenes Argument. Es geht um institutionelle Macht. Wir leben in der Obamazon.
Es ist eine softwaregesteuerte Welt. Software besteht aus Befehlen. Befehle aber sind die einzige Satzform, die ohne Subjekt und Objekt auskommt. Mehr noch: Befehle kennen weder Vergangenheit, Gegenwart noch Zukunft. Sie kennen nur das "Jetzt". Deshalb sollten wir alle überlegen, ob wir uns auf ein solches Leben wirklich einlassen wollen. Es ist ein zeitloses Leben. Wir leben auf einer Wolke und singen wie der Münchner im Himmel: "Halleluja". Und zwar Twentyfourbyseven.
Das ist die Vorstellung, die Staat und Wirtschaft von uns haben. Zum Glück sind wir alle keine Engel.
Raimund Vollmer
Im Namen von Big Data, von dem viele Altvorderen der Netzkritik naiverweise immer noch meinen, es ginge um uns persönlich, verschwindet das Individuum, das Subjekt. Das Objekt reduziert sich auf das Netz, dem alles gehört, das aber - um dem Monopolverdacht zu entgehen - sich auf mehrere Organisationen verteilt. Die Share Economy hat also nichts mit uns, den Bürgern, zu tun. Sie verteilt sich auf Staat und Wirtschaft. Auch wenn sich beide um die Hoheit über das Netz streiten, dann dürfen wir, die Bürger, nicht glauben, dass es um uns, um uns als Individuen, gehe. Dass Staat und Wirtschaft unsere Interessen im Auge haben, ist nur ein vorgeschobenes Argument. Es geht um institutionelle Macht. Wir leben in der Obamazon.
Es ist eine softwaregesteuerte Welt. Software besteht aus Befehlen. Befehle aber sind die einzige Satzform, die ohne Subjekt und Objekt auskommt. Mehr noch: Befehle kennen weder Vergangenheit, Gegenwart noch Zukunft. Sie kennen nur das "Jetzt". Deshalb sollten wir alle überlegen, ob wir uns auf ein solches Leben wirklich einlassen wollen. Es ist ein zeitloses Leben. Wir leben auf einer Wolke und singen wie der Münchner im Himmel: "Halleluja". Und zwar Twentyfourbyseven.
Das ist die Vorstellung, die Staat und Wirtschaft von uns haben. Zum Glück sind wir alle keine Engel.
Raimund Vollmer
Montag, 29. September 2014
Wäre Alfred Herrhausen heute bei Facebook?
(Kommentar) FAZ und die Alfred-Herrhausen-Gesellschaft haben sich in einer Tagung dem Thema Digitalisierung gestellt. Nachdem man seine Prominenz hat auffahren lassen und die Veranstaltung im Blatt präsentiert hat, muss man einmal mehr zu dem Eindruck kommen, dass die Bedrohung durch Big Data & Co. den Rednern vor allem als Kulisse dient, sich selbst darzustellen. Vom Publikum wird wohl kaum einer ein Konto bei Facebook haben, eher bei der Deutschen Bank.
Raimund Vollmer
Raimund Vollmer
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