Freitag, 3. Mai 2013

IBM Labor Schönaich: Ein neues Museum entsteht...




Nachdem IBM beschlossen hat, die alte Lochkartenfabrik in Sindelfingen zu verkaufen, muss sich das IBM Museum eine neue Heimat suchen. Gefunden wurde es mitten im Entwicklungslabor Schönaich bei Böblingen. Es wird momentan mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Vor 25 Jahren etwa hatte alles begonnen. Und Ihr Journalyse-Autor erinnert sich an seinen ersten Besuch, da war das aber noch nicht in der Lochkartenfabrik, sondern in einem anderen Gebäude. Hier noch ein paar Bilder aus früheren Zeiten.







Diese Fotos entstanden 2004 - anlässlich des Jubiläums der IBM /360, die am 7. April 40 Jahre alt geworden war. Wie wird man wohl nächstes Jahr der Mutter aller Mainframes gedenken?
Journalyse-Quelle: Raimund Vollmer

Lenovo an IBM: Nicht zu diesem Preis!

Offensichtlich verlangt IBM zuviel Geld für ihre X86er Server. Jedenfalls hat sich nun Lenovo aus den Verhandlungen mit Big Blue zurückgezogen. Mehr als 2,5 Milliarden Dollar wollte der Chinese nicht bezahlen, aber IBM war der Meinung, dass das 4,5 Milliarden Dollar Umsatz schwere Geschäft mehr wert sei. Jetzt herrscht erst einmal Schweigen im Walde zwischen den beiden Firmen.

Intel: Der neue Chef ist ein Mann, aber die Frau ist die Überraschung

Brian Krzanich ist der Nachfolger von Ottelini. Keine Überraschung. Denn der 52jährige war zuvor als COO praktisch schon der Kronprinz. Doch das Erstaunen war groß, als nun auch herauskam, dass mit Renée James, Chefin der Software-Abteilung bei Intel, zur Präsidentin ernannt wurde. Nie zuvaor hatte eine Frau eine ähnlich hohe Position bei dem Chipweltmeister inne. Aber dies wird kaum das letzte Anzeichen dafür sein, dass Intel den großen Wandel eingeleitet hat. Die Frage ist nur: In welche Richtung geht's. Nur in die Mobilwelt hineinzudrängen, kann's ka wohl nicht gewesen sein.

Dienstag, 30. April 2013

Happy Birthday, WWW


Das World Wide Web (WWW) wird heute 20 Jahre jung. Am 30. April 1993 wurde die Technologie für den Zugriff auf Internet-Inhalte und ihre Darstellung offiziell und kostenlos zur allgemeinen Nutzung freigegeben, nachdem sie zuvor beim Europäischen Kernforschungszentrum CERN bereits vier Jahre im Test- und Entwicklungsbetrieb war. Am 30. April 1993 stellte Tim Berners-Lee seine Software „libwww” zur freien Verfügung und schuf damit die Voraussetzungen, Webserver und Webseiten aufzusetzen. Bereits 1994, nur ein Jahr nach der Freigabe der Web-Technologie, wurde das „World Wide Web Consortium“ (W3C) gegründet - ein internationales Gremium, das seitdem an der Weiterentwicklung der Web-Standards und technischen Protokolle arbeitet.
Übrigens: Die erste Webseite von damals hat das CERN jetzt wieder zur Verfügung gestellt. Ihr minimalistisches Design könnte bald wieder beliebt werden – wenn in Zeiten der Internet-Drosselung durch Provider wieder wie früher jedes Bit zählt. Die erste Webseite wurde seinerzeit auf dem Next-Rechner von Tim Berners-Lee, dem Vater des WWW, bereitgestellt. Sie konnte mit dem Mosaic-Browser – dem Vorläufer von Netscape – betrachtet werden. Das CERN will übrigens wichtige Teile der Internetgeschichte wieder rekonstruieren und für künftige Generationen dokumentieren.

Google & Twitter: Bald gibt's was auf's Auge...

... und zwar berichtet AllThings D von Apps, die es erlauben, Tweets über die Google-Brille zu senden und zu empfangen. Dafür soll Google ein Hashtag vom Typ “#throughglass” eröffnet haben, dass dann an Posts von Google+geht.

Börse & Software: "Wir sind alle Technologiefirmen"...

... zitiert das Wall Street Journal den Vice-Presidenten Edward Provost vom Chicago Board Options Exchange, nachdem am Donnerstag vergangener Woche die Börse für zweieinhalb Stunden ausgefallen war. Und nachdem zwei Tage zuvor eine gezielte Falschmeldung über Twitter fünf Minuten lang die Börsen in Angst und Schrecken versetzt hatte, sind sich die Akteure einig, dass die totale Vernetzung der Handelsplätze untereinander und mit allen anderen das Spiel um Geld und Macht in eine neue Dimension treibt. Wirklich? So der Eindruck nach der Lektüre des Kommentars im Wall Street Journal.
Aber eigentlich ist dies eine uralte Story, die ihre Ursprünge 1987 hat, am 19. Oktober 1987, als die Börsensysteme der Welt unter der Last der Verkaufsorder zusammenbrachen. Seitdem wurden immense Anstrengungen unternommen, um die internen Systeme ausfallsicher zu machen. Doch die externen Börsenkräfte waren kaum weniger engagiert. Ein ewiges Wettrüsten hat begonnen, das eigentlich keiner gewinnen kann. Es ist letzten Endes sinnlos - zimindest für die, die echtes Geld einsetzen. Es macht nur Sinn für die, die das Spiel spielen. The Show must go on. Und zwar aus reiner Selbsterhaltung.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 29.4.2013: Time for a Reboot For Tech on Street


Montag, 29. April 2013

Cook & Jobs: Das ist eine andere Firma...

... meinen die Watcher und Analysten gegenüber der Fachpublikation Computerworld. Und wieder haben wir dabei eine Reminszenz an den Abstieg von Big Blue nach dem Ausstieg des Gründersohnes Thomas J. Watson 1971. Damals wie jetzt bei IBM gingen die Margen allmählich in den Keller, weil neue Wettbewerber wie Amdahl und die Japan AG auftraten. Bei Apple sind es Google und die Asia AG. IBM reagierte mit dem Ausverkauf der Mietbasis (was die Zahlen aufblähte) und mit der Senkung der Preise (was die Profite wieder auffraß). Sie investierte in Massenproduktion und wollte damit die Mitbewerber verdrängen. Apple versucht unter Tim Cook nichts anderes. Jobs - so heißt es nun in Computerworld - hätte niemals ein Absinken der Gewinnmargen unter 40 Prozent akteptiert. Cook hat diese Schallmauer durchbrochen. Da wir die IBM-Geschichte kennen (und Apple offensichtlich nicht), ahnen wir auch, wo das Ganze ändern wird: In der Belanglosigkeit. Vielleicht aber sind die Kalifornier doch noch für eine Überraschung gut. Zum Beispiel dann, wenn sie nicht (wie IBM) Angst vor der eigenen Courage bekommen und doch noch einmal sich selbst riskieren. Dazu muss man in der Lage sein, mal radikal anders zu denken - und nicht nur in langweiligen Affekten wie Verdrängungswettbewerb. Der funktioniert nämlich nicht, allenfalls beim Mac. Aber da gibt es ja niemanden zu verdrängen. Da hat Apple ein Monopol wie IBM bei Mainframes.
Journalyse-Quelle: Computerworld, 26.4.2013: Moves, mistakes prove Steve Jobs era at Apple over, say analysts

Clicks & Bucks: Start-ups statt Wall Street...

... sind jetzt die Zukunft der Betriebswirtschaftler und nicht mehr Investmentbanken und andere Geldmacher. So heißt es in einer Wochenendstory des Wall Street Journals. Während in der Finanzszene New Yorks die Zahl der Jobs seit 2007 um zehn Prozent auf 163.000 gefallen ist, stieg die Beschäftigung in den High-Tech-Branchen um zehn Prozent auf 275.000. So das Arbeitsministerium des Staates New York. Dieser Staat scheint zudem eine Sonderstellung zu genießen. Während nämlich überall und vor allem im Silicon Valley der Einsatz von Venture Capital rückläufig ist, stieg er in New York um 52 Prozent.
(Kommentar) Die Frage ist nun, in welche Segmente werden diese Start-ups kreiert? Und da bekommt man den Eindruck, dass in New York High-Tech als ein Derivat der ohnehin hier omnipräsenten Werbebranche darstellt. Denn diese finanziert das Internet mehr und mehr. Und da wären die Harvardabgänger wieder unter sich - als Erbsenzähler, für die Clicks nichts anderes sind als Bucks.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 28.4.2013: Late Shift: Foosball Over Finance