Freitag, 25. Februar 2011

SAP bittet um Strafminderung...

... weil das 1,3 Milliarden Dollar teure Urteil im Verfahren Oracle versus SAP (TomorrowNow) auf einer Rechtstheorie basierte, die in diesem Fall nicht angewendet werden durfte. Angewandt worden sei eine "hypothetische Lizenz", die ungültig sei, weil sie sich zum einen in Konflikt zu Copyright-Regelungen befände und zum anderen zu purer Spekulation über das Ausmaß des Schadens führe.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 25.2.2011: SAP Asks Court to Cut Oracle Award

MacBooks: Apple wird durch Intel richtig schnell...

... und präsentiert deshalb ihre neuesten Notebooks auf der Basis der Mikroprozessoren des Marktführers. Ausgestattet mit laserschnellen Hochgeschwindigkeits-Verbindungen vom Typ Lyght Peak oder - aktuell - Thunderbolt übertragen die Chips externe Daten mit 10 Gigabis pro Sekunde. Das bedeutet: Der Inhalt einer Blue-Ray-Disc wandert in 30 Sekunden von der Scheibe auf die Platte.
Intels Thunderbolt-Technologie wird inzwischen von den Plattenbauern Western Digital und Lacie als nächste Produktstufe angekündigt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 24.2.2011: Apple Updates MacBooks With Intel Technology

Skandal? EADS verliert gegen Boeing beim Tankerflugzeug...

... und damit einen 30-Milliarden-Dollar-Auftrag, der im zweiten Bieterverfahren bereits an die Europäer vergeben worden war. Doch Boeing war gegen diese Entscheidung vorgegangen - offenbar mit Erfolg. Denn jetzt ging das Geschäft an den amerikanischen Flugzeug- und Rüstungsgiganten. Die Bundesregierung bezweifelt derweil, ob diese Entscheidung mit fairen Mitteln getroffen wurde. EADS kann nun Widerspruch einlegen.
Kommentar: Da möchte man dreinschlagen und sagen: So machen sich die USA immer mehr Freunde, die sie - hochverschuldet wie sie sind - vielleicht sehr schnell dringender brauchen als Griechenland. Aber besser ist es, dass sich die Europäer ganz einfach auf sich selbst und ihre Spitzenprodukte konzentrieren, die ja sonst gerne überall in der Welt gekauft werden. In der Marktwirtschaft. Mit der - das wissen wir alle - hatte die Rüstungswirtschaft noch nie viel im Sinn. Das galt übrigens auch im Computergeschäft. Da kauften die Deutschen deutsch (Siemens), die Franzosen französisch (CII), die Briten britisch (ICL) und die Amerikaner amerikanisch (IBM). Und wehe, einer kam dabei dem anderen ins Gehege...

Donnerstag, 24. Februar 2011

Apple: Nachfolgeregelung für CEO Jobs abgelehnt...

... nachdem mehrere Aktionäre diese verlangt hatten. Ihre Argumentation: Aufgrund der Erkrankung des Gründers und Chefs von Apple, Steve Jobs, wollten die Shareholder wissen, nach welchen Methoden und Kriterien ein möglicher Nachfolger ausgesucht wird und entsprechende Handlungsregeln festlegen lassen.

Guttenberg-Lästereien

»Gutenberg hat die beweglichen Lettern erfunden,
Guttenberg die beweglichen Textpassagen.«

www.msn.de.msn

»Guttenberg soll seine Vornamen
aus Wikipedia abgeschrieben haben.«

www.jetzt.de

»Die Universität Bayreuth hat jetzt
eine Doktorklappe eingerichtet.
Dort können ungewollt oder unlauter
erworbene Doktortitel anonym
wieder abgegeben werden.«

www.facebook.com
Zusammengestellt von der FAZ

Vor 30 Jahre: Als der Höhenflug der IBM-Aktie begann...

...und in den folgenden Monaten die gesamte Wall Street die sensationellen Quartalsergebnisse von Big Blue feierten, deutete sich der Abstieg bereits an. IBM hatte ihre Gewinn- und Umsatzsteigerungen vor allem dem Ausverkauf ihres Mietgeschäftes zu verdanken. Zugleich aber versuchte der damalige Weltmeister aller Computerklassen den Mitbewerb in einen erbarmungslosen Kampf um Marktanteile zu verwickeln - mit dem Ergebnis, dass die Margen immer magerer wurden.
Wenn Sie mehr wissen wollen, wie es damals war, dann lesen Sie doch in unserem Buch "Das blaue Wunder". Ganz ohne iPad und ohne Kindle.

Schlagzeile des Tages

Surfen in 10.000 Meter Höhe
Die FAZ heute über den Lufthansa-Breitbandservice auf der Strecke Frankfurt - Nordamerika.
11 Euro pro Stunde kostet der Internet-Zugriff, eine 24-Stunden-Flatrate 20 Euro.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Frankreich: Eine Kartellklage gegen Google...

... strengt der Suchmaschinen-Entwickler 1plusV bei der EU-Kommussion an. Mit ihrer Dominanz verhindere die Werbesuchmaschine das Entstehen von Mitbewerb, indem sie ihre Kunden dazu zwinge, allein Google-Technologien einzusetzen und ihnen gleichsam verbietet, andere Lösungen zu wählen.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 22.2.2011: Another Antitrust Complaint Filed Against Google

HP: Sturz der Aktie um 12 Prozent...

... nachdem der Weltmeister des Computergeschäfts zwar einen Anstieg des Gewinns um 16 Prozent, aber das maue Geschäft beim Verkauf von PCs an Privatpersonen (minus zwölf Prozent) und die Zweri-Prozent-Einbusse im Dienstleistungsumsatz im 1. Quartal missfielen den Anlegern. 31,3 Milliarden Dollar Umsatz insgesamt (+3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr) in dem am 31. Januar beendeten Quartal und 2,61 Milliarden Dollar Gewinn war einfach zu wenig, um Leo Apotheker einen grandiosen Einstand zu liefern.
Kommentar: Wahrscheinlich wird das nächste Quartal besser. Damit Apotheker besser darstellen kann, was er alles richgt macht. Das vergangene Quartal wird dann seinem Vorgänger zugeschrieben. So hat es - noch viel drastischer - vor bald zwei Jahrzehnten ein anderer Quereinsteiger auch gemacht: Lou Gerstner von IBM.

Amazon: 12 Millionen Kindles in 2011...

... und damit deutlich mehr als 2010 (sieben Millionen) will der Online-Händler verkaufen. 1994 gegründet beschäftigt Amazon 33.000 Mitarbeiter und ist der größte Händler im Internet.
Journalyse-Quelle: Fortune, 28.2.2011

Dienstag, 22. Februar 2011

Anwälte durchsuchen Facebook nach Geschworenen...

... um mehr über diejenigen herauszufinden, die über ihre Mandanten zu Gericht sitzen, berichtet heute das Wall Street Journal über Praktiken in den USA. Damit könnte die Verteidigung entsprechend ihre Strategie ausrichten, um den Prozess zu gewinnen. Ein Anwalt meint, dass die so gewonnenen Daten unschätzbar seien - und überwältigend im Vergleich zu dem, was bislang in der Offline-Welt an Informationen zur Verfügung stand.


Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 22.2.2011: Searching for Details Online, Lawyers Facebook the Jury

Cloud Computing: Wolkenkratzer Gartner

So verkauft man sich - und seine Prognosen an die richtigen Leute. Denn die jetzt folgende Vorhersage hat Gartner mit Blick auf ihre wichtigste Kundschaft kundgetan:
Demnach würden im Jayhr 2015 etwa 50 Prozent
der 1000 größten Unternehmen der Welt
für jene zehn Verfahren Cloud-Computing einsetzen,
die ihnen die meisten Umsätze bringen.
Kommentar: Es gibt bestimmt eine Aussage, die vor 20 Jahren dasselbe für Client/Server und vor zehn Jahren für Application Service Providing vorhergesagt haben. Die Prognosen bleiben immer dieselben, nur die "Säue, die durchs Dorf getrieben werden", haben andere Namen. Am Ende ihrer Durchreise aber werden sie alle geschlachtet.

Cloud Computing: 2,4 Millionen neue Jobs bis 2016 in Europa...

... sieht das Londoner Centre for Economics and Business Research und behauptet, dass durch das Wolkenreich in den nächsten fünf Jahren ein Wert von 763 Milliarden Euro oder eine Billion Dollar geschaffen wird. Dieser Zuwachs wird geschaffen durch Steigerung der Produktivität, neue Arbeitsplätze, durch die Geschäftsentwicklung und Wettbewerbsvorteile.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.2.2011: Pinning Down the Cloud
Kommentar: Gut, dass dies - wie bei allen anderen Prognosen - niemand in fünf Jahren nachrechnen wird. Denn bis dahin wird es noch manche Enttäuschung geben - vor allem aber einen neuen Trend. Denn bislang hat es keiner der Gurus ausgehalten, eine Analyse und Vorhersage fünf Jahre ohne einen weiteren Paradigmenwechsel durchzustehen. Die Jungs & Mädels müssen doch Geld verdienen und zwar ziemlich viel. Immerhin muss man neue Studien finanzieren, die mit viel Papier die Irrtümer von gestern überdecken.

Cloud Computing: Immer schön wolkig

Eigentlich kann man solche Sprüche nicht mehr hören. Aber offensichtlich ist Marketingleuten und PR-Agenten das Dreschen von Allgemeinplätzen nicht auszutreiben.
Im Wall Street Journal war nun folgenden bahnbrechende Aussage zu lesen.
»Cloud computing represents a paradigm shift
in how IT infrastructure and software
are delivered and consumed.«

Christian Klezl, Vice President für Cloud Computing bei IBM für Nordost-Europa
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 15.2.2011: Pinning Down the Cloud

Warnstreiks bei der Telekom

Nachdem gestern 6000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom in den Warnstreik getreten seien, werden es heute wiederum 4500 Beschäftigte sein. Regionale Schwerpunkte seien am Montag Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern gewesen.

Montag, 21. Februar 2011

Erwartungen an Deutsche Telekom: 5,7 Milliarden Dollar Gewinn...

... bei einem Umsatz von 62 Milliarden Dollar. Rene Obermann, Vorstandsvorsitzender, wird am Freitag die tatsächlichen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekanntgeben.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 21.2.2011: "Week Ahead"

Social Network Renren.com will 500 Millionen Dollar durch IPO...

... holen. Das chinesische Sozialnetzwerk, das übrigens sein Initial Public Offering in den USA über die Deutsche Bank abwickeln will, wäre damit das erste seiner Art, das den Gang an die Börse wagt. Renren wurde 2005 gegründet, hat 180 Millionen User, wurde 2006 an das Investmenthaus Oak Pacific Interactive verkauft. Renren bedeutet soviel wie "jedermann".
In China gab es Ende 2010 rund 457 Millionen Internet-Nutzer. Finanzdaten über das Unternehmen liegen bis jetzt nicht vor.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 21.2.2011: "Chinese networking site plans IPO"

Ford-Chef geht lieber zur CeBIT als zum Genfer Autosalon...

... will die Financial Times (UK) erfahren haben. Alan Mulally, CEO des amerikanischen Automobilherstellers, will lieber in Hannover seine Keynote-Rede halten als zum Großereignis seiner Branche nach Genf zu fahren. Ford hat sich für 2011 vorgenommen 7000 neue Arbeitsplätze zu schaffen - vor allem im IT-Bereich, wo Detroit inzwischen um Fachleute auf dem Gebiet Software-Architektur und Design kämpft. Gesucht sind außerdem Experten auf dem Gebiet der Benutzeroberflächen. Ford hat inzwischen in drei Millionen Autos das Betriebssystem Sync (Infotainment) installiert, das der Automobilproduzent gemeinsam mit Microsoft installiert hat.
Journalyse-Quelle: Financial Times, 21.2.2011: "Ford chief bypasses Geneva to head for tech show"

Sonntag, 20. Februar 2011

1975: Zehn zu eins für den guten Programmierer

In dem wohl besten Buch, das je über Software-Entwicklung geschrieben wurde, berichtet der Autor Frederick P. Brooks, dass ein guter Programmierer bis zu zehnmal besser sein kann als ein schlechter, aber im Unterschied zu diesem nur doppelt soviel verdient. Er stützt sich dabei auf Messungen von Sackman, Erikson und Grant. Im Gefolge seiner weiteren Ausführungen, in denen er bemerkt, dass die erfahrensten und besten Programmierer meistens zu Managern gemacht werden und somit ihre Produktivität nicht mehr richtig zur Geltung kommt, schlussfolgert er:
"Wenn ein 200-Mann-Projekt 25 Manager hat,
die zugleich die erfahrensten und kompetentesten Programmierer sind,
dann sollte man die 175 Truppenmitglieder feuern
und die 25 wieder zum Programmieren einsetzen."

Frederick P. Brooks, The mythical man-month
Brooks war bei IBM für die Entwicklung des Betriebssystems OS/360 verantwortlich. Er verließ IBM zu Beginn der siebziger Jahre - offensichtlich aus Frustration wie der Vater der /360, Gene Amdahl, so dass man die Lehre daraus ziehen könnte, dass gute Programmierer stets auch gute Manager voraussetzen.

Zwei Milliarden Menschen sind online...

... und 800 Millionen Menschen
sind bei Facebook.
Jede Minute werden bei YouTube
24 Stunden Film hochgeladen.

Financial Times (UK), 28. Januar 2011

Schlagzeile des Tages: Bahn & Facebook

»Deutsche Bahn AG möchte gerne
mit dir auf Facebook befreundet sein«

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.2.2011

DDR 1989: »Vermittlung per Computer«

»Die erste computergestützte Partnervermittlung ist in der Hauptstadt eröffnet worden. "Sie & Er" befindet sich in der Frankfurter Allee 96 im Stadtbezirk Friedrichshain. Interessenten erhalten einen Fragebogen, den sie selbständig oder in Beratung mit einem Mitarbeiter des Büros ausfüllen können. Die Daten werden am PC erfasst und auf logische Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft. Die Angaben bleiben sechs Monate in der Datenbank. Jeder Teilnehmer kann von 15 Partnern gefunden werden und zu weiteren 15 Kontakten aufnehmen. In dieser Art ist diese Einrichtung die erste in der DDR. Wie gestern auf einem Pressegespräch mitgeteilt wurde, ist vorgesehen, derartige Einrichtungen in weiteren Bezirksstädten einzurichten.«
Journalyse-Quelle: Der Morgen, 19.10.1989