Die FAZ-Beilage "ITK-Infrastruktur" berichtet, dass die Rechenzentren in Deutschland auf eine "kumulierte Stromrechnung von 1,1 Milliarden Euro" kommen. Der Strombedarf entspricht der Leistung von vier Kohlekraftwerken. Bis 2013 könne sich die Stromnrechnung bei weiter steigendem Bedarf verdoppeln. Prozessoren würden in vielen Fällen nur 30 Prozent des Stroms verbrauchen. Den Hauptanteil würden Halbleiterspeicher, Festplatten und Netzteile verschlingen.
Quuelle: FAZ-Beilage, 7.11.2008 (Reflex-Verlag)
Freitag, 7. November 2008
Donnerstag, 6. November 2008
Wieviel Power braucht ein Zeichentrickfilm?
Bei DreamWorks sind 2.200 Blade-Server im Einsatz, wenn es darum geht, einen neuen 90minütigen Zeichentrickfilm zu erstellen. In der Endphase werden diesem Film 90 Prozent der Kapazität zugewiesen. Aus 125.000 Frames besteht so ein elektronisch entwickeltes Kinospektakel. In der Endversion werden daraus 2,5 bis drei Terabytes. Doch dieser Film, der dann entweder auf 35 Millimeter-Filme umkopiert oder für digitale Kinos aufbereitet wird, hat in seiner Rohversion mitsamt allen Szenen einen Umfang von 45 Terabyte. Brauchte in den Tagen von Pixars Toy-Story ein Film fünf Millionen Computerstunden, so sind es heute 25 Millionen. Der Grund: Alles ist in Bewegung, nicht nur die Figuren, sondern auch der Hintergrund. Und mit all den Schatten im Spiel nimmt die Komplexität zu und zu. Mal sehen, was in fünf Jahren ein Animationsfilm alles kann...
Intel Core i7: Schneller beim Rendering
Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge, hat Intels neuer Wunderchip Core i7 die Tester im Web überzeugt. 30 bis 40 Prozent mehr Leistung sei drin. Vor allem beim Encode von Videos und Rendern dreidimensionaler Bilder zeige der Chip eine hervorragende Performance. Bei bestimmten Spielen und Anwendungen sei allerdings kein Leistungsgewinn zu erkennen. 284 Dollar kostet der Prozessor in der 2,66 Gigahertz getakteten Ausführung. Für Extrem-Gamer gibt es das Ganze mit 3,2 Gigahertz.
Quelle: Wall Street Journal, 5.11.2008
Quelle: Wall Street Journal, 5.11.2008
IT-Splitter: Mainframes und die nächsten 50 Jahre COBOL
80 Prozent aller Daten sind in Mainframe-Strukturen gespeichert. Nach wie vor. Und die Sprache COBOL, die 1959 für Mainframes geboren wurde, wird 2009 50 Jahre alt. In Zusammenarbeit mit 400 Universitäten weltweit versucht IBM, das vergessene und verdrängte Wissen um die Großrechnerei wieder zu beleben. Und wer sich einmal - wie die 24jährige Elizabeth Bell aus Toronto - entschieden hat, dieses alte Wissen neu zu lernen, der kommt zu der Ansicht: "Ich bin sicher, in 50 Jahren wird es dies immer noch geben." Gemeint ist COBOL.
Zitiert aus: Financial Times, 5.11.2008
Zitiert aus: Financial Times, 5.11.2008
Mittwoch, 5. November 2008
Kontakte? Nein, Danke! Nach CRM kommt VRM
Die britische Marktforschung CCB Fast Map befragte jüngst Verbraucher, welche Art von Kontakt sie wünschten, über die Firmen mit ihnen in Verbindung treten sollten - mit Email, übers Telefon, per Schneckenpost oder überhaupt nicht. Für Letzteres vortierten 63 Prozent. Selbst dort, wo bereits eine Kundenbeziehung besteht, stimmten 23 Prozent dafür, in Ruhe gelassen zu werden. Und wenn Versorgungsbetriebe oder Banken im Spiel sind, dann steigt die Quote gar auf 50 Prozent. 86 Prozent clicken übrigens von vornherein an, dass sie nicht von Dritten belästigt werden wollen.
Um ihr Beziehungsgeflecht im Netz besser steuern zu können, gibt es nun für die Konsumenten das Gegenteil von Custormer Relationship Management. Es nennt sich Vendor Relationship Management. Software, die hilft, dass wir immer mehr wissen über unsere Lieferanten und dafür sorgt, dass diese immer weniger wissen über uns.
Quelle: Financial Times, 15.9.2008
Um ihr Beziehungsgeflecht im Netz besser steuern zu können, gibt es nun für die Konsumenten das Gegenteil von Custormer Relationship Management. Es nennt sich Vendor Relationship Management. Software, die hilft, dass wir immer mehr wissen über unsere Lieferanten und dafür sorgt, dass diese immer weniger wissen über uns.
Quelle: Financial Times, 15.9.2008
Energie und Kühlung: 50 Prozent der Kosten
Aufgeschnappt: Ohne Namensnennung zitierte die Financial Times bereits 2007 eine IT-Beratung, die behauptete, dass beim Betrieb neuer Technologien die Hälfte aller Kosten auf das Konto Energieverbrauch gehen - zum Betreiben der Maschine ebenso wie für deren Kühlung. War vor zwanzig Jahren noch der Gebäudeverbrauch das Thema Nr. 1 bei den lästigen IT-Kosten, so hat die Miniaturisierung dieses Thema ad acta gelegt, dafür haben wir nun das Energieproblem. Was aber folgt danach? Vielleicht doch wieder das Stellflächenproblem?
Jedenfalls berichtet das Wall Street Journal über neue Formen von Halbleiterspeichern, die im Vergleich zu DRAMs nur ein Achtel der Energie verbrauchen, ansonsten aber - was die Geschwindigkeit anbelangt - mit Dynamic Random Access Memories (DRAMs) mithalten können. Angeboten werden diese neuen Speicher mit dem Namen EcoRAM von der kalifornischen Firma Spansion, einem Ableger von AMD. Angeblich ließen sie sich problemlos gegen DRAM-Module in Servern austauschen. Mit deren Einsatz ließe sich der Energieverbrauch um 75 Prozent senken oder - bei gleichem Energieverbrauch die Leistung vervierfachen.
Quelle: Financial Times (UK), 9.5.2007/Wall Street Journal, 25.6.2008
Jedenfalls berichtet das Wall Street Journal über neue Formen von Halbleiterspeichern, die im Vergleich zu DRAMs nur ein Achtel der Energie verbrauchen, ansonsten aber - was die Geschwindigkeit anbelangt - mit Dynamic Random Access Memories (DRAMs) mithalten können. Angeboten werden diese neuen Speicher mit dem Namen EcoRAM von der kalifornischen Firma Spansion, einem Ableger von AMD. Angeblich ließen sie sich problemlos gegen DRAM-Module in Servern austauschen. Mit deren Einsatz ließe sich der Energieverbrauch um 75 Prozent senken oder - bei gleichem Energieverbrauch die Leistung vervierfachen.
Quelle: Financial Times (UK), 9.5.2007/Wall Street Journal, 25.6.2008
Initial Public Obama: Die Flaute bei den Börsengängen
Nun haben die Amerikaner ihren neuen Präsidenten gewählt, einen Präsidenten, wie es ihn bislang noch nie gegeben hat in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Aber ansonsten sah es schlecht aus bei den Initial Public Offerings. Der Wahljahr-Oktober blieb 2008 in den USA ohne ein einziges Initial Public Offering. Mehr noch: Seit August gab es keinen Erstbörsengang eines US-Unternehmens. Und ob der Monat November da noch Besserung anzeigt, ist mehr als fraglich. Das Jahr ist praktisch gelaufen.
Dabei waren seit 1996 in den Jahren der jeweiliegn Präsidentschaftswahl der Monat vor dem Gang in die Kabinen immer ein erfolgreicher IPO-Monat gewesen, berichtet das Wall Street Journal. Vor zwölf Jahren, als die New Economy sich zur Erstürmung der Netze aufmachte, waren es allen 96 Börsengänge im Oktober gewesen, im November immerhin noch 86. Vier Jahre später, als sich der Hype allmählich legte, waren es lediglich 30 Oktober-IPOs gewesen, gefolgt von 21 Börsengängen im November. 2004 hatte sich das Klima noch weiter abgeschwächt: 28 IPOs im Oktober, 14 nur noch im November.
Und auch die Börse, die im Oktober mit einem Aufschwung stets die Freude über das Wahl-Ergebnis vorwegnahm, hatte in diesem Wahljahr nichts zu lachen. Es war sogar einer der schlimmsten Monate für den Dow Jones. Müssen wir ihn jetzt in der nächsten Zeit Low Jones nennen?
Quelle: Wall Street Journal, 4.11.2008
Die System-Leistung der Deutschen Börse...
Im übrigen war der Oktober zumindest für die Deutsche Börse ein Rekordmonat. Mit 225 Milliarden Euro legte die Börse bei den Orderumsätzen 25 Prozent mehr zu als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Transkationen stieg gar um 89 Prozent. Spitzenreiter bein den Umsätzen war mit 46 Milliarden Euro VW, Siemens kam mit 15 Milliarden auf Platz 2. An der Terminbörse Eurex gab es mit 227 Millionen Kontrakten ein Plus von 55 Prozent gegenüber dem Vorrjahreszeitraum. Schön, aber wer sagt etwas über die Systeme, ohne die diese Steigerungen kaum hätten abgewickelt werden können? Vor allem, wenn man bedenkt, dass Verfügbarkeit immer noch ein heißes Thema für IT-Manager ist.
Quelle: FAZ, 5.11.2008
... und der Vergleich mit 1987
Seit dem 19. Oktober 1987, dem Crash, der aus dem Computer kam, hat sich an der New Yorker Börse (NYSE) das durchschnittliche Tagesvolumen an Transaktionen verzehnfacht. Drei Milliarden Order sind jetzt normal, Ende Oktober 2008 erreichten sie sogar die doppelte Anzahl.
Quelle: Yahoo und Financial Times (UK). 19.10.2007
Dabei waren seit 1996 in den Jahren der jeweiliegn Präsidentschaftswahl der Monat vor dem Gang in die Kabinen immer ein erfolgreicher IPO-Monat gewesen, berichtet das Wall Street Journal. Vor zwölf Jahren, als die New Economy sich zur Erstürmung der Netze aufmachte, waren es allen 96 Börsengänge im Oktober gewesen, im November immerhin noch 86. Vier Jahre später, als sich der Hype allmählich legte, waren es lediglich 30 Oktober-IPOs gewesen, gefolgt von 21 Börsengängen im November. 2004 hatte sich das Klima noch weiter abgeschwächt: 28 IPOs im Oktober, 14 nur noch im November.
Und auch die Börse, die im Oktober mit einem Aufschwung stets die Freude über das Wahl-Ergebnis vorwegnahm, hatte in diesem Wahljahr nichts zu lachen. Es war sogar einer der schlimmsten Monate für den Dow Jones. Müssen wir ihn jetzt in der nächsten Zeit Low Jones nennen?
Quelle: Wall Street Journal, 4.11.2008
Die System-Leistung der Deutschen Börse...
Im übrigen war der Oktober zumindest für die Deutsche Börse ein Rekordmonat. Mit 225 Milliarden Euro legte die Börse bei den Orderumsätzen 25 Prozent mehr zu als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Transkationen stieg gar um 89 Prozent. Spitzenreiter bein den Umsätzen war mit 46 Milliarden Euro VW, Siemens kam mit 15 Milliarden auf Platz 2. An der Terminbörse Eurex gab es mit 227 Millionen Kontrakten ein Plus von 55 Prozent gegenüber dem Vorrjahreszeitraum. Schön, aber wer sagt etwas über die Systeme, ohne die diese Steigerungen kaum hätten abgewickelt werden können? Vor allem, wenn man bedenkt, dass Verfügbarkeit immer noch ein heißes Thema für IT-Manager ist.
Quelle: FAZ, 5.11.2008
... und der Vergleich mit 1987
Seit dem 19. Oktober 1987, dem Crash, der aus dem Computer kam, hat sich an der New Yorker Börse (NYSE) das durchschnittliche Tagesvolumen an Transaktionen verzehnfacht. Drei Milliarden Order sind jetzt normal, Ende Oktober 2008 erreichten sie sogar die doppelte Anzahl.
Quelle: Yahoo und Financial Times (UK). 19.10.2007
Dienstag, 4. November 2008
Wall Street Journal: Computermodelle tragen Mitschuld an Niedergang von AIG
Was wir an dieser Stelle bereits behauptet haben, dass die Finanzkrise letzten Ende doch aus dem Computer kam, wurde jetzt durch einen Hintergundbericht des Wall Street Journals (Seite 1) bestätigt. In einer Analyse des Niedergangs der amerikanischen Versicherungsgesellschaft American International Group (AIG) identifizierten die Journalisten Carrick Mollenkamp, Serena Ng, Liam Pleven und Randall Smith fehlerhafte Computermodelle als Mitursache für die Milliardenverluste. "Verteufelt kompliziert" konstruierte Deals im Wert von mehr als 400 Milliarden Dollar sind von Computermodellen taxiert und durch Credit Default Swaps abgesichert worden. Es sind Modelle, die Gary Gorton, Finanzgelehrter an der renommierten Yale School of Management, entwickelt und berechnet hat.
Allerdings berechneten diese Modelle nicht den Umschlag dieser als gesichert dargestellte Swaps in Verpflichtungen für das Versicherungsunternehmen. Diese Risiken hatte man gar nicht von Gary Gorton berechnen lassen, weil AIG sie gar nicht gesehen hat - und sorglos mit ihren Geschäftspartnern Verträge schloss, die dennoch den unwahrscheinlichen Fall eines Ausfalls berücksichtigten.
Prompt traten dieser Verpflichtungen ein - und AIG musste schließlich Staatshilfe im bis dahin unvorstellbaren Ausmaß in Anspruch nehmen. Da nicht nur AIG sich auf ihre Computer verließ, fragt sich nun das Wall Street Journal: "Vertrauten diese Firmen zu sehr ihren Computern, um noch die tatsächlichen Risiken zu erkennen?"
Die Verstoßung aus dem Paradies
Derweil trafen sich an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Finanzexperten aus Deutschland, um in der Nürtinger Stadthalle die Entwicklung "Von der Finanzkrise zur Subprime-Krise" zu diskutieren. So lautet auch der Name eines Buches von Michael Bloss, Dietmar Ernst und Jochen Häcker. Zwei der Wissenschaftler nutzen die mit rund 500 Studenten und Gästen gefüllte Stadthalle, um ihr bereits vor Erscheinenen ausverkauftes Buch vorzustellen. Auf die Frage, ob es wirklich gut gewesen sei, Lehman Brothers in den Gläubigerschutz fallen zu lassen und nicht mit Staatsgeldern zu stützen, bezeichnete der hin und lavierende Häcker dies schließlich als einen "Sündenfall". In der Tat, wenn dies ein Sündenfall war und damit eine Assoziaition zur biblischen Geschichte aufgebaut werden soll, dann müssen die Banker vorher in einem Paradies gelebt haben, aus dem sie nun verstoßen worden sind.
Dass genau dies passiert ist, wollten die Podiumsteilnehmer in ganzer Tragweite noch nicht wahrhaben. Jeder Mittelständler muss sich permanent eine Welt vorstellen können, in der es ihn nicht mehr gibt - in der ihn der Wettbewerb ausgestoßen hat. Banken lebten in der Illusion, dass es sie immer und ewig geben würde. Der Fall Lehman ist deshalb ein Schock, den sie in Wirklichkeit noch nicht verdaut haben. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass sie nun, wo es keinen Weg mehr zurück ins Paradies gibt, der Staat nun als Ersatz für den Verlust herhalten muss. Wann - so fragt man sich - werden unsere Banken erwachsen? Wann dringt überhaupt die Nachricht zu ihnen durch, dass sie erwachsen werden müssen?
Momentan - so scheint es - genießen sie die große Aufmerksamkeit, die ihnen die Finanzkrise beschert hat. Aber die Realwirtschaft - so machte diese Diskussion deutlich - ist in der Finanzwirtschaft noch lange nicht angekommen.
Allerdings berechneten diese Modelle nicht den Umschlag dieser als gesichert dargestellte Swaps in Verpflichtungen für das Versicherungsunternehmen. Diese Risiken hatte man gar nicht von Gary Gorton berechnen lassen, weil AIG sie gar nicht gesehen hat - und sorglos mit ihren Geschäftspartnern Verträge schloss, die dennoch den unwahrscheinlichen Fall eines Ausfalls berücksichtigten.
Prompt traten dieser Verpflichtungen ein - und AIG musste schließlich Staatshilfe im bis dahin unvorstellbaren Ausmaß in Anspruch nehmen. Da nicht nur AIG sich auf ihre Computer verließ, fragt sich nun das Wall Street Journal: "Vertrauten diese Firmen zu sehr ihren Computern, um noch die tatsächlichen Risiken zu erkennen?"
Die Verstoßung aus dem Paradies
Derweil trafen sich an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen Finanzexperten aus Deutschland, um in der Nürtinger Stadthalle die Entwicklung "Von der Finanzkrise zur Subprime-Krise" zu diskutieren. So lautet auch der Name eines Buches von Michael Bloss, Dietmar Ernst und Jochen Häcker. Zwei der Wissenschaftler nutzen die mit rund 500 Studenten und Gästen gefüllte Stadthalle, um ihr bereits vor Erscheinenen ausverkauftes Buch vorzustellen. Auf die Frage, ob es wirklich gut gewesen sei, Lehman Brothers in den Gläubigerschutz fallen zu lassen und nicht mit Staatsgeldern zu stützen, bezeichnete der hin und lavierende Häcker dies schließlich als einen "Sündenfall". In der Tat, wenn dies ein Sündenfall war und damit eine Assoziaition zur biblischen Geschichte aufgebaut werden soll, dann müssen die Banker vorher in einem Paradies gelebt haben, aus dem sie nun verstoßen worden sind.
Dass genau dies passiert ist, wollten die Podiumsteilnehmer in ganzer Tragweite noch nicht wahrhaben. Jeder Mittelständler muss sich permanent eine Welt vorstellen können, in der es ihn nicht mehr gibt - in der ihn der Wettbewerb ausgestoßen hat. Banken lebten in der Illusion, dass es sie immer und ewig geben würde. Der Fall Lehman ist deshalb ein Schock, den sie in Wirklichkeit noch nicht verdaut haben. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass sie nun, wo es keinen Weg mehr zurück ins Paradies gibt, der Staat nun als Ersatz für den Verlust herhalten muss. Wann - so fragt man sich - werden unsere Banken erwachsen? Wann dringt überhaupt die Nachricht zu ihnen durch, dass sie erwachsen werden müssen?
Momentan - so scheint es - genießen sie die große Aufmerksamkeit, die ihnen die Finanzkrise beschert hat. Aber die Realwirtschaft - so machte diese Diskussion deutlich - ist in der Finanzwirtschaft noch lange nicht angekommen.
Montag, 3. November 2008
Unternehmensberater: Bis zu 5800 Euro am Tag
Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) fragte 850 der insgesamt 140000 Unternehmensberatungen in Deutschland. Er wollte wissen, wie hoch die Tagessätze bei den klein-und mittelständischen Beratungen sind. Die Preise liegen zwischen 900 Euro für einen Juniorberater und in Einzelfällen bei 5800 Euro für besondere Experten/Senior-Partner. In der Regel scheint aber der Preis zwischen 1300 und 1600 Euro (Projektleiter) zu liegen.
Quelle: FAZ, 1.11.2008
Übrigens: Etwa ein Prozent ihre Bruttoinlandsproduktes geben die USA für Consulting aus -mehr als 100 Milliarden Dollar.
Quelle: Financial Times (UK), 19.11.2007
Quelle: FAZ, 1.11.2008
Übrigens: Etwa ein Prozent ihre Bruttoinlandsproduktes geben die USA für Consulting aus -mehr als 100 Milliarden Dollar.
Quelle: Financial Times (UK), 19.11.2007
Sonntag, 2. November 2008
The next 50 years: Parallel Computing
Die letzten 50 Jahre gehörten John von Neumann, dem in die USA emigrierten Mathematiker und Genie, dem mindestens acht Physiker ihren Nobelpreis zu verdanken haben. Er definierte die Architektur aller Computer mit ihrer seriellen Arbeitsweise. Doch nun geht den Rechnern die Puste aus. Der Von-Neumannsche Flaschenhals, bei dem sich Daten und Programme um die Ressourcen streiten, ist der eine Teil der Malaise, der andere ist ganz einfach die Taktrate, die Uniprozessoren schaffen. Sie stößt an ihre physikalischen Grenzen. Nun soll Parallel Computing aus der Patsche helfen. Dies bedeutet, dass die gesamte Software umgeschrieben werden muss. Das ist etwas, was die Computerbranche bislang immer wieder zurückgescheut ist. Und die Technologie half ja auch immer. Doch nun ist Schluss mit John-Von. Jetzt kommt Non-Von-John. Unter dem Namen Azure Services Platform will Microsoft diese Transformation einleiten. Ray Ozzie, der Mann, der dereinst für Lotus das Network-Computing (Notes) erfand, erklärte als Chef von Microsoft: "Die Systeme, die wir heute entwickeln, sind für die nächsten 50 Jahre. Wir legen die Grundsteine für eine neue Art von Systemen und Speichern und Anwendungen - für eine Welt des Parallel-Computings."
Wie lange braucht ein Pixar-Film?
Vier Jahre sind es genau, bis ein komplett computeranimierter Film von Spielfilmlänge die elektronischen Speicher verlassen kann. Versuche, diesen Zyklus zu verkürzen, scheinen nicht wirklich aufzugehen. Inzwischen übernimmt Disney, die Steven Jobs' Pixar 2005 kauften, mehr und mehr die Kultur des 1985 von dem Apple-Gründer aufgebauten Studio. Aber auch umgekehrt wird ein Film daraus: Denn Pixar hat Disney gebeten, die guten, alten Trickfilmzeichner wieder zurück zu holen. Phantasie ist nunmal unabhängig von der Technologie. Und das wird bei allem Fortschritt so bleiben.
Quelle: Wall Street Journal, 28.10.2008
Quelle: Wall Street Journal, 28.10.2008
Software as a service: Ende der Kundentreue?
Marc Benioff ist der Mann, der das Online-Softwarehaus Salesforce.com gründete - und er weiß, was es bedeutet, wenn man Software als Service im Netz kauft: "Es ist wie bei der Telefongesellschaft - wenn du sie nicht mehr magst, dann kannst du jederzeit wechseln." Dieses Konzept kippt das Geschäftsmodell von arrivierten Softwarehäusern wie Oracle oder SAP, meint die Finanical Times und berichtet, dass die Wall Street Startups ermuntert, die mit Software as a service (Saas) auf den Markt kommen. Henning Kagermann, Co-Chef von SAP: "Wenn Du ein Startup bist und Geld verbrennst, dann wirst Du von der (Wall) Street belohnt." SAP aber würde sofort bestraft, wenn sie ebenso handelte. Sie sind Gefangene ihres eigenen Geschäftsmodells, das vor allem von Wartungseinnahmen lebt. Oracle zum Beispiel macht 58 Prozent ihres Umsatz und 74 Prozent ihres Gewinn mit Wartung. Die besondere Herausforderung bei Saas sind die hohen Verkaufs- und Marketingkosten, die bei Salesforce 50 Prozent aller Aufwendungen erreichen. Quelle: Financial Times (UK), 28.8.2008
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