Freitag, 17. Mai 2019

Ende einer Ära: HPE schnappt sich Cray

Hewlett Packard Enterprise will den Supercomputer-Pionier Cray für 1,4 Milliarden Dollar erwerben, um die Marktposition in den Bereichen Supercomputing und KI auszubauen. Mit 35 Dollar pro Aktie zahlt HPE einen Aufschlag von gut 17 Prozent auf den letzten Börsenkurs des 1972 als Cray Research gegründeten Unternehmens.

Das Unternehmen Cray, seinerzeit vom "Vater des Supercomputers" Seymour Cray formiert, kämpft mit vielen Problemen und roten Zahlen. Zuletzt erzielte Cray einen Jahresumsatz von 456 Millionen Dollar. Gerade erst erhielt Cray gemeinsam mit AMD den Auftrag vo US-amerikanischen Energieministerium (Department of Energy, DoE), bis 2021 für das Oak Ridge National Laboratory (ORNL) im US-Bundesstaat Tennessee Frontier zu bauen, der zum zum schnellsten Supercomputer der Welt werden soll – mit einer Rechenleistung von über 1,5 Exaflops.

1,5 Exaflops sind deutlich mehr als der aktuelle Spitzenreiter Summit mit seinen 207 Petaflops leistet. Den hat IBM gemeinsam mit NVidia gebaut. Die leistungsstärkste Supercomputer der Welt tut seit dem vergangenen Sommer, ebenfalls am ORNL, seinen Dienst.

Der Intel-Flop Aurora, der eigentlich schon längst fertig sein sollte, wird nach dem aktuellen Stand der Projektplanung ebenfalls 2021 am Argonne National Laboratory in Chicago seinen Dienst aufnehmen. Dieser von Intel gemeinsam mit Cray Supercomputer soll mindestens 1 Exaflops leisten.

Zitat des Tages


2019: »Die großen Konzerne scheren sich nicht um demokratische Verfahren.«

Ferdinand Kirchhoff (*1950), ehemaliger Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, über Digitalisierung und Algorithmen [1]


[1] Reutlinger General-Anzeiger, 17. Mai 2019, Matthias Schmid: "Ein Kampf gegen Windmühlen"

Mittwoch, 15. Mai 2019

Eine Leseprobe

Es fing eigentlich damit an, dass ich im September 2015 ganz für mich, still und heimlich mein 40jähriges Bestehen als Journalist in der IT-Branche feierte. Bestehen ja, verstehen nein, sagte ich mir. Aber Du kannst es ja einmal versuchen. Immerhin waren es vier Jahrzehnte voller aufregender Stories, die Du mal ganz nah, aber meistens aus der Ferne beobachten durftest. Es wird Zeit, so sagte ich mir, dass Du Dir mal selbst ein paar Dinge erklärst. Inzwischen sind fast 300 Seiten Word-Datei daraus geworden, durch die ich immer wieder brause, um zu verbessern und zu erweitern. Manchmal passiert es aber auch, dass ich etwas eher verwässere als verbessere. Vor zwei Jahren - an meinem Geburtstag - merkte ich, dass ich in all dem Geschreibsel eine Botschaft versteckt hatte, eine, die ich vor mir selbst an die Oberfläche bringen musste. Es ist die Botschaft einer Enttäuschung - enttäuschen heißt ja, dass man sich vorher getäuscht hat.
Doch davon soll später, wenn erwünscht, die Rede sein.
Ich merkte mehr und mehr, wie unglaublich mühsam und anstrengend allein der Versuch ist, das zu verstehen, was man so alles in 40 Jahren erfahren, gesehen, empfunden und empfangen hat. Dann kam noch das Archiv hinzu, das aus mehr als 1000 Ordnern und noch etlichen unbearbeiteten Zeitungsstapeln besteht. Was man dort alles findet?Ungezielt, zufällig, ungeordnet!!! Lässt sich dieses viele Stroh überhaupt noch in Stoff (von Gold wollen wir gar nicht reden) verwandeln? Dahinter stand dann seit einem Jahr auch die Bedrohung, dass diese Berge von Papier demnächst im Müllcontainer landen werden! Wohin damit, wenn man nun spürt, dass man älter wird und sich eigentlich auch keiner dafür interessiert. Das war dann der Zeitpunkt, an dem ich, ehrlich gesagt,resgignierte. So kam es, dass ich auch keinen Bock mehr auf "Journalyse" hatte. Trotzdem schrieb ich weiter - in meinem Kämmerlein. Mal mehr, mal weniger. Damit da kein falscher Eindruck entsteht: Es sind hier nicht irgendwelche Memoiren,ich bin zwar eitel (wie alle Journalisten), aber nicht vermessen, sondern es sind Versucherle, Essays, bei denen ich nicht genau weiß, ob ich mich da nicht häufig in meinen Gedanken-Gängen verirre, in meinem Kopf ein Labyrinth entstanden ist, aus dem ich nicht mehr herausfinde. Ein Kapitel, das eigentlich nur aus wenigen Zeilen bestehen sollte, wuchs über mich hinaus, so dass ich es zellteilen musste. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das, was sich da zusammengeschrieben hat, an die Öffentlichkeit möchte - und wenn es zum Preis des völligen Verrisses ist. Gestern habe ich es dann durchs Indesign gejagt und heraus kamen diese drei Doppelseiten. Selbstbewusst genug sind sie ja,um Eure Kritik auszuhalten.
Ich hoffe, dass die Veröffentlichung nicht als anmaßend empfunden wird. Denn eigentlich habe ich eine Riesenfreude daran, den Gedanken-Gängen all der Menschen nachzugehen, die in diesem Manuskript zu Wort kommen. Vielleicht geht es Euch (das Siezen lassen wir hier mal weg) ebenso.
Raimund Vollmer
Vergrößerung der Seiten durch Draufclicken


... der sich mit diesem Text sehr schwrer getan hat.

Montag, 13. Mai 2019

APPS & APPLE: Verbraucher können direkt klagen...

... gegen die Kalifornier, sagt der Supreme Court. Es geht um Praktiken App-Store von Apple, bei denen die Gesellschaft 30 Prozent an Vermittlungsgebühr für sich beansprucht und verlangt, dass alle Preise nach dem Komma die Endziffern 99 haben. Kunden haben sich über die zu hohen Provisionen beschwert und Klage eingereicht. Das sei statthaft, auch wenn Apple sagte, dass sie es ja nichht sei, die die Preise festlege. So berichtet das Wall Street Journal.