Freitag, 19. September 2008

Intels Vision: Chips für alle

40. Geburtstag und die Zukunft der Tausendsassas
Als 1968 die Halbleiterschmiede Intel gegründet wurde, gab es den Namen Silicon Valley noch gar nicht. Und für den Mikroprozessor, der ein Jahr später von Intel erfunden wurde, hatten die Schöpfer überhaupt keine vernünftige Geschäftsidee. Doch nun blickt Intel in die Zukunft, und die sieht so aus:
Parallelverarbeitung: Die Chips der nächsten Generationen bestehen nicht nur aus zwei oder vier Mikroprozessoren, sondern aus hunderten. Dafür müssen allerdings völlig neue Anwendungen geschaffen werden, die diese Form der Parallelverarbeitung unterstützen. Ein Thema, an dem übrigens die Computerbranche seit 1963 herumknabbert. Bislang konnte man Dank des technischen Fortschritts stets das komplette Umschreiben der Anwendungen vermeiden. Doch nun lässt es sich wohl nicht mehr aufhalten. Wenn man jedoch sieht, wie schwer sich unsere heutigen Rechner mit der Bildverarbeitung tun, dann ist eine solche Architektur mehr als nun wünschenswert.
Intel-Architektur. Die sogenannte x86-Architektur von Intel soll bald überall eingreifen - vom Mobiltelefon bis hin zum Kühlschrank. Bei batteriegetriebenen Systemen hat die Intel-Architektur allerdings noch Power-Probleme. Selbst die neueste Errungenschaft, der Atom-Chip, braucht noch zuviel Energie.
Allgegenwart. Bei ihrem Blick in die Zukunft sieht Intel sich überall - im Internet, daheim und in Sensoren. Rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche sind die kleinen Helferlein um uns und versorgen uns mit Dienstleistungen. Warum noch Fremdsprachen lernen, wenn die Chips uns alles übersetzen - ein Traum übrigens, der älter ist als Intel, von dem jedes Jahrzehnt mindestes einmal behauptet wurde, dass man kurz vor dem Durchbruch stünde.
Moore's Law. Ein Journalist hatte sich seinerzeit bei Gordon Moore, Gründer von Fairchild und Intel, angemeldet. Und der Ingenieur hatte aus Spaß ein Gesetz formuliert, das bis heute Gültigkeit hat. Das war 1965 und Moore arbeitete noch bei Fairchild Semiconductors, der Firma, aus der die meisten Chipschmieden des Silicon Valleys hervorgehen sollten. Das Gesetz versprach eine Verdoppelung der Rechenleistung spätestens alle zwei Jahre. Wird es auch in Zukunft sein Versprechen halten? Bis 2012 oder 2015 wird die Halbleiterindustrie aud 450 Millimeter große Wafer umsteigen (derzeit sind es 300 Millimeter) und allein die Herstellungskosten werden um 40 Prozent fallen. Dies und viele weitere Neuerungen wird den Chips die Kraft geben, um uns auch künftig mit genügend Rechenpower zu versorgen - und unsere Phantasie auf Trab zu halten.

Donnerstag, 18. September 2008

IT-Markt bleibt Wachstumstreiber der Deutschen Wirtschaft

Mit einem Wachstum von 4,2 Prozent auf 66,6 Milliarden Euro zeigt sich der Markt für Informationstechnik (IT) trotz steigender Rezessionsängste sehr robust. Nach Informationen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) werden insbesondere die Anbieter von Software (+5,3 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro) und IT-Services (+ 6,3 Prozent auf 32,7 Milliarden Euro) im laufenden Jahr überproportional zur Gesamtwirtschaft zulegen. Auch für das kommende Jahr 2009 rechnet Bitkom für den IT-Markt mit einer vergleichsweise hohen Zuwachsrate von 3,7 Prozent.

Apples Ein-Dollar-Lösung für das iPhone

360.000.000 Dollar: Erwarteter Jahresumsatz des Apple Application Stores, bei dem iPhone-Anwender Programme herunterladen können. Durchschnittlicher Umsatz je Programm beträgt 1 Dollar.
Von den Einnahmen erhält der Softwareschreiber 70 Prozent, der Rest geht drauf für Bereitstellung und Kreditkartenabrechnung. Apple selbst will keinen Profit aus dem Angebot ziehen. Apple-Chef Steve Jobs setzt vielmehr darauf, dass der App Store hilft, mehr Geräte zu verkaufen. „Die Differenzierung im Mobiltelefongeschäft fand bislang über Antennen, Übertragungsqualität und andere (technische) Merkmale statt, in Zukunft leistet die Software die Differenzierung.“ Übrigens erzielten die zehn begehrtesten Programme im ersten Monat seit der Öffnung des App Store für ihre Eigentümer einen Umsatz von insgesamt neun Millionen Dollar. Insgesamt erhielten die Autoren 21 Millionen Dollar. Wall Street Journal, 12.8.2008

Click zurück nach vorn

Der Crash von heute aus der Sicht von gestern:
1996: »Es sind die institutionellen Investoren, die eine kon­stante Quelle der Instabilität sind.«
George Soros, Super‑Spekulant in einem Spiegel‑Interview

Mittwoch, 17. September 2008

Facebook: Das soziale Netz vor allem für Programmierer

Nachdem die Internet-Plattform Facebook im Mai 2007 ihre Softwareentwicklungswerkzeuge kostenlos für den allgemeinen Gebrauch freigab, haben sich bislang mehr als 250.000 Entwickler die Tools herunter geladen. Mehr als 24.000 Programme wurden für das Social Network geschrieben, aber nur ein Prozent davon sind verantwortlich für zwei Drittel aller Anwendungsaktivitäten. Die 200 besten Programme ziehen täglich mehr als 10.000 Benutzer an. 60 Prozent der Anwendungen haben weniger als 100 Besucher am Tag. Nach Meinung von Marktforschern haben 74 Facebook-Applikationen einen Marktwert von mindestens einer Million Dollar. Einige Anwendungen wie die von Flixster, einem Internet-Auftritt für Filmfreunde, haben sensationelle Auswirkungen bei Facebook. 24 Millionen Menschen haben die Flixster-Software weltweit installiert. Täglich nutzen 485.000 Filmfans diesen Dienst, der es erlaubt, Filmkritiken untereinander auszutauschen.
Wenn Sie mitmachen wollen:
http://de-de.facebook.com
http://www.flixster.com/

Marktsplitter

267 Milliarden Dollar: Erwarteter Umsatz der Halbleiterindustrie für 2008 weltweit. Dies wäre ein Plus von 4,7 Prozent. Semiconductor Trade Statistics.
475 Milliarden Dollar: Weltweite Ausgaben für Werbung in 2008. Davon wandert ein ständig wachsender Teil ins Internet, das 2008 rund 40 Milliarden für sich beansprucht.

Dienstag, 16. September 2008

Aufgeschnappt: Daten zum IT-Markt

1,4 Billionen Dollar: Weltweite Ausgaben für Informationstechnologien in 2008. Das sind 40 Prozent mehr als im Jahr 2000. Zahlenbasis: IDC etc.
10.000.000: Anzahl der Einträge in Wikipedia (April 2008) Wall Street Journal
80.000.000: Anzahl der von YouTube online vorgehaltenen Videoclips. (Mai 2008)
20 Prozent: Anteil der Beschäftigten in amerikanischen Großunternehmen, die behaupten ihren Chef nur „virtuell“ zu kennen, mit ihm noch nie con Angesicht zu Angesicht zusammen gewesen zu sein. Media X Institute der Stanford University
20 Prozent: Anteil der Informationstechnologien am Welthandel mit Produktionsgütern.

Montag, 15. September 2008

Click Brother is watching you, my dear freelancer

Rund 90.000 freiberufliche Programmierer , Netzwerk-Administratoren, Grafiker , Schreiber und andere Kleinselbständige werden weltweit streng darauf hin beobachtet, ob sie daheim auch arbeiten oder doch nur Blackjack oder Solitaire an ihrem Computer spielen. Die Rolle des Big Brothers übernimmt im Auftrag von 10.000 Kunden die Firma oDesk.com. Sechsmal die Stunde zählt sie stichprobenartig die Mausclicks und Tastaturanschläge, über Webcams filmt sie die Freelancer, um deren Auftraggebern Rechenschaft über deren Arbeitsfleiß zu geben. Wall Street Journal, 4.8.2008
Siehe auch:
http://www.odesk.com/w/

OECD: Anstieg der Produktivität nur noch 1,4 Prozent

Amerikaner schneiden besser ab: Dank Internet
Das erste Gesetz des technologischen Fortschritts besagt, dass „wir mit jedem Fortschritt, der auf Seiten der Verbraucher erzielt wird, die Auswirkungen kurzfristig überschätzen und langfristig unterschätzen.“ Stimmt. Die Frage ist nur: Was für den individuellen Privateinsatz neuer Technologien gilt, hat das auch für den institutionellen Einsatz im Betrieb seine Richtigkeit? Zum Beispiel bei m Anstieg der Produktivität. Da ist möglicherweise der zeitliche Zusammenhang viel direkter – und der profitiert, der als erster und am stärksten investiert.
Zwischen 1999 und 2004 hätten die Amerikaner massiv in die High-Tech-Ausstattung ihres Dienstleistungssektors investiert, behauptet die OECD. Das Ergebnis: Anstieg der Produktivität um 2,25 Prozent, während die EU15-Staaten mit einem Produktivitätsgewinn von nur 1,3 Prozent sogar unter das Durchschnittsniveau der OECD-Staaten fielen. Im Schnitt sei dort eine Verbesserung um 1,5 Prozent erreicht worden. Acht Jahre ist es her, dass die EU15 einmal mit 2,7 Prozent die Zweier-Marke überschritten. Ein Grund für das miserable Abschneiden: Bei der Eingliederung von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt wären darunter zu viele Geringqualifizierte. Vielleicht sollten wir uns wieder auf unsere Stärke besinnen und vehement in High-Tech investieren. Immerhin exportiert der deutsche Maschinenbau mit seinen hochwertigen Anlagen massiv Produktivität - ausgerechnet in die Länder, die durch ihren Nachholbedarf einen Produktivitätsanstieg von jährlich vier und mehr Prozent haben. Möglicherweise haben wir auch noch einen Nachholbedarf im Service-Sektor.
Quelle: Wall Street Journal, 9. und 21. April 2008.

Vom Notebook zum Netbook

Rund 250 Millionen Notebooks werden jährlich verkauft, 50 Millionen sogenannte Netbooks werden im Jahr 2011 dazukommen. Das behauptet jedenfalls der Halbleiterweltmeister Intel. Am Netbook ist alles klein: der Bildschirm, die Tastatur, der Preis. Rund 300 Dollar kostet ein Exemplar, das ohne Plattenspeicher auskommen muss. Der Speicher ist das Netz. 2007 musste man im Schnitt 1199 Dollar für ein Notebook berappen, verglichen mit 2600 Dollar, die 1998 noch so ein Gerät kostete, ist dies ein erheblicher Preisvorteil, zumal die Maschinen unvergleichlich besser ausgestattet sind und bedeutend mehr Leistung unter der engen Verkleidung haben. Übrigens gelten die Netbooks als ein neuer Zielmarkt für Linux. So spart man den Preis für Windows, das mit etwa 70 Dollar pro Stück den Verkaufspreis von Notebooks belastet. Quelle: Wall Street Journal, 8. April 2008

Sonntag, 14. September 2008

Insider-Handel: Mit dem Computer auf der Spur

Täglich zwischen 25.000 und 50.000 Börsenmeldungen durchforstet die Suchmaschine der amerikanischen Börsenaufsichtsorganisation Financial Industry Regulatory Authority (Finra) nach Spuren von Unregelmäßigkeiten im Aktienhandel. Der Name der Software, mit der Insiderhandel entdeckt wird: Sonar. Bis August 2008 meldete die Nicht-Regierungsorganisation aus Maryland 104 Verdachtsfälle von Insiderhandel an die Security Exchange Commission (SEC), der obersten Börsenaufsichtsbehörde in USA. 2007 waren es insgesamt 118 Fälle gewesen.
Mit ausgefuchsten mathematischen Modellen und Algorithmen arbeitet die New York Stock Exchange (NYSE) im Rahmen ihrer Selbstaufsicht. Hedge-Fonds und andere hochkomplexe Kapitalsammlungen fordern die Kontrolleure und deren Informatiker heraus. 90 des Insider-Handels verdächtige Fälle leitete die NYSE bis August 2008 an die SEC weiter, 141 waren es insgesamt 2007. Quelle: Financial Times (UK), 1. August 2008