Amerikaner schneiden besser ab: Dank Internet
Das erste Gesetz des technologischen Fortschritts besagt, dass „wir mit jedem Fortschritt, der auf Seiten der Verbraucher erzielt wird, die Auswirkungen kurzfristig überschätzen und langfristig unterschätzen.“ Stimmt. Die Frage ist nur: Was für den individuellen Privateinsatz neuer Technologien gilt, hat das auch für den institutionellen Einsatz im Betrieb seine Richtigkeit? Zum Beispiel bei m Anstieg der Produktivität. Da ist möglicherweise der zeitliche Zusammenhang viel direkter – und der profitiert, der als erster und am stärksten investiert.
Zwischen 1999 und 2004 hätten die Amerikaner massiv in die High-Tech-Ausstattung ihres Dienstleistungssektors investiert, behauptet die OECD. Das Ergebnis: Anstieg der Produktivität um 2,25 Prozent, während die EU15-Staaten mit einem Produktivitätsgewinn von nur 1,3 Prozent sogar unter das Durchschnittsniveau der OECD-Staaten fielen. Im Schnitt sei dort eine Verbesserung um 1,5 Prozent erreicht worden. Acht Jahre ist es her, dass die EU15 einmal mit 2,7 Prozent die Zweier-Marke überschritten. Ein Grund für das miserable Abschneiden: Bei der Eingliederung von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt wären darunter zu viele Geringqualifizierte. Vielleicht sollten wir uns wieder auf unsere Stärke besinnen und vehement in High-Tech investieren. Immerhin exportiert der deutsche Maschinenbau mit seinen hochwertigen Anlagen massiv Produktivität - ausgerechnet in die Länder, die durch ihren Nachholbedarf einen Produktivitätsanstieg von jährlich vier und mehr Prozent haben. Möglicherweise haben wir auch noch einen Nachholbedarf im Service-Sektor.
Quelle: Wall Street Journal, 9. und 21. April 2008.
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