Mittwoch, 1. April 2015

Ist das die Rache der IBM-Mitarbeiter?

Nach und nach wird IBM in den nächsten Monaten Kooperationen mit immer mehr Big-Data-Lieferanten eingehen. Milliarde für Milliarde wird Big Blue Data dafür ausgeben. Es fängt jetzt harmlos an mit einem Wetterdienst, irgendwann wird sie dann sogar eine Zeitung kaufen mitsamt ihrem Archiv, vielleicht noch einen Fernsehsender als Sahnehäubchen. In Deutschland würde sich da zum Beispiel der zu RTL gehörende Sender NTV anbieten. Bei den Verlagen sollte sie sich auf die angelsächsischen Blätter konzentrieren, von denen schreiben die deutschen sowieso schon ab. In England empfiehlt sich die Financial Times. Und Rupert Murdoch freut sich schon darauf, wenn er für das Wall Street Journal eine dicke Stange Geld bekommt. Eine Datenquelle nach der anderen wird angezapft und Watson einverleibt. Dessen Wissen um die Verhältnisse in der Welt wächst ins Unermessliche. Immer mehr Kunden vor allem aus den Großunternehmen wollen sich an Watson dranhängen, um ihre Entscheidungen mit der Datencloud abzustimmen.
Die entsprechende IBM-Entscheidungssoftware heißt übrigens THINK. Sie ist der Schrecken des gesamten Mittelmanagements, das in den kommenden Jahren immer stärker ausgedünnt wird. Ganze Stäbe werden aufgelöst. Auch bei der IBM. Wer braucht schon Manager, wenn er Watson hat? Und so erfüllt sich die Rache des kleinen Mannes. Denn diese Strategie wurde weder von Sam noch von Gini implementiert, sondern von den Mitarbeitern in den Labors, die zwanzig Jahre lang gequält wurden von einem Mittelmanagent, das derart dumme Entscheidungen vorbereitet und umgesetzt hat, dass man sie längst getrost einem Computer überlassen kann. Es sind übrigens auch keine guten Zeiten für Unternehmensberater...
Ein Aprilscherz? Warten wir's ab. Raimund Vollmer

Demnächst auf der Hannover Messe Industrie zu sehen:

Journalyse-Quelle: Raimund Vollmer

Montag, 30. März 2015

EXTRABLATT 1980: Rechner-Skandal in Bremen

Bei der Beschaffung eines Großrechners für die Universität Bremen Ende der siebziger Jahre ging es alles andere als korrekt zu - ein Beispiel dafür, dass "Industriepolitik" vor allem Lobby-Arbeit ist, um es mal neutral auszudrücken. Das Computer Magazin hat damals die Geschichte veröffentlicht. Es hatte damals selbst einen "Lobbyisten" in Bonn, den Korrespondenten Werner Gerdes. Er lieferte eine wunderbare Dokumentation...
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