Mittwoch, 12. Januar 2011

Anmerkung zur Serie "Das blaue Wunder"

Nachdem ich wiederholt darauf angesprochen wurde, es doch bitte nicht beim Abschreiben des 1984 erschienenen Buches "Das blaue Wunder - Die IBM und ihre Mitbewerber" zu belassen, sondern die Kapitel und Abschnitte aus der heutigen Sicht zu kommentieren, möchte ich diese Anregung gerne aufgreifen.
In dem momentan veröffentlichten Kapitel über die Systems Network Architecture kann man wunderbar erkennen, wie sehr man sich in der Betrachtung der Zukunft irren kann, wenn man den Wettbewerb um Marktanteile und Meinungsführerschaft allein auf die etablierten Kräfte bezieht. Dass weder Open Systems Interconnection, auf das zum Beispiel in Deutschland die nordrhein-westfälische Regierung seit den achtziger Jahren voll gesetzt hat, noch IBMs Systems Network Architecture heute eine marktbeherrschende Position haben, liegt daran, dass zum Verdruss des Establishments ein ganz andere Ansatz die Netze durchdrang: das Internet mit seinem 1974 verabschiedeten Normen-Duo TCP/IP. Man sieht hier im Vergleich zu heute deutlich, wie kläglich der Top-Down-Ansatz, dem die Hersteller in ihrer Markteinschätzung und in ihren Aktionen folgten und ich damals als Beobachter nachzuspüren versuchte, versagte und der ganze Markt sich buttom-up neu konfigurierte. Und dasselbe spielt sich momentan bei Intel/Microsoft ab, die auch als Platzhirsche den Angriffen aus dem Nichts ausgeliefert sind. Mal schauen, ob sie es intelligenter bewältigen als vor drei Jahrzehnten die damaligen Herren der Welt.
Der Link zum Kapitel: Mit ISO gegen SNA

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