Freitag, 15. Februar 2013

Arbeiten bei Amazon: Ein Unternehmen wird aufgemischt

(Kommentar) Jedes Wort der Kritik an den Arbeitsverhältnissen bei Amazon in Deutschland, so wie es die ARD kürzlich aufdeckte, hat wahrscheinlich seine Berechtigung. Wir kennen ähnliche Stories über die Arbeitsverhältnisse bei Apple oder anderen US-Unternehmen wie McDonald's und UPS aus der jüngeren Vergangenheit. Was da veröffentlicht wird und ganz bestimmt hervorragend recherchiert wurde, hat trotzdem ein "Geschmäckle". Immer dann, wenn ein Unternehmen besonders erfolgreich ist und kein Mittel gefunden wurde, um sein Geschäftsmodell zu attackieren, knöpft man sich die Arbeitsverhältnisse vor. In der Computerbranche musste sich IBM jahrzehntelang Kritik anhören. Mit Vorliebe sind es US-Unternehmen, die so in die Bredouille geraten. Einmal wegen des Hire & Fire, eine Politik, die man in Kontinentaleuropa nicht mag. Zum anderen aber auch, weil hierzulande ein latenter Antiamerikanismus seit den sechziger Jahren schwelt. Und die Kritik an den Amerikanern überspielt das eigene Manko: wir sind mit unseren Geschäftsideen bei weitem nicht so erfolgreich. Im Prinzip sind es sogar gar keine "eigenen Geschäftsideen", sondern nur Kopien des Originals. Uns fehlt der Mut, die Courage. So kühlen wir unser Mütchen an den Arbeitsverhältnissen - und als Dauerthema haben wir natürlich auch noch das Bitkom-Thema Datenschutz. Ach sind wir doch ein hellwaches, kritisches (und phantasieloses) Völkchen.
Ein Journalyse-Nachtrag zum Achermittwoch.
Raimund Vollmer

2 Kommentare:

Besserwisser hat gesagt…

Hä?
Bitkom und Datenschutz???
Jüngste Schlagzeile: Bitkom und Microsoft warnen vor Überregulierung beim Datenschutz
Das sagt doch alles, oder?

Anonym hat gesagt…

Der Branchenverband Bitkom hatte die von der EU gewünschte Meldepflicht für Hackerangriffe abgelehnt.

Daraufhin schaltet sich die “Gesellschaft für Informatik” (GI) in die Diskussion ein. Deren Präsidiumsarbeitskreis Präsidiumsarbeitskreis “Datenschutz und IT-Sicherheit” hält die geplante Regelung nicht für ausreichend, diese greife vielmehr zu kurz und könne Unternehmen und Bürger nicht “dauerhaft vor Angriffen schützen”.