Was 1972 bei den Olympischen Spielen die berühmten Pictogramme waren, das sind heute die Icons. Die Wegweiser zu den Sportarten damals sind heute die Schalter auf den Smartphones. Aber eigentlich zeichneten sie schon den ersten PC mit grafischer Benutzeroberfläche aus. Das war nicht der Mac von Apple, das war der Alto von Xerox, der 1973 mit seinem Prototyp im Palo Alto Research Center von Xerox seinen Anfang nahm. Nun leuchten uns die Pictogramme, damals noch zweifarbig, überall auf der Welt auf den Bildschirmen entgegen. Sie gehören zum Look & Feel der Geräte wie die runden Ecken, die ja in ihrer erfinderischen Bedeutung der Quadratur des Kreises entsprechen, wenn es diese Quadratur nicht gar ist. Wir warten darauf, dass Apple jetzt das entsprechende Patent anmeldet.
Auf jeden Fall kann der Koreaner Samsung bereits die nächste Milliarde Dollar für das reichste Unternehmen der Welt bereitstellen. Denn seine neuesten Geräte zeichnen sich ebenfalls dadurch aus, dass sie runde Ecken haben werden. Die Juristen bei Apple haben dies bereits mit hochgezogenen Augenbrauen registriert und die Strafzahlungen ausrechnen lassen.
Daran ändert auch nichts, dass Briketts ebenfalls schon lange vor den Smartphones runde Ecken besaßen und pechschwarz glänzten (eine bei Mobilgeräten trotz Apple-Weiß sehr beliebte Tönung). Denn mit Briketts konnte man zwar Öfen füttern, was man mit Smartphones nicht machen sollte, aber zum Telefonieren konnten sie nicht gebracht werden. Sie haben also keine Bedeutung in einer Verteidigungsstrategie gegen die Forderungen von Apple, die unweigerlich kommen werden.
Der Habgier der Apple-Advokaten werden die Koreaner auch nicht dadurch entgehen können, dass sie nun der in Cupertino verhassten Android-Welt mit Windows RT und Windows Phone eine Alternative entgegenstellen wollen.
Apple denkt derweil darüber nach, ob nicht das längliche Bildschirm-Format, das den Normalzustand eines Smartphones auszeichnet, ebenfalls patentrechtlich geschützt werden kann. Allerdings hat hier Samsung schon vorgebaut und erklärt, dass es da direkte Anleihen bei dem Altos von Xerox genommen hat. Apple überlegt derweil, ob sie nicht deswegen Xerox einfach aufkaufen sollte, um dann alle Hersteller, die eine längliche Darstellung unterstützen, rechtlich zu verfolgen. Das gilt dann für jegliche Art der Ganzseitendarstellung, sei es nun als DIN-A-Papier oder als Zeitung oder als Buch. Übrigens hätte man mit dieser Aktion auch endlich die unumstrittenen Rechte an allen Icons, was ebenfalls die Patenteinnahmen erhöhen wird. Und zur Not kauft Apple noch die Olympischen Spiele zurück bis in das Jahr 1972.
Allerdings sollen die Koreaner inzwischen nach Ähnlichkeiten zwischen ihrer Schrift und den Pictogrammen forschen und zum Gegenschlag ausholen wollen.
Dies ist übrigens eine Glosse im Sinne des Presserechts, für das niemand mehr verantwortlich ist - und damit ist es freigegeben für ein weiteres Apple-Patent.
Die hier veröffentlichten Bilder wurden bei der Wikipedia und anderen immer noch großzügigen Instititionen zusammengesucht.
Raimund Vollmer
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