Donnerstag, 22. März 2012

Ist Hewlett-Packard zu groß für diese Welt?

So möchte man mutmaßen nach der Lektüre eines Berichts des Wall Street Journal, das sich auf eine Ansprache von CEO Meg Whitman vor Mitarbeitern bezieht, in der die neue HP-Chefin erklärt, dass "alles auf dem Tisch" sei, also auch das Thema Entlassungen.

Was deutlich wird: Sowohl Hewlett-Packard als auch IBM haben beide massive Mangementprobleme. HP ist zu schnell gewachsen, IBM zu langsam - trotz Aufkäufe, die ja nun beide Firmen in den vergangenen Jahren eifrigst praktziert haben. Im Prinzip scheitern beide daran, dass im Markt der Konsument als die dominierende Macht auftritt. Beide Firmen haben aber letztlich auf den institutionellen Kunden gesetzt, der mit dem schnellen Wechseln in den Moden nicht mehr mitkommt. IBM und HP (wie auch viele andere Anbieter, die es nur nicht wissen) haben noch nicht erkannt, in welche massive Krise die institutionelle IT hineinschliddert. Themen wie Cloud-Computing werden ja nur deshalb auf Messen und Kongressen so gefeiert, weil man in Wahrheit den gigantischen Strukturwandel dahinter fürchtet. Die Macht geht über zu den Konsumenten und damit zu den Unternehmen, die ein entsprechendes Angebot haben. Das ist der epochale Wechsel des 21. Jahrhunderts. Aber unserer Management-Kaste gefällt dies überhaupt nicht, weil es dazu keine Vorbilder und Trainings gibt. Sie weiß einfach nicht, wie und wo sie den Anpassungsaufwand erbringen soll. Vielleicht aber auch glauben diese Manager, dass sie inzwischen so wichtig sei, dass sie diesen Aufwand gar nicht mehr erbringen müssen. Die Mitarbeiter aber, die näher bei sich selbst als Konsument sind, wissen, auf was man achten muss, wenn man sie selbst als Kunde hat. Was zählt, ist letztlich die persönlich erbrachte Dienstleistung, nicht die, die von einem System erbracht wird.
Aber wie wir alle ahnen, werden bei der nächsten Sparwelle genau diese Know-how-Träger entlassen werden.

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