Donnerstag, 11. September 2008

Click zurück nach 1968: Erich Fromm über Computerallmacht

Zitat des Tages: "Nehmen wir als Beispiel die Planung eines Großunternehmens. Mit Computerhilfe kann es auf Jahre im voraus - sogar die Manipulation des menschlichen Geistes und Geschmacks; der jeweilige Geschäftsführer braucht sich nicht mehr auf sein persönliches Urteil zu verlassen, denn er kennt die `Wahrheit', die von den Computern ausgesprochen wird. Seine eigenen Entscheidungen können im Ergebnis falsch sein, aber dem Entscheidungsprozeß braucht er nicht zu mißtrauen. Er glaubt an seine Freiheit, die Ergebnisse der Computervoraussagen anerkennen oder zurückweisen zu können, aber praktisch hat er so wenig Freiheit wie ein frommer Christ, der gegen Gottes Willen handeln wollte. Er könnte es zwar, aber es wäre verrückt, dieses Risiko einzugehen, weil es keinen größen Quell der Gewissheit gibt als Gott - oder die Computer-Antwort."
Erich Fromm, deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker

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