Der Soziologe James Evans von der Universität in Chicago fand kürzlich heraus, dass je mehr wissenschaftliche Aufsätze im Netz publiziert werden, desto weniger werden sie zitiert. Je länger die Beiträge im Netz sind, desto geringer die Aufmerksamkeit. Der Komfort, den der Online-Zugriff eigentlich den Wissenschaftlern bietet, führt demnach keineswegs dazu, dass auch umfassender recherchiert wird.
In Wirklichkeit – so eine Mutmaßung – ist die zielgeführte Suche im Netz der Grund dafür, dass die Wissenschaftler kaum noch über den Tellerrand ihres Recherchegebietes hinausschauen. Sie werden – wie in der realen Welt des Papiers – nicht mehr dazu verführt, auch einmal in anrainenden Aufsätzen zu stöbern.
Es fehlt die kreative Suche: die Überraschung über das, was man beim Suchen alles findet...
Quelle: The Economist, 19.7.2008
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