... in Deutschland war damals - so ein Aufsatz von Leo Nefiodow, Mitarbeiter der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) in Sankt Augustin bei Bonn - fest in amerikanischer Hand. IBM hatte hier 1975 einen Marktanteil von 61,5 Prozent, Univac 6,5 und Honeywell 5,5 Prozent. "Die Firma Siemens hat seit 1967 einen stetig wachsenden Marktanteil. Mitte 1976 betrug er ca. 20 Prozent." IBMs Vorsprung führt Nefiodow nicht auf die Überlegenheit der Produkte, sondern auf "eine sehr geschickte Vertriebspolitik" zurück. Dass Siemens Marktanteile gewinnen konnte, hat für ihn seine Ursache darin, dass die Münchner "mit der Serie 7000 eine moderne Systemfamilie für einen weiten Leistungsbereich anbietet". Deshalb "dürfte die weitere Marktausweitung sicher sein."Auch wenn er davon sprach, dass die technologische Lücke, die noch in den sechziger Jahre zwischen Europa und den USA bestand, inzwischen geschlossen sei, müsse z.B. die staatliche Förderung der Datenverarbeitung bis in die achtziger Jahre hinein weiterverfolgt werden. Denn gerade die Amerikaner würden ihre Schlüsselindustrien ebenfalls massiv staatlich unterstützen. Die GMD verteilte damals im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Technologie die Fördergelder im Rahmen des 3. DV-Förderungsprogramms (1976-1979).
Raimund Vollmer
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