Kommentar. Man glaubt es kaum, aber es ist wahr: Bereits gestern hatte die britische Financial Times in ihrem Aufmacher darauf hingewiesen, heute holt es das Wall Street Journal nach. Das renommierte Blatt schreibt: "Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Wallstreet, dass es Wertpapierhäusern erlaubt ist, in der Zeit gezielt mit großen, bevorzugten Investment-Klienten über wichtige zu konferieren und brisante Informationen weiterzugeben, in der sie den Börsengang vorbereiten."
Den IPO-Begleitern sei es als Partner des Börsenganges verboten, Analysedaten vor dem ersten Börsentag zu veröffentlichen, aber gleichsam inoffiziell dürfen sie mit ihren Lieblingen reden, hatte schon am Vortag die Financial Times berichtet. Genau das ist bei dem Facebook-IPO geschehen. Das erbost nun nicht nur die Anleger, denen negative Beurteulungen über das Social Network vorenthalten wurde. Das muss jeden anständigen Menschen hochgradig verärgern. Dieses "Geheimnis" ist so ungeheuerlich, dass es deutsche Zeitungen erst gar nicht glauben wollten (und dem Autor dieser Zeilen blieb erst einmal der Mund vor Staunen offen, als er das gestern las).
Nach dem skandalösen Börsengang, in dem auf allen Seiten die alte Gier wieder fröhliche Urständ feierte, ist wohl damit zu rechnen, dass die SEC oder die amerikanische Regierung oder das Parlament diese Erlaubnis zur Verschwörung gegen den (kleinen) Kunden kippen wird.
Man kann nicht mehr anders als zu der Überzeugung zu kommen, dass in der Finanzwelt Tricksen & Trügen zum allgemeinen Geschäftsmodell geworden ist. Hinter dem Social Network steht ein asoziales Netzwerk aus Bankern und Bonzen. Es ist Zeit, dass 900 Millionen Facebook-User...
Wieviel asoziale Dreistigkeit hinter dem Facebook-Management steht, kann man nun dem jüngsten Gerücht entnehmen, dass das Unternehmen einen Wechsel des Börsenplatzes plant - weg von der rein computergestützten Nasdaq zur parkettgebundenen NYSE. Denn an allem seien nun die Nasdaq-Computerpannen schuld, heißt es. Wenn das die (geprellten) Anleger durchgehen lassen, dann sind sie selbst schuld, wenn sie Geld verloren haben. Sie haben es dann nicht anders verdient. Das komplette Management bei Facebook gehört ausgetauscht.
Es ist Zeit, dass 900 Millionen Facebook-User...
Raimund Vollmer
Übrigens: Wenn Sie die ganze Absurdität der Börsenbewertung ein wenig goutieren wollen, dann empfehlen wir Ihnen diesen LINK.
Und wenn Sie nachlesen wollen, wie Facebook ihre Probleme lösen kann, dann können Sie ja mal HIER reinschauen.
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