Seit 2001 hat IBM kein so gutes Quartal hingelegt wie jetzt im Jahresendgeschäft 2010:
- Um 6,6 Prozent auf 29,02 Milliarden Dollar stieg der Umsatz des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr.
- Um 9.2 Prozent auf 5,26 Milliarden Dollar verbesserte sich auch der Gewinn im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal.
Dass dies besser ist als die Erwartungen (siehe unseren gestrigen Tagebucheintrag), macht Hoffnung auf 2011. Denn hinter dem Erfolg - der zwar im prozentualen Anstieg nicht vergleichbar ist mit dem von Apple, aber für eine Firma, die ihren 100. Geburtstag feiern will, recht beachtlich - steht vor allem der Mainframe, also die Kategorie von Systemen, der man seit 25 Jahren das Ende voraussagt.
Während die Software-Umsätze um sieben Prozent stiegen und das Geschäft mit Dienstleistungen seine zwei Prozent Wachstum schaffte, legte IBM bei der Hardware (!!!) stolze 21 Prozent zu. Dabei war der Anstieg um 69 Prozent bei der Z-Series, also den Mainframes, das ausschlaggebende Antriebsmoment.
Kommentar: Viele IBMer fühlen sich jetzt bestätigt, weil sie schon immer behauptet haben, dass Big Blue im Kern eine Technologiefirma sei. Ja, die Z-Series ist ein Geniestreich. Ja, die Mainframer (mit dem deutschen Labor in Schönaich als heimlichem Mekka) haben der IBM schon einmal, 1992-1993, den Hals gerettet. Ja, IBM wirkt wieder unternehmerischer. Aber das ändert nichts daran, dass der meiste Profit und der stärkste Wachstumsimpuls von einem Produkt geschöpft wird, von dem man mit einiger Berechtigung behaupten kann, dass dahinter ein Monopol steht. Wie sich die anderen Geschäftsbereiche 2011 entwickeln, daran wird man erkennen, ob zumindest IBM in letzter Zeit "smarter" geworden ist.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 19.1.2011: IBM Reports Strong Growth
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