Wenn Wolken sich am Himmel auflösen, ist das nicht dramatisch. Es regnet vielleicht...
Anders ist das, wenn die Cloud verschwindet, auf die der IT-Leiter baut. Nicht umsonst wählten einige IBM und ihre SmartCloud Enterprise - in der Hoffnung auf ein stabiles Fundament für einen sorglosen IT-Betrieb in der Public Cloud des Herstellers ihres Vertrauens. Sie dürften enttäuscht sein, denn IBM stellt den Betrieb von SCE Ende Januar 2014 ein, wie nicht nur die britischen Kollegen von TheRegister berichten.
Bis dahin sollten die Anwendungen und Daten in Richtung der erst im Sommer erworbenen SoftLayer-Cloud migriert sein, empfiehlt IBM. Das sei sogar kostenlos möglich - immerhin. Allerdings dürfte diese Nachricht viel Hektik über die bevorstehenden Feiertage nach sich ziehen - und viel Arbeit für die betroffenen IBM-Kunden. Vermutlich werden Anbieter wie Amazon, Microsoft oder Google versuchen, in diese Bresche zu springen und vom Vertrauensverlust des einstigen Marktführers zu profitieren.
Den SCE-Kunden bleibt nur ein schwacher Trost: Sie haben drei Monate Zeit. Das war für die Kunden des US-Anbieters Nirvanix anders, denen nach der Pleite des Anbieters nur zwei Wochen für die Migration blieben (die dann um weitere zwei Wochen bis zum 15. Oktober verlängert wurden). Das ist die dunkle Seite der Cloud, die von den einschlägigen Herstellern über den grünen Klee gelobt wird. Diese dunkle Seite wird auch manchen IT-Leiter, der sich schon mit dem Gedanken an ein Outsourcing in die Public Cloud angefreundet hatte, nachdenklich stimmen. Zumal mit IBM ja diesmal kein Noname der Branche die Axt anlegt.
Ob die IBM mit diesem Manöver neue Kunden von ihrem Cloud-Angebot überzeugen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt. Zumal IBM ja fraglos ein amerikanisches Unternehmen ist, auch wenn sie "INTERNATIONAL" im Namen trägt. Das ist angesichts der Diskussion um NSA und Merkels Handy mit Sicherheit kein Standortvorteil für einen Cloud-Provider...
1 Kommentar:
Das SCE eingestellt wird, macht nix. Es gibt sowieso nur wenige Kunden dafür – und die sind "True Blue".
Die werden den Umstieg auf SoftLayer als wertvolle Erfahrung verbuchen und auch sonst nur Vorteile haben. Weil SoftLayer einfach nicht so oft wg. Wartung down ist und generell besser gemanagt ist. Noch, wurde ja auch erst im Sommer von IBM geschluckt...
;-)
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