... das gilt vor allem dann, wenn er im Unrecht ist. Dies ist die bittere Erkenntnis, mit dem sich jedes Unternehmen, das dieses Jahrhundert überleben möchte, auseinander setzen muss. Wenn das amerikanische Justizministerium Apple & Publisher verklagt, dann kämpft es um die Preisfreiheit im Ebook-Geschäft. Apple hält dagegen, weil die Company behauptet, dass sie mit ihrem Modell das Angebotsmonopol von Amazon gebrochen hat. Auf der einen Seite wird mit dem Kunden argumentiert, mit dem Nachfrager, auf der anderen Seite mit dem Anbieter. Mal sehen, welche Argumente mehr zählen.
Wahrscheinlich werden es die der Verbraucher sein, die - unabhängig vom Urteil der Gerichte - ihre Entscheidungen durchsetzen werden. So wird es auch beim Kampf um Urberrechte und Copyrights sein. Das Handelsblatt zum Beispiel kämpft mit allen publizistischen Mitteln für die Wahrung der Urheberrechte in einer auf komplette Freizügigkeit und Freigiebigkeit von Inhalten ausgerichteten digitalen Welt. Das Blatt steht auf der eigenen Seite, auf der der Anbieter. Okay, seine wichtigsten Kronzeugen sind die Autoren selbst. Aber man meint vor allem die Verlage und Sender, die Institutionen, zu denen man selbst gehört. Aber die Verlage hatten in der Vergangenheit (auch der vor dem Internet) selten genug wirklich die Interessen der Autoren im Auge, sondern vor allem ihre wirtschaftlichen Interessen.
Den Konsumenten interessiert dies alles herzlich wenig. Jeder muss schauen, wie er zurecht kommt. Das erlebt er doch selbst täglich. Als Mensch. Am Arbeitsplatz. An der Börse. Auf der Straße. Im Umgang mit Behörden. Im Kaufhaus. Im Internet. Überall. Mitnahmeeffekte, Schnäppchenjägerei, Knauserei und Geiz, gepaart mit Gier und Ego, bestimmt auf sovielen Gebieten unser Verhalten, dass uns die Interessen anderer ziemlich kalt lassen.
Erst wenn sich dieses Verhalten ändert, Charakter wichtiger wird als Ego, Selbstgefälligkeit ersetzt wird durch Miteinander und Füreinander, werden auch wieder die Rechte der anderen wahrgenommen und akzeptiert. Es gibt viele Menschen, die sich immer noch oder wieder für den anderen Menschen interessieren. Nur sind diese Menschen nicht die Idealbilder der Werbung, die ja längst die einzige Dominante des Internets ist. Die Werbung setzt auf Narzissmus und nur darauf. Die Frage ist: Sind wir wirklich so leicht käuflich? (Kommentar)
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