... gesteht jedenfalls das Unternehmen ein, nachdem es gestern erklären musste, dass das amerikanische Justizministerium und die Börsenaufsich SEC ihre Untersuchungen in dem bereits bekannten Fall von Korruption in Russland ausgeweitet hat. Man würde voll und ganz mit den Behörden kooperieren, heißt es. Die Bestechnungsgelder - so wurde schon früher ermittelt und HIER berichtet - über Deutschland abgewickelt.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 10.9.2010: H-P Bribe Probe Widens
Kommentar: Hewlett-Packard kommt momentan einfach nicht zur Ruhe. Aber wie Ihre Journalyse aus anderen Fällen weiß, ist es sehr schwierig, aus Bestechnungsgeschichten mit russischem Hintergrund wieder herauszufinden. Deshalb muss das Unternehmen fast schon dankbar dafür sein, dass diese Geschichte nun ans Licht kommt. Anderen Unternehmen sollte dies eine Warnung sein, sich erst gar nicht auf Bestechungen einzulassen - verdammt schwer in einem Umfeld, das eigentlich nur auf der Basis von Korruption funktioniert. Selbst die COCOM-Liste, die ein Komplett-Embargo für High-Tech während des Kalten Krieges zum Ziel hatte, wurde immer wieder umgangen. Dabei spielten Zwischengesellschaften eine wichtige Rolle. Wer übrigens glaubt, dass in Deutschland Investitionsentscheidungen auch im IT-Bereich immer und überall ohne Bestechung getätigt werden, irrt gewaltig. Da schwirren einige Gerüchte, bei denen auch große Namen ins Spiel sind. Hier werden Vermittler eingeschaltet, die Kunden gefügig machen sollen. Wenn das gelungen ist, lässt man auch schon einmal den Vermittler im Regen stehen. Warum ihm eine Provision zahlen? So heißt es dann. Klagen kann der Vermittler nicht, ohne sich selbst und den Kunden bloß zu stellen.
Ja, die Sitten sind rauh im IT-Gewerbe. Aber sie sind es eigentlich schon lange - und Bestechung war ebenso immer ein Thema. Leider. Vor allem ist dies traurig für all die ehrlichen Anwender, die ihre Entscheidungen auf der Basis von echtem Wettbewerb treffen.
Raimund Vollmer
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen