2009: »Ohnedies basieren die messianischen Verheißungen des Open-Access-Wahns auf Milchmädchenrechnungen, deren blendende Grundoperation eine überaus schlichte ist: Öffentlich sichtbare Kosten (Zeitschriftenabonnements, Bücherkäufe, kurz: Außenweltbeziehungen) werden in unsichtbare (immanente, komplett durch Steuermittel beglichen) verwandelt. Server, Eingabegeräte, Bildschirme und tariflich bezahlte Angestellte - meist durch Drittmittel staatlich finanziert - scheinen naturwüchsig vorhanden und werden buchungstechnisch in den Rechnungen gar nicht erst aufgeführt, obschon sie laufend beträchtliche Gelder verschlingen.«
Roland Reuß, Literaturwissenschaftler über die verborgenen Transaktionskosten wissenschaftliche Publizierens im Netz
Journalyse-Quelle: FAZ, 11.2.2009, Roland Reuß: "Eingecremtes Publizieren: Open Access als Enteignung"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen