Jeder seiner beiden ersten Cluster leistete 320 Megaflops. Jeder dieser Nodes bestand aus 16 Prozessoren vom Typ Motorola MC 68020, insgesamt sollten in der Endausbaustufe 16 solcher Cluster über bis zu 320 Megabytes schnelle Busse miteinander verkoppelt werden und so eine Gesamtleistung von fünf Gigaflops bringen. Ein Vorstoß in die erste Liga. Ja, als Parallel-Rechner eine ganz seltene Species. Der Preis der Maschine in seiner voll ausgebauten, mit zwei Gigabytes Hauptspeicher ausgestatteten Version: 12 Millionen Dollar.
So war das System vor zwanzig Jahren auf der Industriemesse Hannover vorgestellt worden. Seine Name: Suprenum. Seine Besonderheit: Es war ein deutscher Rechner, der es da erstmals mit den Amerikanern und Japanern aufnehmen wollte. Etwa 108 Millionen Dollar hatte die Entwicklung dieses Supercomputers gekostet, der 1986 im Umfeld der staatlichen Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) in Sankt Augustin bei Bonn unter dem Dach der SUPRENUM GmbH als ein mit öffentlichen und privaten Mitteln finanziertes Projekt entstanden war. Auf der Architekturseite hatte der Berliner Wissenschaftler Wolfgang Giloi Pate gestanden. 150 Leute von vier deutschen Forschunbgsinstituten und fünf Firmen hatten in Berlin an Architektur, Hardware und Software gearbeitet.
So schön alles 1989 aussah, letztlich war die Maschine ein Flop. Irgendwie war das System mit zu jnappen Mitteln ausgestattet gewesen. Denn normalerweise kostete die Entwicklung eines Rechner in dieser Kategorie eine halbe Milliarde Dollar. Die GMD stieg aus und die Industrie sprang nicht an. Dabei sollte zwischen 1986 und 1991 der Weltmarkt für Supercomputer von 226 auf 760 Installationen steigen. Aber leider ohne die Europäer...
Journalyse-Quelle: Electronics, 06/1989, John Gosch: "Here's a supercomputer built for a song"
Der schnellste PC 1989: 33 Megahertz getaktet. Processor: Intel: 80386. Preis: mindestens 10.000 Dollar. Hersteller: Compaq (heute HP)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen