Donnerstag, 19. Februar 2009
Déjà vu: Das technologische Patt
Bildtext: Befinden wir uns am Anfang einer neuen Welle?
Wie die siebziger Jahre so wird auch die erste Dekade des 21. Jahrhunderts als ein verlorenes Jahrzehnt in die Geschichte eingehen. Mit viel Schwung war man vor bald 40 Jahren in das neue Jahrzehnt aufgebrochen, um dann über zwei Ölkrisen, eine galoppierende Inflation und steigende Arbeitslosigkeit hinweg zu erleben, wie alle Erwartungen zunichte gemacht wurden. 1975 veröffentlichte der Wirtschaftswissenschaftler Gerhard Mensch ein Buch mit dem Titel "Das technologische Patt". dass in solchen Phasen wie damals oder heute technologische Durchbrüche verbummelt worden sind und nun zu Stagnationen führen. Er nennt dies das technologische Patt- Dann allerdings brechen sich diese Neuerungen bahn und bringen einen neuen Aufschwung. Son war das in den achtziger Jahren, die ihre Kraft aus den Erfindungen bezogen, die in den Jahren zuvor gemacht wurden. Mensch geht dabei bis in die sechziger Jahre zurück. Oftmals sei aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Investitionen ausgeblieben, weil der schnelle Gewinn das Denken bestimmt. Mensch: "Wie kurzsichtig und uneinsichtig ist doch das betriebswirtschaftliche Investitionskalkül!"
Vieles spricht dafür, dass wir genau diese Phase durchmachen. Wir haben zu sehr auf steigende Gewinne gesetzt und zu wenig auf den Erfindungsgeist des Menschen.
1975: »Es gibt Phasen in der Wirtschaft, in denen die Wirtschaft nur sehr wenige Basisinnovationen tätigt. Dann gerät 'der Tiger des technischen Fortschritts' (Paul A. Samuelson) aus dem Tritt-; anstatt auch auf Neuland zu gehen, dreht er sich im Kreise auf abgejagten Gebieten. Dann wieder gibt es Phasen im Wirtschaftsablauf, in denen ein Schwall von Basisinnovationen über die Bühne der Zeit gehen. Sie signalisieren das Ende des technologischen Patts.«
Gerhard Mensch, in "Das technologische Pakt", 1975
So scheint es auch jetzt. Es regt sich der Widerstandsgeist des Neuen.
1932: »Es liegt eine neue Idee in der Luft«
So begann 1932 John Maynard Keynes eines Radiovortragsserie, deren Wortlaut seit heute die FAZ in ihrem Feuilleton (!!!!) veröffentlicht.
2009: »Die Gelegenheit, passende Technologie oder weiteres Know-how einzugliedern, ist historisch einmalig«
Shumeet Banerjy, Unternehmensberater bei Booz & Company (FAZ, 31.1.2009)
2009: »Dies ist eine neue Welt«
So zitiert die FAZ in ihrem Wirtschaftsteil Olli-Peka Kallasuvo, Chef von Nokia
2009: »Wir sehen keinen Katalysator, der für eine Wende sorgen könnte.«
Mark Hurd, Chef von Hewlett-Packard (FAZ, 20.2.2009)
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