Niemand von diesen wird gefeiert, in eigentlichem Sinn Rilke ist zurecht am Wühltisch des Antiquariats, Grass war ein Epochenliterat und die Arendt wird zur Staatsräson stilisiert. Ein Arendt-Experte hat mir gesagt, dass sie zuhauf, willkürlich und aus dem Zusammenhang gerissen, falsch zitiert und interpretiert wird - um für alles mögliche eine jüdische Vorbildikone der "Philosophie und des Weltgewissens" abzugeben, die sie nicht war.
Rilke wird doch öfters wenigstens zitiert - als Lückenfüller um Todesanzeigen. Von Grass spricht niemand mehr. Einmal im Jahr wird die "Blechtrommel" auf 3Sat gezeigt und die Arendt hat manchmal eine Memory-Zeile im Feuilleton. Die früheren Eliten sind ja auch aus allen Schulbüchern verschwunden. Heute wird im Unterricht Rap gelernt, habe ich mir sagen lassen.
Alles hat seine Zeit! Für Rilke, Grass und Arendt hat niemand mehr Zeit. Nicht einmal das Literarische Quartett. Warum auch? Es gibt Aktuellere mit heutiger Lebenswirklichkeit.
Alec Guiness, es feiert sie auch niemand mehr. Sie werden nurmehr am Jahrestag ausgestellt, wie man das noch immer so macht mit Mumien, den fein einbalsimierten und klimatisiert gelagerten. Und es werden damit noch ein paar Euronen verdient. Eine schreckliche Ausnahme war zuletzt Kafka, der uns noch etwas zeitnäher ist. Was der zu seinem Jubiläum alles ertragen musste und von wem! Fürchterlich!
Künstler werden ja oft schon ja Generation nicht verstanden, weil sie ihrer Zeit voraus sind. Ihre Werke werden von der Putzfrau entsorgt. Nach dem Motto: ist das schon Kunst oder kann das noch weg ? Oft sterben sie dann verarmt und werden dann postum entdeckt, sobald die Zeit reif ist für ihre Kunst
Wenn die Uhren so nah wie eigene Herzen schlagen, und die Dinge mit zagen Stimmen sich fragen: Bist du da? – :
Dann bin ich nicht der, der am Morgen erwacht, einen Namen schenkt mir die Nacht, den keiner, den ich am Tage sprach, ohne tiefes Fürchten erführe –
Jede Türe in mir gibt nach...
Und da weiß ich, daß nicht vergeht, keine Geste und kein Gebet (dazu sind die Dinge zu schwer) – meine ganze Kindheit steht immer um mich her. Niemals bin ich allein. Viele, die vor mir lebten und fort von mir strebten, webten, webten an meinem Sein.
Und setz ich mich zu dir her und sage dir leise: Ich litt - hörst du?
23 Kommentare:
Ich bevorzuge Fachliteratur – einschlägig und gerne auch in Englisch
Sind die nicht alle schon lange tot? Ich frage nur wegen der Eliten, die ich lesen könnte.
Wegen der aktuell aktiven Elite…
Niemand von diesen wird gefeiert, in eigentlichem Sinn
Rilke ist zurecht am Wühltisch des Antiquariats, Grass war ein Epochenliterat und die Arendt wird zur Staatsräson stilisiert. Ein Arendt-Experte hat mir gesagt, dass sie zuhauf, willkürlich und aus dem Zusammenhang gerissen, falsch zitiert und interpretiert wird - um für alles mögliche eine jüdische Vorbildikone der "Philosophie und des Weltgewissens" abzugeben, die sie nicht war.
Rilke wird doch öfters wenigstens zitiert - als Lückenfüller um Todesanzeigen.
Von Grass spricht niemand mehr. Einmal im Jahr wird die "Blechtrommel" auf 3Sat gezeigt und die Arendt hat manchmal eine Memory-Zeile im Feuilleton.
Die früheren Eliten sind ja auch aus allen Schulbüchern verschwunden. Heute wird im Unterricht Rap gelernt, habe ich mir sagen lassen.
Rilke ist doch Fachliteratur.
Allerdings in Deutsch. Muss man erst mal können.
😆
Ist das so mit dem Rap? In welchem Unterrichtsfach ist Rap denn Thema: Musik, Kunst, Englisch oder Sport????
In den ersten 3 m.W.
Sport weiß ich nicht.
Ist das wirklich von Rilke:
Zitat:
Wird der Schnaps ergänzt mit Wasser,
wird er blasser und auch nasser.
Schade dass das nicht mehr in Schulbüchern steht.
Dafür:
Pfeift der Joint in deinen Adern,
sollst du mit der Welt nicht hadern.
Alles hat seine Zeit!
Für Rilke, Grass und Arendt hat niemand mehr Zeit. Nicht einmal das Literarische Quartett. Warum auch?
Es gibt Aktuellere mit heutiger Lebenswirklichkeit.
Alec Guiness, es feiert sie auch niemand mehr. Sie werden nurmehr am Jahrestag ausgestellt, wie man das noch immer so macht mit Mumien, den fein einbalsimierten und klimatisiert gelagerten. Und es werden damit noch ein paar Euronen verdient.
Eine schreckliche Ausnahme war zuletzt Kafka, der uns noch etwas zeitnäher ist.
Was der zu seinem Jubiläum alles ertragen musste und von wem!
Fürchterlich!
Künstler werden ja oft schon ja Generation nicht verstanden, weil sie ihrer Zeit voraus sind. Ihre Werke werden von der Putzfrau entsorgt. Nach dem Motto: ist das schon Kunst oder kann das noch weg ? Oft sterben sie dann verarmt und werden dann postum entdeckt, sobald die Zeit reif ist für ihre Kunst
👍
Er wußte ja, wie das ist! Siehe die Verwandlung
Wäre doch sehr schön, wenn’s 2025 irgendetwas zu feiern gäbe!
Wir müssen uns nur zusammentun.
Grins.
Wenn die Uhren so nah
wie eigene Herzen schlagen,
und die Dinge mit zagen
Stimmen sich fragen:
Bist du da? – :
Dann bin ich nicht der, der am Morgen erwacht,
einen Namen schenkt mir die Nacht,
den keiner, den ich am Tage sprach,
ohne tiefes Fürchten erführe –
Jede Türe
in mir gibt nach...
Und da weiß ich, daß nicht vergeht,
keine Geste und kein Gebet
(dazu sind die Dinge zu schwer) –
meine ganze Kindheit steht
immer um mich her.
Niemals bin ich allein.
Viele, die vor mir lebten
und fort von mir strebten,
webten,
webten
an meinem Sein.
Und setz ich mich zu dir her
und sage dir leise: Ich litt -
hörst du?
Wer weiß wer
murmelt es mit.
Rainer Maria Rilke
🥂🍾🍻
Was hat er denn da wieder geraucht?
Thomas Mann ist ja auch dran 2025! Von dem lohnte sich zu sprechen.
Ist doch erlaubt - wie geistige Getränke
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